Zum Inhalt springen

Eselshöhe (Schweinfurt)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Januar 2017 um 00:16 Uhr durch Foxy5 (Diskussion | Beiträge) (Nordtangente wird verbaut: üb). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Eselshöhe
Koordinaten: 50° 4′ N, 10° 14′ OKoordinaten: 50° 3′ 47″ N, 10° 13′ 32″ O
Höhe: 220–265'"`UNIQ−−ref−00000000−QINU`"' m ü. NN
Fläche: 90 ha[1]
Einwohner: 2561 (31. Dez. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 2.846 Einwohner/km²
Postleitzahl: 97422
Vorwahl: 09721

Eselshöhe ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Schweinfurt in Unterfranken. Es ist der Stadtteil mit der frühest nachgewiesenen Besiedlung im heutigen Stadtgebiet und der einzige Ort Schweinfurts, in dem im 21 Jahrhundert bisher neue Baugebiete erschlossen wurden. Die Eselshöhe ist Schweinfurts jüngster Stadtteil (abgesehen vom zum Deutschhof zählenden Viertel Zeilbaum), obwohl er bereits 1984 angelegt wurde.

Geographie

Lage

Die Eselshöhe wird in den Statistiken der Stadt Schweinfurt als Bezirk 35 geführt. Sie befindet sich im Norden des Stadtgebiets, östlich der Bundesstraße 286 nach Bad Kissingen. Der Stadtteil grenzt im Südwesten an die Gartenstadt, im Süden an ein grünes Band, mit der dahinterliegenden, zum Nördlichen Stadtteil zählenden Theuerbrünnleinsiedlung, im Osten an den Marienbach, mit den dahinterliegenden Stadtteilen Hochfeld/Steinberg und Haardt und im Norden an die zur Vorortgemeinde Dittelbrunn gehörende neue, große Ortserweiterung Sonnenteller, die mit Schweinfurt (Stadtbuslinie Eselshöhe/Sonnenteller) eine funktionale Einheit bildet.

Der nördliche Teil der Theuerbrünnleinsiedlung wurde in früherer Zeit auch Eselshöhe genannt.

Topographie

Die Eselshöhe liegt auf dem Ende eines kleinen Bergsporns, einem Ausläufer aus dem südwestlichen Vorland der Schweinfurter Rhön, der, wie auch der Stadtteil, am Marienbach endet. Die Topografie wurde zur besseren Belichtung der Gebäude ausgenutzt (siehe: Viertel).

Unterteilung

Der Stadtteil gliedert sich in den anfangs errichteten Hauptbereich und zwei spätere, westliche Erweiterungen, wie folgt:

  • Eselshöhe: Neuer Stadtteil ab 1984
  • Eselshöhe-West: Stadtteilerweiterung ab 2002
  • Eselshöhe-West II: Stadtteilerweiterung ab 2014

Geschichte

Bei Bauarbeiten wurden im nordöstlichen Bereich des Stadtteils in den 1980er Jahren Überreste zweier sehr großer Häuser aus der Bandkeramischen Kultur (um 5500 v. Chr.) entdeckt. In der nördlich angrenzenden Gemeinde Dittelbrunn sind bereits Funde um 10000 v. Chr. belegt (siehe: Dittelbrunn, Vorgeschichte).

Der heutige Stadtteil Eselshöhe entstand ab 1984. Es herrscht Wohnbebauung vor, mit Einfamilien- und kleinen Mehrfamilienhäusern gehobenen Standards. Zur Zeit (2016) wird der Stadtteil noch erweitert, durch den erst 2013 gefassten Beschluss für ein neues Baugebiet Eselshöhe-West.

