Polkowice
Polkowice | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Polkowice | |
Fläche: | 8,79 km² | |
Geographische Lage: | 51° 30′ N, 16° 4′ O
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Höhe: | 173 m n.p.m. | |
Einwohner: | 22.435 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 59-100 und 59-101 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 76 | |
Kfz-Kennzeichen: | DPL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadt- und Landgemeinde | |
Gminagliederung: | 15 Ortsteile | |
Fläche: | 158,77 km² | |
Einwohner: | 27.704 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 174 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 0216043 | |
Verwaltung (Stand: 2007) | ||
Bürgermeister: | Wiesław Wabik | |
Adresse: | Rynek 1 59-100 Polkowice | |
Webpräsenz: | www.polkowice.pl |
Polkowice [deutsch: Polkwitz; 1937–1945: Heerwegen) ist Kreisstadt des Powiat Polkowicki in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Sie hat rund 22.000 Einwohner.
] (Geographische Lage
Die Stadt liegt am Südwestrand der Dalkauer Berge, 200 Meter über dem Meeresspiegel, [2] etwa 15 Kilometer nordwestlich von Lubin (Lüben)
Geschichte
Bereits 1276 wurde Polkwitz als Stadt bezeichnet, 1291 erhielt die Stadt ein eigenes Wappen. 1365 kam der Ort zu Böhmen. Ein Brand im Jahr 1457 zerstörte Teile der Stadt. Die Stadt war von einer Stadtmauer umgeben. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg kam Polkwitz 1742 zu Preußen, wo es bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges als Landstadt im Landkreis Glogau verblieb. Die Stadt hatte eine evangelische Kirche und eine katholische Kirche. Um 1930 gab es in Polkwitz Vieh- und Pferdemärkte, ein Sägewerk und eine Dampfziegelei.[2] Im Jahr 1937 wurde Polkwitz in Heerwegen umbenannt.
Am 8. Februar 1945 wurde die Stadt von der Roten Armee eingenommen. Im selben Jahr kam Polkwitz als Polkowice unter polnische Verwaltung und verlor den Status als Stadt. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde in der Nachkriegszeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg reaktivierte die polnische Verwaltung in den besetzten Gebieten Niederschlesiens die Schwerindustrie und forcierte den Abbau von Bodenschätzen. Nun wurden auch in der Gegend von Polkowice und Lubin die großen Kupfervorkommen erschlossen, was mit einem rasanten Wachstum der kleinen Stadt einherging. So konnte Polkowice 1967 das Stadtrecht wieder erlangen. In den 1980er Jahren zählte die Stadt schon 20.000 Einwohner, und es waren zahlreiche neue (Plattenbau-) Wohnsiedlungen außerhalb der Altstadt entstanden. Das Stadtzentrum selbst verfiel und die kleinstädtische Bebauung rings um den Marktplatz wurde abgerissen. Nach der politischen Wende in Polen änderte sich die städtebauliche Einstellung, und die Altstadt wurde mit neuen, an die abgerissenen Häuser angelehnten Gebäuden bebaut – das Stadtzentrum wurde revitalisiert.


Bevölkerungsentwicklung
Die Einwohnerzahlen von Polkowice nach dem jeweiligen Gebietsstand (spätere Zahlen ohne Gemeinde):[3]
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1861 | 2.300 | davon 1.802 Evangelische[4] |
1881 | 2.033 | |
1905 | 1.654 | davon 329 Katholiken und elf Juden[5] |
1910 | 1.613 | |
1925 | 1.670 | vorwiegend Evangelische, 300 Katholiken[2] |
1933 | 1.748 | [6] |
1939 | 1.601 | [6] |
1969 | 4.462 | |
1970 | ~10.600 | |
1983 | ~19.700 | |
1995 | 21.825 | |
2000 | 21.841 | |
2005 | 22.290 |
Wirtschaft
Von großer Bedeutung für Polkowice ist der Bergbau. Die Gegend um Polkowice und Lubin ist das größte polnische Kupferrevier. KGHM betreibt hier das Bergwerk Rudna.
Ein wichtiger Arbeitgeber ist seit 1998 auch ein Dieselmotorenwerk, in dem 1,9l-TDI-Motoren für die Marken des Volkswagen-Konzerns gefertigt werden. Eigentümer und Betreiber ist die Volkswagen Motor Polska Sp. z o.o.
Verkehr
Polkowice liegt an der Schnellstraße 3 (E65), die eine wichtige Nord-Süd-Verbindung im westlichen Polen darstellt.
Zur Eisenbahngeschichte siehe Polkwitz–Raudtener Kleinbahn.
Söhne und Töchter der Stadt
- Fra Cyprian (1724–1775), Botaniker und Mediziner
- Karl von Rettberg (1865–1944), preußischer Offizier
- Martin Schwarzbach (1907–2003), Geowissenschaftler
- Fritz Thiel (1916–1943), deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- Werner Kube (1924–1945), deutscher Widerstandskämpfer – geboren im Ortsteil Trebitsch
Gemeinde


Die Stadt- und Landgemeinde Polkowice zählt auf einer Fläche von 158,77 km² rund 26.000 Einwohner und gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort in folgende Schulzenämter (sołectwo):
- Biedrzychowa (Friedrichswalde)
- Dąbrowa (Dammer)
- Guzice (Gusitz; 1937–1945: Schenkfeld)
- Jędrzychów (Groß Heinzendorf)
- Kaźmierzów (Arnsdorf)
- Komorniki (Kummernick; 1937–1945: Eichbach)
- Moskorzyn (Musternick; 1937–1945: Herzogtal)
- Nowa Wieś Lubińska (Neudorf)
- Pieszkowice (Petersdorf)
- Sobin (Herbersdorf)
- Sucha Górna (Ober Zauche)
- Tarnówek (Tarnau b. Kummernick; 1937–1945: Dornbusch)
- Trzebcz (Trebitsch; 1937–1945: Rodetal)
- Żelazny Most (Eisemost)
- Żuków (Suckau)
Partnergemeinde
Die Samtgemeinde Sickte in Niedersachsen sowie die Gemeinde Heumen in den Niederlanden sind Partnergemeinden von Polkowice.
Siehe auch
Weblinks
- Webpräsenz der Stadt (polnisch, englisch, deutsch)
Literatur
- Paul Brucksch (Hrsg.): Chronik der Stadt Polkwitz. Nach amtlichen Quellen bearbeitet und zusammengestellt. Hellmann, Glogau 1911.
Einzelnachweise
- ↑ a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ a b c Der Grpße Brockhaus, Band 14, Leipzig 1933, S. 715.
- ↑ Quellen der Einwohnerzahlen:
- ↑ Friedrich Gottlob Eduard Anders: Historische Statistik der Evangelischen Kirchen Schlesiens nebst einer Kirchen-Charte. Breslau 1867, S. 452.
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage, Band 16, Leipzig/Wien 1909, S. 106.
- ↑ a b http://www.verwaltungsgeschichte.de/glogau.html#ew39glogheerweg