Wolfram Sievers
Wolfram Sievers (* 10. Juli 1905 in Hildesheim; † 2. Juni 1948 in Landsberg am Lech, hingerichtet) war ein nationalsozialistischer Kriegsverbrecher.
Sievers erlernte den Beruf des Buchhändlers. Er trat 1929 in die NSDAP ein und machte schnell Karriere. 1935 übernahm er die Geschäftsführung der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe e. V. und wurde 1943 stellvertretender Leiter des Beirats des Reichsforschungsamtes.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er im Nürnberger Ärzteprozess im Zusammenhang mit tödlichen Menschenversuchen angeklagt und am 20. August 1947 zum Tode verurteilt.
Die Zeugenaussage von Sievers in den ersten Nürnberger Prozessen war einer der wichtigsten Anstöße zum Ärzteprozess: Bei seiner Vernehmung wurde man auf die Anlage einer "Skelettsammlung" durch Professor August Hirt an der Reichsuniversität Straßburg aufmerksam, die aus den Körpern von für diesen Zweck selektierten und ermorderter jüdischer KZ-Insassen präpariert war. Die Häftlinge wurden zur Tötung in das KZ Natzweiler-Struthof verbracht. Einem Widerstandskämpfer, der heimlich Notizen machte, ist es zu verdanken, dass die Opfer Jahrzehnte später identifiziert werden konnten.
Weblinks
- http://lexikon.idgr.de/a/a_h/ahnenerbe/ahnenerbe.php Ahnenerbe
- http://www.nizkor.org/hweb/imt/tgmwc/tgmwc-20/tgmwc-20-198-04.shtml Befragung beim Nürnberger Prozess (Englische Fassung)
- Kriegsverbrechergefängnis (WCP No 1) Landsberg [1]
Personendaten | |
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NAME | Sievers, Wolfram |
KURZBESCHREIBUNG | "Reichsgeschäftsführer" der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe e. V. |
GEBURTSDATUM | 1905 |
STERBEDATUM | 2. Juni 1948 |
STERBEORT | Landsberg am Lech |