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Olympische Sommerspiele 2012/Leichtathletik – Marathon (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Marathonlauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 105 Athleten aus 67 Ländern
Wettkampfort London
Wettkampfphase 12. August 2012
Medaillengewinner
Stephen Kiprotich (Uganda UGA)
Abel Kirui (Kenia KEN)
Wilson Kipsang (Kenia KEN)

Der Marathonlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde am 12. August 2012 auf einem Kurs in der Innenstadt von London ausgetragen. 105 Athleten nahmen teil, von denen 85 das Ziel erreichten.

Olympiasieger wurde der Ugander Stephen Kiprotich, der vor den beiden Kenianern Abel Kirui und Wilson Kipsang.

Der Schweizer Viktor Röthlin kam als Elfter ins Ziel, Marcel Tschopp aus Liechtenstein belegte Rang 75, der Österreicher Günther Weidlinger musste das Rennen aufgeben.

Athleten aus Deutschland nahmen nicht teil.

Titelträger

Olympiasieger Samuel Wanjiru (Kenia Kenia) 2:06:32 h Peking 2008
Weltmeister Abel Kirui (Kenia Kenia) 2:07:38 h Daegu 2011
Europameister - - -
Zentralamerika und Karibik-Meister - - -
Südamerika-Meister - - -
Asienmeister Mohammed Abduh Bakhet (Katar Katar) 2:21:06 h Pattaya 2011
Afrikameister - - -
Ozeanienmeister Jonathan Peters (Australien Australien) 2:20:05 h Gold Coast 2012

Bestehende Rekorde

Weltrekord Patrick Musyoki (Kenia Kenia) 2:03:38 h Berlin 25. September 2011[1]
Olympischer Rekord Samuel Wanjiru (Kenia Kenia) 2:06:32 h Peking 24. August 2008

Zeichen und Abkürzungen

Abkürzung/
Zeichen
Bedeutung
WR Weltrekord
OR Olympiarekord
CR Kontinentalrekord
NR Landesrekord
DNF Rennen nicht beendet
DSQ Disqualifikation

Anmerkung:
Alle Zeitangaben sind Ortszeit London (UTC±0).

Streckenführung

Streckenplan des Marathonlaufes
Höhenprofil der Strecke

Start und Ziel des Marathonlaufes befand sich auf der Straße The Mall in Sichtweite des Buckingham Palace. Zuerst ging es Richtung Nordosten bis zum Trafalgar Square. Die Athleten bogen rechts ab und erreichten das Ufer der Themse. Dort ging es dann rechts in Richtung Süden entlang der Uferstraße. Die Läufer erreichten den Big Ben und bogen wieder nach rechts in Richtung Westen ab. Sie liefen am St. James’ Park entlang und bogen an dessen Ende nach Norden ab und gelangten so am Victoria Memorial wieder auf die Straße The Mall.

Wieder liefen die Teilnehmer bis zur Themse, diesmal bogen sie nach links Richtung Norden ab um einen Rundkurs von ca. zwölf Kilometern zu laufen, der drei Mal zu absolvieren war. Die Athleten folgten dem Nordufer der Themse bis zur Blackfriars Bridge und bogen dann nach links in die Innenstadt ab. Man passierte die St Paul’s Cathedral und das Museum of London, wandte sich nach Osten und folgte einer kurvenreichen Streckenführung. Die Läufer kamen am Mansion House, an der Bank of England und am Leadenhall Market vorbei und erreichten den Tower of London. Hier wendeten die Athleten und liefen zum Themseufer. Es ging zurück bis zum Big Ben, entlang des St. James’ Parks zum Victoria Memorial und dann zum Start- und Zielpunkt. Nach zwei weiteren Runden endete das Rennen dann auf The Mall.

