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Germering

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Deutschlandkarte, Position von Germering hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Fürstenfeldbruck
Fläche: 21,61 km²
Einwohner: 39.391 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.698 Einwohner/km²
Höhe: 540 m ü. NN
Postleitzahlen: 82101-82110
Vorwahlen: 089
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: FFB
Amtliche Gemeindekennzahl: 09 1 79 123
Gliederung des Stadtgebiets: Germering
Unterpfaffenhofen
Harthaus
Nebel
Schusterhäusl
Streiflach
Gut Wandlheim
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausplatz 1
82110 Germering
Website: www.germering.de
E-Mail-Adresse: buergerbuero@germering.de
Politik
Oberbürgermeister: Dr. Peter Braun (SPD)

Germering ist Große Kreisstadt im südöstlichen Landkreis Fürstenfeldbruck (Regierungsbezirk Oberbayern) und liegt westlich von München.

Geschichte

Germering blickt auf eine lange Siedlungsgeschichte zurück. Bereits in der späten Jungsteinzeit bzw. der frühen Bronzezeit wurden Hügelgräber im Bereich der heutigen Oberen Bahnhofstraße angelegt. Des Weiteren sind ein bronzezeitliches Brandgrab sowie Siedlungsreste aus der Urnenfelderzeit nachweisbar. Aus der Römerzeit stammt eine Villa rustica mit Hypokaustum (Warmluftheizung). Später finden sich frühmittelalterliche Reihengräber und vorromanische Kirchenreste auf dem Grund der heutigen alten St. Martin Kirche.

Die erste urkundliche Erwähnung als Kermaringon (Bedeutung: Bei den Leuten des Germar) erfolgt zwischen 859 und 864. 1422 wird Germering bei Kämpfen im Umfeld der Schlacht von Alling zerstört.

1818 wird die Gemeinde Germering gebildet und parallel dazu die Gemeinde Unterpfaffenhofen mit den Gemeindeteilen Kleßheim, Nebel, Streiflach und Wandlheim.

Mit dem Bau der Bahnlinie München-Herrsching 1902 beginnt ein grundlegender Strukturwandel. Harthaus und Neugermering entstehen als neue Siedlungen. Durch die Aufnahme von tausenden Heimatvertriebenen und Flüchtlingen nach 1945 (Ende des 2.Weltkrieges) wächst die Bevölkerung in diesen Gemeinden. Die Folge sind erste soziale Wohnungsbauprojekte zwischen 1952 und 1954. Das rapide Wachstum setzt sich in den 1960er und 1970er - nicht zuletzt durch die umfangreiche Ausweisung neuer Baugebiete - fort. Ab ca. 1978 stabilisiert sich die Entwicklung und die Stadtplanung konzentriert sich seitdem auf infrastrukturelle Verbesserungen. Im gleichen Jahr werden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Germering und Unterpfaffenhofen vereinigt und damit dem konkurriendem Verhalten beider Gemeinden ein Ende gesetzt. Die Erhebung zur Stadt erfolgt 1991 - nach München, Ingolstadt, Rosenheim und Freising wird Germering die fünftgrößte Stadt Oberbayerns und die größte kreisangehörige Stadt Bayerns. Am 1. Oktober 2004 wurde Germering zur Großen Kreisstadt erhoben.


Wirtschaft

Verkehr

Germering liegt direkt nördlich der Autobahn MünchenLindau (A96). Im Osten der Stadt befindet sich der Autobahnring A99, der die A96 unter anderem mit den Autobahnen A 8 und A 9 verbindet. Das Teilstück zwischen der A96 MünchenLindau und der A 8 München-Stuttgart ist erst seit dem 19. Februar 2006 vollständig befahrbar. Germering ist über die Autobahnausfahrten Gilching, Germering Süd (beide A96), sowie Germering Mitte und Germering Nord (beide A99) erreichbar.

Die B2 führte, aus München kommend Richtung Fürstenfeldbruck, durch den Ort. Sie wurde im Zuge der Autobahnbauarbeiten in den Osten der Stadt verlegt (Ortsumgehung) und bekam eine eigene Anschlussstelle (Germering Nord).

Im Münchner S-Bahn-Netz liegt Germering an der Linie S5 (Herrsching-München-Holzkirchen) und hat 2 Haltestellen (Germering-Unterpfaffenhofen und Harthaus) (MVV - Münchner Verkehrsverbund). Eine Besonderheit ist dabei, dass die Haltestelle Harthaus von der Zoneneinteilung des MVV noch zum Innenraum der Stadt München gezählt wird, was das Bahnfahren nach München vergünstigt (i.d.R. halber Preis in die Innenstadt).

Ansässige Unternehmen

In Germering sind vor allem mittelständische Unternehmen aus der metallverarbeitenden und chemischen Industrie ansässig. Daneben finden sich zahlreiche kleinere Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor.

