Unterelbe
Die Unterelbe beginnt an der Staustufe Geesthacht (siehe dazu Diskussion). Diese wurde geschaffen, um unabhängig vom Wasserstand der Elbe für die Binnenschiffe eine ausreichende Wassertiefe und für das Pumpspeicherkraftwerk Geesthacht ein ausreichendes Unterwasser zu schaffen. Ausserdem sollte der Tidestrom begrenzt werden. Der gesamte Bereich der Unterelbe (also bis zum Wehr Geesthacht) ist der Tide unterworfen und kann von Sturmfluten der Nordsee in Mitleidenschaft gezogen werden.

Vier- und Marschlande

Möve...Im Winter in Hamburg.
In Hamburg bildet die Elbe quasi ein Binnendelta, indem sie sich für etwa 15 Kilometer in die Norder- und Süderelbe aufteilt. Zuvor grenzt der Fluss in einem nach Süden ausholenden Bogen die Vier- und Marschlande gegen den niedersächsischen Landkreis Harburg ab.
Die Vier- und Marschlande bestanden aus zahlreichen Elbinseln, die vom 12. Jahrhundert bis in die 1950er Jahre eingedeicht wurden. Die Gose Elbe wurde zu einem "toten" Nebenarm, die Dove Elbe ist über Schleusen zu passieren.
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Verlauf der Elbe und Alster im Bundesland Hamburg
Im Bezirk Bergedorf umfließt die Unterelbe das ehemalige Binnendelta der Vier- und Marschlande.
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Der Stintmarkt in Lüneburg
Durch Lüneburgs Hafen am Elbe-Seitenkanal hat die Verbindung des Ilmenaukanals mit der Unterelbe heute keine Verkehrsbedeutung mehr.
Binnendelta

Elbinsel Wilhelmsburg

An der Bunthäuser Spitze teilt sich die Elbe in Norder- und Süderelbe. Dazwischen liegt die Elbinsel Wilhelmsburg.
Nach den Hamburger Elbbrücken beginnt der bedeutende Seehafen Hamburgs, und obwohl die Nordsee noch über 100 Kilometer entfernt ist, ist dieser Abschnitt schon deutlich maritim geprägt. Große Containerschiffe werden mit Hilfe von Lotsen und mit Schleppern durch den Hafen gelenkt.
Vom Mühlenberger Loch bis zur Mündung wird die Elbe auch Niederelbe genannt.
Norderelbe
Geschichte
1395 erwarb Hamburg die Inseln Ochsenwerder und Moorwerder um den Eingang der Norderelbe zu beherrschen.
Mit der Errichtung der Hamburger Wallanlagen entstand ein neuer Elbhafen an der Mündung der Alster, vor dem Baumwall.
Durch den Beitritt Hamburgs zum Zollverein 1888 wurde der Bau der Speicherstadt auf dem Grasbrook erforderlich. Der St.-Pauli–Elbtunnel verbindet seit 1911 den traditionellen Stadtkern Hamburgs auf der Nordseite der Elbe mit Steinwerder.
Ebenfalls an der Nordseite entstand der Hafen der Stadt Altona/Elbe.
Sehenswürdigkeiten
In den historischen Lagerhäusern der Speicherstadt, die sich heute nicht mehr im Freihafen-Gelände befindet, gibt es mehrere Museen. An der Überseebrücke liegt der Frachter Cap San Diego. Die Landungsbrücken wurden als repräsentativer Schiffsbahnhof gestaltet. Der Altonaer Fischmarkt findet am Sonntagmorgen statt. Im Museumshafen Oevelgönne liegen historische Arbeitsschiffe.
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RoRo-Frachter
Wenden mit Schlepper.
Süderelbe
Geschichte
An der Süderelbe entstand der Hafen von Harburg-Wilhelmsburg. Bis ins 16. Jahrhundert war die Süderelbe der tiefere, mehr Wasser führende Arm der Elbe. Durch die Eindeichung der Vier- und Marschlande, die Begradigung der Elbe bei Spadenland im Jahre 1570 und dem Durchstich des Grasbrook im Jahre 1604 versandete die Süderelbe immer mehr. 1878 leitete Hamburg zudem die Norderelbe um Kaltehofe herum.
Mit dem Staatsvertrag zwischen Preußen und Hamburg vom 14. November 1908 (Köhlbrandvertrag) wurde der Streit schliesslich beigelegt.
Nach der Sturmflut 1962 wurden Finkenwerder und Waltershof erhöht eingedeicht, diese Stadtteile verloren jedoch durch die Absperrung der Süderelbe ihren Inselcharakter. Neben einer Straßenverbindung nach Neuenfelde / Cranz verläuft jetzt über diese Absperrung die Start- und Landebahn der Luftwerft der Airbus Deutschland GmbH. Der abgedeichte Teil der Süderelbe, der zuvor in das Mühlenberger Loch mündete, wird Alte Süderelbe genannt. Auf Waltershof liegt auch die Südrampe des Neuen Elbtunnels.

