Bergl
Bergl Stadt Schweinfurt
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Koordinaten: | 50° 2′ N, 10° 12′ O |
Höhe: | 228 m |
Fläche: | 1,7 km² |
Einwohner: | 9162 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 5.389 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Dezember 1919 |
Postleitzahl: | 97424 |
Vorwahl: | 09721 |
![]() Oberndorfer Wasserturm
Wahrzeichen des Stadtteils Bergl |
Das Bergl (Ortsbezeichnung: am Bergl) ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Schweinfurt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken auf der Gemarkung von Oberndorf. Er ist einwohnermäßig der größte Stadtteil Schweinfurts und liegt nordwestlich des Hauptbahnhofes und der Industrieanlagen der Konzerne Schaeffler, ZF Friedrichshafen und SKF.
Geografie
Lage
Das Bergl im engeren Sinn ist der ziemlich genau einen Quadratkilometer große Stadtteil, der nordwestlich des John-F-Kennedy-Rings im Wesentlichen seit den 1950er Jahren aufgebaut wurde. Im weiteren Sinn ist es der in den städtischen Statistiken als Bezirk 21 geführte Stadtteil, dem fast die gesamte Oberndorfer Gemarkung nördlich des Hauptbahnhofs zugerechnet wird, mit wenig zusätzlichen Einwohnern aber viel Industrie und städtischer Infrastruktur.
Der Bezirk 21 grenzt im Osten an der Friedrichstraße an die Innenstadt (Bezirke 12/13), im Süden entlang der Hauptbahnhof- und Gustav-Heusinger-Straße an den zum Stadtteil Oberndorf (Bezirke 61/62) gerechneten Hauptbahnhof, im Westen an die Bahnstrecke nach Erfurt und im Norden an das zum Musikerviertel (Bezirk 22) gezählte Schulzentrum-West und an die Fritz-Drescher-Straße.[2] Der zweibahnige John-F-Kennedy-Ring durchschneidet den Bezirk 21 von Nord nach Süd.
In diesem Artikel wird der gesamte Bezirk 21 behandelt.
Topographie
Das Bergl liegt auf einem nur 2,5 km breiten Streifen zwischen den Flüssen Main und der Wern, die hier erst die Größe eines Bachs besitzt. Die kleine Anhöhe am Bergl, auf der Oberndorf seinen Wasserturm errichtete, hindert die Wern, hier in den Main zu fließen. Dadurch mündet sie erst 30 km weiter westlich, nahe Gemünden in den Main und wird auf diesem Weg zu einem kleinen Fluss und Unterfrankens drittgrößten Fließgewässer,[3] mit tief eingeschnittenen Tal, über das eine hohe Talbrücke der BAB 7 führt.
In den 1930er Jahren war geplant, die neue europäische Großschifffahrtsstraße Rhein-Main-Donau-Kanal durch dieses Tal zu legen, mit Anschluss an den Main südlich des Bergls, um den großen Umweg entlang des Maindreiecks, mit vielen notwendigen Schleusen und großen Zeitverlusten zu umgehen, da noch zusätzlich der unausweichliche Umweg über das Mainviereck um den Spessart anfällt. Man scheute den großen Aufwand und entschied sich für den bequemeren Weg, den Main an vielen Schleusen aufzustauen, was zu einem Systemfehler des Kanals führte, der sich anders, als geplant entwickelte. Der Zeitverlust fällt heute zunehmend bei Frachtschiffen negativ ins Gewicht, mit seit dem Jahre 2000 rückläufigen Zahlen und der Containerverkehr brach seitdem fast vollständig ein. Während andererseits bereits jährlich über 1000 Fluss-Kreuzfahrtschiffe den Kanal befahren.