Status
31. Dez. 2015[3]
Eselshöhe Gesamtgebiet
Schweinfurt
Deutsche 81,8 % 70,7 %
Doppelstaatler 13,9 % 16,1 %
Ausländer 4,3 % 13,2 %

Sozialstruktur

Die Eselshöhe, die zum größten Teil aus Wohneigentum mit Einfamilienhäusern höheren Standards besteht, ist ein bevorzugtes Wohngebiet für Familien, was sich auch aufgrund der Altersstruktur klar erkennen lässt.[4] Der Stadtteil hat mit einer Ausländerquote von 4,3 % einen niedrigen Anteil von ausländischen Mitbürgern.

Viertel

Im Stadtteil gibt es ausschließlich Wohnbebauung höheren Standards, mit einem hohen Anteil an freistehenden Einfamilienhäusern und Reihenhäusern. Der Stadtteil ist komplett als Tempo30-Zone ausgewiesen.[4]

Eselshöhe

Der Stadtteil wurde ab 1984 aufgebaut, mit der Walther-von-der-Vogelweide-Straße als Hauptstraße, auf der die Stadtbuslinie Eselshöhe/Sonnenteller verkehrt. Die Hauptstraße bildet eine Spange zwischen der SW 8 im Osten und der Bundesstraße 286 im Westen. Die Eselshöhe liegt auf einem kleinen Bergsporn (siehe: Lage). Die Mehrfamilienhäuser wurden burgenartig im mittleren, höheren Bereich des Bergsporns platziert, an den Hängen von Einfamilienhäusern umgeben. In ähnlicher Weise, wie bei den älteren Stadtteilen Deutschhof und Haardt, die ebenfalls auf Bergspornen angelegt wurden.

Eselshöhe-West

Diese erste Erweiterung des Stadtteils ab 2002 wurde anfangs auch Obere Eselshöhe genannt. Die ursprünglich Planung, das Viertel über einen zentralen Kreisverkehr zu erschließen, von dem Straßen in rechtwinkliger Geometrie in vier Richtungen weglaufen, wurde verworfen. Stattdessen wurde das Viertel über eine kleine Ringstraße, die Thomas-Mann-Straße erschlossen.[5]

Eselshöhe-West II

Vorgeschichte

Nach der Jahrtausendwende verfolgte die Bauverwaltung der Stadt Schweinfurt die Strategie, zunächst keine Neubauviertel auszuweisen, sondern zuvor Restgrundstücke anzubieten, um Baulücken zu schließen und Flächenverbrauch und Zersiedlung zu minimieren. Dies Restgrundstücke lagen hauptsächlich im westlichen Oberndorf, zwischen Umspannwerk, alten Kiesgruben und Hochspannungsleitungen, unweit der Großindustrie und der Bundesautobahn 70. Der theoretische Ansatz der Stadt funktionierte in der Praxis nicht und junge Familien wichen über viele Jahre nahezu komplett in die Vororte aus. Die Stadt litt trotz wirtschaftlichen Wohlergehens unter ständiger Einwohnerabnahme, die demografisch bedingte Überalterung wurde zusätzlich verstärkt, Schweinfurt wurde zur deutschen Stadt mit dem höchsten Anteil über 65-Jähriger, das Stadtimage nahm Schaden und Kritik kam auf. Darauf entschloss sich die Stadt 2013 für die Planung eines kleinen Wohnviertels, Eselshöhe-West II. Die Nachfrage war sehr groß, mit Ende 2016 wiederum nur noch einzelnen Restgrundstücken.[6]

Baugebiet

Die Eselshöhe-West II liegt in einem schmäleren Band zwischen dem alten und neuen Verlauf der Bundesstraße 286 in Richtung Bad Kissingen. Die Hauptstraße des Viertels Herbert-Müller-Straße schließt im Norden den Ring der Thomas-Mann-Straße des Viertels Eselshöhe-West und schließt im Süden über einen Kreisel an die Hauptstraße des Stadtteils, die Walther-von-der-Vogelweide-Straße an. Die Vermarktung des Viertels läuft seit 2015.[7]

Infrastruktur

Im Stadtteil befinden sich ein kleines Geschäftszentrum mit zwei Banken, einer Apotheke, einem Friseursalon und einer Bäckerei sowie ein Kindergarten. Nahe an der Eselshöhe, fußläufig erreichbar, liegt die Gartenstadt-Schule.

