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Diskussion:Caligula

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. April 2006 um 23:31 Uhr durch Rominator (Diskussion | Beiträge) (Pferd, Senatorenwuerde, Prinzip). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

In der Caligula-Biographie des Sueton gibt es Hinweise auf eine Psychose. Sueton berichtet, dass Caligula häufig unter Schlaflosigkeit litt und nächtelang durch die Räume des Palatin irrte. Dabei sei gehört worden, wie er laut flehte: "Tag - komme!" Solche quälenden Schlafstörungen gelten heute als ein Leitsymptom bei Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis. Für allen anderen Caesaren habe ich bei Sueton keinen Anhaltspunkt für eine Geisteskrankheit gefunden. -- Trebbien 17:28, 17. Jul 2005 (CEST)

Fragt sich nur, ob Sueton das so richtig schildert. Bei Caligula ist es psychotische Spüotchlaflosigkeit, bei den "guten" Augustus und Vespasian ist es vorbildich, dass sie wenig schlafen und viel arbeiten. Caligila war sicher kein ausgeglichener Mensch, und wenn er einen Defekt hatte, der psychotisch genannt werden kann, dann war er eher paranoid aufgrund der vielen Repressalien, denen er in seiner Jugend ausgesetzt war. Ich finde, es lässt sich aus den Quellen nicht klären, ob und inwiefern Caligula gemütskrank war. Olaf Franke, 15.8.05 CEST

Bearbeitung durch IP

Siehe [1]. Ich will nicht sagen, dass das alles falsch sei, und kann das auch nicht beurteilen. Aber der Ton ist POV. Nach 2000 Jahren sind Aussagen, dass Caligula auf keinen Fall geisteskrank gewesen sei, nicht mehr mit letzter Sicherheit zu verifizieren. Das Portal:Antike ist informiert. Antaios 18:48, 15. Aug 2005 (CEST)

Gut, mag sein, dass die Formulierung neutraler gehalten werden muss, aber dann alles gleich rauszuwerfen, ist demotivierend.

Wenn NPOV, dann für alles, denn der nachstehende Absatz scheint nicht gerade NPOV zu sein und ist aus wissentschaftlicher Sicht eigentlich so nicht haltbar.

"Ein Gott im antik-römischen Sinne (......bis) in unseren (post-)aufgeklärten Zeiten darstellen mag, war sie in Caligulas Epoche nicht"


Du kannst bei Nachbesserungen eine frühere Version heranziehen und sie bearbeiten. Dein Text ist nicht verloren. Antaios 19:30, 15. Aug 2005 (CEST)


Hat es einen Grund dass die - jedenfalls bei Robert Graves in "Ich, Claudius, Kaiser und Gott" dargestellte Tatsache, wonach Caligula beim Tod des Tiberius nachgeholfen hat, im Artikel hier nicht erwähnt wird?

Graves hat in seinem Roman alles, was an negatioven Spekulationen in den Quellen zu finden war, übernommen. Das heisst nicht, dass er völlig daneben liegt, aber wissenschaftlich abgesichert ist Graves sicher nicht. Nichtsdestoweniger ist sein erzählung spannend. Fernau ist ebenfalls der antiken Negativpresse aufgesessen. Ich lese seine Bücher gerne, aber leider ist selbst Caligulas voller Name falsch wiedergegeben und er verwechselt dessen Mutter mit deren entfernter Kusine. Zum Tode des Tiberius: Sueton allein liefert mehrere Versionen, wie Tiberius zu Tode kam und die weichen von der Version ab, die Tacitus anbietet. Sueton stellt caligula als den Initiator dar, während Tacitus Caligula eher untätig danebenstehen lässt, als Präfekt und Königsmacher Macro Tiberius mit einem Kissen erstickt. Es kann Mord gewesen sein, es ist ebenso möglich, dass Tiberius nach achtundsiebzig Jahren eines natürlichen Todes gestorben ist.

