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Lausitzer Radfahrer-Bund

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Logo des Lausitzer Radfahrer-Bunds, ab ca. 1906 bis 1933

Der Lausitzer Radfahrer-Bund (LRB) wurde circa 1906 gegründet. Seine Bundesgeschäftsstelle befand sich in Pulsnitz. Mitglieder waren Einzelpersonen und Radfahrvereine der Oberlausitz.[1] Wann der LRB wieder aufgelöst wurde, ist nicht bekannt. Das 16. Bundesfest des LRB fand in Ohorn vom 17. bis 19. Juli 1926 statt.[2]

Zu den Leistungen des LRB für Mitglieder zählten Versicherungs- und Rechtsschutz, Grenzkarten, Hand- und Liederbücher, Prämierungen für das Tourenfahren sowie Kunst-, Reigen und Rennfahrten, Wegekarten, Beratung, Vergünstigungen und die Bundeszeitung. Regelmäßig veranstaltet wurden Bundesfeste (1913: 7. Bundesfest in Bretnig, 1914: 8. in Oppach 1932: 22. in Bollmannsdorf[3]), das Straßenfahren um die Meisterschaften der Lausitz, Pfingst-, Bundes- und Kreisausfahrten.

Die Deutsche Radler Post als Fachzeitschrift für die Gesamtinteressen des Radfahrsports und der Fachindustrie wurde gemeinsam mit dem Hauptkonsulat Lausitz der Allgemeinen Radfahrer-Union herausgegeben.[4] Die Zeitung gibt 1913 die Auflage mit 1600 Exemplaren an.[5] Mitglieder des Lausitzer Radfahrer-Bund waren nicht automatisch Mitglieder der Allgemeinen Radfahrer-Union. Das Hauptkonsulat kündigte in der Radler Post auch eigene Ausfahrten für ARU-Mitglieder an. Nach der Neugründung der ARU als Deutsche Radfahrer-Union (DRU) sind in der Verbandszeitschrift Rad-Union ab 1920 bis mind. keine Meldungen des LRB und Lausitzer Radsportvereine zu finden.

1932 nannte sich der LRB laut eines Mitgliedsausweises Lausitzer Rad- und Kraftfahrer-Bund e.V.. Ab 2. Juli 1924 gehörte der LRB der Vereinigung Deutscher Radsport-Verbände an.[6] Der VDRV wurde 1924 in Kassel gegründet und umfasste 1925 elf Verbände. Auch der Oberlausitzer Radfahrer-Bund mit Sitz in Zittau war - wie der LRB - Mitglied in der Vereinigung.[7]

Der LRB wurde 1933 wie viele andere Vereine aufgelöst.

Mitgliedsvereine

1913-15

Die im Folgenden genannten Vereine veröffentlichten 1913-15 Nachrichten in der Deutschen Radler Post oder wurden als Neuaufnahmen begrüßt:

  • Radfahrer-Klub "Wettin", Demitz-Thumitz
  • Radfahrerverein "Rödertal", Breitnig
  • Radfahrer-Klub "Transvaal" Bischofswerda
  • Radfahrer-Klub "1897" Lichtenberg
  • Radfahrer-Klub "Germania" Tröbigau
  • Radfahrerverein Großerkmannsdorf
  • Radfahrerverein "Vorwärts" Ebersbach
  • Radfahrerverein "Wanderlust" Rothnausslitz
  • Radfahrer-Klub "Phönix", Pulsnitz
  • Radfahrer-Klub "Schwalbe", Deutsch-Ossig
  • Radfahrerverein "Schwalbe" Oppach
  • Radfahrer-Klub "Concordia", Deutschbaselitz[8]
  • Radfahrer-Klub "Jugendlust" Wendisch-Ossig
  • Radfahrer-Klub "Über Berg und Tal" Ohorn
  • Radfahrer-Klub "All Heil" Leppersdorf
  • Radfahrer-Klub "Gemütlichkeit", Görlitz
  • Radfahrerverein "Altstadt", Görlitz
  • Radfahrerverein "Einigkeit" Hermsdorf O.-L.
  • Radfahrerverein "Eintracht", Bernbruch
  • II. Kreis Wilthen
  • Radfahrerverein Elstra
  • Radfahrer-Klub "Latona" Malschwitz
  • Radfahrerverein Grosserkmannsdorf
  • Radfahrer-Klub "Sturmvogel", Oberneukirch
  • Radfahrerverein "Wettin" Brauna
  • Radfahrerverein "Hohwald" Steinigtwolmsdorf
  • Radfahrverein Friedrichsgrün
  • Radfahrerverein "Germania" Thiemendorf (b. Leuben)
  • Radfahrerverein "Wanderlust" Cunewalde
  • Radfahrerverein "Adler" Altbernsdorf
  • Radfahrer-Klub "Viktoria" Niedersteina
  • Radfahr-Verein Krießlingswalde-Rachenau
  • Radfahr-Verein Pfaffendorf
  • Radfahrerverein "Wettin" Sohland
  • Radfahrerverein "Viktoria" Kuhna-Thielitz
  • Radfahrerverein "Saxonica" Großpostwitz
  • Radfahrer-Klub Germania Tröbigau
  • R.-V. Adler Gersdorf am. Queis

