Crwth
Die Crwth (Aussprache kru:th), lat. auch Chrotta, ist ein keltisches, v.a. walisisches Saiteninstrument.
Sie erfeute sich im Mittelalter großer Beliebtheit und drang über den keltischen Siedlungsbereich hinaus bis nach Nordeuropa vor. Die Crwth ähnelt der antiken Lyra und wurde wie diese zunächst gezupft. Seit dem 10. Jahrhundert wurde die Crwth mit einem Pferdehaarbogen bespielt. Im 8. Jahrhundert wurde ein flaches Griffbrett eingeführt. Andere europäische Kniegeigen wie die französische Streichrotte, die schwedische Stackharpa und der finnische Jouhikko stammen wohl von ihr ab. Da die Crwth das erste Saiteninstrument mit einem Griffbrett war, werden bisweilen auch die Entwicklung der Kithara, der Gitarre und der Geige auf sie zurückgeführt.
Die Crwth hat sechs Saiten, von denen vier gestrichen werden. Zwei außerhalb des Griffbretts gelegene Resonanzsaiten werden nur mit dem Daumen berührt und schwingen daher nur mit.
Die Crwth kam im 17. Jahrhundert außer Gebrauch, allein in Wales hielt sie sich noch einige Zeit. Nur drei historische Instrumente sind erhalten geblieben und werden in Museen in Cardiff, Aberystwyth und Warrington ausgestellt. Erst in den letzten Jahren wurde die Crwth im Zuge der Wiederbelebung keltischer Folklore wieder rekonstruiert und gespielt.
Die Stimmung der Crwth ist nicht eindeutig überliefert. Sie wird heute meist in G gestimmt: g g' c' c d' d' '. Die Mensurlänge beträgt zwischen 39cm und 42cm.
Ihr Klang wird als warm, erdig und angenehm beschrieben.