Spekulation

"Auch in heutiger Währung hätte es sich wohl um Milliardensummen gehandelt" -> Unangebrachte Spekulation. Sollte in einer Enyklopädie nicht vorkommne.

Ein Kaiser im Diesseits verfügte zu Lebzeiten über eine Art göttlichen Doppelgänger im Jenseits,... Gemeint ist wohl der genius des Kaisers. Diesen römischen Begriff sollte man dann vielleicht nennen, da er in Wikipedia behandelt wird, seine Entwicklung und Veränderung allerdings etwas stiefmütterlich. Die Verehrung einer lebenden Person als Gott entspricht an sich nicht der römischen Tradition, sondern stammt aus dem orientalisch-antiken Kulturkreis. Tiberius lehnte aus diesem Grund vor dem Senat das Aufstellen seines Standbildes in Tempeln ausdrücklich ab und verwies auf die Zeit nach seinem Tode(Tacitus). Vespasian glossierte später sein bevorstehendes Ende mit der Bemerkung: "Ich glaube, ich werde ein Gott" (Sueton).

Vergleicht man die Caesaren nach den Biographien des Sueton, so sind bei Caligula Verhaltensweisen zu erkennen, die m.E. nicht einfach unter dem (römischen) Aspekt der Moral und Unmoral eingeordnet werden können, wie etwa bei Nero. (den z.B. Fernau für wahnsinnig hält, während er bei Caligula keine Anzeichen dafür findet. Fernau war allerdings kein Heilberufler.) Da aber die Frage des sogennanten "Caesarenwahn" immer die Gemüter bewegt, sollte man weder das eine noch das andere in einer Enzyklopädie völlig ausschliessen, sondern eher pro und contra gegenüberstellen. -- Trebbien 17:41, 19. Sep 2005 (CEST)

Zu meinem Vorredner: Mir ist das Buch von Herrn Fernau "Caesar läßt grüßen" sehr gut in Erinnerung und habe die betreffenden Stellen (beginnend 14. Kaptitel) aufgrund Ihrer Stellungnahme nochmal gelesen. Das was Sie schreiben ist so nicht korrekt! Er diagnostiziert keine Geisteskrankheit, läßt aber mindestens ein duzend Beispiele dafür sprechen. Somit erübrigt sich an der Stelle ein solcher Kommentar wie: "Ich glaube er war geisteskrank." Da man in der Regel davon ausgehen kann, daß der Leser ein wenig mitdenkt. Die von Fernau gegebenen Beispiele sind historisch korrekt (jedoch nicht an allen Stellen seines Buches). Fernau hat im übrigen ein, ich will es mal so ausdrücken, "unterhaltsames" Werk geschrieben. Jedoch als mehr darf man es nicht betrachten, da er selber ( und das gibt/gab er auch immer zu)sehr parteiisch ist. Als Diskussionsgrundlage bei diesem Thema sollten daher andere Werke zitiert werden. Ein sehr wichtiges, wenn auch nicht so lebhaftes Werk ist das des Heinz Bellen: Grundzüge der Römischen Geschichte Band 2. Hier wird intensiv auf die konfuse und teilweise abartige Innen/Außenpolitik des Caligula eingegangen. Stets untermauert und belegt mit Quellenangaben. Auch dieser Autor läßt natürlich eine eventuelle Geisteskrankheit "Stiefelchens" mal dahingestellt sein. Allerdings die Beziehung Caligulas zur Umwelt wird auch hier als katastrophal beschrieben. Da niemand mehr heute in der Lage ist Caligula der Geisteskrankheit zu überführen sollte auch eine solche Stellungnahme in einer Enzyklopädie "nicht" niedergeschrieben werden. Vielmehr sollte man seine (Miss)Taten dem Leser darlegen, sowie Fernau es tat. Der Leser selbst wird dann sein Urteil fällen.

