Reginald Farrer
Reginald John Farrer (* 17. Februar 1880 in Marylebone, London, † 17. Oktober 1920 in Nyitadi, Burma) war ein englischer Schriftsteller und Pflanzensammler.
Leben
Sein Vater, James Anson Farrer (1849–1925) war ein wohlhabender Rechtsanwalt aus Clapham im North Riding von Yorkshire, seine Mutter Elizabeth Georgina Ann Reynell-Pack Tochter eines Berufsoffiziers.
Farrer wurde mit einer Hasenscharte und einem Wolfsrachen geboren und deshalb wiederholt operiert. Er wurde zu Hause erzogen und interessierte sich bereits als Kind für Pflanzen. Als sein Vater 1889 das Gut Ingleborough in Yorkshire erbte, entwarf der 14-jährige Farrer den Steingarten neu. Er publizierte einen Artikel ein örtliches Vorkommen des Sandkrautes Arenaria gothica auf dem Ingleborough Fell. 1898-1902 studierte er am Balliol College, Oxford. Während seiner Studienzeit half er dem Pfarrer H. J. Bidder, den Steingarten des St John's College einzurichten. Farrer war Mitglied der Liberalen Partei und war Friedensrichter für West-Yorkshire. Er kandidierte 1910 als Abgeordneter für Ashford in Kent, verlor die Wahl jedoch, vielleicht auch, weil er die 1000 Pfund, die ihm sein Vater für Wahlausgaben zur Verfügung gestellt hatte, verwendete, um Cypripedium-Orchideen zu kaufen.
Farrer wurde 1916 für wehruntauglich erklärt und arbeitete im britischen Informationsministerium unter John Buchan, das einzige Mal, daß er einer geregelten Arbeit nachging.
Farrer hatte eine Affaire mit einer Geischa, heiratete aber nie. Seit seiner Ceylon-Reise bezeichnete er sich als Buddhist. Farrer verstarb 1919 in Nyitadi im Min Shan an Diphtherie. Er wurde in Kawngglanghpu begraben, sein Grabstein trägt die Worte 'He died for love and duty in search of rare plants.' Sein detailliertes Herbarium wird im botanischen Garten von Edinburgh aufbewahrt.
Werke
Farrer hatte eine Karriere als Schriftsteller geplant und veröffentlichte fünf Romane und zwei Versepen, die jedoch heute weitgehend vergessen sind.
- The Garden of Asia (1904)
- The Anne-Queen's Chronicle (Roman)
- My Rock Garden (1907)
- Alpines and Bog Plants (1908)
- In Old Ceylon (1910)
- Among the Hills (1911)
- The Dolomites, King Laurin's Garden (1913)
- On the Eaves of the World (1917)
- The English Rock Garden (1919)
- The Rainbow Bridge (1921)
Reisen
- 1903 Peking, Korea und Japan
- 1908 Ceylon
- Dolomiten, Dauphiné und Meeralpen
- 1914-1915 Gangsu, Nordwest-China und Tibet mit dem Gärtner William Purdom
- 191-1921 Min Shan im Hochland von Nord-Burma (heute China), teilweise zusammen mit E. H. M. Cox
Ehrungen
Zahlreiche Pflanzen wurden nach Farrer benannt:
- Allium farreri
- Amitostigma farreri
- Bulbophyllum farreri
- Codonopsis farreri
- Cypripedium farreri
- Gentiana farreri
- Geranium farreri
- Picea farreri
- Viburnum farreri
1920 verlieh ihm die Royal Geographical Society die Gill memorial-Medaille.
Quellen
- Basil Morgan, ‘Farrer, Reginald John (1880–1920)’, Oxford Dictionary of National Biography, Oxford University Press, 2004; online edn, Sept 2012 accessed 19 Dec 2016