Unterteilung

mit FAG-Hochhaus (Schaeffler AG)
Zum Bezirk 21 gehören folgende Bereiche:
- Bergl
- Bahnhofsviertel
- Schaeffler AG
Geschichte
Bergl
Das Gebiet des heutigen Stadtteils gehörte zu der am 1. Dezember 1919 nach Schweinfurt eingegliederten Gemeinde Oberndorf, war aber damals unbewohnt und unbebaut, sondern durchweg landwirtschaftlich genutzte Langstreifengewannflur. Erste, einzelne, einfachere Wohngebäude wurden in den 1920er und 1930er Jahren entlang der Bahnstrecke nach Erfurt errichtet. Der eigentliche Stadtteil entstand jedoch erst von 1950 bis 1973 und spiegelt deutlich die Entwicklung des Sozialen Wohnungsbaus und des Städtebaus jener Zeiten wider.[4] Das Bergl auf Oberndorfer Gemarkung (Am Bergl ist eine alte Oberndorfer Flurbezeichnung) war und ist auch noch Wohnrevier für in der Schweinfurter Großindustrie beschäftigte Arbeiter und Angestellte, mit zahlreichen Werkswohnungen. Noch heute herrschen am Bergl weitgehend Mietwohnungen vor. Die einzige historische Bausubstanz des Stadtteils aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ist der Oberndorfer Wasserturm von 1911, der auch das Wahrzeichen des Stadtteils ist und früher der Wasserversorgung des älteren Mutterstadtteils Oberndorf diente.
Um 1970 hatte der eigentliche Stadtteil auf nur einem Quadratkilometer mit 13.000 Einwohnern seinen Höchststand und damit genauso viele Einwohner wie die 20 km weiter nördlich gelegene, damals noch kreisfreie Stadt Bad Kissingen.
Bahnhofsviertel
Der Hauptbahnhof lag bis zum Zweiten Weltkrieg an der D-Zug-Strecke Schaffhausen–Stuttgart–Berlin mit Kurswagen aus Rom. Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs wurde beim ersten Luftangriff auf die Stadt am 17. August 1943 komplett zerstört. In ihm war ein großes, nobles Restaurant, eine Gaststätte 1. Klasse.[5] Nach dem Krieg wurde westlich davon das heutige Gebäude, mit kleiner Schalterhalle errichtet, da durch die Deutsche Teilung die Stadt vom Fernverkehr abgeschnitten wurde. Der Berlin-Stuttgarter-D-Zug wurde eingestellt und der Bahnhof versank in Provinzialität..
Von 1895 bis 1921 fuhr die Schweinfurter Straßenbahn, Bayerns erste kommunale Straßenbahn, vom Hauptbahnhof in die Stadtmitte (2,2 km).
Sozialstruktur
Status 31. Dez. 2015[6] |
Bezirk 21 (Bergl) |
Gesamtgebiet Schweinfurt |
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Deutsche | 57,3 % | 70,7 % |
Doppelstaatler | 23,9 % | 16,1 % |
Ausländer | 18,8 % | 13,2 % |
Als Stadtteil mit günstigem Wohnraum verfügt das Bergl über einen relativ hohen Migrantenanteil an der Wohnbevölkerung. Der Anteil von ausländischen Mitbürgern und Doppelstaatlern liegt einerseits deutlich über den städtischen Durchschnittswerten, aber andererseits deutlich unter den Stadtteil-Spitzenwerten (vergleiche: Liste Schweinfurt, Stadtgliederung). Durch teilweise alte und qualitativ niedrige Bausubstanz ist das Bergl vor allem für einkommensschwache Bevölkerungsteile attraktiv.[4]
Anfang der 1970er Jahre wurde am Rande des Stadtteils, innerhalb des neuen, zum Musikerviertel zählenden Schulzentrums-West, unter anderen der Neubau des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums errichtet. Ein Campus in Hochschulgröße, mit damals bis über 2000 Schülern Bayerns größtes Gymnasium. Man erhoffte sich dadurch auch neue soziale Impulse fürs Bergl, was aber ausblieb. Auch die nahe Hochschule für angewandte Wissenschaften, mit mittlerweile 3.600 Studenten (2017), blieb bisher ohne Einfluss auf den Stadtteil. Hingegen profitierte von der zentralen Lage des Bergls, unweit des Hauptbahnhofs, der Großfirmen und der Bundesautobahn 70 ein Gasthof, der ein 3-Sterne-Hotel aufbaute.[7]
Einerseits gilt das bis in die 1970er Jahre weithin bürgerliche Bergl heute als Problemstadtteil, andererseits bietet es zahlreiche Vorteile und ist deshalb bei vielen seiner Bewohner beliebt.
