Tichys Einblick

Tichys Einblick
„Das liberal-konservative Meinungsmagazin“
Internetzeitung, Zeitschrift
Sprachen	Deutsch
Betreiber	Tichys Einblick GmbH
Redaktion	Roland Tichy
Online	2014
http://www.tichyseinblick.de/

Tichys Einblick ist eine Online-Zeitung und ein Monatsmagazin des deutschen Journalisten und Publizisten Roland Tichy.

Die Publikation versteht sich als „liberal-konservatives Meinungsmagazin“ und versammelt in verschiedenen Formaten regelmäßige Beiträge verschiedener Kolumnisten, unregelmäßige Kommentare verschiedener Autoren und Gastartikel zum politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Tagesgeschehen. Die namensgebende Kolumne stammt von Tichy selbst.

Inhalte und Selbstverständnis

Die Publikation gliedert sich in fünf verschiedene journalistische Ressorts: „Kolumnen“, „Gastbeitrag“, „Daili|Ess|Sentials“, „Meinungen“ und „Feuilleton“. Die Kolumnen machen den Hauptteil der Seite aus. Insgesamt veröffentlichen neben Namensgeber Roland Tichy selbst 18 weitere Autoren wöchentlichen Artikel auf der Seite. Unter „Gastbeitrag“ finden sich diverse Artikel verschiedener Journalisten, Autoren, Wissenschaftler und Politiker, die in unregelmäßigen Abständen erscheinen. „Daili|Ess|Sentials“ beinhaltet Stellungnahmen und Berichte verschiedener Autoren zu tagesaktuellen Ereignissen. Unter dem Ressort „Meinung“ laufen Artikel von Autoren, die häufig auf Tichys Einblick kommentierende, analysierende oder essayistische Beiträge verfassen. Im Feuilleton erscheinen Bücher- und TV-Rezensionen sowie Beiträge zu Mode und Lebensstil. Zudem porträtiert die Journalistin Anna Zweigel in einer extra Rubrik regelmäßig Unternehmen und neue Technologien.

Reichweite, Ausgaben und Auflage

Tichys Einblick zählt laut eigenen Angaben fast 3 Millionen Klicks pro Monat auf der eigenen Website, von rund 250.000 verschiedenen Nutzern. Im Vergleich mit anderen Online-Ausgaben deutscher Zeitungen befand sich Tichys Einblick im August 2016 damit auf Platz 423.

Seit 10. Oktober erscheint nach Tichys Angaben auf Wunsch der Leser monatlich ein Heft mit rund 100 Seiten, das eine Auswahl der Online-Artikel neu abdruckt. Insgesamt sollen rund ein Fünftel auch im Printformat erscheinen. Tichys „Konterfei ist im Titelkopf zu sehen. Unter dem Untertitel (‚Standpunkte zu Politik, Wirtschaft & Kultur‘) will er seine bekanntesten Autoren mit ihren Geschichten vorstellen. Dazu zählt er unter anderem Hugo Müller-Vogg, Wolfgang Herles, Bettina Röhl, Fritz Goergen, Peter Heller, Christian Rieck, Frank Schäffler, Alexander Wallasch und Bernd Zeller. Redaktionsleiter ist sein Internet-Kolumnist Stephan Paetow, früher Vize-Chefredakteur beim Focus.“ Das Heft startete mit einer Auflage von 70.000 Exemplaren und ist im Abonnement und im Einzelverkauf erhältlich. Es erscheint im Finanzen Verlag, der unter anderem Euro und Börse Online verlegt.

Rezeption und Einordnung

Die öffentliche Rezeption von Tichys Einblick reicht von wohlwollendem Lob bis zu scharfer Kritik.

So nennt der Journalist Cordt Schnibben die Online-Zeitung in einem Spiegel-Leitartikel in einer Reihe mit „Salonhetzern“ von „Pegida und der AfD über die CSU“ bis zur „‚FAZ‘, der ‚Welt‘ und ‚Cicero‘“. Schnibben nennt Tichys Einblick dabei als „nationalkonservativen Blog“. Das Medienmagazin Meedia konstatiert: „Kritiker sehen den Einblick eher am Rande zum Rechtspopulismus.“ Der Journalist Michael Pantelouris attestiert Tichy auf der Medienplattform „Übermedien“ sowohl „eine tiefe und ernsthaft formulierte Sorge um das Gemeinwesen“ als auch „eine erstaunliche Dünnhäutigkeit gegenüber Kritik“.

Tim Wolff stellt in einer Blattkritik fest, dass „liberal“ auf Tichy Einblick vor allem wirtschaftsliberal bedeute. Ansonsten würden Kopp-Verlag, Die-Welt-Onlineforen und besorgtbürgerliche Facebook-Gruppen „das Gleiche weniger verschwiemelt und amüsanter liefern“.

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beobachtet der Journalist Thimo Heeg, dass man sich auf Tichys Einblick insbesondere extrem kontroversen Themen widme. Der Journalist Johannes Boie bezeichnet Tichys Einblick in der Süddeutschen Zeitung als „die konservative Alternative“ und bescheinigt dem Magazin, eine Marktlücke zu besetzen, die im Wesentlichen der Meinung folge, „nicht Teile der Gesellschaft rücken nach rechts, sondern Politik und Medien rücken ständig nach links“. Es bestehe, so Boie, „zu fünf Prozent aus Pegida, aus ein wenig Verständnis für die AfD, gemischt mit unendlicher Enttäuschung über die CDU und Angela Merkel, vor allem aber aus journalistischem Ehrgeiz und Mut“.

Die Publizistin Cora Stephan lobte in der Neuen Zürcher Zeitung die Online-Zeitung als Plattform für „Intellektuelle“, die sich heute „woanders als in den hergebrachten Medien“ äußern würden, weil der Diskurs in Deutschland „unliebsame Meinungen“ ausschließe und Kritiker vorschnell in „die rechte Ecke“ stelle. Auch der Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt sieht Tichys Einblick eher als Teil einer neuen liberalkonservativen Intellektuellen-Bewegung, die seit dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag im Jahre 2013, „viele neue Freunde finde“.