Von "http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Caligula"

Sie haben Recht - Fernaus Roman ist kein Argument. Bleibt aber immer noch die Darstellung des Sueton, der Archivar des kaiserlichen Archivs war. Nach ihm wurde Caligula bereits zu Lebzeiten für geisteskrank gehalten. Vielleicht sollte man in diesem Zusammenhang zwei verschiedene Phänomene unterscheiden: Zum einen den sogenannten "Caesarenwahn". Der Begriff scheint aus der Neuzeit zu stammen. Er will moralisch unverständliches Verhalten systematisieren und an das Amt anbinden. Zum anderen die antiken Berichte, die gesundheitliche Probleme einzelner Persönlichkeiten bezeugen. Hinsichtlich einer psychischen Störung tut dies zumindest Sueton nur bei Caligula. Berücksichtigt man zusätzlich, daß ärztliche Diagnosen in diesem Bereich auch heute noch schwierig sein können, so wird das Argument der inzwischen vergangenen Zeit etwas abgeschwächt. Zudem ist die Vermutung von Olaf Franke sicherlich richtig: Falls Caligula an einer Psychose litt, war es wohl vorwiegend eine reaktive und keine endogene Psychose. --Trebbien 14:43, 5. Nov 2005 (CET)

Scheint ein interessanter Artikel zu sein.. WikiCare 20:06, 21. Okt 2005 (CEST)

Finde ich auch, ist aber in einem Absatz ziemlich POV. Bei der Frage, ob Caligula nun geisteskrank war oder nicht werden nur Contra-Argumente gebracht, obwohl es auch viele Pro-Argumente geben würde (siehe Disku des Artikels). Es sollte also mehr herausgestellt werden, dass die Meinungen auseinandergehen und dass diese Frage (im Moment) nicht eindeutig beantwortet werden kann. Da sollte mal ein Experte rangehen. --Tolanor (Diskussion) 00:28, 22. Okt 2005 (CEST)

Geisteskrankheit Caligulas

Zur Diskussion, ob Caligula denn nun Geisteskrank gewesen sei ist 2003 von Aloys Winterling ein sehr interessantes Buch mit dem Titel Caligula. Eine Biographie erschienen. Winterling versucht die Quellen, die auf den Wahnsinn Caligulas hindeuten kritisch zu beleuchten und zu deuten. Er kommt zu dem Schluss, dass Caligula keineswegs so verrückt gewesen sei, wie er gemeinhin dagestellt wird. Meiner Meinung nach hat die Argumentation Hand und Fuß, aber ich würde vorschlagen, dass sich der Interessierte durch die Lektüre des Buches gerne selbst sein Bild machen sollte. Zudem sollte man beachten, dass der Ausdruck des Caesarenwahnsinns, der ja im Zusammenhang mit Caligula von Quidde geprägt wurde eigentlich gar nicht so sehr auf Caligula gemünzt ist, da das Buch Quiddes eigentlich eine beißende Satire auf (den wohl eher nicht verrückten)Kaiser Wilhelm II. ist. --134.2.165.30 17:24, 11. Jan 2006 (CET)


