Salomonen
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Wahlspruch: „Iu Oraet Nomoa“ | |||||
Amtssprache | Englisch | ||||
Hauptstadt | Honiara | ||||
Staatsform | Parlamentarische Monarchie | ||||
Regierungschef | Snyder Rini | ||||
Staatsoberhaupt | Königin Elizabeth II. vertreten durch Generalgouverneur Nathaniel Waena (seit 2004; Amtszeit 5 Jahre) | ||||
Außenminister | Laurie Chan | ||||
Parlamentspräsident | Peter Kenilorea | ||||
Gliederung | 7 Provinzen und 1 Stadt; insg. 992 Inseln | ||||
Fläche | 28.896 km² | ||||
Küstenlinie | 5313 km | ||||
Höchste Erhebung | Mount Makarakomburu 2447 m | ||||
Einwohnerzahl | 538.032 Personen (Juli 2005) | ||||
Bevölkerungsdichte | 18,6 Einwohner pro km² | ||||
Bevölkerungswachstum | 2,8% | ||||
Unabhängigkeit | 7. Juli 1978 | ||||
Währung | Salomonen-Dollar | ||||
BSP pro Kopf | 750 US-$ | ||||
Inflation | 8.3% | ||||
Zeitzone | UTC +11 | ||||
Nationalhymne | God Save Our Solomon Islands | ||||
Kfz-Kennzeichen | SOL | ||||
Internet-TLD | .sb | ||||
Vorwahl | +677 | ||||
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Die Salomonen sind ein Inselstaat im Südwesten des Pazifiks, östlich von Neuguinea. Zu ihm gehören zum größten Teil die geografischen Inseln der Salomonen, sowie die Rennell-Inseln, die Ontong-Java-Inseln und die weiter östlich liegenden Santa-Cruz-Inseln. Die nördlichen Salomonen gehören zum Staat Papua-Neuguinea. Die Salomonen sind Mitglied des Commonwealth of Nations. Zu den umliegenden Inseln zählen Nauru, Kiribati, Tuvalu, Fidschi und Vanuatu.
Geographie
Die Salomonen umfassen eine Inselgruppe vulkanischen Ursprungs, deren größte Inseln Guadalcanal (höchste Erhebung 2.440 Meter), Santa Isabel, San Cristobal, Malaita, New Georgia und Choiseul sind, sowie schätzungsweise 992 kleinere Inseln und Atolle. Die Vegetation der Inseln ist geprägt von bewaldeten Hügellandschaften. Das tropische Klima ist vom Ozean gemildert.
- Siehe auch: Liste der Städte auf den Salomonen
Bevölkerung
Die Bevölkerung besteht zu 93 Prozent aus Melanesiern, 4 Prozent Polynesiern, 1,5 Prozent Mikronesiern sowie chinesischen, indischen, australischen und europäischen Zuwanderern.
Geschichte
Bereits ab 1000 v. Chr. besiedelten Melanesier die Salomonen. Die Entdeckung der Inselgruppe fand im Jahr 1568 durch den Spanier Alvaro Mendana statt. Seine Expedition erforschte den südlichen Teil des Archipels und benannte die Inseln San Cristoval, Guadalcanal und Ysabel. Durch den Tod Mendanas gingen die Positionsdaten der Inseln verloren. Philip Carteret landete 1767 an der Ostküste von Gower Island im Norden, ohne jedoch festzustellen, dass die Insel zu der alten spanischen Entdeckung gehörte. Im folgenden Jahr erkundete Louis Antoine de Bougainville den nördlichen Bereich der Salomonen und benannte Bougainville, Buka und Choiseul. Zudem bereiste er den Seefahrtsweg zwischen den Inseln. Der Franzose Jean-François-Marie de Surville war der erste, der eine längere Zeit auf der Inselgruppe verbrachte. Surville vergab an einige Inseln den französischen Namen, den sie bis heute tragen. Zurückgekehrt nach Frankreich erzählte er dort von seinem Aufenthalt im „Land der Mörder“ (Terre des Arsacides). 1788 ging der Brite John Shortland an der Ostküste einer Archipelinsel vor Anker. Da er annahm, eine größere Landmasse entdeckt zu haben, benannte er die Insel New Georgia.
