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Dieser Artikel gibt einen streng zeitlich geordneten Überblick über die Entwicklung der Luftfahrt. Eine an einzelnen Themen orientierte Darstellung findet sich im Artikel Geschichte der Luftfahrt.
Chronologie
Bis 1782: Anfänge der Luftfahrt
Flugspirale von Leonardo da Vinci (Manuskript B, Folio 83v), datiert um 1487−1490Darstellung zu Evliya Çelebis Bericht über Lagari Hasan Çelebis Raketenflug (s. circa 1650)Francesco Lanas Entwurf eines durch Vakuumauftrieb fahrenden Luftschiffes (s. 1670)Zeitgenössische Darstellung von Gusmãos Flugapparat (s. 1709)Deckblatt von Bauers Flugzeughandschrift (s. 1765)Flugapparat von Carl Friedrich Meerwein (s. 1782)
5. Jahrhundert v. Chr.
Drachen sind die ersten historisch nachweisbaren, vom Menschen geschaffenen Fluggeräte (China 5. Jahrhundert v. Chr.).
Dem muslimischen Dichter, Gelehrten und Wissenschaftler Abbas ibn Firnas wird der Bau eines Fluggeräts, welches ihm das Fliegen ermöglicht, zugeschrieben.[1]
10. Jahrhundert
Der Fesseldrachen ist vermutlich über den pazifischen Raum verbreitet und wird zu bemannten, militärischen, religiösen und zeremoniellen Zwecken eingesetzt.
Flugtechnische und mathematische Studien von Leonardo da Vinci (1452–1519). In seinen Aufzeichnungen, wie dem „Kodex über den Vogelflug“ und den sogenannten „Pariser Manuskripten“, finden sich unter anderem: ein Fallschirmentwurf, ein Hubschrauber[2], Entwürfe für Schwingenflugzeuge, Strömungsuntersuchungen und Stromlinienkörper.[3]
Der Physiker und Bürgermeister von Magdeburg Otto von Guericke misst das Gewicht der Luft.
1670
Der Jesuit Francesco Lana Terzi beschreibt in seiner Schrift „Prodromo“ („Vorbote“) ein Vakuum-Luftschiffprojekt, das als erster realistischer technischer Entwurf für ein Luftschiff gilt. Lana schreibt jedoch: „Gott wird es niemals zulassen, dass eine solche Maschine zustande kommt…denn wer sieht nicht, dass keine Stadt vor Überfällen sicher wäre…“.
1676
Der Physiker und Mathematiker Philipp Lohmeier, Professor der Universität Rinteln, veröffentlicht seine Dissertation De artificio navigandi per aërem (Von der Kunst durch die Luft zu schifffahren). Der vermutliche Ideengeber Francesco Lana Terzi (s. 1670) wird in der Publikation nicht genannt.
Melchior Bauer beschreibt in seiner Flugzeughandschrift, veranschaulicht durch Konstruktionszeichnungen, ein Gleitflugzeug mit starren V-förmigen Flügeln.
1782
Carl Friedrich Meerwein, ein badischer Baumeister, veröffentlicht eine Studie mit dem Titel „Der Mensch! sollte der nicht auch mit Fähigkeiten zum Fliegen gebohren seyn?“. Darin berechnet er aufgrund detaillierter Messungen an verschiedenen Vogelarten Größe und Gewicht eines Flugapparats, mit dem ein Mensch nach seiner Überzeugung fliegen kann. Dieser Arbeit fügt er auch Detailzeichnungen seiner Maschine bei und gibt die Materialien für den Bau vor.
1. Dezember: Jacques Charles entwickelt – angeregt durch die Brüder Montgolfier – Gasballone und führt die erste bemannte Gasballonfahrt durch. Die Luftreise dauert etwa zwei Stunden und führt bis in 3467 m Höhe.
15. Juni: Jean-François Pilâtre de Rozier und Pierre Romain sind die ersten Todesopfer der Luftfahrt, als ihre Ballonhülle durch einen Brand zerstört wird und sie mit ihrer Gondel in die Tiefe stürzen.
1797
22. Oktober: André-Jacques Garnerin springt mit einem Fallschirm von einem Ballon ab und wird „offizieller französischer Staatsluftfahrer“.
1799
Der Engländer Sir George Cayley (1773–1857) skizziert ein Gleitflugzeug mit einem Seiten- und Höhenleitwerk. Sein Manuskript gilt als Ausgangspunkt für die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Fluggerät „schwerer als Luft“. Orville Wright: „Cayley war es, der die damals herrschende Verwirrung beseitigen half. […] Er wusste mehr als irgendeiner seiner Vorgänger […] und Nachfolger bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.“
31. Mai: Der Schneidermeister Albrecht Ludwig Berblinger aus Ulm, der in die Geschichte als der „Schneider von Ulm“ eingeht, versucht – in Anwesenheit der königlichen Familie – mit einem Flugapparat von der Adlerbastei aus über die Donau zu fliegen. Der Flug misslingt.
