Christoph Kolumbus
Der Seefahrer und Entdecker Christoph Kolumbus (italienisch Cristoforo Colombo, span. Cristóbal Colón, port. Cristovão Colombo, eingedeutscht Kolumbus) wurde nach überwiegender Meinung 1451 in Genua geboren. Sein Geburtsort und seine Abstammung sind jedoch weiterhin sehr umstritten; insbesondere wurde immer wieder vermutet, dass er jüdischer Herkunft gewesen sei. Kolumbus starb am 20. Mai 1506 in Valladolid. Zu Herkunft und Nachkommen siehe: Kolumbus (Familie).
Er gilt als der "Entdecker Amerikas" und war insofern der Initiator der spanischen Kolonialisation insbesondere Mittel- und Südamerikas.
Bis zum Ende seines Lebens war er davon überzeugt, nicht einen neuen Kontinent, sondern "Hinterindien" entdeckt zu haben.
Kolumbus hat seine Erlebnisse während der Entdeckungsreisen in einem Bordbuch festgehalten, von dem heute nur noch die auszugsweise Abschrift von Bartolomé de las Casas existiert.
Nautisches Rüstzeug und geographische Kenntnisse
Vor seinen Reisen für die spanische Krone nahm er auf portugiesischen Schiffen an mehreren Reisen entlang der afrikanischen Küste teil. Einige Forscher nehmen an, dass er über seinen Schwiegervater, den Gouverneur von Madeira, die Möglichkeit hatte, portugiesische Karten, Navigationskenntnisse und geheime Aufzeichnungen der portugiesischen roteiros zu erhalten.
vgl. dazu auch Hinweise in diesem Link: [1]
Entdeckungsreisen
Kolumbus unternahm vier Entdeckungsreisen im Auftrag der spanischen Krone:
Vorgeschichte
Die seit dem Spätmittelalter wieder aufgekommene Idee der Kugelgestalt der Erde (u.a. durch A. Magnus, R. Bacon und Petrus Alliacus vertreten) und der damit verbundenen Möglichkeit eines Erreichen Asiens über den Westweg wurde u.a. 1474 von Toscanelli wiederaufgenommen und in mehreren Briefen und seine nicht mehr erhaltenen Seekarte verarbeitet.
Christoph Kolumbus machte sich diese Erkenntnis zu nutze und plante mit Hilfe der Karte Toscanellis eine Expedition, um diesen Seeweg nach Indien zu erkunden. Sein Vorhaben wurde jedoch von dem portugiesischen König abgelehnt. Daraufhin wandte sich Kolumbus an das spanische Königigspaar.
Nachdem er die Erlaubnis der spanischen Königspaares Ferdinand V. und Isabella I. für die Entdeckungsreise erhalten hatte, stach Kolumbus am 3. August 1492 mit seinem Flaggschiff, der Karacke Santa Maria, sowie den beiden Karavellen Niña und Pinta von Palos aus in See.
Am 12. Oktober 1492 erreichten die Schiffe die Neue Welt. Kolumbus ging auf einer Insel der Bahamas an Land, die von den Einheimischen Guanahani genannt wurde. Er gab ihr den Namen San Salvador (span. für Heiliger Retter). Unter Wissenschaftlern umstritten ist die Frage, ob die heutige Insel San Salvador, die diesen Namen 1926 erhielt, identisch mit der von Kolumbus entdeckten ist. In den 1980er Jahren führten Neuberechnungen der Route anhand der Logbücher Kolumbus' zu der These, die Insel Samana Cay sei die Insel, auf der Kolumbus zuerst landete.
Auf der Weiterfahrt entdeckte er auch Kuba und Hispaniola, die zweitgrößte Insel der Antillen (heute Haiti und Dominikanische Republik), vor der die Santa Maria am 25. Dezember strandete. Aus den Überresten des Schiffes errichtete Kolumbus die erste spanische Festung in der neuen Welt, die er La Navidad (spanisch für Weihnachten) nannte. Hispaniola (zunächst La Isla Española genannt) wurde die erste Kolonie des spanischen Königreichs in der Neuen Welt, Kolumbus deren Gouverneur und Vizekönig.
Am 16. Januar 1493 machte Kolumbus sich mit seinen beiden verbliebenen Schiffen auf den Weg zurück nach Europa, einen Teil seiner Mannschaft ließ er als Bewohner der Kolonie zurück. Er erreichte Palos am 15. März und wurde daraufhin auf einem Triumphzug durch Spanien gefeiert.
Siehe auch: Entdeckung Amerikas 1492
Zweite Reise (25. September 1493 - 10. März 1496)
Am 25. September brach Kolumbus von Cádiz aus zu seiner 2. Reise auf. Er entdeckte die Kleinen Antillen, Puerto Rico und Jamaika.
Kolumbus entdeckte Trinidad und fand die Orinocomündung.
Mit einer Flotte von vier Schiffen stach Kolumbus von Spanien aus in See. Kolumbus erkundete die mittelamerikanische Festlandsküste zwischen Honduras und Kolumbien. Er wollte beweisen, dass es dort eine Passage nach Indien und China gibt. Die Karavelle "Vizcaína" musste wegen Zerstörungen durch den Schiffsbohrwurm aufgegeben werden. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Wrack, das Sporttaucher in der Bucht von Nombre de Dios bei Portobelo gefunden haben, um diese Karavelle. Nach Kämpfen mit Indianern und einer Meuterei brachte er rund ein Jahr in der Festung Jamaika zu, bevor er kurz vor seinem Tode nach Spanien zurückkehrte.
Sonstiges
Auf seinen vier Reisen verlor Columbus insgesamt neun Schiffe.
Hat den Mais nach Europa gebracht.
Er hatte einen Sohn Fernando Kolumbus. Derzeit werden die Gebeine von Christoph, seinem Bruder Diego und seinem Sohn Fernando mittels DNA-Analyse untersucht. Die Städte Sevilla und Santo streiten sich, um das echte Kolumbus-Grab.
Literatur
Andreas Venzke: Christoph Kolumbus. 3. Auflage. Rowohlt-Verlag. Reinbek bei Hamburg 1992. ISBN 3-499-50449-9
Siehe auch
Weblinks
- http://home.t-online.de/home/gasparan/kolumbus.htm - Einführung in die "Taten" des Kolumbus