Schöppingen
Wappen | Karte |
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Lage der Gemeinde Schöppingen in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Münster |
Kreis: | Borken |
Fläche: | 68 km² |
Einwohner: | 7.174 (Stand 30. Juni 2005; Quelle: LDS) |
Bevölkerungsdichte: | 118 Einwohner/km² |
Geografische Lage: | 52° 6' n. B. 7° 13' ö. L. |
Höhe: | 90 m ü. NN |
Postleitzahl: | 48624 |
Vorwahlen: | 02555 |
Kfz-Kennzeichen: | BOR |
Amtliche Gemeindekennzahl: | 05 5 54 052 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 3 Stadtteile (Schöppingen, Eggerode, Gemen) |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Amtsstraße 17 48624 Schöppingen |
Offizielle Website: | www.schoeppingen.de |
E-Mail-Adresse: | gemeinde@schoeppingen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Josef Niehoff (parteilos) |
Schöppingen ist eine Gemeinde im Kreis Borken, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Geografie
Die Gemeinde Schöppingen liegt im Norden des Kreises Borken. Der Ort liegt an der Vechte, einem Fluss, der im Ortsteil Eggerode aus dem Zusammenfluss zweier Bäche entsteht. Nach Osten wird Schöppingen vom Schöppinger Berg begrenzt, einem Ausläufer der Baumberge und mit 154 m die höchste Erhebung des Kreises Borken.
Stadtgliederung
Zur Gemeinde gehört seit 1969 das Dorf Eggerode.
Kultur
- Stiftung Künstlerdorf Schöppingen
- Kulturring Schöppingen e.V.
- Freundeskreis Schöppinger Konzerte e. V.
Die Kirchenkonzerte in der St. Brictius-Kirche und die Konzerte im Alten Rathaus gehören seit vielen Jahren zum Kulturprogramm Schöppingens. Die Kirchengemeinde St. Brictius und aktuelles forum, Volkshochschule veranstalten diese Reihe und erfreuen sich der Unterstützung der Gemeinde Schöppingen, der Sparkasse Westmünsterland, der Volksbank Gronau-Ahaus und diverser privater Spender und Förderer.
Über die Jahre sind hoch attraktive Konzerte zustande gekommen, die wegen ihrer hohen künstlerischen Qualität weit über Schöppingens Grenzen hinaus bekannt geworden sind. Highlights waren z.B. der Auftritt des Tölzer Knabenchores im Juni 2005, die Konzertlesung mit Ernesto Cardenal im März 2006 oder die begeisternden Klavierabende mit Claudius und Adrian Tanski.
Der Freundeskreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Freunde klassischer Konzerte regelmäßig über aktuelle Konzerte zu informieren und hilft mit, diese Konzerte zu finanzieren und die Eintrittspreise moderat zu halten. Der eingetragene Verein hat sich im Oktober 2005 konstituiert und zählt bereits rund 30 Mitglieder. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen. Weitere Informationen und ein Beitrittsformular finden sich auf der Homepage des Vereins unter [1]
Sehenswürdigkeiten
- Historisches Altes Rathaus Schöppingen
- Pfarrkirche St. Brictius [2]
- Schöppinger Altarbild
Der Flügelaltar des "Meisters von Schöppingen": Berühmtestes Stück der Ausstattung der St. Brictius Kirche ist der gemalte Flügelaltar des ungenannten "Meisters von Schöppingen", eines der bedeutendsten Werke der spätgotischen Malerei Westfalens. Der "Meister von Schöppingen" verzichtete bei der Gestaltung des Flügelaltares auf die sonst üblichen Heiligengeschichten und konzentrierte sich auf den Kern der christlichen Verkündigung. Er fasst die beiden Hauptereignisse der Heilsgeschichte zu jeweils einer Ansicht zusammen: Die Menschwerdung (Verkündigung und Geburt) auf den Außenseiten der geschlossenen Altarflügel und die Erlösung (Leidensgeschichte, Kreuzigung, Auferstehung, Himmelfahrt, Geistsendung) auf Mitteltafel und Innenseiten der Altarflügel. Weil es sich jeweils um ein einziges "Ereignis" handelt, malte er die Szenen als erster nicht als Einzelbilder, sondern durchlaufend. Der Schöppinger Altar hat also keine Festtags- und Werktagsseite wie alle anderen Altarbilder seiner Zeit und vor ihm, sondern zwei Ansichten entsprechend dem Weihnachts- und Osterfestkreis.
- ehemalige Nike-Stellung Schöppinger Berg
- Wallfahrtsort St. Mariä Geburt, Eggerode
== Pfarrkirche St. Brictius == * Geschichte der Pfarre St. Brictius In den Sachsenkriegen (772-804) eroberten die Heere Karls des Großen unter anderem das Münsterland. In Abständen von Tagesmärschen wurden militärische Stützpunkte an "Königshöfen" errichtet und darauf Kirchen erbaut, die Zentren der Missionierung werden sollten. Sie wurden fränkischen Heiligen geweiht - so in Schöppingen dem heiligen Brictius von Tours und Nachfolger des heiligen Martin (397-444). Dies geschah etwa zwischen 785 und 792.In dieser zeit begann die Missionierung des Münsterlandes durch den Hl.Liudger.