November: Erster vollständiger Entwurf eines Motorflugzeuges mit Dampfmaschinenantrieb durch den englischen Ingenieur William Samuel Henson. Die Patentschrift knüpft an die Arbeiten Cayleys an. Der Gründungsantrag für eine „Aerial Transport Company“ (Aktiengesellschaft) wird im englischen Unterhaus unter lautem Gelächter abgelehnt.
1844
Die Einführung der noch heute gebräuchlichen Reißbahn durch den US-Amerikaner John Wise ermöglicht sichere Ballonlandungen.
1848
Juni: John Stringfellow gelingt mit einem dampfgetriebenen Eindecker-Modell (Spannweite 3 m) ein erfolgreicher Flug über 40 yd (36,58 m) in einem großen Raum einer Fabrik.
Sir George Cayley baut einen manntragenden Dreidecker, der durch Seilstart am Hang erprobt wird.
1852
24. September: Die erste motorgetriebene Luftschifffahrt: Henri Giffards dampfgetriebene Konstruktion erreicht eine Geschwindigkeit von etwa 10 km/h.
September: Sir George Cayley veröffentlicht einen Bericht über ein Gleitflugzeug, seinen „Governable Parachute“, das ausgiebig ohne Pilot mit Ballast erfolgreich getestet worden sei.
Gründung der ersten Gesellschaft zur Förderung der Luftfahrt (Societe Aerostatique de France).
1857
Nach erfolgreichen Modellversuchen erhalten die französischen Brüder du Temple de la Croix ein Patent über ein Motorflugzeug.
Der französische Kapitän Jean Marie Le Bris unternimmt nach Vogelstudien (Albatros) Flugversuche mit Schleppstart, die erfolgreich gewesen sein sollen.
1. und 2. Juli: Ballonfahrt über 1292 km durch John Wise mit drei Begleitern (St. Louis-Henderson, USA).
1862
5. September: Der Aeronaut Coxwell und der englische Physiker James Glaisher erreichen bei einem Aufstieg eine Höhe von 9000 m.
1865
20. September: Jacob Brodbeck, unbemannter, motorisierter Flug, schwerer als Luft. Als Antrieb wurde eine Metallspirale ähnlich wie in einer Taschenuhr verwendet.
25. Oktober: Jules Vernes Roman Die Reise zum Mond wird als Buch veröffentlicht. Der Roman beschreibt den Abschuss eines Mond-Geschosses von Florida, von wo aus viele Jahre später tatsächlich die amerikanischen Raketenstarts erfolgen.
Der Franzose d’Esterno schreibt in seinem Buch Über den Flug der Vögel: „Der Gleitflug scheint für die schweren Vögel charakteristisch zu sein; es spricht nichts dagegen, dass es der Mensch bei günstigen Windverhältnissen diesen Vögeln gleichtut.“
Der französische Kunstmaler und Landwirt Louis Mouillard unternimmt einen erfolgreichen Gleitflugversuch. Nach jahrelangem Vogelstudium gab er 1881 sein Buch Das Reich der Lüfte (L’empire de l’air) heraus, in dem er die Nachahmung des Gleit- und Segelflugs der Vögel, nicht aber des Schwingenflugs für möglich hält.
Die Albatros II von Jean Marie Le Bris 1868 in Brest. Die erste Fotografie eines Flugzeuges.
1868
Der französische Kapitän Jean Marie Le Bris unternimmt in Brest Gleitflugversuche mit seiner Albatros II. Der Flugapparat ist in einer frühen Fotografie von Pépin jun. aus Brest belegt.
Die Engländer Wenham und Browning unternehmen Strömungsversuche in einem Windkanal.
1872
2. Februar: Der französische Marineingenieur Henri Dupuy de Lôme erreicht mit einem muskelkraftgetriebenen Luftschiff eine Geschwindigkeit von 9 bis 11 km/h.
13. Dezember: Erprobung des ersten Luftschiffes mit einem Gasmotor durch den deutschen Ingenieur Paul Haenlein in Brünn. Sein Luftschiff Aeolus erreicht 18 km/h. Die Versuche werden aus Geldmangel abgebrochen.
Eine Messreihenaufnahme Lilienthals von 1874.
1874
5. Juli: Der Belgier Vincent de Groof verunglückt bei einem Schwingenflugversuch tödlich, als die durch die Arme zu betätigenden Schwingen nach dem Start vom Ballon aus zusammenklappen.
Auftriebs- und Widerstandsmessungen an Tragflügelprofilen durch Otto und Gustav Lilienthal, die erst 1889 veröffentlicht werden. Erforschung u. a. des Vorteils der gewölbten Fläche.
Thomas Moys Luftdampfer von 1875
1875
15. April: Die wissenschaftliche Höhenfahrt des Ballons Zenith auf 8000 m endet mit dem Tod zweier Luftfahrer und der Ertaubung von Gaston Tissandier.
Der Engländer Thomas Moy erprobt ein gefesseltes Motorflugmodell mit Dampfmaschinenantrieb und 4 m Spannweite.
1876
Die Franzosen Alphonse Pénaud und Paul Gauchot nehmen ein Patent für ein Motorflugzeug mit Einziehfahrwerk, Flügel-V-Form, Steuerknüppel.