Insgesamt hatten die Athleten einen Höhenunterschied von ca. 16 Metern zu bewältigen. Start und Ziel lagen auf 5 Metern Höhe, die tiefste Stelle auf ca. 1,5 Metern am Themseufer. Der höchste Punkt von 17,7 Metern wurde bei der St Paul’s Cathedral erreicht.[2]

Rennverlauf

Am 12. August 2012 um 11.00 Uhr wurde der Wettbewerb gestartet. Das Rennen begann langsam. Erst nach ca. zehn Kilometern ging der Kenianer Wilson Kipsang an die Spitze und versuchte sich vom Feld abzusetzen. Es bildete sich eine achtköpfige Verfolgergruppe. Kipsang konnte sich zwar zwischenzeitlich bis zu 15 Sekunden absetzen, doch wurde er bald von seinem Landsmann Abel Kirui und dem Ugander Stephen Kiprotich eingeholt. Direkt hinter ihnen folgte der Äthiopier Ayele Abshero, der jedoch nicht aufschließen konnte und bald zurückfiel. Bei Kilometer 35 führten die drei Spitzenreiter mit einem Vorsprung von über einer Minute auf den Brasilianer Marílson dos Santos.

Kiprotich griff nach 37 Kilometern an und zog an den beiden Kenianern vorbei. Kirui lag bei Kilometer 40 knapp 19 Sekunden zurück, Kipsang lag weitere 32 Sekunden dahinter. Stephen Kiprotich gewann das Rennen und kam 26 Sekunden vor Abel Kirui ins Ziel. Dritter wurde Wilson Kipsang mit einem Rückstand von 1:36 min auf Kiprotich.

Stephen Kiprotich ist der erste Olympiasieger und Medaillengewinner Ugandas im Marathonlauf. Es war der zweite Olympiasieg Ugandas überhaupt in der olympischen Geschichte.

Der als unabhängiger Olympiateilnehmer startende Guor Marial stammt aus dem Südsudan.