Die Schöppinger Kirche wurde auf einer eroberten sächsischen Fliehburg erbaut, an deren Fuß eine Quelle, die "Welle", entspringt, die Gerichtsort und vielleicht auch Kultstätte war. Die erste Kirche war circa 8x15 Meter groß und wahrscheinlich schon aus Stein gebaut. Als Liudger am 30. März 805 zum ersten Bischof von Münster geweiht wurde, wurde die Schöppinger Taufkirche Pfarrkirche. Zum ersten Mal wird sie in der Kaiserurkunde vom 7. Juni 838 erwähnt, in der Kaiser Ludwig der Fromme die Kirchen zu Reni (Rheine), Wateringas (Wettringen) und Stochheim im Gau Scopingus (Schöppingen) dem Kloster Herford schenkte.
Um 1100 baute man die Kirche neu. Aus dieser Zeit steht noch der mächtige Turm, der um 1230 um ein Glockengeschoss aufgestockt wurde und seine heutige Form mit zwei Treppengiebeln erhielt. Um 1390 erbaute man außerhalb der karolingischen Kirchenburg die Stadt Schöppingen mit Wall und Graben, zwei Toren und zentral gelegenem Rathaus. Die Kirche lag nun außerhalb des befestigten Ortes. In der "Münsterischen Stiftsfehde" brannte sie am 30. April 1453 ab, bis auf den Turm und die Umfassungsmauern - Brandspuren finden sich noch heute am Turm. Die Kirche wurde als zweischiffige, gotische Hallenkirche wieder aufgebaut, wobei der Hauptaltar genau an der Stelle des alten Hauptaltars wieder seinen Platz fand. Im spanisch-niederländischen Krieg (1566-1609) und dem anschließenden Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) ist Schöppingen stark zerstört worden. Die Kirche war verwüstet und unbrauchbar. Bei der Wiederherstellung übertünchte man die Wandgemälde der Apostel und Propheten sowie die Gewölbemalerei (erst 1930 wiederentdeckt). Das Altarbild des "Meisters von Schöppingen" wurde an die nördliche Seitenwand gehängt, es hieß jetzt das "Bild vom bitteren Leiden Jesu". Ein großer barocker Hochaltar und zwei Seitenaltäre wurden aufgestellt (entfernt 1876 bzw. 1923).
Ende 19. Jahrhunderts wurde beschlossen, die Kirche abzureißen und durch eine neogotische Kirche mit 75 Meter hohem Turm zu ersetzen. Entwürfe sind im Pfarrarchiv erhalten, das Geld war schon erspart - als der 1. Weltkrieg ausbrach und den Plan glücklicherweise vereitelte. In der Inflationszeit musste man sich mit einer Erweiterung begnügen, und so wurde 1923-26 die bis dahin noch stehende nördliche Seitenwand des romanischen Vorgängerbaus abgerissen und das nördliche, sehr breite Seitenschiff an die bisherige Kirche angebaut, um möglichst viel Platz zu schaffen. Gleichzeitig gestaltete man die Kirche im Inneren völlig neu: Das Altarbild wurde in einen neuen reichgeschnitzten, bis ins Gewölbe reichenden Hochaltar eingefügt. Die bald darauf wiederentdeckten Wand- und Gewölbemalereien wurden freigelegt und restauriert.
Nach der Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils wurde 1964-66 das Innere wieder völlig umgestaltet: Man stellte einen neuen Altar, Ambo, Tabernakel und Priestersitz auf, das Altarbild erhielt eine neue schlichte Aufstellung. Zur 1150-Jahrfeier im Jahr 1988 wurden Inneres und Äußeres der Kirche restauriert.
Städtepartnerschaften
- Schöppingen unterhält mit dem niederländischen Diepenheim eine Städtepartnerschaft.
Wirtschaft
Ansässige Unternehmen
- Heinz Tummel GmbH & CO.KG
- RODAM Möbelwerkstätten Heinrich Rotterdam GmbH & Co. KG
- AXA Entwicklungs- und Maschinenbau-GmbH
- Wiesehoff Sahne-Molkerei
Politik und Verwaltung
Bei den Kommunalwahlen in NRW im Jahre 2004 wurde der amtierende Bürgermeister Josef Niehoff wiedergewählt.
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Das alte ehemalige Rathaus von Schöppingen, 1583 erbaut
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Pfarrkirche St. Brictius
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Das Rathaus von Schöppingen
Bildung
- Hauptschule: Kardinal-von-Galen-Schule [3]
- Grundschule: St. Brictius Grundschule
Sport
Sportverein ASC Schöppingen 1945 e.V. [4]