Beschreibung
Bergl

Der südliche Bereich des Bergls aus den frühen 1950er Jahren wird Altes Bergl genannt. Hier herrschen die für die damalige Zeit typischen Wohnblocks in Zeilenbauweise vor, am südlichen Rand wurden Doppelhäuser errichtet. Das Geschäftszentrum bildet am Alten Bergl der Berliner Platz um den Wasserturm. Am Nordrand des Alten Bergls entstand in den 1950er Jahren das erste Hochhaus Mainfrankens.
Ab den 1960er Jahren wurde der nördliche Bereich des Stadtteils um seine neue Haupterschließungsstraße, die Oskar-von-Miller-Straße, bebaut. Man war bemüht, die Monotonie der Zeilenbauten zu durchbrechen, mit unterschiedlichen Gebäudeformen und einer Durchmischung von Wohnblocks mit Eigenheimen in Form von Reihenhäusern und einer Wohnanlage mit Atriumhäusern. Zudem mit zahlreichen achtgeschossigen Punkthäusern und der zwölfgeschossigen Wohnscheibe, Unterfrankens größtem Wohnhaus. So erhielt dieser nördliche Bereich zunehmend den Charakter eines Hochhaus-Stadtteils. Von den oberen Geschossen kann man den 928 m hohen Kreuzberg in der Rhön sehen. An der Wohnscheibe befindet sich ein zweites Geschäftszentrum zur Nahversorgung des nördlichen Bergls. Die bauliche Entwicklung des Stadtteils fand mit einem winkelförmigen Hochhaus an der Geldersheimer Straße und einem dritten, großen Geschäftszentrum mit SB-Märkten am östlichen Rand des Bergls in den 1970er Jahren zunächst ihren Abschluss, da nun fast die gesamte für den eigentlichen Stadtteil zur Verfügung stehende Fläche von einem Quadratkilometer bebaut war.
Heisenbergstraße
Am nördlichen Rand des Stadtteils wurde eine Tennishalle abgebrochen und eine neue Straße, die Heisenbergstraße angelegt, mit Bebauung ab den 1990er Jahren. Unter anderen mit einem Projekt im experimentellen Wohnungsbau der WAG-Wiederaufbau-GmbH Schweinfurt, mit mehrgeschossigen Wohnhäusern in Holzbauweise.[8]
Haylmannstraße
Die alten Wohnblocks am südlichen Bergl, insbesondere um die Haylmannstraße, verfielen zusehends, auch wegen Problemen der Gebäudegründung. Um der Ghettoisierung entgegenzuwirken, wurden in den 1990er Jahren alle Gebäude der Haylmannstraße abgebrochen und die Straße führte bis 2016 durch eine grüne Wiese. 2014 beschloss der Stadtrat mit einer Bebauungsplanänderung das Areal mit einer Eigentumswohnanlage, Reihenhäusern und einer Einrichtung für Betreutes Wohnen zu bebauen[9] Quer über die Haylmannstraße wurde daraufhin an ihrem Anfang, nähe Berliner Platz, ein großes Pflegezentrums als städtebauliche Barriere errichtet und die dahinterliegende Straße wurde zu einer Sackgasse, wo derzeit (2017) die Wohngebäude errichtet werden.
