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Betterplace (Online-Spenden-Plattform)

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betterplace.org
Rechtsform gemeinnützige Aktiengesellschaft gut.org
Gründung 2007
Schwerpunkt Online Spendenplattform
Personen Timo Kladny, Christian Kraus (CEO), Björn Lampe, Carolin Silbernagl
Eigentümer gut.org
Umsatz 21.605.329 Euro (2019)
Beschäftigte 49 (2018)
Freiwillige ca. 50
Website http://www.betterplace.org
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betterplace.org ist eine Spendenplattform im Internet der gut.org gemeinnützige Aktiengesellschaft, einem Unternehmen mit Sitz in Berlin, Deutschland.

Soziale Projekte aus der ganzen Welt können auf der Webseite kostenlos Geld- und Zeitspenden sammeln. Ziel ist es, Menschen, die helfen wollen, direkt mit den Menschen und Organisationen zusammenzubringen, die Hilfe benötigen. Dazu entwickelt betterplace.org Werkzeuge, die zur Verfügung gestellt werden, so dass auch kleine Projekte Online-Fundraising betreiben können.

Seit dem Start 2007 wurden gemäß Eigenaussagen über die Plattform rund 33 Millionen Euro an über 18.000 soziale Projekte gespendet, davon 10,3 Millionen im Jahr 2015.[1] 217.000 Spender unterstützen so soziale Projekte aus 183 verschiedenen Ländern (Stand: 2016). So wurden beispielsweise nach dem Erdbeben in Haiti 2010 oder nach dem Taifun Haiyan auf den Philippinen jeweils 750.000 Euro gesammelt, die an die Projekte weitergeleitet wurden.[2][3]

Gründung und Unternehmensstruktur

betterplace.org wurde im November 2007 in Berlin gegründet, unter anderem von Till Behnke, Moritz Eckert und der Anthropologin Joana Breidenbach. 2010 wurde die Gesellschaft in die gut.org gemeinnützige Aktiengesellschaft umgewandelt. Zu den gemeinnützigen Aktionären gehören beispielsweise der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Gruner + Jahr, Bernd Kundrun, der 2009 eine Million Euro für betterplace.org spendete.[4] Im Beirat sitzt neben anderen Peter Eigen, Gründer von Transparency International, und der Vorstand der BMW Stiftung Herbert Quandt, Markus Hipp. Unter dem Dach der gut.org gemeinnützige Aktiengesellschaft agieren ebenfalls das betterplace lab, das digitale Trends im sozialen Sektor erforscht, und die betterplace Solutions GmbH, eine hundertprozentige Tochter der gut.org gAG.

Funktionsweise

betterplace.org spricht eine jüngere und internetaffine Zielgruppe an. Das durchschnittliche Spendenalter bei betterplace.org liegt bei 38 Jahren. Dabei fungiert die Plattform als Vermittler zwischen Unterstützern und Organisationen. Charakteristisch ist, dass man bei betterplace.org nicht in allgemeine Globalbudgets von Organisationen spendet, sondern für konkrete Bedarfe. Jede Organisation muss angeben, wofür sie wie viel Geld sammelt (beispielsweise 18 Euro für eine Schuluniform[5] oder 110 Euro für die einwöchige Pflege eines Elefantenwaisen[6]). Jedes Projekt der mehr als 14 000 Hilfsprojekte ist verpflichtet, seinen Bedarf transparent und konkret darzustellen und regelmäßig per Text, Foto und Video über die Fortschritte vor Ort zu berichten. Dabei kann jedes Projekt offen diskutiert und bewertet werden. Zu großen Organisationen, die auf betterplace.org vertreten sind, gehören beispielsweise UNICEF, das Deutsche Rote Kreuz, Bethel und das Deutsche Kinderhilfswerk.

Daneben bietet betterplace.org aber vor allem auch ganz kleinen Initiativen und so genannten Graswurzelorganisationen eine Bühne, um sichtbar zu werden und online Spenden zu sammeln. betterplace.org zeichnet sich dadurch aus, dass die Nutzung kostenlos ist und jede Spende ohne jeden Abzug zu 100 Prozent an die projekttragenden Organisationen weitergeleitet wird.

Projekte können anzeigen, dass sie als gemeinnützig anerkannt sind, darüber hinaus erarbeiten sie sich ihre Reputation über ein Vertrauensnetzwerk, das so genannte Web of Trust.