1877
Erster Flug eines dampfgetriebenen Modellhubschraubers von Enrico Forlanini.
1879
Der Franzose Victor Tatin baut ein Motorflugmodell mit Luftschrauben und Druckluftmotor, das erfolgreich Bodenstarts ausführt.
Der Deutsche Gottlieb Daimler erfindet den schnelllaufenden Verbrennungsmotor, der durch sein günstigeres Verhältnis zwischen Leistung und Gewicht für die Luftfahrt geeignet ist.
Ballon von Renard und Krebs, 1883
1883/1884
Luftschiffe mit Elektromotoren (Brüder Tissandier, Renard und Krebs). Das Luftschiff La France von Renard und Krebs vollführt am 9. August 1884 die erste Fahrt in geschlossener Kreisbahn.
Der Engländer Horatio F. Phillips erhält ein Patent auf gewölbte Flügelprofile.
1886
12. und 13. September: Ballonfahrt über 24 Stunden Dauer durch die Franzosen Hervé und Alluard.
1888
10. August: 1. Auffahrt eines Luftschiffes mit einem Benzinmotor (Motorluftfahrt), der Antriebsquelle, mit der die Luftfahrt erst möglich wurde. Das Luftschiff war von Friedrich Wölfert und dem bereits 1884 verstorbenen Georg Baumgarten, der Motor von Gottlieb Daimler konstruiert worden. Start war auf dem Fabrikhof Daimlers in Cannstatt. Das Luftschiff landete auf dem Exerzierplatz in Aldingen, nach etwa 10 km. Weitere Starts erfolgten in Augsburg, München und Wien.[5]
1889
5. Dezember: Otto Lilienthal veröffentlicht sein Buch Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst. Seine Messungen an Tragflügeln, dargestellt in sogenannten Polardiagrammen, werden die Grundlage unseres heutigen Begriffssystems und belegen die Vorteile der Flügelwölbung.
Lilienthal 1891 am Spitzberg zwischen Krielow und Derwitz Hier lernte die Menschheit FliegenLilienthal führt Anfang August 1895 am Fliegeberg seinen Doppeldeckergleiter dem Besucher Samuel Pierpont Langley vor. Das Bild zeigt Lilienthal am 19. Oktober 1895.Der Chanute-Herring-Doppeldeckergleiter 1896
1891
Frühjahr: Otto Lilienthal beginnt seine systematischen Flugversuche mit dem Derwitzer Apparat und erreicht maximale Flugweiten von 25 Metern. Diese Flüge gelten heute als die ersten sicheren, wiederholbaren Gleitflüge der Geschichte.
1893
Der Australier Lawrence Hargrave führt auf einem aeronautischen Kongress in Sydney den Kastendrachen vor. Er wird Vorbild für zahlreiche wissenschaftliche Drachen bis hin zum Flugzeug.
1894
Januar: Das Buch „Progress in Flying Machines“ von Octave Chanute (USA) erscheint als Zusammenfassung einer Artikelserie im „American Engineer and Railroad Journal“. Es ist eine umfassende Darstellung des weltweiten Entwicklungsstandes auf dem Weg zum Flugzeug.
4. Dezember: Der polnische Meteorologe Arthur Berson steigt im Freiballon auf 9155 m Höhe.
Otto Lilienthal nimmt mit dem „Normalsegelapparat“ die erste Serienfertigung eines Flugzeugs auf. Er erreicht mit verschiedenen Flugzeugkonstruktionen Flugweiten bis 250 m.
Das Großflugzeug des Amerikaners Hiram Maxim wird bei Rollversuchen, die ausreichenden Auftrieb zeigten, beschädigt. Er stellte daraufhin seine Versuche, die schon Hunderttausende verschlungen hatten, ein.
1895 bis 1899: Der englische Ingenieur Percy Sinclair Pilcher arbeitet erfolgreich auf dem Gebiet des Gleit- und Motorfluges. Er verunglückt am 30. September 1899 bei einer Gleitflugvorführung tödlich.
1896
Januar: Herring zieht nach Chicago und arbeitet für Chanute.
6. Mai: Erster Flug des Motorflugmodells Number 5 mit Dampfmaschinenantrieb des Amerikaners Prof. Samuel Pierpont Langley über 1 km Entfernung.
Juni: Octave Chanute organisiert ein Fliegerlager mit seinem Sohn Charley, Augustus Herring und William Avery am Michigansee. Erprobt werden u. a. ein Nachbau eines Lilienthal-Gleiters und ein von Chanute und Herring gebauter Doppeldeckergleiter, der die Grundlage für die weitere Entwicklung der Flugtechnik wird.
9. August: Otto Lilienthal „überzieht“ bei einem Routineflug in den Stöllner Bergen und stirbt am Folgetag an der Wirbelsäulenverletzung als Folge des Absturzes.
12. Juni: Friedrich Hermann Wölfert und sein Mechaniker kommen bei einer Demonstration über dem Tempelhofer Feld mit ihrem benzingetriebenen Luftschiff bei dessen Brand ums Leben.
