Der Dunkle Turm
schwarz - Der Dunkle Turm ist der erste Roman einer mehrbändigen, düsteren Fantasy-Saga des amerikanischen Schriftstellers Stephen King. King selbst bezeichnet die Werke um den Dunklen Turm als seine wichtigsten.
Inhalt
"Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm." Das ist der erste Satz des ersten Bandes der monumentalen Western-Horror-Science-Fiction-Liebes Romanreihe "Der dunkle Turm" von Stephen King. Roland von Gilead, letzter Revolvermann, einer uralten Gilde von ritterähnlichen Gesetzesmännern aus der Linie des Eld, des ersten Revolvermanns hat seine Jugend und seine durch Verrat und Verfall zerstörte Heimat hinter sich gelassen und ist auf der Suche nach dem Dunklen Turm. Dieser Turm ist ein Brennpunkt aller Energie des Universums zwischen den Welten, und seit die Welt sich weiter gedreht hat, scheinen die Dinge dort falsch zu laufen.
Der Mann in Schwarz könnte dem Revolvermann helfen, den Weg zum Dunklen Turm zu finden, doch dieser befindet sich auf der Flucht vor Roland, bzw. er lässt sich von ihm verfolgen. Auf dem Weg stellt der mysteriöse Zauberer dem Revolvermann einige Fallen, die Roland aber alle umgehen kann. Zuerst lässt er ein Dorf namens Thull in einem religiösen Wahn zurück und Roland bleibt keine Wahl, als alles und jeden in diesem Dorf auszulöschen, bevor er weiterziehen kann. Schließlich findet er in einem verfallenen und längst aufgegebenen Rasthaus den Jungen Jake, der in seinem alten Leben in New York gestorben ist und so nach Mittwelt, der Wüstenwelt von Roland, gelangt ist. Der Revolvermann nimmt den verängstigten und orientierungslosen Jungen mit auf die Reise, auch wenn er weiß, dass er ihn bei der Verfolgung des Mannes in Schwarz aufhält. Was er aber nicht weiß ist, dass der Mann in Schwarz den Jungen selbst nach Mittwelt geschafft hat, nur um dem Revolvermann eine neue, noch tödlichere Falle zu stellen.
Ihre Reise führt Roland und Jake vorbei an gefährlichen Dämonen und uralten Orakeln, bis sie schließlich tief in den Bergen auf die Langsamen Mutanten treffen, denen sie nur mit Mühe entkommen können. Unter den Bergen finden sie Monumente eines längst vergangenen Volkes. Diese scheinen ein verfallenes U-Bahnnetz darzustellen, dessen verbrauchte Maschinen noch nicht ganz verstummt sind. Doch die Zeit eilt, da die Fährte des Mannes in Schwarz zum ersten Mal seit Rolands langer Suche nach dem Dunklen Turm wärmer wird.
Am Ende der unheimlichen Reise durch die Berge stellt der Mann in Schwarz Roland vor eine schwerwiegende Entscheidung. Er offenbart sich zum ersten Mal dem Revolvermann, gleichzeitig droht Jake in die Tiefen der monumentalen Höhlen zu stürzen. Roland muss sich zwischen dem Jungen, den er inzwischen als seinen eigenen Sohn betrachtet und dem Dunklen Turm und seinem Adjutanten, dem Mann in Schwarz entscheiden. Rolands Entscheidung fällt zu Gunsten des Dunklen Turm und er lässt Jake in der Tiefe der Berge sterben. Die letzten Worte des Jungen, bevor er stürzt sind: "Dann geh', denn es gibt andere Welten als diese." Rolands Entscheidung bringt ihn endgültig in die unmittelbare Nähe des Mannes in Schwarz, der anscheinend auf ihn und die anstehende Unterredung gewartet hat.