Bahnhofsviertel
Das Viertel grenzt im Süden an den Hauptbahnhof, im Westen an die lange Eisenbahnüberführung Franz-Josef-Strauß-Brücke des John-F-Kennedy-Rings im Norden an selbigen Ring und im Osten an das heute zu Schaeffler gehörende FAG-Kugelfischer-Werk (siehe: Schaeffler).
Mitten durch das Viertel führt die Stresemannstraße, eine großzügig angelegte, sechsspurige Allee, die den Bahnhof mit dem eigentlichen Stadtteil Bergl verbindet. Die Stresemannstraße teilt das Viertel in zwei Bereiche. Im Westen befindet sich ein kleines Gewerbegebiet und entlang des Hauptbahnhofs ein in Schweinfurt selten auftretender, städtebaulich ungeordneter Bereich, mit Gewerbe und Wohnen. Im Osten, um die Bayerstraße, liegt ein kleines Wohnviertel aus den 1920er und 30er Jahren.
An der Hauptbahnhfstraße befindet sich das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Bahnbetriebsamt von 1876/77 und daneben das Gebäude der ehemaligen Bahnpost (das heutige Hauptpostamt liegt 300 m weiter westlich).
Sachskolonie
Die sogenannte Sachskolonie am westlichen Ende des Bahnhofsviertels, an der Franz-Josef-Strauß-Brücke, ist eine 1922/23 entstandene Wohnsiedlung für Werksangehörige der Firma Fichtel & Sachs, mit elf Doppelhäusern im Heimatstil und steht unter Denkmalschutz.
Schaeffler
Entlang der Hauptbahnhofsstraße und der Georg-Schäfer-Straße bietet sich das für die örtliche Großindustrie typische Bild, mit langen Fronten von Klinkerbauten aus den 1930er Jahren. Hier zudem auch aus den 1910er und 1950er Jahren.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen
Die evangelische Auferstehungskirche (1958–1959) von Olaf Andreas Gulbransson mit Campanile von 1962 ist ein außergewöhnlicher moderner Kirchenbau. Der Grundriss der Kirche vereint ein Oktagon mit einem griechischen Kreuz. Sie ist das Meisterwerk von Gulbransson, in roten Sichtziegeln mit moderner Ornamentik, im Innern mit blauen Spindelsäulen und großem Radleuchter, der die zwölf Tore des Himmlischen Jerusalems darstellt.[10] Gulbransson schuf mit dieser Kirche das einzige Beispiel eines neuen Baustils, der Ornamentik, Kunsthandwerk und Moderne vereint und in Folge seines tödlichen Autounfalls bei anderen, postum fertiggestellten Kirchen nicht konsequent fortgesetzt wurde. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.
Unweit der Auferstehungskirche befindet sich die katholische Christkönigkirche.
Sport
- Tennis: 4 Freiplätze des Eisenbahner SV Schweinfurt
Regelmäßige Veranstaltungen
Das wichtigste Festereignis des Jahres im Stadtteil ist die im August vom Bürgerverein organisierte Bergl-Kirchweih.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bergl
Das Bergl verfügt über drei Kindergärten, ein Hotel, zwei Apotheken, mehrere Ärzte und mehrere kleine Geschäftszentren. Hierbei ist das neue Frische-Center erwähnenswert, im umgebauten E-Center, mit diversen Lebensmittelmärkten, Bekleidungsgeschäften, Drogeriemarkt und mehreren kleinen Geschäften.
Ende der 1970er Jahre wurde auf einem heute (2017) noch unbebauten Grundstück im Schulzentrum-West das Bergl-Bad geplant. Ein großes Hallenfreibad mit 50-Meter Schwimmbecken und einem Becken mit Sprungturm. Das Bad wurde zum Wahlkampfslogan der damals in der Stadt regierenden SPD („Wir bauen das Bergl-Bad“), kam aber über das Planungsstadium nicht hinaus.
