Permoti nos
Permoti nos ist eine Enzyklika von Papst Leo XIII., in der er sich am 10. Juli 1895 an die belgischen Bischöfe wandte und in der er „über die sozialen Verhältnisse in Belgien“ schrieb. Der Papst halte es für dringend erforderlich, die gesellschaftlichen Fragen in Belgien zum Anlass dieser Enzyklika zu machen, deshalb wende er sich nun an das belgische Episkopat um die brennende Diskussion zu erörtern.
Uneinigkeit unter den belgischen Katholiken
Die in Belgien entstandenen Probleme seien für das Land sehr schwierig, umso mehr als auf dem Gebiet der Religion und der Lehrberufe der Glaube bei den Katholiken nachgelassen habe. Diese entstandenen Uneinigkeiten seien auch nicht zum Nutzen der Menschen und des Staates. Diese Uneinigkeit sei schwer zu ertragen und solle nicht hingenommen werden, deshalb solle in den Schulen eine Debatte geführt werden, welche die Gelegenheit erbringen könnte, dass die Katholiken jeder Klasse wirksam zusammengebunden würden.
Bischofskonferenz
Nun sei der Zeitpunkt gekommen und es sei dringend angeraten, dass sich die Bischöfe zu einer Bischofskonferenz treffen. Dort sollen dann die Details diskutiert werden, es soll den Fragen nachgegangen werden. Diese Konferenz solle die unterschiedlichen Meinungen studieren und entsprechende Mittel und Entscheidungen herbeiführen, welche zur Einheit zurückführen können. Im Vordergrund dieser Standpunkte stehe die Religion und die Moral, weiterhin müssten die Prinzipien von Gerechtigkeit und Wohltätigkeit in die Entscheidungen einfließen. Es sei ebenso wichtig, die Interessen der Individuen einfließen zu lassen und es müssten auch Überlegungen getroffen werden, wie Missstände und Zustände in den Unternehmen und der Industrie, zusammen mit den Arbeitern in Belgien, behoben werden könnten.
Vorschläge und Programme
Die Bischofskonferenz möge Sorge dafür tragen, dass die Bischöfe in ihren Diözesen auf Mittel zugreifen könnten, die zu einer Stabilisierung im Leben der Menschen und der Gebiete führe. Sie sollten sich auch der Mithilfe geeigneter Bürger und Laien bedienen, welche regional und überregional eine positive Wirkung auf die Katholiken in Belgien ausüben könnten. Es wird hierzu ein Programm vorgeschlagen:
- Religion müsse eine Funktion und Macht entwickeln, welche in den zivilen, häuslichen und wirtschaftlichen Angelegenheiten eine wunderbare Wirkung haben könnte;
- Durch das Vereinen von öffentlicher Autorität und Freiheit in einer christlichen Art, könne das Königreich vor Aufruhr geschützt werden;
- Die guten Institutionen des Staates, besonders die Schulen sollten verbessert und gefördert werden;
- Handel und Handwerk müsse verbessert werden, dieses besonders durch die Hilfe der Gesellschaften, die einem guten Zwecke dienen und die sich in den Auftrag der Religion stellen;
- Letztlich kämen die höchsten Ratschläge von Gott und diese besagten, dass unter den Klassen eine Gleichheit bestehe und, dass den Arbeitern Respekt entgegengebracht werden müsse, dieser Respekt stände den Arbeitgebern ebenso zu.
Erwartungen
Der Papst erwartet von den Belgiern und ihrer königlichen Nation, dass sie den Weg der Einheit beschreiten mögen. Sie sollen die Uneinigkeit in den sozialen Zuständen durch Hingabe und Liebe überwinden. Er ruft seine Enzyklika „Rerum novarum“ in Erinnerung und fordert zu einem rechtmäßigen Kampf im Namen von christlicher Wahrheit auf.