Inzwischen habe ich das Buch von Winterling gelesen. Bezüglich der Diagnose erwähnt er das antike Werk: "De medicina", nach dem ich noch fahnde. Winterling untersucht alle fragwürdigen Verhaltensberichte einzeln auf einen logischen Sinn. Ich bin der Ansicht, daß man auf diese Weise einer reaktiven Psychose nicht unbedingt auf die Spur kommt - zumal, wenn als Grundlage ein Bericht dient, der vom Originalverfasser aus Protokollen episodenweise zusammengestellt wurde. Winterling stellt den Anspruch Caligulas auf göttliche Verehrung in einen Vergleich mit einer Privatfete des Augustus, bei der er und seine Gäste sich hinter verschlossenen Türen als Götter verkleidet hatten. Während dieser Maskenball doch eher an die "Eudaimonia" anknüpft, der "Glückseligkeit", die das Leben der Götter kennzeichnet, spekuliert das öffentliche Auftreten Caligulas auf die Angst: Wer einen Gott sieht, muß sterben oder wird zumindest blind. (Deshalb verhüllte der antike Mensch beim Gebet sein Gesicht, oder näherte sich rückwärts, wie der abberufene Statthalter von Syrien, den Winterling als Auslöser für die Vergöttlichung anführt.) Winterling stellt die Tüchtigkeit Caligulas heraus. Gerade die aber erscheint mir als ein Versuch des Kaisers, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, in den er sich immer mehr verrannte. In Winterlings Biographie läßt sich der Grund ahnen, den ich für den wichtigsten halte: Jung, wie Caligula war, verstieß er dauerhaft gegen die altersorientierte Rangordung der römischen Gesellschaft. Das war eine Mißachtung des wichtigen römischen Prinzips, der "Mos maiorum - Sitte der Vorfahren". Das taten weder Tiberius noch Augustus; auch Nero tat dies später nicht, der ja noch jünger war. Caligula geriet hierdurch in eine Isolation, durch die er immer weniger Information über die eigene Identität erhielt. In dieser Situation sind überschießende Gefühlsausausbrüche und unbeherrschte Reaktionen m.E. viel wichtiger für die Abgrenzung Gesundheit/Krankheit, als der logische Gehalt einzelner Maßnahmen. Die Monographie scheint inzwischen überarbeitet und gefällt mir jetzt noch besser. Den Begriff "Größenwahn" erwähnt Sueton übrigens nicht, soweit ich mich erinnere.--Trebbien 19:23, 6. Mär 2006 (CET)


Überlieferung: Lasst hören aus alter Zeit...

Betrifft SENATORENWÜRDE. So hätte es die Sheherazade aber nie bis zum Morgengrauen geschafft. Dass der Caligula seinem Lieblingspferd die Senatorenwürde angeboten haben soll, ist schon ein toller Anfang, aber wie hat er das gemacht? Und was hat das Pferd darauf gesagt? Und was ist dann geschehen? Und wer hat da was überliefert und wem?
Ich meine ich habe absolut nichts dagegen, dass ein Artikelschreiber Geschichten von seiner Grossmutter zum besten gibt, aber gar so einfach sollte er es sich mit der Überlieferung nun auch wieder nicht machen.--BZ 10:39, 7. Apr 2006 (CEST)


Betrifft PRINZIP. Ich habe die Geschichte nochmals überprüft. Man muss ja immer offen sein für alles. Also es ist doch kein Märchen. Angeboten wurde zwar nichts, aber der Caligula wollte sein Lieblingspferd wirklich zum Senator machen. Ja also nicht zum Senator, sondern zum Konsul, und natürlich nicht sein Lieblingspferd, aber doch sein bestes Rennpferd, den Incitatus. Und gewollt hat er das nicht nur, sondern er hätte es auch gemacht. So hat er gesagt. Nicht der Caligula natürlich, sondern einer vom Hof. Vom Hof vom Nachfolger vom Caligula. Der hat es gesagt. Also nicht gerade gesagt, aber erzählt, er habe es gesagt damals. Damals als der Caligula noch Kaiser war und einen Rivalen von ihm zum Konsul gemacht hatte, da habe er es gesagt. So hat er behauptet. Damals habe er zu einem Freund gesagt, der Caligula hätte auch sein Pferd zum Konsul gemacht, wenn er gewusst hätte, wie.
Ja, und diese Überlieferung hat sich dann gehalten. Man sieht, bis auf ein paar unwichtige Details das gleiche, was im Artikel steht. Alles richtig. Im Prinzip.--BZ 11:29, 13. Apr 2006 (CEST)