Anfang des 18. Jahrhundert wanderten die ersten europäischen Händler und Missionare ein. Das Deutsche Reich übernahm den Nordteil der Inseln 1885 als Schutzgebiet. Die restlichen Inseln fielen 1899 an Großbritannien. Nach Beendigung des Ersten Weltkriegs wurde der deutsche Teil als Völkerbundsmandat unter australische Verwaltung gegeben und gehört heute zu Papua-Neuguinea.
Nach Ausbruch des Pazifikkriegs besetzten japanische Truppen Mitte 1942 die Inselgruppe. Die Vereinigten Staaten begannen im August 1942 mit ihrer Salomonen-Kampagne, der ersten US-Offensive im Pazifik. Allein die Schlacht von Guadalcanal währte bis zum 9. Februar 1943. Erst nach der Schlacht bei Kap St. George am 26. November galten die Inseln als befreit.
Nach Kriegsende wurden die Salomonen wieder britisches Protektorat. Die innere Autonomie erlangten sie 1976 und wurden 1978 unter dem Namen Salomonen ein unabhängiger Staat. Die Salomonen blieben aber Mitglied des Commonwealth of Nations. 1983 nahmen sie diplomatische Beziehungen zu Taiwan auf. Von 1998 bis 2000 gab es große ethnische Konflikte auf den Inseln.
Staatsoberhäupter
Regierungszeit | Name | Dynastie | Lebensdaten |
---|---|---|---|
1837-1901 | Victoria I. | Hannover | 1819-1901 |
1901-1910 | Edward VII. | Sachsen-Coburg-Gotha | 1841-1910 |
1910-1936 | George V. | Sachsen-Coburg-Gotha, ab 1917 Windsor | 1864-1936 |
1936 | Edward VIII. | Windsor | 1894-1972 |
1936-1952 | George VI. | Windsor | 1895-1952 |
1952- | Elizabeth II. | Windsor | 1926- |
Im Jahre 2003 sorgten Bilder der salomonischen Insel Tikopia, die von 2000 Menschen bewohnt wurde, für Aufsehen, denn diese waren nicht mehr dort, es stand keine Hütte mehr und alle Bäume der Insel waren ebenfalls verschwunden. Es sah aus, als wäre eine Flutwelle über die Insel gerollt und hätte alles mit ins Meer gespült. Später stellte sich jedoch heraus, dass die Bewohner sich vor dem Unwetter schützen konnten und tatsächlich nicht ein einziger Bewohner ums Leben gekommen war. Hilfsaktionen liefen weltweit nur schleppend an. Einige mehr oder weniger private Spenden und Materiallieferungen erreichten die Insel jedoch Wochen und Monate später.
Weblinks:
Politik
Das Parlament richtet sich nach dem Westminster-Modell (Mehrparteiensystem). Es kandidieren jedoch prominente lokale Persönlichkeiten, weil es keine dominierende politische Gruppe gibt. Es gibt immer neue Koalitionen, weil die Parlamentarier ständig wechseln. Aufgrund des Konflikts im Juni 2000 auf Guadalcanal stürzte die Regierung; der Konflikt wurde im Oktober 2000 mit einem Friedensvertrag beendet. Für Stabilität soll ein neues Staatssystem sorgen, das den Regionen größere Autonomie verleiht.
Es gibt 49 Sitze im Parlament:
- 42% gehören der PAP (People's Alliance Party),
- 26% den Unabhängigen,
- 24% gehören der SIAC (Solomon Islands Alliance for Change),
- 6% der PPP (People's Progressive Party),
- 2% der LP (Labour Party)
siehe auch: Liste der Premierminister der Salomonen, Liste der Generalgouverneure der Salomonen
Verwaltungsgliederung
Die Salomonen gliedern sich in neun Provinzen. Diese sind (in Klammern die Hauptstadt):
Kultur
Religion
34 Prozent der Salomoner sind Anglikaner (Church of Melanesia), 19 Prozent sind Katholiken, 17 Prozent gehören der South Seas Evangelical Church an, 11 Prozent sind Methodisten, 10 Prozent Adventisten und 9 Prozent gehören sonstigen Religionen an.