11. Juli: Salomon August Andrée, N. Strindberg und K. Fraenkel starten auf Spitzbergen zu ihrer Nordpol-Expedition im Gasballon. Sie werden erst 1930 tot aufgefunden. Das gefundene Filmmaterial ließ sich noch entwickeln.
3. November: Aufstieg eines Aluminium-Luftschiffes des Ungarn David Schwarz in Berlin.
20. September: Alberto Santos Dumonts erster Flug mit seinem Luftschiff „Nr. 1“, das von einem 3,5-PS-De-Dion-Benzinmotor angetrieben wird.
1899
13. September: Alberto Santos Dumont fährt mit seinem Luftschiff „Nr. 3“ 20 Minuten und umfährt dabei erstmals den Eiffelturm. Mit dem Luftschiff führt er ein Dutzend Fahrten durch und stellt mit 23 Stunden in der Luft einen Rekord auf.
1900–1909: Erster Motorflug
1900
LZ1 bei seiner Jungfernfahrt über dem Bodensee am 2. Juli 1900
14. August: Angeblicher erster stabiler Motorflug des Deutsch-Amerikaners Gustav Weißkopf über eine halbe Meile in Bridgeport/Connecticut. Der Flug ist in der Luftfahrtgeschichte umstritten und hat die Entwicklung des Motorflugs nicht beeinflusst.
1. Oktober: Das Wasserflugzeug des Österreichers Wilhelm Kress wird bei einem Startversuch am Wienerwaldsee zerstört.
19. Oktober: Der Brasilianer Alberto Santos-Dumont umfährt mit seinem Luftschiff Nr. 6 von St. Cloud kommend den Eiffelturm und kehrt in 30 Minuten zum Startplatz zurück. Das waren die Bedingungen des mit 100.000 Francs dotierten Deutsch-Preises.
Rückansicht von Wilbur Wright vom 24. Oktober 1902 bei einer Rechtskurve mit dem Doppeldecker-Gleiter.
1902
15. August, der Franzose Léon Levavasseur patentiert den ersten V8 Zylinder-Motor speziell für Luftfahrzeuge. Er soll nur 100 kg wiegen und 80 PS leisten. Die Werte werden jedoch nicht erreicht.
17. Dezember 1903: Orville Wright fliegt mit dem Flyer
1903
31. März: Angeblicher erster bemannter Motorflug des Neuseeländers Richard Pearse über 100 m in Waitohi. Der Flug ist durch keine unabhängige Quelle belegt und hat die Entwicklung des Motorflugs nicht beeinflusst.
18. August: Angeblicher erster bemannter Motorflug des deutschen Karl Jatho über 60 m in Hannover auf der Vahrenwalder Heide. Der Flug ist durch keine unabhängige Quelle belegt und hat die Entwicklung des Motorflugs nicht beeinflusst.
8. Oktober und 8. Dezember: Das Motorflugzeug The Great Aerodrom von Prof. Samuel Pierpont Langley stürzt bei beiden Flugversuchen sofort nach dem Katapultstart von einer schwimmenden Rampe im Potomac bei Washington ab.
17. Dezember: Vier erfolgreiche Flüge, die die Brüder Wright in den Dünen bei Kitty Hawk (North Carolina) mit ihrem Wright Flyer abwechselnd ausführen, gelten heute als der Beginn des gesteuerten Motorflugs. Nach einem Flug über 59 Sekunden wird der Doppeldecker am Boden durch Böen beschädigt, so dass die Versuche erst im Folgejahr weitergeführt werden.
20. September: Wilbur Wright vollendet den ersten kontrollierten Kreisflug mit dem Flyer II. Zur Vereinfachung des Starts nutzten die Wrights eine Katapultvorrichtung.
Der Franzose Léon Levavasseur entwickelte einen verbesserten 50 PS starken V8 Antoinette-Motor, den Capitaine Ferdinand Ferber für seinen Flugplan Ferber VIII 1905 und Alberto Santos Dumont für seine 14-bis 1906 nutzten.
Der Schraubenflieger (Hubschrauber) des Ingenieurs Maurice Léger hebt in Monaco eine Person senkrecht in die Luft.
1906
18. März: Dem Rumänen Traian Vuia gelingt ein kurzer Flug als erster ohne Starthilfe.
3. September, 23. Oktober und 12. November: Alberto Santos-Dumont unternimmt mit seiner 14-bis die ersten Motorflüge vor einem sachkundigen Publikum in Paris. Zum Starten benötigt er weder ein Katapult, noch eine Anhöhe. Diese Flüge gelten als die ersten kontrollierten Flüge mit einem Flugzeug in Europa und die ersten durch die FAI beglaubigten Motorflüge der Welt.
11. Mai: Erfolgreicher Flug der Brüder Wright vor Journalisten des New York Herald, des London Daily Mail und des New York American. Das erste Foto von einem Motorflug der Brüder Wright wird am 30. Mai 1908 im Colliers´ veröffentlicht. Das Foto im New York Herald am 14. Mai 1908 stellte sich als Fälschung heraus.
