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Eckart Spoo

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Eckart Spoo (2011)

Eckart Spoo (* 19. Dezember 1936 in Mönchengladbach; † 15. Dezember 2016 in Berlin[1]) war ein deutscher Journalist und Publizist.

Leben

Spoo besuchte das Stiftisch-Humanistische Gymnasium in Mönchengladbach bis zum Abitur 1956. Von 1962 bis 1997 war er Redakteur der Frankfurter Rundschau (FR), wo er oft gesellschaftskritische Reportagen aus linkssozialistischer Perspektive veröffentlichte. Nachdem ihn FR-Herausgeber Karl Gerold 1972 entlassen hatte, weil die Zeitung in dem von ihm herausgegebenen Buch Die Tabus der bundesdeutschen Presse scharf angegriffen worden war, klagte er erfolgreich auf seine Wiedereinstellung.[2] 1997 schied er aus der Redaktion der FR aus, gründete gemeinsam mit anderen Journalisten die Zeitschrift Ossietzky und wurde deren Herausgeber und verantwortlicher Redakteur.[3] Zudem schrieb er unter anderem für die linke Tageszeitung junge Welt.

Von 1970 bis 1986 war Spoo Vorsitzender der Deutschen Journalisten-Union (dju) in der IG Druck und Papier. Im Jahr 2003 hielt er zahlreiche Reden auf Demonstrationen gegen den Irakkrieg. Von 2006 bis 2009 war er berufenes Mitglied im Stiftungsrat der Bewegungsstiftung. Er war Vorstandsmitglied der Stiftung Deutsches Holocaust-Museum.[4] Er lebte zuletzt in Berlin.

Buchveröffentlichungen

  • Eckart Spoo (Vorwort von Christian Götz): Deutsche Jugend gen Osten: Die DJO-Kaderschmiede d. Nationalismus, Pressedienst d. Demokratischen Aktion, München, um 1970
  • Eckart Spoo (Hrsg.): Die Tabus der bundesdeutschen Presse, Hanser, München 1971, ISBN 3-446-11400-5
  • Eckart Spoo, Ralph Durchleuchter: Schülerzeitungszensur in Bayern: Fälle u. Folgen ; eine Dokumentation, Hrsg.: Pressedienst Demokratische Initiative; Junge Presse Bayern e. V.; Konkret, Pressedienst Demokrat. Initiative; Hamburg, München, 1976
  • Eckart Spoo, Hasso Düvel, Werner Holtfort und Wolfgang Bittner: Sturmfest und erdverwachsen. Schwarze Geschichten über Ernst Albrecht und die CDU. Steidl Verlag, Göttingen 1980. ISBN 3-88243-010-9
  • Werner Holtfort, Eckart Spoo, Rainer Butenschön, Rolf Wernstedt: Die Welfen und ihr Schatz. Geschichten um Ernst August und Ernst Albrecht, Steidl Verlag, Göttingen 1984. ISBN 3-88243-026-5
  • Wolfgang Bittner, Rainer Butenschön und Eckart Spoo: Vor der Tür gekehrt. Neue Geschichten aus Niedersachsen. Steidl Verlag, Göttingen 1986. ISBN 3-88243-059-1
  • Eckart Spoo (Hrsg.): Wie weiter? Plädoyers für eine sozialistische Bundesrepublik, Galgenberg, Hamburg, 1988, ISBN 3-925387-39-0
  • Eckart Spoo (Hrsg.): Die Amerikaner in der Bundesrepublik : Besatzungsmacht oder Bündnispartner?, Kiepenheuer u. Witsch, Köln, 1989, ISBN 3-462-01992-9
  • Jürgen Hogrefe, Eckart Spoo (Hrsg.): Niedersächsische Skandalchronik von Albrecht bis Vajen. Steidl Verlag, Göttingen 1990, ISBN 3-88243-152-0
  • Eckart Spoo (Hrsg.): KohlZeit: Ein Kanzler und sein Deutschland, PapyRossa-Verlag, Köln, 1991, ISBN 3-89438-013-6
  • Eckart Spoo (Hrsg.), Aufsätze von Hans Bleibinhaus u.a.: Fetisch Eigentum: Wie privat sind Grund und Boden?, Hanser Verlag, München, 1992, ISBN 3-446-11567-6
  • Reinhard Kühnl und Eckart Spoo: Was aus Deutschland werden sollte. Konzepte des Widerstands, des Exils und der Alliierten. Distel Verlag, Heilbronn 1995. ISBN 3929348063
  • Arno Klönne, Eckart Spoo und Rainer Butenschön: Der lange Abschied vom Sozialismus. VSA Verlag, 1999. ISBN 3879757526
  • Eckart Spoo und Rainer Butenschön (Hrsg.): Der Mensch & der Plan: Eine Jahrhundertbilanz des Kommunismus, VSA-Verlag Hamburg, 2000, ISBN 3-87975-794-1
  • Wolfgang Richter, Elmar Schmähling und Eckart Spoo: Die Wahrheit über den NATO-Krieg gegen Jugoslawien, Schkeuditzer Verlag, 2000, ISBN 398067052X
  • Eckart Spoo (Hrsg.), Arno Klönne (Mitw.): Tabus der bundesdeutschen Geschichte, Ossietzky, Hannover 2006, ISBN 3-9808137-4-6

Literatur

  • Werner Rügemer: Eckart Spoo geb. 1936. In: Vom Buchdruckerverband zur Einheitsgewerkschaft. 150 Jahre ver.di. Berlin 2016, S. 108–109.

Einzelnachweise

  1. Hans Springstein: Ein Abschied: Eckart Spoo verstorben. der Freitag, 15. Dezember 2016, abgerufen am 16. Dezember 2016.
    Ulla Jelpke: Ossietzky: Journalist und Publizist Eckart Spoo gestorben. Website von Ulla Jelpke, 15. Dezember 2016, abgerufen am 16. Dezember 2016.
  2. Berufliches: Eckart Spoo. Der Spiegel 20/1972, S. 172, abgerufen am 16. Dezember 2016.
  3. Impressum Ossietzky, abgerufen am 16. Dezember 2016.
  4. Homepage der Stiftung, Abrufdatum: 16. Dezember 2016