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Königskobra

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Königskobra
Königskobra
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Seria: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Vorlage:Classis: Reptilien (Reptilia)
Vorlage:Ordo: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Vorlage:Subordo Schlangen (Serpentes)
Vorlage:Familia: Giftnattern (Elapidae)
Vorlage:Genus: Ophiophagus
Vorlage:Species: Königskobra
Wissenschaftlicher Name
Ophiophagus hannah

Die Königskobra, auch Dschong-Angh (Ophiophagus hannah) ist die größte Giftschlange der Welt und kann eine Länge von bis zu 5,5 Meter erreichen. Sie hat dann den Durchmesser eines Männerarms und ist äußerst gefährlich, da sie über eine große Menge eines starken Nervengifts verfügt. Dieses ist zwar schwächer als das einer Kobra, aber durch die große Menge, welches sie durch die äußerst langen Giftzähne (bis zu 10 Millimeter) sehr tief in die Bisswunde injiziert, ist die Wirkung umso stärker. Der Biss einer Königskobra kann bei Menschen schon nach wenigen Minuten zum Tode führen.

Durch ihre Länge ist sie in der Lage, sich bis zu 1,5 Meter aufzurichten und von oben aus zuzubeißen. Diese Angriffsart ist weitaus gefährlicher als ein Biss in die Füße oder Beine. Sie ist die einzige nestbauende und bewachende Schlange. Das Nest, meist zweistöckig, besteht aus Laub und kleinen Zweigen. Im Januar bis Februar paaren sich die Tiere und legen dann bis zu 50 Eier aus denen zwei bis zweieinhalb Monate nach dem Legen die etwa 50 cm langen Jungtiere schlüpfen. Auch diese Jungtiere sind bereits tödlich giftig. Im Normalfall ist die Dschong-Angh nicht sehr aggressiv. Dieses Verhalten ändert sich allerdings wenn sie ihr Gelege bewacht. Dann verfolgt sie einen vermeintlichen Angreifer sogar recht weit, wobei sie eine erstaunliche Geschwindigkeit entwickeln kann. In der Zeit, in der das weibliche Tier das Gelege bewacht, hält sich auch das männliche Tier in der Nähe des Nests auf. Die beiden trennen sich erst endgültig, wenn die Jungen das Nest verlassen.

Wie man aus dem Namen "Ophiophagus hannah" ("Ophiophagus" = schlangenfressend) entnehmen kann, glaubte man früher, dass sich diese Art ausschließlich von anderen Schlangen, besonders von Kobras, deren Gift ihr nichts ausmacht, ernährt. Tatsächlich, so weiß man heute, macht sie auch auf andere Tiere Jagd und insbesondere auf Nagetiere.

Königskobras sind die Schlangen, die überwiegend - neben Kobras - von Schlangenkönigen (Schlangenbeschwörern) vorgeführt werden. In Myanmar (Burma/Birma) und in einigen Gebieten Thailands gibt es sogar einen Schlangenkult für Königskobras - die Tiere werden dort als Gottheit verehrt. Hier küssen die Schlangenpriesterinnen, nach längerem Tanz, die lebensgefährlichen Königskobras auf den Kopf und in seltenen Fällen auch auf das Maul. Erstaunlicher Weise kommt es dabei nur sehr selten zu Unfällen. Diese Tänze mit den Königskobras gehen auf eine sehr alte Tradition zurück.

Vorkommen

Die Königskobra kommt vor allem in Südindien auf Java, Sumatra, Borneo, den Philippinen und Andamanen vor, wobei sie aber auch in Terrarien im Zoo oder in der Wohnung gehalten werden. Sie bevorzugt einen feuchten, dichten Dschungel, kann aber auch auf Feldern und in der Nähe von Städten angetroffen werden.