4. September: Die Brüder Wright veröffentlichten ihre Flüge vor 1908 inklusive ihrer Fotos.
9. September: Mit dem Passagier Lt. Frank P. Lahm stellt Orville Wright drei neue Rekorde auf. Mit 57 Minuten Flugdauer und mit einer Höhe von 110 Meter bedeutete das jeweils Weltrekord für das Wright Model A.
17. September: Der US-amerikanische Oberleutnant Thomas E. Selfridge wird bei einem Absturz in Virginia das erste Todesopfer in einem von Orville Wright gesteuerten Flyer.
28. September: die Wrights flogen 1 Stunde und 7 Minuten. Sie flogen 48 km und 120 m weit und gewinnen dafür einen 5.000 Francs dotierten Preis von der Flugkommission des Aero Club de France.
28. Oktober: Hans Grade unternahm seinen ersten Flug auf dem Cracauer Anger in Magdeburg. In rund 8 Metern Höhe flog er 100 Meter.
31. Dezember: Wilbur Wright fliegt 2 Stunden und 18 Minuten und gewinnt den Michelin Cup Preis für 20.000 Francs und den Albert Triaca Preis für 500 Francs. Er fliegt einen neuen Distanzrekord mit 123 km und 200 m.
28. August: Armand Dufaux startet mit der Dufaux 4 vom östlichen Ende des Genfersees und fliegt in 56 Minuten und 5 Sekunden unweit des Südufers rund 66 Kilometer nach Genf. Er gewinnt damit das von den Automobilpionieren Perrot Duval ausgeschriebene Preisgeld von 5000 Schweizer Franken für die Überquerung des Genfersees auf seiner gesamten Länge; zu diesem Zeitpunkt war das der weltweit längste Flug über offenes Wasser.
20. Mai: Erster Zuverlässigkeitsflug (Prinz Heinrich Flug) für deutsche Flugzeuge unter der Schirmherrschaft Prinz Heinrichs; die Veranstaltung wurde bis zum Ersten Weltkrieg jährlich wiederholt.
4. September: Ernest Failloubaz (1892–1919) – mit 19 Jahren damals der jüngste Pilot der Schweiz – führt die von Armand und Henri Dufaux konstruierte Dufaux 5 vom 4. bis zum 6. September mit Aufklärungsflügen während eines Manövers der schweizerischen Armee vor. Diese Flüge markieren den Beginn der schweizerischen Militärluftfahrt.[6]
24. Oktober: Die Brüder Wright kehren bei Kitty Hawk (North Carolina) zum motorlosen Flug zurück und bleiben 9 Minuten und 45 Sekunden motorlos in der Luft.[7]
15. Juli: William Boeing gründet einen Monat nach dem erfolgreichen Erstflug seines ersten Flugzeugs B & W Seaplane die Pacific Aero Products Company, die er 1917 in Boeing Aeroplane Company umbenennt, und beginnt mit der Produktion von Flugzeugen.
Die Vickers Vimy von Alcock und Brown beim Start in St. John’s, Neufundland am 14. Juni 1919
1919
8. Januar: Die Deutsche Luft-Reederei, ein Vorläufer der Lufthansa – als militärisches Lufttransport-Unternehmen am 13. Dezember 1917 im Ersten Weltkrieg gegründet –, erhält die Zulassung als zivile Luftverkehrsgesellschaft.
25. Juni: Erstflug der Junkers F 13 von Hugo Junkers, des ersten freitragenden Ganzmetall-Verkehrsflugzeugs der Welt, dessen Konstruktionsprinzipien richtungsweisend für folgende Flugzeuggenerationen werden.
6. Juli 1919: Dem britischen Luftschiff R34 gelingt 1919 als erstem Luftfahrzeug sowohl die Hinfahrt von Schottland nach Mineola als auch wenige Tage später die Rückfahrt nonstop über den Atlantik.
7. Oktober 1919: In den Niederlanden wird die KLM gegründet, die älteste international operierende Luftfahrtgesellschaft.
1920–1929: Passagierluftfahrt
Eine Junkers F13, wie sie ab 1921 von der Junkers Luftverkehr AG eingesetzt wurde.1922: Flugplatz Königsberg-Devau – Silhouette eines abflugbereiten Vogels
Für Königsberg wird durch den Architekten Hanns Hopp der Flughafen Devau, der erste Flughafen-Komplex, der speziell für den kommerziellen zivilen Luftfahrtbetrieb vorgesehen ist, entworfen und errichtet. Die Gebäude-Anordnung – 50 m breite Hallen flankierten Empfangs- und Verwaltungsgebäude – ergab die Silhouette eines abflugbereiten Vogels.
Huff Daland Dusters, die Vorläuferin von Delta Airlines, wird gegründet.
1925
In Deutschland werden zum ersten Mal während eines Passagierfluges Stummfilme gezeigt.
1926
6. Januar: Die beiden Gesellschaften Deutschen Aero Lloyd und Junkers Luftverkehr vereinen sich in Berlin zur Gründung der Lufthansa („Deutsche Luft Hansa Aktiengesellschaft“). Die Aufnahme des planmäßigen Flugverkehrs erfolgte am 6. April 1926.
Die erste Nachtflugstrecke mit Passagierflugzeugen wird zwischen Berlin und Königsberg eingerichtet.