Darüber hinaus gab es in mehreren Orten Jugendabteilungen, teils mit eigenen Namen.

1927

Der LRB hatte 1927 insgesamt 5532 Mitglieder in 173 Vereinen.[9]

1933

Am 9.7.1933 wurde in Wiednitz O/L das 25. Bundesfest des Lausitzer Radfahrer Bundes ausgetragen. Der Radlerklub Wanderer für Bulleritz und Umgebung erhielt dort laut Vereinsgeschichte den III. Preis im „Schmuck und Blumencorso“.[10]

Straßenfahren um die Meisterschaft der Lausitz

  • 17. August 1913: Kamenz–Pulsnitz–Königsbrück–Schwepnitz–Hoyerswerda–Königswarta–Bautzen–Schirgiswalde–Oppach–Ebersbach
  • 12. Juli 1914: Görlitz–Posottendorf–Leschwitz–Deutsch-Ossig–Eulendorf–Herrenhut–Niederstrahwalde–Niederottenhain–Löbau–Nechen–Eisenrode–Plotzen–Hochkirch–Steindörfel–Jenkwitz–Bautzen–NeuBloaschütz–Göda–Spittwitz–Rothnausslitz–Demitz-Thumitz–Kynitzsch–Bischofswerda–Geissmannsdorf–Rammenau–Hauswalde–Bretnig–Ohorn–Pulsnitz–Weissbach–Bischheim–Gelenau–Kamenz

Literatur

  • Spezial-Tourenbuch für Radfahrer u. Touristen durch die Sächsische Oberlausitz. Müller, Bautzen, 1900.[11]
  • Anne-Katrin Ebert: Radelnde Nationen. Die Geschichte des Fahrrads in Deutschland und den Niederlanden bis 1940, Campus Verlag 2010.

Einzelnachweise

  1. Vereine im Lausitzer Radfahrer-Bund
  2. Lausitzer Rundschau: Flachsbreche für das Zeissholzer Dorfmuseum
  3. zitiert nach W. Schoppe, Radsportarchiv, Leipzig
  4. Deutsche Radler-Post, amtliches Organ des Lausitzer Radfahrer-Bundes und des Hauptkons. Lausitz d. Allgem. Radf.-Union ; Fachzeitschrift für die Gesamtinteressen des Radfahrsports und der Fachindustrie
  5. Deutsche Radler Post, 5. April 1913, S. 7.
  6. Rad-Union, 17. Juli 1924, S. 4.
  7. Merkbuch der Vereinigung Deutscher Radsport-Verbände, S. 2, Hannover, 1925.
  8. Deutschbaselitz.de: Geschichte(n)
  9. zitiert nach W. Schoppe, Radsportarchiv, Leipzig
  10. www.bulleritz.de: Die Sportbewegung in Bulleritz Abgerufen am 11.12.2016
  11. Nachweis im Katalog der SLUB Dresden