Sprache
Amtssprache ist zwar Englisch, jedoch werden auch Pijin (Kreolsprache ähnlich dem Tok Pisin Papua-Neuguineas) als Verkehrssprache und eine Reihe melanesische und polynesische Sprachen gesprochen.
Sport
Eine der größten Sensationen der Fußballgeschichte schafften die Salomonen, als sie in der WM-Qualifikation 2006 das arrivierte und sechsmal so große Neuseeland aus der Qualifikation warfen - wozu allerdings der noch größere Sensationssieg von Vanuatu über die Neuseeländer notwendig war.
Allerdings war die salomonische Fußballnationalmannschaft auch für eine der größten Blamagen des ozeanischen Fußballs verantwortlich, als sie 1994 gegen Nauru sensationell 1:2 verloren.
Wirtschaft
Die Salomonen sind einer der ärmsten Staaten Ozeaniens.
Die wirtschaftlichen Stärken der Salomonen sind die großen Mineralienvorkommen (Gold, Kupfer, Bauxit, Zink, Phosphate, Blei, Kobalt, Silber) sowie die landwirtschaftlichen Ressourcen (ca. 53.400 Tonnen Fisch im Jahr, 58.000 Schweine, 185.000 Hühner, 10.000 Rinder).
Die größte Schwäche der Wirtschaft ist die durch die ethnischen Konflikte 1998 weitgehend zerstörte Infrastruktur. Die Hauptgoldmine wurde von Milizen stillgelegt, und die Gold,- Fisch,- Kopra- und Palmöleinnahmen aufgebraucht. Durch die Unsicherheit werden potenzielle Investoren abgeschreckt. Auch spürt man hier noch die Folgen der Asienkrise.
Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist der Fremdenverkehr. Früher kamen die Touristen wegen der Bedeutung Guadalcanals und der Ruhe auf den äußeren Inseln. Auf Grund der ethnischen Konflikte 1998 und Warnungen vor der Einreise kam der Tourismus fast zum Stillstand und erholt sich aufgrund fehlender Mittel nur mühsam.
Zur Zeit kommen etwa 40% der Touristen aus Australien, 13% aus Neuseeland und 5% aus den USA.
Schätzungsweise 21.000 Besucher kommen jährlich auf die Salomonen. Seit 1999 ist das eine Zunahme von 62%.
Infrastruktur
Telekommunikation
Durch die ökonomischen Nachwirkungen der Rassenunruhen sind kaum Telekommunikationsanbindungen zu den verstreuten Inseln vorhanden. Die Nachrichtenübermittlung erfolgt hauptsächlich durch Briefe, die von Reisenden transportiert werden; Satellitentelefone sind für die Bevölkerung unerschwinglich. Daher wurde 2001 das Projekt PFnet (People First) mit Hilfe der UNO gestartet, um die Inseln über Funkverbindungen mit E-Mail zu versorgen. Bis Juli 2004 gab es 17 Stationen mit Internet-Cafés. Durch die langsame Anbindung von 2kbps sind keine Webseiten, sondern nur Mail zugänglich, worüber jedoch auch Webrecherchen durchgeführt werden können (tek.sourceforge.net).
Medien
Auf den Salomonen gibt es keine örtlichen TV-Sender. Die Salomoner sind gegen Fernsehen, weil dies ihre Kultur zerstöre. Es gibt nur eine Radiostation, die in Englisch und Pidgin sendet.
Insgesamt gibt es auch nur zwei Tageszeitungen:
The Solomon Star und Solomon Voice.
Die tägliche Zeitungsauflage liegt bei 16 Zeitungen auf 100 Insulaner.
Feiertage
Jede Insel der Salomonen feiert ihren eigenen Provinztag.
- 25. Febr. Choiseul
- 8. Juni Temotu
- 29. Juni Zentralprovinz
- 1. bis 7. Juli Honiara
- 7. Juli Jahrestag der Unabhängigkeit
- 20. Juli Renell/Bellona
- 1. Aug. Guadalcanal
- 3. Aug. Makira
- 15. Aug. Malaita
- 7. Dez. Westliche Provinz