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Klasse 212 A

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Typ 212
Typ 212

Die U-Boote der Klasse 212 wurden seit 1987 von den deutschen Firmen HDW und NSWE für die Deutsche Marine entwickelt.

Sie werden auch SSC Typ 212 (SSC = Ship Submarine Coast) genannt.

Diese U-Boote sind weltweit die ersten, die mit einem Brennstoffzellen-Hybridantrieb ausgerüstet sind. Dieser besteht aus einem Elektroantrieb, der von einem (Kreislauf-) Dieselgenerator oder aus einer Wasserstoff-Brennstoffzellenanlage mit Strom versorgt werden kann. Durch diesen außenluftunabhängigen Antrieb können sie mehrere Wochen im getauchten Zustand verbringen. Am 25. April 2006 stellte U 32 mit zwei Wochen ununterbrochener Tauchfahrt von Eckernförde nach Rota/E einen neuen Rekord für nicht nuklear angetriebene U-Boote auf.

Ähnliche, außenluftunabhängige, dieselelektrisch angetriebene U-Boote werden in Schweden gebaut (auf der Kockums-Werft, welche zu der HDW gehörte, jetzt auch zu TKMS) und in Frankreich auf der Werft der Direction des constructions navales in Cherbourg. Weitere U-Boote werden in Italien für die italienische Marine gebaut.

Der Stapellauf des ersten U-Boots der Klasse 212 A, U 31, fand am 20. März 2002 statt. Im März 2004 begann die Erprobung in der Deutschen Marine. Drei weitere U-Boote der Klasse 212 A sind in einem ersten Los geplant (U 32, U 33 und U 34), später sollen zwei weitere folgen. U 31 und U 32 wurden am 19. Oktober 2005 in Eckernförde offiziell durch den damaligen Bundesminister der Verteidigung Peter Struck in Dienst gestellt. Das U212A gilt als das derzeit (04/2006) modernste U-Boot der Welt.

Im Gegensatz zu früheren deutschen U-Booten besitzt die neue Klasse zwei Decks im vorderen Bereich. Des Weiteren verfügt dieser Typ wie auch die ältere Uboot Klasse 206a über eine spezielle, nicht magnetische Außenhülle. Auf diese Weise ist es bedeutend schwieriger das Schiff mit Hilfe elektromagnetischer Detektoren aufzuspüren. Auch eine größere Sicherheit in verminten Seegebieten wird so gewährleistet.

Die Exportversion des Typs ist die U-Boot-Klasse 214, die allerdings nicht über diese besonderen Hülleneigenschaften verfügt.

Technische Daten

  • Maße (Länge / Breite / Tiefgang / Höhe): 56 m / 7 m / 6 m / 11,5 m
  • Einsatzverdrängung: 1450 t Überwasser, 1830 t getaucht
  • Geschwindigkeit: 12 kn Überwasser, 20 kn getaucht
  • Antrieb
    • Brennstoffzelle:9 PEM(Polymer-Elektrolyt-Membran)-Module mit je 30-40 kW
    • Dieselgenerator: Fahrmotor SIEMENS-Permasyn-Motor mit 3120 kW
    • Brennstoffzellen-Anlage: Geräuscharmer Skew-Back Propeller mit 7 Flügeln
    • Fahrbatterie Hawker/Varta, Werk Hagen (Doppel-Etagenzellen)
  • Bewaffnung
    • Schwergewichttorpedos DM2A4 (Seehecht, 12 Stück insgesamt mitführbar) batteriegetrieben und LWL-gelenkt (ein Lichtwellenleiter verbindet U-Boot und Torpedo nach dem Ausstoß und ermöglicht so eine schnelle Datenübertragung.)
    • Torpedorohre mit Druckwasserausstoß (6 x 533 mm (=21"))
  • Ausrüstung
    • Druckkörper aus amagnetischem Stahl zur Verminderung der Gefahr durch Magnetminen mit Gummiummantelung zur Absorption von aktiver Sonarortung
    • Integriertes Lenk- und Leitsystem
    • Führungs- und Waffeneinsatzsystem
    • X-Ruder
    • Funkempfang aus ca. 30 m Tiefe noch möglich
    • Sehrohranlage SERO14/15 von Zeiss Optronik GmbH: Beobachtungsehrohr SERO 14 mit Wärmebildkamera, Tageslichtoptik mit optischem Entfernungsmesser sowie ESM- und GPS-Antenne; Angriffssehrohr SERO 15 verfügt über Tageslichtoptik mit optischem Entfernungsmesser und Laser-Entfernungsmesser.
  • Nenntauchtiefe: über 400 m
  • Besatzung: 27
  • Baukosten pro U-Boot ca. 500 Millionen Euro
Alle U-Boote der Klasse 212 der Deutschen Marine
Bezeichnung Indienststellung Bemerkungen
U 31 - S 181 1. U-Bootgeschwader in Eckernförde seit dem 19. Oktober 2005
U 32 - S 182 1. U-Bootgeschwader in Eckernförde seit dem 19. Oktober 2005
U 33 - S 183 Erprobung
U 34 - S 184 Erprobung

Literatur

  • Eberhard Rössler: Die neuen deutschen U-Boote, Bernard & Graefe Verlag, ISBN 3-76376-258-2

Siehe auch