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Maria Callas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Datei:Callas Briefmarke republique du mali.jpg
Briefmarke zu Ehren von Maria Callas. Mali

Maria Callas (eigentlich Maria Anna Sofia Cecilia Kalogeropoulos; griechisch: Μαρία Καλογεροπούλου; * 2. Dezember 1923 in Brooklyn, New York, USA; † 16. September 1977 in Paris, Frankreich) war eine griechische Sopranistin. Sie gilt, trotz ihrer vergleichsweise kurzen Karriere als eine der bedeutendsten Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts.

Leben und Werk

Maria Callas wurde am 2. Dezember 1923 als Tochter griechischer Eltern in New York geboren. 1937 kam sie mit ihrer Mutter und Schwester nach Athen. Sie studierte Gesang bei Elvira de Hidalgo und am Konservatorium ihrer Heimatstadt. 1949 heiratete sie den italienischen Unternehmer Giovanni Battista Meneghini und nahm die italienische Staatsbürgerschaft an.

Callas brillierte in vielen Rollen. Zu ihren berühmtesten Interpretationen wurden Cherubinis Medea, die Violetta in Verdis La Traviata (1951 ff), Bellinis Norma (1948 ff) und Puccinis Tosca (1942 ff). Die Constanze aus der Entführung ist die einzige von ihr präsentierte Mozart-Partie (1952).

Ihr besonderes Verdienst liegt in der Wiederentdeckung und -belebung der Belcanto-Opern Rossinis, Donizettis und Bellinis. Ihre Auftritte in Rossinis "Il Turco in Italia" und "Armida", Donizettis "Anna Bolena" oder Bellinis "Il Pirata" bereiteten den Weg für Diven wie Joan Sutherland und Montserrat Caballé, die Jahrzehnte später in diesen Rollen Furore machten.

Leider sind nur wenige ihrer Auftritte als Film dokumentiert. Dennoch kann man die unerhörte Wirkung ihrer Darstellungen immerhin durch zahlreiche Studio- oder Liveaufnahmen erleben. Man höre nur einmal die Arie am Ende des ersten Aktes aus La Traviata oder die Arie der Leonora aus dem 4. Akt von Il Trovatore - und wird verstehen, warum LA CALLAS vielen als die größte Sängerin des 20. Jahrhunderts gilt.

Dabei steht nicht primär gesangstechnische Perfektion im Vordergrund, sondern ihre außerordentliche Musikalität, ihre besondere Wort-Musik-Behandlung, ihre Darstellungskraft und Verwandlungsfähigkeit.

Bis 1968 dauerte ihre spektakuläre Liebesaffaire mit dem sie hinhaltenden griechischen Multimilliardär und "Tankerkönig" Aristoteles Onassis. 1969 versuchte sich die Callas erfolglos als Schauspielerin (in Medea von Pier Paolo Pasolini). 1970 wirkte sie als Musikpädagogin in New York, wozu sie jedoch nur wenig Talent und Ausdauer hatte. Zusammen mit ihrem früheren musikalischen Partner Giuseppe Di Stefano versuchte sie ein Comeback in mehreren Recital-Tourneen. Obgleich die Stimme längst nicht mehr intakt war, feierte sie immer noch Triumphe aufgrund ihrer unvergleichlichen Bühnenpräsenz.

Sieben Jahre später, am 16. September 1977, starb Maria Callas vereinsamt und zurückgezogen erst 53-jährig an Herzversagen. Ihrem Wunsch folgend wurde Maria Callas eingeäschert und ihre Asche vor der griechischen Küste verstreut.

Der Nachwelt hat Maria Callas ein unschätzbares Erbe hinterlassen. Von 1952 an bis zu ihrer Tosca 1965 hat sie exklusiv für EMI viele ihrer großen Partien auf Schallplatten aufgenommen. Ihre Tosca mit di Stefano und Gobbi als Partner unter Victor de Sabata gilt heute noch als Referenzaufnahme, an der sich jede Neueinspielung messen lassen muss. Insgesamt gibt es 16 Studioaufnahmen verschiedenener Opern. Darüber hinaus existieren Live-Mitschnitte von Opernaufführungen und mehrere Recitals.

Zitate

  • Mein Gott, sie kam auf die Bühne und klang wie unsere tiefste Altistin, Cloe Elmo, und vor dem Ende des Abends nahm sie ein hohes Es, und es war doppelt so kraftvoll wie das von Toti dal Monte. (eine Choristin der Mailänder Scala über Callas' Debüt in Mailand)
  • Wir verdanken ihr viel. Sie hat uns die Tür zu einer terra incognita aufgestoßen. (Montserrat Caballé)

Literatur

  • Ardoin, John: Maria Callas und ihr Vermächtnis (engl. = The Callas Legacy). Aus dem Engl. von Tilmann Waldraff. München. Noack-Hübner. 1979.
    • John Ardoin, Maria Callas: Meisterklasse. Ein Übungsbuch für Sänger. 288 Seiten - Henschel Verlag. ISBN 3894874449 . (Transskript der Meisterkurse an der New Yorker Juilliard School mit 25 Sängerinnen und Sängern.)
  • Nicholas Gage: Griechisches Feuer. Maria Callas und Aristoteles Onassis. München. Blessing. 2001 (Orignalktitel s. u.)
  • Stelios Galatopoulos: Maria Callas. Sonderausgabe. Fischer (S.), Frankfurt. 2001 (2. Aufl.) 574 Seiten . ISBN 3100244133 .
  • Jens Malte Fischer, 1995: Große Stimmen: Von Enrico Caruso bis Jessye Norman. Frankfurt/M. suhrkamp TB 2484.
  • Jürgen Kesting: Maria Callas. Claassen, Düsseldorf 1990, ISBN 3-546-45386-7
  • Gunna Wendt: Meine Stimme verstörte die Leute - Diva assoluta Maria Callas . 2006. Gebundene Ausgabe: 220 Seiten – Knaus. ISBN 3813502376
    • Broschiert: Maria Callas oder Die Kunst der Selbstinszenierung. - 176 Seiten - Henschel Verlag. ISBN 3894875372 .


auf französisch:

  • Anne Edwards: Maria Callas intime (traduit de l'anglais par Marie-Claude Elsen). Paris : J'ai lu, coll. « Biographie », n° 7731, 2005. 409 p.-[16] p. de pl., 18 cm. ISBN 2-290-33777-3. Originaltitel s. u..
  • Jacques Lorcey: L'art de Maria Callas. Paris, Éditions Atlantica, 1999 (réédition). 740 pages. ISBN 2-84394-168-7.
  • Jacques Lorcey: Immortelle Callas. Paris, Éditions Séguier, coll. « Empreinte », 2002 (réédition). Album illustré de format 21 x 21 cm, 140 pages. ISBN 2-84049-348-9.


auf englisch:

  • Ardoin, John: The Callas Legacy, Duckworth, London, 1977.
  • Edwards, Anne, Maria Callas, An Intimate Biography, St. Martin's Press, New York, 2001.
  • Gage, Nicholas: Greek Fire: The Story Of Maria Callas and Aristotle Onassis. ISBN 0446610763
  • Galatopoulos, Stelios: Maria Callas, Sacred Monster, Simon and Schuster, New York, 1998.
  • Lowe, David A. (ed.): Callas: As They Saw Her, New York, Ungar Publishing Company, 1986.
  • Stancioff, Nadia: Maria Callas Remembered: An Intimate Portrait of the Private Callas, E. P. Dutton, 1987.
  • Stassinopoulos, Arianna: Maria Callas: The Woman Behind the Legend, Simon and Schuster, New York, 1981.