Mönchkutten

Neuer Stadtteil im Flächennutzungsplan

Im Westen, jenseits der neuen Trasse der Bundesstraße 286, grenzt die Eselshöhe an ein 125 ha[1] großes, zum Stadtgebiet gehörendes, landwirtschaftlich genutztes Areal, das von der Heeresstraße durchquert wird. In deren östlichen Hälfte, mit der Flurbezeichnung Mönchkutten,[8] ist im Flächennutzungsplan (FNP) (Genehmigungsstand 1984) ein neuer Wohnstadtteil dargestellt (siehe hier: [1]). Mit einer südlichen Erschließung durch eine neue Straße, die nördlich entlang der Gartenstadt verläuft, im Osten an die Eselshöhe und im Westen ans derzeitige Ende der Hauptstraße des Hainigs, die Gretel-Baumbach-Straße anschließt.

Alternative zur Heeresstraße

9th Engineer Battalion 2012
im Schweinfurter Bereich der Heeresstraße

Zudem ist im FNP eine weitere Erschließungsstraße entlang des nordwestlichen Rands des neuen Stadtteils dargestellt, mit Anschluss an die Hauptstraße des Dittelbrunner Ortsteils Sonnenteller, die Eibenstraße. Dadurch ergibt sich im FNP, alternativ zur nicht für den Verkehr freigegeben Heeresstraße, eine Nordwest-Tangente für die Stadt, die die B 286 und Dittelbrunn im Norden mit der Bundesstraße 303 im Westen verbindet, einer zweibahnigen Ausfallstraße zur A 71 und A 7. Die Heeresstraße führt in den Verkehrsführungen des FNP keinerlei Rolle, sie ist nicht einmal eingezeichnet.

Nordtangente wird verbaut

Am neuen Stadtteil ist im FNP an dessen südlicher Erschließungsstraße (die nördlich entlang der Gartenstadt verläuft) der östliche Anschluss an die Hauptstraße der Eselshöhe dargestellt, die Walther-von-der-Vogelweide-Straße. Diese Anschlussmöglichkeit im südlichen Ende des neuen Baugebietes Eselshöhe-West II an den dortigen, neuen Kreisel wird nach dem Bebauungsplan durch zwei Mehrfamilienhäuser (Wilhelm-Busch-Straße Nr. 4 und 5) verbaut (siehe hier: [2]). Dadurch ist die im FNP dargestellte durchgehende Nordtangente von der B 303 bei Niederwerrn bis zur Dittelbrunner Straße (Höhe Parkplatz TG48/Silvana) nicht mehr möglich, durch die fast der gesamte Norden der Stadt einen Straßenanschluss nach Westen, unter Umgehung des Umwegs durch die Kernstadt, erhalten sollte (siehe hier: [3]).

Einzelnachweise

  1. a b c Gemessen mit Hilfe des BayernAtlas
  2. Melderegisterbasierte Einwohnerzahl
  3. Melderegisterbasierte Bevölkerung
  4. a b Jugendhilfeplan der Stadt Schweinfurt, Beschreibung des Planungsgebietes Bezirk 34/35
  5. Plan der westlichen Eselshöhe: Eselshöhe-West ist das Viertel um die Ringstraße (Thomas-Mann-Straße) im nördlichen (oberen) Bereich des Plans, östlich (rechts) neben dem Gebiet mit den Flächenfärbungen. Abgerufen am 1. Januar 2017.
  6. Verkaufsplan Eselshöhe-West II, Stand August 2016. Abgerufen am 1. Januar 2017.
  7. Angaben der Stadt Schweinfurt zum Baugebiet Eselshöhe-West II
  8. Topografische Karte von Bayern 1:25.000. Blatt Nr. 5927 Schweinfurt. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern, München 2005.