Pferd, Senatorenwuerde, Prinzip

Die Anekdote von Caligulas Pferd findet sich in praktisch jeder Darstellung ueber den Kaiser und geht zurueck auf Suet. Cal. 55 (consulatum quoque traditur destinasse). Lieblingspferd oder Rennpferd: Es war offensichtlich sein Lieblingpferd; dass es sich um ein Rennpferd, nicht um einen Stallgaul handelt, ist irgendwie logisch. Konsul oder Senator: Mit dem Konsulat haette Incitatus auch einen Sitz im Senat gehabt und daraufhin war die Aesserung C.s intendiert. Angebot? Die Parallelueberlieferung bei Cass. Dio 59,14,7 (der allerdings 150 Jahre spaeter schreibt), stellt die Situation so dar, dass C. bei Gelagen oeffentlich zu seinem Pferd sprach, so dass man sich den Wunsch C.s nach einer politischen Karriere von I. sehr gut als Angebot vorstellen kann, und es ist ja auch der Witz des Ganzen, das C. dem Senat sein praktisch vorhandenes Recht auf Aemterbesetzung vor Augen halten will - das Pferd hat immerhin einiges geleistet, der Senat ist insgesamt unqualifiziert.

Ob das Pferd darauf geantwortet hat, geht aus der Ueberlieferung nicht hervor, und ist wohl tatsaechlich als unwahrscheinlich zu beurteilen. Vielleicht hat es ja gewiehert... Wer sich an den Wortlaut bei Sueton halten will, mag die Formulierung aendern: "Er habe sein Lieblingspferd fuer den Konsulat vorgesehen." Dass C. sein Pferd tatsaechlich zum Konsul machen wollte (dass es sich also nicht nur um eine zynische Aeusserung handelt), was ihm aufgrund des seit Augustus dem Kaiser zugestandenen Rechts auf commendatio von Amtsbewerbern (die technischen Details sind in der Forschung umstritten) wohl in gewisser Weise moeglich gewesen waere, ist eine Unterstellung des spaeter schreibenden Cassius Dio, der damit die Unfaehigkeit des Kaisers herausstreichen will und sich vermutlich auf die interpretationsfaehige Wendung destinasse bei Sueton beruft.

Die Formulierung traditur sagt nichts ueber den Ueberlieferungsweg aus, der reine Spekulation ist, und den BZ wohl bei einer Sekundaerdarstellung gefunden hat (wie ich mich erinnere, ist das eine Konstruktion von Winterling, der ja ausdruecklich beschreiben will, wie es vielleicht gewesen sein koennte, es mangels Quellen aber natuerlich auch nicht weiss). Natuerlich koennen die Kommunikationswege so abgelaufen sein, man sollte dann aber verstehen, dass es sich um eine Moeglichkeit handelt, die sich in keiner Weise auf die Quellen stuetzt und daher als solche ausgewiesen werden muss. Eine andere Moeglichkeit ist, dass der Kaiser, wie Mooshammer zu seinem Hund, tatsaechlich eine enge Beziehung zu seinem Pferd hatte und es auf Gelage mitschleppte (vgl. Mooshammer beim Oktoberfest). Wie nach dem Tod Mooshammers spekuliert wurde, dass der Hund Auto und Villa erben koennte, hat C. sich vermutlich (nach dem 5. Glas Falerner) irgendwie aehnlich ueber I. geaeussert. Irgendein Senator hat das dann in einem der zahlreichen Pamphlete gegen C. festgehalten, auf die antike Autoren noch Zugriff hatten. Sueton stellt den Vorgang schliesslich verkuerzt dar. BZ ist wohl auf die Schilderung von Winterling hereingefallen.

