23rd Infantry Division (Vereinigte Staaten)
Die Americal Division war eine US-amerikanische Infanteriedivision im Zweiten Weltkrieg, die während des Pazifikkriegs auf den Salomonen und den Philippinen eingesetzt wurde. Nach ihrer Deaktivierung 1945 wurde die Division für den Vietnamkrieg 1967 neu aufgestellt. Dort führte sie bis 1971 Operationen im Chu Lai Gebiet durch.
Zweiter Weltkrieg
Als nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 die USA in den Zweiten Weltkrieg eintraten, beschloss das militärische Oberkommando zusätzliche Infanterieeinheiten zusammenzustellen und diese in den Pazifikraum zu entsenden. Nach den weiteren Eroberungen der Japaner auf den Philippinen und in anderen Südostasiatischen Ländern sollte die japanische Expansionsbestrebung aufgehalten werden
Am 14. Januar 1942 wurde die Einsatzgruppe 6814 im New Yorker Hafen aktiviert und unter das Kommando von Brigadegeneral Alexander M. Patch gestellt. Ihr Einsatzziel war der Pazifikraum und dort speziell die Insel Neukaledonien. Die Gruppe erreichte den Hafen von Nouméa am 12. März. Der Einsatzbefehl lautete Neukaledonien gegen jeden japanischen Übergriffsversuch zu verteidigen.
Das 164. Infanterieregiment löste am 19. April die beiden Regimenter 132 und 182 der Einsatzgruppe 6184 ab. Zusätzlich wurde Feldartillerie angelandet. Anschließend durchliefen die Einheiten eine Reorganisation.
Gründung der Division
Die Americal Division wurde am 24. Mai auf Neukaledonien gegründet. Sie war die einzige US-amerikanische Division, die nicht mit einer Nummer gekennzeichnet wurde.
Nach der Erfüllung ihrer Aufgaben lösten neue Kräfte der Einsatzgruppe 6814 die Americal Division ab, deren 164. Infanterieregiment nach Guadalcanal verlegt wurde.
Salomonen



Die Salomoneninsel Guadalcanal wurde am 13. Oktober von den ersten Einheiten erreicht. Dort griff die Americal Division das erste mal ernsthaft in das Kampfgeschehen des Pazifikkriegs ein, als Japaner am 26. Oktober die Positionen des 2. und 3. Bataillons des 164. Regiments angriffen um zum Henderson Airfield durchzubrechen. Nach zwei schweren Kampftagen setzten sich die Truppen der Americal Division durch und die Japaner zogen sich unter Verlusten von rund 1.000 Männern zurück.
Nachdem die komplette Division am 12. November auf Guadalcanal angekommen war, beteiligten sie sich an der Offensive westlich des Matanikau Flusses. Anfang Dezember übernahm sie dann die volle Kontrolle über alle Kampfplätze auf der Insel. Damit löste sie die 1. Marine Division ab.
Schwere Kämpfe um die starke japanische Position am Berg Austen bestimmten das Ende des Jahres, jedoch konnte der Berg von den Japanern gegen die starken amerikanischen Kräfte nicht gehalten werden und fiel bei einem Sturmangriff.
Im Hauptquartier des XIV. Korps planten die Generale Patch und Sebree, der zu Jahresbeginn General Patch als Kommandeur der Americal Devision abgelöst hatte, eine Großoffensive zur Kompletteinnahme der Insel. Land- und Seeeinheiten setzten sich in Richtung Westen in Bewegung um das Areal bei Kokumbona zu erobern. Truppenteile der 132. Infanterie erreichten auf dem Seeweg Verahue um den Japanern in den Rücken zu fallen. Am 9. Februar vereinten sich die amerikanischen Einheiten am Tenamba Fluß und Guadalcanal war komplett in ihrer Hand.
Zur Verteidigung der Fiji Inseln wurden am 1. März große Teile der Americal Division dorthin verlegt, da die Inseln einen wichtigen Kommunikationspunkt zwischen den USA und den im Pazifik kämpfenden Truppen darstellte. Im Mai übernahm General Hodge das Kommando. Die Division nutzte die Zeit auf Fiji zu Trainingszwecken und besetzte Beobachtungsposten und Aufklärungspatrouillen.
Gegen Jahresende 1943 erreichte die Division ein Alarmruf zum Einsatz auf Bougainville in den nördlichen Salomonen. Im frühen Januar 1944 löste die Division die 1. Marine Division dort ab und alle Truppenteile der Americal Division verlegten nach Bougainville. In der Kaiserin-Augusta-Bucht übernahm sie die Sicherung des Brückenkopfes. Dazu wurden Patrouillen entlang des Torokina Flusses und des Ost-West Pfades geschickt, die nach feindlichen japanischen Aktivitäten Ausschau hielten. Nördlich der Torokinamündung gerieten sie in heftige Kämpfe. Daher erarbeitete die Führung Ende Januar Pläne zu einer Offensive um das Mündungsgebiet ostwärts zu erobern. Die Schützeneinheiten der 132. Infanterie kamen trotz Panzerunterstützung auf ihrem Vorstoß unter starkes Gewehr- und Maschinengewehrfeuer. Zum Schutz waren die Panzer oben geschlossen und waren daher kaum im Stande die feindlichen Positionen auszumachen. Ein Sergeant der Einheit leitete sie unter Vernachlässigung seiner eigenen Sicherung nah an die japanischen Unterstände, so dass die Amerikaner letztendlich ausbrechen konnten.