Lindbergh am 10. Mai 1927 mit der Spirit of St. Louis kurz vor dem Start zur Überführung der Maschine an die Ostküste. 20. und 21. Mai: Charles Lindbergh fliegt mit der Spirit of St. Louis als erster Mensch in einem Nonstop-Alleinflug von New York nach Paris über den Atlantik.
17. und 18. Juni: Amelia Earhart fliegt als Passagier als erste Frau über den Atlantik.
Der Berliner Oberingenieur Engelbert Zaschka erfindet ein Rotationsflugzeug, das im Unterschied zu den bis dahan bekannten Trag- und Hubschraubern mit abgestelltem Motor einen gefahrlosen senkrechten Gleitflug ausführen kann.
1929
12. Juli: Erstflug des zwölfmotorigen Flugbootes Dornier Do X. Am 21. Oktober unternimmt die Do X einen Flug mit 169 Menschen an Bord. Der Rekord hält 20 Jahre.
6. Mai: LZ129 Hindenburg verunglückt bei der Landung in Lakehurst während einer Linienfahrt im Rahmen des Nordamerika-Programms der DZR. Dieses Unglück fordert 36 Menschenleben und markiert das Ende der Verkehrsluftschifffahrt.
3. Juli: Amelia Earhart verschwindet von einem Flug von Lae, Neuguinea nach Howland Island und wird seitdem vermisst.
10. August: Eine Focke-Wulf Condor überfliegt als erstes landgestütztes Passagierflugzeug beim Nonstop-Flug von Berlin nach New York den Atlantik.
31. Dezember: Erstflug der Boeing 307Stratoliner, des ersten mit einer Druckkabine ausgestatteten zivilen Flugzeugs.
1939
26. April: Eine Messerschmitt Me 209 stellt mit 755 km/h einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord auf. Für Flugzeuge mit Kolbenmotoren hält der Rekord 30 Jahre.
20. Mai: Einrichtung einer regelmäßigen Fluglinie über den Nordatlantik (New York – Lissabon – Marseille) durch Pan American World Airways.
27. August: Mit dem Erstflug der Heinkel He 178 beginnt das Jet-Zeitalter.
Die Me 262, Erstflug 1941 (mit Strahltriebwerken 1942), ist das erste in Serie gebaute Flugzeug mit Strahltriebwerken. Die B-29, Erstflug 1942, war der größte und leistungsfähigste Bomber des Zweiten Weltkriegs.
1942
18. Juli: Erster Flug der Me 262, des ersten in Serie gebauten Flugzeugs mit Strahltriebwerken, bei dem die späteren Serientriebwerke zum Einsatz kommen.
21. September: Erstflug der B-29, dem größten und leistungsfähigsten Bomber des Zweiten Weltkriegs.
September: Mit der Messerschmitt Me 323 „Gigant“ geht das erste Transportflugzeug in Serienfertigung. Die sechsmotorige Maschine hat den gleichen Frachtraum wie ein Eisenbahnwaggon und kann als höchste Nutzlast 20 Tonnen tragen.
3. Oktober: Eine A4-Rakete, auch als V2 bekannt, erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von fast Mach 5 (4824 km/h) und eine Gipfelhöhe von 84,5 km. Der erste Schritt in den Weltraum ist gemacht.
1943
13. Januar: Erster Notausstieg in der Luftfahrtgeschichte mit einem Schleudersitz, aus einer Heinkel He 280, dem ersten Flugzeug der Welt mit Schleudersitz.
1944
27. Juli: Die Gloster Meteor, das einzige Flugzeug mit Strahltriebwerk, das auf der Seite der Alliierten während des Zweiten Weltkrieges im Kampfeinsatz genutzt wird, wird zum ersten Mal gegen V1-Marschflugkörper eingesetzt.
6. April: Das erste Passagierflugzeug mit Strahlantrieb, eine Vickers Viking, die auf zwei Rolls-Royce Nene Triebwerke umgerüstet wurde, absolviert seinen Erstflug und beweist die prinzipielle Verwendbarkeit dieser Antriebsform auch in der Zivilen Luftfahrt.
27. Juli: Das weltweit erste in Serie gebaute Passagierflugzeug mit Strahltriebwerken.
Alouette II, Erstflug 12. März 1955Boeing 707, Erstflug 20. Dezember 1957
1950–1959: Gasturbinen-Antriebe – Jets, Turboprops und Turbinenhubschrauber
Mit der Einführung von Gasturbinen in der zivilen Luftfahrt wurden die Flugleistungen deutlich gesteigert. Zum Beispiel sind mit Jets die Flugreisen um rund die Hälfte verkürzt.
28. Oktober 1978: In den USA wird der Airline Deregulation Act verabschiedet, welcher zur Deregulierung der kommerziellen Passagierluftfahrt in den USA führt. Dieses Gesetz sollte zu einer kompletten Umgestaltung des amerikanischen Flugmarkts führen. Gesellschaften, die sich nicht zusammenschließen, sehen sich akut vom Konkurs bedroht.