Weblink
Köhlbrand
Der Köhlbrand ist eine mehr als 300 Meter breite Fahrrinne, durch die die Süder- in die Norderelbe abfließt.
Er entstand im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts. Durch schwere Sturmfluten wurde die Elbinsel Gorieswerder in zwei Teile getrennt. An seinen Ufern wurde Holzkohle gebrannt, die von dort ansässigen Köhlern an die Schiffer verkauft wurde (daher der Name Köhlbrand). Über den Köhlbrand führt eines der Hamburger Wahrzeichen, die Köhlbrandbrücke, sowie eine Hubbrücke, die Kattwyk-Brücke.
Nach dem 3. Köhlbrandvertrag zwischen Preußen und Hamburg von 1908 wurde der Elbarm vom heutigen Kohlenschiffhafen 600 Meter westlich verlegt und auf damals 8,40 Meter vertieft. Die Landzunge Köhlbrandhöft mit dem 1961 errichteten Klärwerk trennt die alte von der neuen Durchfahrt.
Reiherstieg, Rethe
Der Reiherstieg ist ein schiffbarer Seitenarm der Elbe. Er verläßt die Süderelbe (Flusskilometer 615) bei Harburg, durchschneidet die Elbinsel Wilhelmsburg und mündet nach 7 km beim Stadtteil Steinwerder in die Norderelbe.
Die Rethe verbindet wiederum den Reiherstieg mit dem Köhlbrand.
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Luftbild des Hamburger Hafens, Mündung des Köhlbrand in die Norderelbe
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1850: Blick vom Turm der Christianskirche in Ottensen über den Bahnhof Altona auf Norderelbe.
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Norderelbe und Mündung des Köhlbrand
Niederelbe
Als Niederelbe bezeichnet man den unteren Lauf der Elbe vom Staatsgebiet Hamburgs bis zur Mündung bei Cuxhaven. Beim Mühlenberger Loch weitet sich die Elbe und ist dort ca. zwei Kilometer breit. Ab hier gibt es eine Vielzahl an Inseln entlang der Ufer und mitten im Strom. Bei Cuxhaven ist die Elbe ca. 18 Kilometer breit. Von Hamburg bis zur Mündung ist der Fluss immer noch ca. 108 Kilometer lang.
Weblinks
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Der Elbhang bei Blankenese
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Fährhaus Schulau mit Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm-Höft
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Blick von Twielenfleth auf den Lühesand
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Ein Schiff der Hapag-Lloyd in der Elbe nahe der Ostemündung
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Blick von Balje über das Vogelschutzgebiet im Vordeichgelände auf die gegenüberliegende Elbseite (Brunsbüttel)
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Auf dem Deich in Otterndorf
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Alter Leuchtturm Altenbruch
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Neuer Leuchtturm Altenbruch
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der "Hamburger Leuchtturm" in Cuxhaven
Nebenflüsse der Unterelbe