An der Geldersheimer Straße, an der Bahnlinie nach Bad Kissingen und Meiningen, war in den 1990er Jahren eine Regionalbahnhaltestelle für das nördliche Bergl und das Schulzentrum-West angedacht.
Bahnhofsviertel
Am 2 km von der Stadtmitte entfernten Bahnhofsplatz bzw. im Anschluss in der Hauptbahnhosstraße befinden sich das Hauptpostamt, eine Bank und einige Geschäfte, Lokale und Spielhallen in und außerhalb des Hauptbahnhofs.
Unternehmen

Im Osten des Bezirks 21 befindet sich das größte Werk der Schaeffler-Gruppe (vormals FAG Kugelfischer). Es ist der zweitgrößte Wälzlagerkonzern der Welt, nach der SKF, deren Werke unter anderem im südlich angrenzenden Stadtteil Oberndorf liegen.
In der ersten Feindlichen Übernahme Deutschlands wurde 2001 das DAX-Unternehmen FAG Kugelfischer von Schaeffler übernommen und Schweinfurt wurde Hauptsitz der Schaeffler Technologies GmbH & Co. KG.
Siehe auch: Schweinfurt, Geschichte der metallverarbeitenden Industrie
Dienstleistungen
- Direktion der AOK für die Region Schweinfurt, mit dem Dienstleistungszentrum Zahnärzte für ganz Bayern.
- Dienstleistungszentrum für Produktsicherheit velotech.de GmbH[11][12]
Bildung
- Albert-Schweitzer-Volksschule, Grund- und Mittelschule (Bergl)
- Private Realschule O. Pelzl (Bahnhofsviertel)[13]
- Private Wirtschaftsschule O. Pelzl (Bahnhofsviertel)[13]
Verkehr

Eisenbahn
Fernbusse
- In viele Städte Zentraleuropas, ZOB Bahnhofsplatz[14]
Regionalbusse
- Omnibusverkehr Franken (OVF), ZOB Bahnhofsplatz
Stadtbusse
Stadtwerke Schweinfurt[15]
- Linie 11
- Linie 12
- Campusexpress, ZOB Bahnhofsplatz

Radfernwege
Autobahnen
Anschlussstelle Nr. 5 Schweinfurt/Bergrheinfeld, weiter zur
Autobahndreieck Schweinfurt/Werneck
Anschlussstelle Nr. 30 Schweinfurt-West
Münzberg

Westlich vom Bergl, jenseits der Bahnstrecke nach Erfurt, liegt ebenfalls auf Oberndorfer Gemarkung das größte unbebaute und nicht bewaldete Gebiet Schweinfurts, mit der Flurbezeichnung Münzberg und anderen. Im Süden grenzt es an die Bahnstrecke nach Würzburg und im Nordwesten an den Werngrund. Es ist 2,44 km² groß[18] und wird landwirtschaftlich genutzt. In der Mitte liegt ein Aussiedlerhof und am nordwestlichen Rand, am Techenberg und am Werngrund, befinden sich einige Kleingärten. Im Flächennutzungsplan der Stadt Schweinfurt ist in diesem Gebiet keine Bebauung vorgesehen.[19] Am Ostrand des Areals, an der Einfahrt zum Hauptbahnhof, befand sich ein Gleisdreieck, dessen westlicher Schenkel nach dem Zweiten Weltkrieg abgebaut wurde.
Im Werngrund wird am Bereich Münzberg seit 1995 ein großes Renaturierungsprojekt des zuständigen Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen auf 5,6 km Länge durchgeführt, mit bis zu 190 m breiten Uferbereichen des Flachlandgewässers Wern.[3] Das Aral dient auch als Naherholungsgebiet im Anschluss an den Rothügel (siehe: Freizeit).
Im Westen, unmittelbar hinter der Stadtgrenze, liegen an der BAB 71 das Abfallwirtschaftszentrum und die Deponie Rothmühle des Landkreises Schweinfurt.