1979
12. Juni 1979: Erstmals überquert ein pedalangetriebenes ultraleichtes Muskelkraft-Flugzeug den Ärmelkanal.
1980–1989: Deregulierung in den USA
1981
Honeywell FMS in einer Boeing 767-300 (1981)
26. September: Die Boeing 767, das erste mit FMS ausgerüstete Verkehrsflugzeug, hat seinen Erstflug.
Die Fluglotsen der USA gehen in einen Streik. Die Regierung entlässt die Streikenden und ersetzt sie durch Militärs und neu eingestelltes Personal.
Die US-Regierung dereguliert die Treibstoffpreise und erhöht damit die Kosten der Fluglinien.
1. September: Alle 269 Passagiere des Korean-Air-Lines-Flug 007 sterben, als das Flugzeug über sowjetisches Gebiet gerät und von einem sowjetischen Su-15-Jäger abgeschossen wird.
Die letzte DC-10 wird gebaut, McDonnell Douglas gibt den Namen DC (Douglas Commercial) auf und nennt seine Flugzeuge fortan MD (McDonnell Douglas).
23. Dezember: Pan Am setzt für die Nonstop-Transatlantik-Flüge von Hamburg nach New York erstmals den nur zweistrahligen Airbus A300/A310 ein. Wegen der nur zwei Triebwerke musste aus Sicherheitsgründen in den ersten Jahren ein Umweg entlang der Küstenlinien geflogen werden.
1985
April: TWA nimmt als erste Fluggesellschaft den Betrieb über den Nordatlantik mit zweimotorigen Flugzeugen (Boeing 767-200 ER) auf, die sich maximal 75 Minuten von einem Ausweichflughafen entfernen.
Texas Air wird die größte westliche Fluggesellschaft.
Im Juni gibt MBB die deutsch-chinesische Entwicklung des Regionalverkehrsflugzeuges MPC 75 bekannt.
Im August testet General Electric ein UDF (engl. unducted Fan)-Triebwerk mit frei- bzw. offenliegendem Propeller an einer Boeing 727. Lärm und Vibrationen bringen Probleme.
Boeing liefert im September als 5000. Flugzeug eine Boeing 737-300 aus.
Die Italienische Piaggio stellt einen Business-Turboprop P.180 „Avanti“ mit Kunststoffteilen und Entenflügel vor.
1988
Die Antonow An-225, das größte Flugzeug der Welt (1988)
3. Juli 1988: Alle 290 Insassen eines Airbus A300 der Iran Air sterben, als das Flugzeug von einem Kriegsschiff der amerikanischen US Navy abgeschossen wird.
Die neue sechsmotorige Antonow An-225 hat ein maximales Startgewicht von 600 Tonnen und ist damit das größte Flugzeug der Welt.
1989
Eastern Air Lines meldet nach einem langen und harten Kampf zwischen der Piloten- und Mechanikergewerkschaft und dem Vorstand Frank Lorenzo Konkurs an.
Die Iljuschin Il-96-300, ein vierstrahliges Langstreckenflugzeug mit elektronischem Cockpit, beginnt mit der Flugerprobung. Konzepte für ein Raumverkehrsflugzeug zeigen einen „lifting body“.
Eine MD-80 fliegt mit dem PW/Allison UHB (Ultra High Bypass)-Triebwerk, das aber nicht in Serie geht.
Die NASA schließt eine Human-Factors-Studie über 757-Piloten ab. Es bleibt fraglich, ob ein stark automatisiertes Cockpit die Arbeitsbelastung verringert oder die Flugsicherheit erhöht.
Im September wird die Fusion von Daimler-Benz und MBB genehmigt, wodurch die im Mai gegründete Deutsche Aerospace AG (DASA) zum größten deutschen Konzern der Branche wird.
Im Dezember fallen beim KLM-Flug 867 alle vier Triebwerke, als die Maschine in eine Wolke von Vulkanasche flog. Der Besatzung gelingt es, die Triebwerke wieder zu starten.
Auf der Pariser Luftfahrtschau werden die sowjetischen Kampfflugzeuge MiG-29 und die Su-27 zum Verkauf angeboten. Die US Navy schießt zwei libysche MiG-23 über dem Mittelmeer ab.
1990–2000: Die nationalen Fluggesellschaften Europas
1990
Der neue MD-520N-Notar-Helikopter von McDonnell Douglas wird durch einen Luftstrom gesteuert und hat keinen Heckrotor. Im März beschließt Airbus Industries, den A321 in Hamburg zu bauen. Damit wird erstmals in Deutschland wieder ein Großflugzeug gebaut. In den USA ordnet die FAA Überprüfungen und strukturelle Verstärkungen älterer Jets (mehr als 20 Jahre) an. Im Mai beschließt BMW, gemeinsam mit Rolls-Royce Triebwerke zu bauen. Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober übernimmt die deutsche Luftwaffe die MiG-29 der NVA. Neue Verkehrsflugzeuge dürfen seit November nur noch mit leisen Triebwerken in dem Gebiet der EU landen. Boeing startet im Dezember offiziell das 777-Programm, die der größte Twin der Welt wird.