Nebenflüsse und die an ihnen liegenden Orte:
Nordseite (rechtselbisch):
- Bille - Bergedorf, Billstedt, Billwerder
- Alster - Hamburg
- Pinnau - Pinneberg, Uetersen
- Krückau - Elmshorn
- Stör - Itzehoe
Südseite (linkselbisch):
- Ilmenau mit Luhe - Lüneburg und Winsen/ Luhe,
- Seeve - Stelle
- Este - Cranz, Neuenfelde, Buxtehude
- Lühe - Grünendeich
- Schwinge - Stade
- Oste - Neuhaus (Oste)
- Medem - Otterndorf
Kanäle:
Elbvertiefung

Die Elbmündung ist permanent für Schiffe bis zwölf Meter Tiefgang befahrbar. Durch die schon eintretenden Tiden lässt die Unterelbe auch höheren Tiefgang bei Flut zu. Der Tidenhub beträgt normalerweise 3,7 Meter, weshalb sich der maximale Tiefgang bei Flut etwa um 1,8 Meter erhöht. Die Mündung muss ständig ausgebaggert werden, damit die Tiefe erhalten bleibt. Zwölf Meter Tiefgang sind gerade für moderne Containerschiffe nicht mehr ausreichend, weshalb ein tieferes Ausheben der Elbe diskutiert wird und an der Niederelbe auf Widerstand trifft, da schon durch die erste Vertiefung die kleinen Häfen an der Elbemündung zusehends verschlicken, die Kosten der Ausbaggerung aber auf Lasten den betroffenen Gemeinden geht.

- Mühlenberger Loch
- Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer, zugleich Biosphärenreservat.
- Hetlinger Schanze
Weblinks
- Arbeitskreis an der Staatlichen Vogelschutzwarte Hamburg
- Naturschutzprogramm Unterelbe
- Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND)
- Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Kultur- und Wirtschaftsraum "Unterelbe"

Integrierte Station Unterelbe
Ein Erlebnis- und Informationszentrum in Haseldorf. Besucher können eine Ausstellung über die Natur- und Kulturlandschaft der Elbmarschen anschauen und sich über Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten entlang der Elbe informieren. Es befindet sich in einem denkmalgeschützten Rendantenhaus.
Weblinks
Natureum Niederelbe
Das Natureum Niederelbe ist ein Freilichtmuseeum zwischen Balje und Neuhaus (Oste)
Wirtschaftsverbände
- Industriekreis Unterelbe
- Unternehmensverband Unterelbe-Westküste
- Wirtschaftsregion Schleswig Holsteinische Unterelbe

siehe auch
Elbmündung


Die Elbmündung besitzt eine hohe Bedeutung für die Seeschifffahrt: Zum einen ist der Trichter der Zugang zum Hamburger Hafen, zum anderen befindet sich in der Mündung auf rechter Seite der Zugang zum Nord-Ostsee-Kanal. Der untere Teil der Elbmündung gehört deshalb zu den am stärksten befahrenen Wasserstraßen in Europa. Die Elbmündung ist über drei bis zu 45 Meter hohe Feuerschiffe von offener See her markiert.
Obwohl der Mündungstrichter bis zu 15 km breit ist, bleibt dem Schiffsverkehr auch dort nur eine relativ enge Fahrrinne; den Rest nehmen breite Wattbänke wie der Medemsand ein.
Das Mündungsgebiet in die Nordsee nennt man Helgoländer Bucht. Diese ist wiederum ein Teil der Deutschen Bucht.
Weblinks
- Die Hamburger Elbkarte von Melchior Lorichs (1568)
- Leuchttürme der Elbe
- Wasserstandsvorhersage
- Das Elbetal von Hamburg bis zur Mündung in die Nordsee
- Unterelbe auf Hamburg.de (aktuelles)
- Die Unterelbe - Ein Paradies für Brut- und Gastvögel
- Ökologischer Reiseführer Schleswig-Holstein: Unterelbe-Niederung