Es ist insgesamt im Sinne der Qualitaetssicherung hilfreich, zuerst den sachlichen Zusammenhang zu pruefen und dann zu kritisieren und sich in der Diskussion zurueckzuhalten.--Rominator 01:43, 24. Apr 2006 (CEST)Rominator


Betrifft SPRACHBARRIERE. Ja da bin ich dann wieder einmal bös aufgelaufen. Bei uns in der Schweiz versteht man eben unter "Lieblingspferd" das Ross auf dem man am liebsten ausreiten geht. Gut, dass ich jetzt weiss, dass es in Deutschland dagegen "irgendwie logisch" ein Rennpferd sein muss, wo von einem Wagenlenker geführt wird.
Ja das weiss ich jetzt. Aber ich wäre froh, wenn mir jemand ein paar andere Sachen vom post da oben erklären könnte:
Wie kann einer annehmen, der BZ sei auf "Sekundärdarstellungen" hereingefallen? Der BZ irrt sich ja noch oft und fällt auch noch schnell einmal herein, wenn im GALA steht, was die Naddel über den Bohlen sagt oder die Verona über den Franjo. Aber das ist doch nur, weil er die Naddel und die Verona nicht direkt fragen kann. Aber beim Caligula hat der BZ doch den Sueton selber. Und wenn der destinasse sagt, dann ist das nicht "interpretationsfähig" (wieder so ein Barrierenwörtlein), sondern beim Sueton bedeutet es, dass er den Unsinn, wo er weitergibt, selber nicht glaubt. Für Gelehrte wie den Rominator ist es natürlich wichtig, was sich 5 oder 55 Generationen danach irgendwelche Klatschkolumnisten dazu noch aus den Fingern saugen. Aber warum sollte das einen einfachen Menschen wie den BZ interessieren?
Ja und dann ist da noch das mit der "Qualitätssicherung". Also wenn die Qualität von einem WP Artikel davon abhängt, ob sich der BZ in der Diskussion zurückhält oder nicht, dann würde man das bei uns mit Anführungszeichen schreiben: "Qualität".--BZ 11:03, 25. Apr 2006 (CEST)


Lieber BZ,

also ich gebe ja zu, dass ich meine Artikel aus dem Gedaechtnis schreibe und daher kleinere Detailfehler unterlaufen koennen, es steht daher jedem frei, dies zu korrigieren (also Konsul statt Senator, obwohl es von der Sache her aufs gleiche hinauslaeuft). Die Auslegung von Lieblingspferd ist weniger eine nationale Angelegenheit (auch in Deutschland koennte man heute Lieblingspferd so verstehen), sondern geht daraus hervor, dass es in der Antike unueblich war, nur zum Spass mit Pferden auszureiten, sondern man sie entweder zum Transport, als Nutztiere, oder fuer Rennen benuetzte. Die meisten Darstellungen waehlen die Bezeichnung "Lieblingspferd"

Jedenfalls war der Angriff oben scharf (Grossmutter, Ali-Baba-Geschichten) und ich habe eben darauf geantwortet. Sueton ist nicht vom Hof des Nachfolgers, sondern des achten Nachfolgers, und der Ueberlieferungsweg, wie oben dargestellt, mit dem uebergangenen Freund, ist jedenfalls frei erfunden. Wo hast Du das denn gefunden? (Sekundaerdarstellung meint ein historisches Fachbuch, wie z.B. Winterling). Wieso geht aus destinasse hervor, dass Caligula den Wahrheitsgehalt bezweifelt?

Die Anekdote ist eine der bekanntesten des C., und ich habe sie eingefuegt, um zu veranschaulichen, dass C. wegen seines extravaganten Lebensstils (und seiner Anfeindung mit dem Senat) emordet wurde. Hierfuer gibt es kein besseres Beispiel. Ich habe jetzt den Link Incitatus eingefuehrt und die Angelegenheit gesondert kommentiert, da auch andere Artikel Incitatus erwaehnen. Welche literarischen Quellen neben Sueton und Cassius Dio wuerdest Du denn fuer einen Caligula-Artikel heranziehen? Den knappen Bericht des zeitgenoessischen Philo aus Judaea ueber seine Gesandtschaft, bei der er abgewiesen wurde, oder die zwei bis drei Darstellungen von Hinrichtungen unter Caligula bei Seneca, der zu der Zeit auf Korsika verbannt war? Bitte um konkrete Antwort

Das mit den Anfuehrungszeichen bei Qualitaet verstehe ich nicht, kannst Du mir das erklaeren?