In den 2000er Jahren plante Toyota ein kontinentaleuropäisches Werk für seine Luxusmarke Lexus aufzubauen, um näher an den europäischen Kunden zu sein. Das Areal sollte, einschließlich späterer Erweiterungsmöglichkeiten, möglichst groß sein und mehrere Quadratkilometer umfassen. Einige Jahre zuvor hatte die Stadt Schweinfurt bei einer Bewerbung um die Ansiedlung für ein neues BMW-Werk das zu kleine Gebiet der noch zur Verfügung stehenden Flächen im Gewerbepark Maintal angeboten und eine erwartete Absage erhalten. Leipzig bekam den Zuschlag. Nun war für eine Toyota-Bewerbung das Areal am Münzberg angedacht, einschließlich der ebenfalls landwirtschaftlich genutzten Flächen südlich der Bahnlinie nach Würzburg, auch auf Oberndorfer Gemarkung, obwohl dieses insgesamt etwa 3 km² große Areal hügelig ist und von der Bahnlinie durchschnitten wird. Die weltwirtschaftliche Lage verschlechterte sich jedoch und Toyota nahm Abstand von den Plänen.
Freizeit

- Städtische Naherholungsanlage Rothügel, mit renaturierten Werngrund.
- Unterfränkischer Jakobsweg vom Werngrund am Bergl zum auf Sichtweite gelegenen altfränkischen Dorf Geldersheim, einer ehemaligen kleinen Kaiserpfalz, mit Kirchenburg und Kirche mit barocker Innenausstattung und weiter zum Schloss Werneck mit Englischen Garten.
- Unterfränkischer Jakobsweg vom Werngrund am Bergl zum Kreuzberg in der Rhön (928 m), mit Bergkloster, Klosterbrauerei und Skiliften.
Einzelnachweise
- ↑ Melderegisterbasierte Einwohnerzahl der Stadtverwaltung
- ↑ Übersichtskarte der Stadtteile und statistischen Bezirke der Stadt Schweinfurt (im Jugendhilfeplan). Abgerufen am 8. Januar 2017.
- ↑ a b Main-Post: Aufbruch zu neuen Ufern an der Wern, 13. Mai 2007
- ↑ a b Jugendhilfeplan der Stadt Schweinfurt.de/Stadtteil Bergl. Abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ Peter Hofmann: Schweinfurtführer Mein Schweinfurt; Bilder der Hauptbahnhofsgaststätte 1. Klasse vor 1943. Abgerufen am 7. Januar 2017.
- ↑ Melderegisterbasierte Bevölkerung
- ↑ hotelambergl.de. Abgerufen am 3. Januar 2017.
- ↑ Experimenteller Wohnungsbau.de. Abgerufen am 6. Januar 2017.
- ↑ Angaben der Stadt Schweinfurt zur 2. Änderung des Bebauungsplanes Nr. W 35c/l im Bereich Haylmannstraße/Am Bergl
- ↑ Radleuchter Auferstehungskirche. Abgerufen am 21. Oktober 2016.
- ↑ Wirtschaft in Mainfranken: Bruchstellen auf der Spur, Dezember 2016, S. 10 ff.
- ↑ Dienstleistungszentrum für Produktsicherheit. velotech.de. Abgerufen am 8. Januar 2017.
- ↑ a b Private Schulen Pelzl.de. Abgerufen am 6. Januar 2017.
- ↑ Fernbusse von und nach Schweinfurt.de. Abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ Linienplan der Schweinfurter Stadtbusse. Abgerufen am 4. Januar 2017.
- ↑ Bayernnetz für Radler.de/Karte Main-Werra-Radweg. Abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ Wernradweg.de. Abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ Gemessen mit Hilfe des BayernAtlas
- ↑ Flächennutzungsplan der Stadt Schweinfurt, Genehmigungsstand 1984. Abgerufen am 6. Januar 2017.