Schulen

  • Carl-Spitzweg-Gymnasium
  • Max-Born-Gymnasium
  • Staatliche Realschule Unterpfaffenhofen
  • Theresienschule (Grund- und Hauptschule)
  • Kerschensteinerschule (Grund- und Hauptschule)
  • Kirchenschule (Grund- und Hauptschule)
  • Volksschule an der Kleinfeldstraße (Grundschule)

Ausrichtung

Bedingt durch die infrastrukturelle Anbindung ist Germering ein typischer Vorort Münchens mit vielen Pendlern. Während Germering und die frühere Gemeinde Unterpfaffenhofen noch dörflich geprägt waren, änderte sich mit den Hochhaussiedlungen der siebziger Jahre der Charakter des Ortes.

Nach der Zusammenlegung entstand im neuen Zentrum mit der Stadthalle der neue Mittelpunkt des Ortsbildes.

Städtepartnerschaften


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die kulturelle "Szene" Germerings ist geprägt durch den Vorstadt-Charakter der Kommune. Zentrum ist die Stadthalle mit ihren kulturellen Einrichtungen (Kino, Veranstaltungsorte, Gastronomie,...). Ein Stadtmuseum ist in Gründung. Ausstellungskästen am Friedhof St. Martin oder am Ortsausgang Richtung Alling weisen auf die keltische Vergangenheit Germerings hin.

Für überregionales Aufsehen sorgte der rote Faden, eine rote Linie mit abstrakten Symbolen und Hinweisen, die sternförmig durch den Ort führt.

Festivals & Veranstaltungen

Zu regelmäßigen Veranstaltungen in Germering zählen:

  • Volksfest (jährlich)
  • Dorffest (jährlich)
  • Seefest der Burschenschaft (jährlich)
  • Christkindlmarkt vor der Stadthalle (jährlich)
  • Vorsylvesterparty der Burschenschaft (jährlich)
  • Großes Internationales Fußballturnier für E- (U11-) und D- (U13-) Junioren mit Nachwuchsteams vieler Bundesligamannschaften. Organisiert vom SV Germering (jährlich zur Faschingszeit)

Kirchen

  • Dietrich Bonhoeffer (ev.)
  • Freie evangelische Gemeinde
  • Jesus Christus (ev.)
  • Don Bosco (kath.)
  • alte St. Martin (kath.)
  • neue St. Martin (kath.)
  • alte St. Jakob (kath.)
  • neue St. Jakob (kath.)
  • St. Cäcilia (kath.)
  • St. Maria (in Nebel)

Freizeiteinrichtungen

  • Abenteuerspielplatz (ASP)
  • Germeringer See
  • JuZ 2, Cordobar (ehem. Knast), BlueBar und Teestube
  • Polarium (Eislaufhalle)
  • Roßstall-Stadl
  • Fahrrad- und Mopedwerkstatt

Museen

Ein Stadtmuseum ist in Gründung. Derzeit gibt es verschiedene Ausstellungskästen. Ein eigenes Museum in den Räumen der ehemaligen Feuerwache ist in Planung.

Bauwerke

Germerings Identität ist mehrgeteilt. Angefangen mit den dörflichen Ortskernen der Siedlungen Germering und Unterpfaffenhofen, über die Siedlungen und Hochhäuser der siebziger Jahre samt dem Rathaus bis hin zum modernen Stadtzentrum mit der Stadthalle, spiegelt sich die Zerrissenheit des Ortsbildes.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger und Berühmtheiten

Wie alle Kommunen ist Germering stolz auf seine berühmten Töchter und Söhne:

  • Der Schriftsteller Walter Kolbenhoff war in Germering zu Hause und ist Ehrenbürger der Stadt.
  • Der Schriftsteller Helmut Krausser ging zeitweise in Germering zur Schule. In seinem Werk finden sich Verweise auf Germering, z.B. auf den Wald um die Pionierkaserne Krailling.
  • Prof. Dr. Robert Huber, wohnhaft in Germering, erhielt 1988 den Nobelpreis für Chemie und wurde im selben Jahr zum Ehrenbürger ernannt.
  • Claudia Hengst, bekannte Behinderensportlerin und mehrfache Goldmedaillengewinnerin bei den Paralympics, Welt- und Europameisterin, ist seit 2001 Ehrenbürgerin.
  • Joachim Höppner wohnt in Germering und erhielt 2001 den Walter-Kolbenhoff-Preis der Stadt Germering. Der Schauspieler wurde einem großen Publikum im deutschsprachigen Raum dadurch bekannt, dass er die Stimme des "Gandalf" in der deutschen Synchronfassung der Film-Trilogie "Herr der Ringe" sprach.