Er erkennt, dass der Mann in Schwarz mehr ist als nur ein Zauberer. Er ist vielmehr sein eigener Dämon aus seiner eigenen Jugend. Er gibt sch als Walter aus, der einst gemeinsam mit einem Mann namens Marten Rolands Vater betrogen hat und letztendlich für dessen Tod verantwortlich ist. Doch Walter/Der Mann in Schwarz ist nicht Roland einziger Gegenspieler. Marten wird von Walter als der Zeitlose Fremde beschrieben, einem mächtigen Zauberer, der sich durch die Zeit bewegen kann. Dieser Zauberer hört auch auf verschiedene andere Namen, wie Maerlyn. Oder Randall Flagg! Stephen Kings persönlicher Antichrist, sein personifiziertes Böses, das auch schon in anderen Büchern, wie "Die Augen des Drachen" oder vergleichbarer: "The Stand - Das letzte Gefecht" sein Unwesen getrieben hat. Doch selbst dieser hat in dem Tier seinen Meister, das den Dunklen Turm bewachen soll. Der Mann in Schwarz zieht für Roland drei Karten aus einem seltsamen Tarrotkartensatz, die seine drei Gefährten darstellen sollen, die er im Laufe seiner Suche nach dem Dunklen Turm noch "ziehen" muss. Die Karten tragen die Namen "Der Gefangene", "Die Herrin der Schatten" und "Der Tod" ( Aber nicht für dich, Revolvermann!) Ausserdem lüftet der Mann in Schwarz einige Mysteria um den Dunklen Turm, seine Beschaffenheit und seinen Sinn. Diese Erklärungen sind aber eher von der Qualität, dass sie mehr Fragen aufwerfen, als sie tatsächlich beantworten. Am Ende des Gesprächs mit dem Mann in Schwarz schläft der Revolvermann ein und erwacht, wie es scheint, erst Jahrzehnte später in dem Golgatha ihrer Konversation und erkennt, dass der Mann in Schwarz selbst schon zu Staub zerfallen ist. Am Ende von "schwarz" erreicht Roland schließlich das Westliche Meer.
Aussicht auf die folgenden Bände
Bisher sind mit drei, tot, glas und Wolfsmond vier weitere Bände der Reihe um den Dunklen Turm erschienen. Die letzten zwei Bände Susannah und Der Dunkle Turm stehen aber noch aus. Susannah ist im Juni 2004 in deutscher, gebundener Ausgabe erschienen.
Bisher hat Roland seine Gefährten alle mitgezogen und verfolgt mit ihnen einen Pfad Richtung Dunkler Turm. Dabei stricken sich die Fäden von Rolands Vergangenheit und der Vergangenheit von Mittwelt zusammen mit den Widersachern des Turm immer enger umeinander. King bleibt seinem Motto aber soweit treu, dass man auch nach Wolfsmond mit seinen mehr als 3000 Seiten noch nicht viel mehr weiß als nach den ersten zwei Kapiteln von schwarz.
Chronik miteinbezogener Werke von Stephen King
Der Hintergrund von Der Dunkle Turm und die Handlung beschränkt sich keinesfalls nur auf die bisherigen fünf Bände. Sei es, dass verschiedene Charaktere aus anderen Büchern unvermutet auftauchen, oder dass ganze Teile der Hintergrundstory darin verpackt sind. Hier nun eine Liste der Bücher, die in direkter oder indirekter Verbindung zum Zyklus des Dunklen Turms stehen und die zum Verständnis eigentlich auch notwendig sind:
- The Stand - Das letzte Gefecht
- Die Augen des Drachen
- Insomnia - schlaflos
- Atlantis (nur die erste der drei Geschichten, die ist aber enorm wichtig)
- Der Talisman (in Zusammenarbeit mit Peter Straub)
- Das schwarze Haus (in Zusammenarbeit mit Peter Straub)
- Brennen muss Salem
Hintergrund
Stephen King wurde bei der Dunkle Turm sichtbar von dem Gedicht Childe Roland to the dark tower came von Edward Browning inspiriert ("Herr Roland kam zum finstern Turm"), welches sich wiederum u.a. auf Edgar's Song in Shakespeares Drama König Lear bezieht. Inwieweit die Handlung des Dunklen Turms auf dieses sehr lange Gedicht Bezug nimmt, ist jedoch nicht ganz ersichtlich, da es sich dabei um ein komplexes, mit Metaphern bestücktes Werk handelt. Deutlich wird jedoch, dass King sich zumindest von der depressiven und verzweifelten Grundstimmung und der verwirrenden, symbolischen Vieldeutigkeit hat einfangen lassen. Diesen Bezug macht er auch mit einigen Zitaten daraus zu Beginn von "tot" und "glas" deutlich.