Zobelschloss (Distelhausen)
Zobelschloss (Distelhausen) Stadt Tauberbischofsheim
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Koordinaten: | 49° 36′ N, 9° 42′ O | |
Höhe: | 202 m | |
Einwohner: | 983 | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 | |
Postleitzahl: | 97941 | |
Vorwahl: | 09341 | |
Lage von Zobelschloss (Distelhausen) in Baden-Württemberg
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![]() Distelhausen im Winter
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Distelhausen ist ein Stadtteil von Tauberbischofsheim an der Tauber im Main-Tauber-Kreis mit 983 Einwohnern.
Geschichte
Distelhausen wurde 1333 erstmals urkundlich als „Tesselhusen“ erwähnt. Der Name könnte das Haus des Tassilo bedeutet haben; jedoch wird die Namensherkunft auch auf die später im Wappen gezeigten Distelpflanzen zurückgeführt. 1420 war der Ort als „Destelhusen“ bekannt. Mitte des 15. Jahrhunderts starb etwa die Hälfte der Einwohner an der Pest. Distelhausen gehörte bis 1813 zum Amt Lauda. Dieses hatte bis 1506 eine Reihe wechselnder Landesherrschaften und war dann Teil des Bistums Würzburg bis zu dessen Säkularisation 1803, sowie des Fränkischen Reichskreises. Es kam zunächst zum Fürstentum Leiningen. Nach Auflösung des Fürstentums 1806 durch die Rheinbundakte wurde es dem Großherzogtum Baden zugeschlagen. 1813 bis 1840 gehörte die Gemeinde zum Amt Gerlachsheim, danach zum Amtsbezirk, später Landkreis Tauberbischofsheim, jetzt Main-Tauber-Kreis. 1814 lebten 751 Menschen in Distelhausen. 1886 wurde der Bahnhof an der Taubertalbahn gebaut.
Im Zuge der Gebietsreform in Baden-Württemberg erfolgte 1974 die Eingemeindung Distelhausens in die Stadt Tauberbischofsheim.
Politik
Wappen
Erstmals tauchte das Wappen im 16. Jahrhundert auf einem Siegelstempel auf. Er trägt die Umschrift „DISTELHAVSEN 15(8)6“ und weist durch die Distelstaude „redend“ auf den Ortsnamen. Das Siegel trug später nur noch eine Distel mit dem Buchstaben „D“, bis im 19. Jahrhundert Farbstempel mit der Umschrift „GEMEINDE DISTELHAUSEN“ verwendet wurden, die im gekrönten Schild zwei verschlungene Zweige ohne Blüten zeigen. 1900 griff das Generallandesarchiv Karlsruhe auf die alte Vorlage des „redenden“ Wappens zurück und legte dessen Farben fest. Hierzu erteilte der Gemeinderat im Juli 1901 seine Zustimmung. Jedoch wurde noch bis nach dem Ersten Weltkrieg der Farbstempel von 1894 mit dem falschen Wappen verwendet.
Öffentliche Einrichtungen
- Kreismedienzentrum des Main-Tauber-Kreises
- Autobahnmeisterei Tauberbischofsheim
Wirtschaft
Landwirtschaft
Weinanbau
Weinbau wird auf der Einzellage „Kreuzberg“ betrieben. Diese ist Teil der Großlage Tauberklinge und dem Bereich Tauberfranken des Weinanbaugebietes Baden zugeordnet.
Verkehr
Distelhausen hat einen Haltepunkt an der Taubertalbahn Crailsheim–Wertheim. Der hier 1867 durch die Großherzoglich Badische Staatseisenbahn eröffnete Bahnhof war bis 1981 mit Personal besetzt.
In der Nähe befindet sich seit 1972 eine Anschlussstelle an die Bundesautobahn 81.
Ansässige Unternehmen
Die Distelhäuser Brauerei vertreibt ihre Produkte in der Region Heilbronn-Franken und Teilen von Unterfranken.[1]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Baudenkmäler
- St. Markus: Die erste Dorfkirche, die überwiegend aus Holz gebaut war, fiel 1725 einem Brand durch einen Blitzeinschlag zum Opfer. Von 1731 bis 1738 wurde unter Aufsicht von Balthasar Neumann die jetzige Kirche erbaut; die Finanzierung erfolgte durch das Würzburger Juliusspital, die Hofkammer zu Würzburg und den Deutschen Orden in Bad Mergentheim.
- St.-Wolfgang-Kapelle von 1472
- Zobelschloss
- Herrenhof
- Bauernhofmuseum mit ca. 5.000 Exponaten aus dem bäuerlichen Leben
Regelmäßige Veranstaltungen
- St.-Wolfgangs-Ritt zur Kapelle, jährlich am Pfingstmontag im Rahmen der Distelhäuser Pfingsttage
- Distelhäuser Genießermarkt mit überwiegend regionalen Erzeugnissen
- Dreikönigskonzert der Musikkapelle Distelhausen
- Prunksitzung der Musikkapelle Distelhausen
- Herbstkonzert des Gesangvereins Liederkranz Distelhausen (bis 2013)
Vereine
- Gesangverein „Liederkranz“ Distelhausen e.V.
Gründung: 8. Dezember 1863[2]
Mitgliederzahl: 41 (Stand: 4. August 2014).[3]
Zweck: Es ist ein Gesangsverein.[4]
Sonstiges: 2013 feierte der Verein sein 150-jähriges Bestehen.[5]
- SV 1946 Distelhausen e.V.
Gründung: 10. April 1946[6]
Mitgliederzahl: ?
Zweck: Es handelt sich um einen Sportverein. Die Hauptsportart ist Fußball. Daneben gibt es eine Gymnastikgruppe.[7]
- Musikkapelle Distelhausen e.V.
Literatur
- Maria Goblirsch: Distelhäuser Biergeschichte(n), Spurbuchverlag 2011.
- Wappenbuch des Landkreises Tauberbischofsheim. Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg, 1967.
- Ottmar Buchler, Hans Schenk: 125 Jahre Gesangverein „Liederkranz“ Distelhausen e.V.: Jubiläumsfest vom 14. bis 23. Mai 1988, 1899, 72 S.
Einzelnachweise
- ↑ Distelhäuser Brauerei: Die Brauerei. Online auf www.distelhaeuser.de. Abgerufen am 9. Mai 2015.
- ↑ fnweb.de: Reges Vereinsleben bis zum 2. Weltkrieg erkennbar. Online auf www.fnweb.de. Abgerufen am 2. Februar 2015.
- ↑ fnweb.de: Drohende Auflösung wurde doch noch vermieden. Online auf www.fnweb.de. 4. August 2014. Abgerufen am 9. Mai 2015.
- ↑ Stadt Tauberbischofsheim: Musik- und Gesangvereine. Online auf www.tauberbischofsheim.de. Abgerufen am 2. Februar 2015.
- ↑ Main-Post: Gesangverein Liederkranz Distelhausen feierte sein 150-jähriges Bestehen. Online auf www.mainpost.de. Abgerufen am 2. Februar 2015.
- ↑ SV Distelhausen: Über uns. Online auf www.svdistelhausen.de. Abgerufen am 9. Mai 2015.
- ↑ SV Distelhausen: Abteilungen. Online auf www.svdistelhausen.de. Abgerufen am 9. Mai 2015.