1991
Der Luftverkehr geht wegen des Golfkrieges stark zurück. Die meisten Fluglinien der Welt geraten in eine Verlustzone. Die 1927 gegründete Pan American Airlines wird von Delta übernommen und aufgelöst. USAir, Delta, United und American Airlines verstärken ihr Auftreten in Europa. Am 4. Dezember muss die 1927 gegründete Pan American World Airways den Flugbetrieb mit sofortiger Wirkung einstellen.
1992
Die Weltwirtschaft gerät in eine Rezession. Am 17. Mai wird der neue Flughafen München eröffnet. Alle Fluglinien außer British Airways machen Verlust. Bei Tarifverhandlungen mit der Lufthansa wird einem Lohnstopp und Stellenabbau zugestimmt, um die defizitäre Fluglinie zu entlasten.
Nach der Auflösung der Sowjetunion zum 1. Januar bilden sich aus der Aeroflot einzelne nationale Fluggesellschaften für die jetzt in der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) organisierten Länder. Dabei tritt Aeroflot als eingetragene russische Gesellschaft mit Sitz in Moskau die Rechtsnachfolge des bisherigen sowjetischen Luftfahrtunternehmens in Russland an.
Die bereits vor mehr als einem Jahr gegründete „Deutsche British Airways“ (DBA) übernimmt Ende März die in Friedrichshafen beheimatete, bislang allein im regionalen Luftverkehr tätige Delta Air. DBA, an der der britische Mutterkonzern mit 49 Prozent beteiligt ist, erwirbt dabei die gesamten Anteile der Delta Air von ihren Vorbesitzern. Nach Abschluss der Transaktion soll Delta Air in Deutsche BA umbenannt werden. Presseberichten zufolge will British Airways die deutsche Tochter DBA zu einer ausgesprochenen Billigfluggesellschaft entwickeln. DBA will mit einer Flotte von neuen Boeing 737-300 sowohl innerdeutsche wie auch internationale Strecken bedienen.
11. Mai, Der neue, auf der Namen Franz Josef Strauß getaufte Münchener Flughafen geht nach 38-jähriger Planungs- und Bauarbeit offiziell in Betrieb. Als erster Passagierflug startet pünktlich um sechs Uhr eine Lufthansa Boeing 747 mit zahlreichen Ehrengästen zum Eröffnungsflug. Stunden zuvor waren – kurz nach dem Start des letzten Lufthansa-Flugs mit einer auf den Namen „Freising“ getauften Boeing 737-500 – die Lichter auf dem Flughafen Riem für immer erloschen.
12. Juni, Erstflug der Boeing 777, des größten zweistrahligen Verkehrsflugzeugs der Welt
1995
Gründung der Billigfluglinie Easyjet. Eine Concorde stellt mit 31 Stunden, 27 Minuten und 40 Sekunden einen neuen Rekord für die schnellste Weltumrundung auf.
1996
Das deutsch-amerikanische Abkommen im Luftverkehr ist, nach der Übergangsvereinbarung vom 24. Mai 1994, von den Verkehrsministern Matthias Wissmann und Frederico Pena im April 1996 vereinbart worden. Es eröffnete die Liberalisierung im transatlantischen Luftverkehrsmarkt.
Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA. In der Folge liegt der Flugverkehr in den USA für einige Tage lahm. Die Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen werden erhöht. Die Zahl der Fluggäste geht zurück, und eine Reihe von Fluggesellschaften gerät in eine wirtschaftliche Krise.
2002
Erstflug der Embraer EMB 200A (Ipanema) mit einem Ethanolmotor. Als erstes Luftfahrzeug mit Alkoholtriebwerk erhielt die Maschine 2004 die Zulassung. Erbaut wurde das Flugzeug von dem Team um Vicente Camargo.
2003
Letztmaliger Flug einer Concorde zum Luftfahrt-Museum in Filton.
2005
A380-800 in Airbus-Werkslackierung (2005)
27. April, Erstflug des Airbus A380. Der A380 ist derzeit das größte in Serienfertigung produzierte zivile Verkehrsflugzeug in der Geschichte der Luftfahrt.
Andreas Fecker: „Die Welt der Luftfahrt“, Verlag GeraMond, München 2005, ISBN 3-7654-7221-2.
Helmuth Trischler, Kai-Uwe Schrogl (Hrsg.): Ein Jahrhundert im Flug – Luft- und Raumfahrtforschung in Deutschland 1907–2007, Frankfurt/New York, campus 2007, ISBN 978-3-593-38330-9.
↑Lynn White: „Eilmer of Malmesbury, an Eleventh Century Aviator: A Case Study of Technological Innovation, Its Context and Tradition“. In: Technology and Culture, Bd. 2, Nr. 2 (1961), S. 97–111 (hier: S. 100–101), doi:10.2307/3101411.
↑J. Gordon Leishman: Principles of Helicopter Aerodynamics. Cambridge University Press, Cambridge NY 2006, S. 9, ISBN 0-521-85860-7.
↑Arbeitskreis Braunschweiger Luftfahrtgeschichte e. V. (Hrsg.): Braunschweigische Luftfahrtgeschichte. Appelhans Verlag Braunschweig 2010, ISBN 978-3-941737-18-1, S. 48.