Im Verlauf des Folgemonats konnten die Soldaten immer weiter in das japanisch besetzte Gebiet vordringen. Zudem wurden weitere feindliche Stellungen weit im Osten ausgespäht um die japanische Stärke zu erkunden. Am frühen Morgen des 8. März begannen die Japaner mit heftigem Artilleriebeschuss der amerikanischen Stellungen. Damit begann ein einmonatiger Kampf um die strategische Höhe 260 am Torokina Fluss. Nach starker Belagerung konnten die Amerikaner die Position nicht mehr halten. Nach einem kurzen Rückzug begannen sie aber wieder in Richtung der Höhe 260 vorzudringen. Am Folgetag versuchte die F-Kompanie die Japaner im Nahkampf zu bezwingen. Nach schweren Gefechten zogen sich die Japaner zurück, beschossen aber die Hauptlinien der Division weiterhin mit ihrer Artillerie. Welle für Welle versuchten die Japaner durch die US-Linien zu brechen. Die Kämpfe dauerten einige Tage. Erst am 28. März gelang der Americal Division die Rückeinnahme des Hügels.
Das Kommando über die Division wechselte am 1. April von General Hodge auf General Robert McClure. Aufklärungspatrouillen sicherten das Gebiet um den Torokina und bis Ende Mai war das amerikanisch kontrollierte Gebiet bis zum Vulkan Bagana ausgedehnt worden. Dort errichtete die Division eine starke Verteidigungslinie.
Das nächste Ziel war das Zurückdrängen der Japaner an die Küstenlinie. Mit zunehmender Erfahrung im Dschungelkampf errangen die vordringenden Infanteristen der Americal Division unter den Japanern einen gefürchteten Ruf als harte, unnachgiebige Kämpfer.
Im November verlegte die 3. Australische Division nach Bougainville und löste die Americal Division ab. Zeitgleich wechselte das Kommando der Division von General McClure auf Brigadier General William H. Arnold. Er begann umgehend mit den Vorbereitungen für die nächste Einsatzstation der Division während des amerikanischen Inselspringens im Pazifik.
Philippinen
Anfang Januar 1945 verließ die erste Abteilung der Americal Division Bougainville mit Kurs auf die Philippinen. Schon am 19. Oktober des Vorjahres waren dort die ersten amerikanischen Einheiten der 6. US-Armee gelandet und die Schlacht um Leyte entbrannte. Zwar besaßen die USA die Seeherrschaft, da sie die Japaner in der See- und Luftschlacht im Leyte Golf entscheidend geschlagen hatten, aber die Landungstruppen waren immer wieder hartnäckigen Luftattacken, auch von Kamikazefliegern, ausgesetzt. Am 9. Januar startete die Operation Mike I mit den Landungen im Norden der Philippinen auf Luzon im Golf von Lingayen.

Die ersten Abteilungen der Americal Division trafen am 21. Januar auf Leyte ein und wurden dem X. Korps unterstellt. Die Soldaten der 164. Regimentskampfgruppe hatten auch hier wieder die schwierige Aufgabe japanische Stellungen auszumachen und zu bekämpfen. Als Ablösung von Truppenteilen des XXIV. Korps standen sie den Japanern auf der Linie Jaro - Valencia - Palompon gegenüber um sie nach Norden in Richtung Villaba zu drängen.
Vietnam
Kommandeure
Zweiter Weltkrieg
- Mai bis Dezember 1942 - Major General Alexander M. Patch Jr.
- Januar bis Mai 1943 - Brigadier General Edmund B. Sebree
- Mai 1943 bis April 1944 - Major General John R. Hodge
- April bis Oktober 1944 - Major General Robert McClure
- November 1944 - Major General William H. Arnold (für die Ausserdienststellung)
Vietnam
- Ab 22. September 1967 - Brigadier General Samuel W. Koster
- Ab 23. Juni 1968 - Major General Charles M. Gettys
- Ab 1. Juni 1969 - Major General Lloyd B. Ramsey
- Ab 22. März 1970 - Major General A. E. Milloy