--Rominator 18:28, 25. Apr 2006 (CEST)Rominator


Betrifft KONKRET. Lieber Rominator, welche Worte Du auch immer als persönlichen Angriff aufgefasst haben magst, Du kannst sicher sein, es handelt sich um ein Missverständnis. Völlig unbeabsichtigt. Sprachbarriere halt. Mein Kommentar bezieht sich auf die Art, wie in der WP Geschichte betrieben wird. Caligula ist nur ein Beispiel. Dem Leser wird nicht klargemacht, dass sich alles nur auf Klatsch abstützt. Nichts gegen Klatsch. Schlimm ist, dass der Klatsch als Geschichte behandelt wird; noch schlimmer, dass versäumt wird, den Klatsch qua Klatsch zu untersuchen.
Stichwort Incitatus: Die Anekdote ist aufschlussreich und deshalb auch erwähnenswert. Sie zeigt u.a., dass Hofschranzen schon vor 2000 Jahren die gleichen Geistreicheleien geliebt haben wie zur Zeit von Marie Antoinette. Über Caligula sagt sie jedoch nichts aus. Gar nichts.
Stichwort destinasse: Wer liest, wie die feinen Leute mit den edlen Absichten nach der Beseitigung Caligulas mit dessen Frau und Tochter umgehen, oder wie begeistert Caligula gefeiert wird, als er von Misenum aufbricht, erkennt noch in der schlechtesten Übersetzung an der SPRACHE, dass der Sueton diese Geschichten im Gegensatz zur Pferdeanekdote für wahr hält. Das heisst nicht, dass diese Geschichten auch wirklich wahr sind, aber der Vergleich zwingt uns, sich über Gewichtungen und Glaubwürdigkeit Gedanken zu machen.
Stichwort Tacitus: Dieser ist uns keineswegs so ganz verloren, wie das im Artikel steht. Die Szene, wie die Agrippina mit dem kleinen Caligula aus dem Heerlager abzieht (Ann. I, 40ff), sagt mehr aus und ist für sich allein mehr wert als der ganze Dio Cassius. Aber man muss halt lesen und auf die Sprache achten und im Auge behalten, WER das schreibt und wie der sonst schreibt.
Stichwort Qualität: Die Qualität von einem Text lässt sich danach bemessen, wie gut der einen Kommentar verträgt. Dies ist der Massstab, den ich persönlich benutze.--BZ 11:50, 26. Apr 2006 (CEST)


Natuerlich nehme ich Kritik an, wenn diese fachlich fundiert ist. Das war im Ausgangstext eben nicht der Fall. Woher die Information mit dem uebergangenen Freund und dem Hof des Nachfolgers kommt, steht jedenfalls noch aus. Man muss trotzdem nicht polemisch werden, und kann das ganze sachlich diskutieren Wenigstens hast Du Dich ja jetzt in die Quellen eingelesen, wenn auch nur in Uebersetzungen. Danke fuer die Belehrung zur Sprache Suetons, darauf waere ich alleine nicht gekommen. Sueton exzerpiert eben relativ wahllos aus Panegyriken, die am Anfang der Regierungszeit haeufig waren, da man ja froh war, den Tiberius los zu sein, und am Ende aus Pamphleten, die ebenso haeufig waren, daher der unterschiedliche Stil. In beiden Faellen ist die Historizitaet fragwuerdig. Ich habe habe das glaube ich hinreichend deutlich gemacht durch die Diskussion im Schlussteil, welche eben die Lehrmeinung dazu so weit zusammenfasst. Natuerlich ist der Artikel insgesamt grottenschlecht, er besteht aus einer Paraphrase eines Handbuchs zur Kaiserzeit und einer vorher nicht motivierten Reflexion ueber antike Ueberlieferungsbedingungen.