Web of Trust

Im Mittelpunkt von betterplace.org steht die transparente Kommunikation zwischen Projektverantwortlichen und den Unterstützern sowie das Web of Trust: Ein Netzwerk von Nutzern, die auf der jeweiligen Projektseite in Form von Kommentaren schreiben, ob das Projekt vertrauenswürdig ist oder nicht. So genannte Fürsprecher schreiben, dass sie den Projektverantwortlichen, der das Projekt bei betterplace.org verantwortet, gut kennen und dass er vertrauenswürdig ist. Andere haben das Projekt schon einmal besucht und berichten dann von ihren Erfahrungen. Die Nutzer können auch öffentlich kritische Fragen stellen. Projekte, die regelmäßig transparent über ihre Aktivitäten berichten und eine große Zahl an Fürsprechern, Besuchern und Unterstützern um sich versammeln konnten, sind die erfolgreicheren Spendensammler.[7]

Finanzierungsmodell

Dass betterplace.org 100 % der Spenden weiterleiten kann, erklärt sich durch eine besondere Form der Finanzierung. betterplace.org wird durch private Förderer und strategische Partner getragen, die ihr soziales Engagement über die Plattform darstellen. So hat Bernd Kundrun 2009 eine Million Euro an den Träger, die gut.org gAG, gespendet,[8] die bis April 2010 noch betterplace gemeinnützige Stiftungs-GmbH hieß. Außerdem generiert die hundertprozentige Tochtergesellschaft, die betterplace solutions GmbH,[9] Einnahmen. betterplace solutions GmbH berät Firmen zu ihrer Corporate Social Responsibility. Um das soziale Engagement von Unternehmen darzustellen, ermöglicht betterplace solutions GmbH beispielsweise Spendenaktionen für Kunden oder Mitarbeiter, die Integration eigener Spenden- und Engagementportalen, Verdopplungsaktionen oder individuelle Projekte. Profite der betterplace solutions GmbH werden zu 100 Prozent an die Muttergesellschaft ausgeschüttet und für die Realisierung der gemeinnützigen Zwecke verwendet. Zusammenarbeit besteht beispielsweise mit SAP, Vodafone, der Hamburger Sparkasse,[10] der Wall AG oder dem Kundenbindungsprogramm Payback (Bonusprogramm) in Form der so genannten Spendenwelt. Ein geringer Teil der Einnahmen erfolgt durch die so genannte Mitspende, die jeder Spender an betterplace.org spenden kann.

Kritik

Der Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), Burkhard Wilke, bemängelt, dass der subjektive Erfahrungsaustausch zur Überprüfung der Projekte nicht ausreiche.[11] Bezüglich des Web of Trust kritisiert er außerdem, dass die Summe der Spendermeinungen nicht schlauer sein könne als bestehende Prüfsiegel. Das DZI gibt ein eigenes Spendensiegel heraus. Wilke sieht den neuen Ansatz aber auch positiv, weil er jüngere Menschen zum Spenden animiere.[12] Die detaillierte Darstellung der Bedarfe, die einerseits zu mehr Vertrauen führe, bringe aber auch einen erhöhten Verwaltungsaufwand mit sich.[13]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht der gut.org gAG 2015. (PDF, 10MB) Abgerufen am 15. Dezember 2016 (deutsch).
  2. Geschäftsberichtder gut.org gAG 2011 (PDF; 3,9 MB), abgerufen am 31. Juli 2013.
  3. Geschäftsberichtder gut.org gAG 2013 (PDF; 7,5 MB), abgerufen am 15. August 2014.
  4. manager-magazin.de vom 21. April 2009 Millionenspende Kundrun findet "Betterplace", abgerufen am 1. August 2015
  5. "Schuluniform für Luciah Monicah Andulu". Projekt auf betterplace.org, abgerufen am 4. Mai 2010.
  6. "Aufzucht von Elefantenwaisen". Projekt auf betterplace.org, abgerufen am 4. Mai 2010.
  7. Neuigkeiten > Vorgestellt: das Web of Trust
  8. manager-magazin.de vom 21. April 2009 Millionenspende Kundrun findet "Betterplace", abgerufen am 28. August 2015
  9. betterplace Solutions, abgerufen am 30. Juli 2013
  10. Presseinformation Hamburger Sparkasse vom 29. Juni 2015
  11. Artikel im Tagesspiegel vom 2. April 2009
  12. Artikel im Stern vom 22. Dezember 2008
  13. Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2015. (Suche in Webarchiven.) @1@2Vorlage:Toter Link/www.rbb-online.de Artikel mit Film auf rbb-online vom 25. Januar 2010
  14. Liste der Ashoka Stipendiaten 2008
  15. betterplace.org auf der Webseite von Deutschland – Land der Ideen, abgerufen am 31. Juli 2013
  16. leadacademy.de: DIE LEADAWARDS 2011