Ergebnis

Platz Name Nation Zeit (h) Anmerkung Bild
1 Stephen Kiprotich Uganda Uganda 2:08:01
0 2 Abel Kirui Kenia Kenia 2:08:27
0 3 Wilson Kipsang Kenia Kenia 2:09:37
0 4 Meb Keflezighi Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2:11:06
0 5 Marílson dos Santos Brasilien Brasilien 2:11:10
0 6 Kentarō Nakamoto Japan Japan 2:11:16
0 7 Cuthbert Nyasango Simbabwe Simbabwe 2:12:08
0 8 Paulo Roberto Paula Brasilien Brasilien 2:12:17
0 9 Henryk Szost Polen Polen 2:12:28
10 Ruggero Pertile Italien Italien 2:12:45
11 Viktor Röthlin Schweiz Schweiz 2:12:48
12 Oleksandr Sitkowskyj Ukraine Ukraine 2:12:56
13 Franck de Almeida Brasilien Brasilien 2:13:35
14 Alexei Reunkow Russland Russland 2:13:49
15 Wirimai Juwawo Simbabwe Simbabwe 2:14:09
16 Michael Shelley Australien Australien 2:14:10
17 Emmanuel Mutai Kenia Kenia 2:14:49
18 Rachid Kisri Marokko Marokko 2:15:09
19 Yared Asmerom Eritrea Eritrea 2:15:24
20 Dylan Wykes Kanada Kanada 2:15:26
21 Raúl Pacheco Peru Peru 2:15:35
22 Eric Gillis Kanada Kanada 2:16:00
23 Dmitri Safronow Russland Russland 2:16:04
24 Carles Castillejo Spanien Spanien 2:16:17
25 Iaroslav Mușinschi Moldau Republik Moldau 2:16:25
26 Marius Ionescu Rumänien Rumänien 2:16:28
27 Reid Coolsaet Kanada Kanada 2:16:29
28 Martin Dent Australien Australien 2:16:29
29 Witalij Schafar Ukraine Ukraine 2:16:36
30 Lee Merrien Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2:17:00
31 Ignacio Cáceres Spanien Spanien 2:17:11
32 Lee Du-haeng Korea Sud Südkorea 2:17:19
33 Faustine Mussa Tansania Tansania 2:17:39
34 José Carlos Hernández Spanien Spanien 2:17:48
35 Miguel Barzola Argentinien Argentinien 2:17:54
36 Urige Buta Norwegen Norwegen 2:17:58
37 Grigori Andrejew Russland Russland 2:18:20
38 José Amado García Guatemala Guatemala 2:18:23
39 Daniel Vargas Mexiko Mexiko 2:18:26
40 Ryo Yamamoto Japan Japan 2:18:34
41 Jesper Faurschou Danemark Dänemark 2:18:44
42 Kári Steinn Karlsson Island Island 2:18:47
43 Lusapho April Sudafrika Südafrika 2:19:00
44 Mike Tebulo Malawi Malawi 2:19:11
45 Arata Fujiwara Japan Japan 2:19:11
46 Primož Kobe Slowenien Slowenien 2:19:28
47 Guor Marial Olympia Unabhängige Olympiateilnehmer 2:19:32
48 Luís Feiteira Portugal Portugal 2:19:40
49 Stephen Mokoka Sudafrika Südafrika 2:19:52
50 Miguel Ángel Almachi Ecuador Ecuador 2:19:53
51 Bat-Otschiryn Ser-Od Mongolei Mongolei 2:20:10
52 Pak Song-chol Korea Nord Nordkorea 2:20:20
53 Kim Kwang-hyok Korea Nord Nordkorea 2:20:20
54 Dong Guojian China Volksrepublik Volksrepublik China 2:20:39
55 Anuradha Cooray Sri Lanka Sri Lanka 2:20:41
56 Methkal Abu Drais Jordanien Jordanien 2:21:00
57 Mark Kenneally Irland Irland 2:21:13
58 Yonas Kifle Eritrea Eritrea 2:21:25
59 Iwan Babaryka Ukraine Ukraine 2:21:52
60 Carlos Cordero Mexiko Mexiko 2:22:08
61 Scott Overall Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2:22:37
62 Pedro Mora Venezuela Venezuela 2:22:40
63 Jeff Hunt Australien Australien 2:22:59
64 Stsiapan Rahautsou Belarus Belarus 2:23:23
65 César Lizano Costa Rica Costa Rica 2:24:16
66 Samson Ramadhani Tansania Tansania 2:24:53
67 Jan Kreisinger Tschechien Tschechien 2:25:03
68 Mohammed Abduh Bakhet Katar Katar 2:25:17
69 Jussi Utriainen Finnland Finnland 2:26:25
70 Arturo Malaquias Mexiko Mexiko 2:26:37
71 Wissem Hosni Tunesien Tunesien 2:26:43
72 Tamás Kovács Ungarn Ungarn 2:27:48
73 Jang Sin-kweon Korea Sud Südkorea 2:28:20
74 Antoni Bernadó Andorra Andorra 2:28:34
75 Marcel Tschopp Liechtenstein Liechtenstein 2:28:54
76 Bekir Karayel Turkei Türkei 2:29:38
77 Chang Chia-che Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 2:29:58
78 Ram Singh Yadav Indien Indien 2:30:06
79 Jean Pierre Mvuyekure Ruanda Ruanda 2:30:19
80 Konstantinos Poulios Griechenland Griechenland 2:33:17
81 Zohar Zemiro Israel Israel 2:34:59
82 Jeong Jin-hyeok Korea Sud Südkorea 2:38:45
83 Juan Carlos Cardona Kolumbien Kolumbien 2:40:13
84 Augusto Ramos Soares Osttimor Osttimor 2:45:09
85 Tsepo Ramonene Lesotho Lesotho 2:55:54
- Abdihakem Abdirahman Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten DNF
Ayele Abshero Athiopien Äthiopien
Abderrahime Bouramdane Marokko Marokko
Ali Mabruk El-Zaidi Libyen Libyen
Getu Feleke Athiopien Äthiopien
Tayeb Filali Algerien Algerien
Ilunga Mande Zatara Kongo Demokratische Republik Demokratische Republik Kongo
Ryan Hall Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Abraham Kiprotich Frankreich Frankreich
Li Zicheng China Volksrepublik Volksrepublik China
Abdellatif Meftah Frankreich Frankreich
Coolboy Ngamole Sudafrika Südafrika
Roman Prodius Moldau Republik Moldau
Dino Sefir Athiopien Äthiopien
Rui Pedro Silva Portugal Portugal
Patrick Tambwé Frankreich Frankreich
Samuel Tsegay Eritrea Eritrea
Günther Weidlinger Osterreich Österreich
Darko Živanović Serbien Serbien
Valērijs Žolnerovičs Lettland Lettland
Commons: Marathonlauf der Männer bei den Olympischen Sommerspielen 2012 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. IAAF Statistics Handbook, Peking 2015 Seite 687 (engl.)
  2. David Monti im Portal Running.competitor am 24. April 2012 (engl.)