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Benutzer:Randalf/In Arbeit

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. April 2006 um 10:51 Uhr durch Randalf (Diskussion | Beiträge) (- Gefangennahme Richard Löwenherz wurde nach Gefangennahme von Richard Löwenherz verschoben: mehrfach gewünschter Vorschlag zur lexikalen Richtigstellung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
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falsches Lemma, kann in Artikel Richard I. (England) eingearbeitet werden --Steffen - Diskussion 10:18, 25. Apr 2006 (CEST)


Dieser Artikel beschreibt die Gefangennahme und Freikaufung von Richard Löwenherz.

Ausgangslage

Richard Löwenherz, König von England mußte vom Dritten Kreuzzug zurück in seine Heimat. Johann Ohneland versuchte ihn zu entmachten, Philipp II., König von Frankreich begann seine Gebiete zu erobern. Seine Soldaten am Dritten Kreuzzug waren kampfesmüde und hatten mit Saladin eine Verhandlungslösung für den Dritten Kreuzzug geschaffen.

Seine Widersacher, Philipp II. König von Frankreich, Heinrich VI. Deutscher Kaiser und Leopold V. Erzherzog von Österreich hatten inzwischen einen Plan geschmiedet. Irgendwann musste Richard wieder nach Hause zurück und dann wollen sie ihn gefangen nehmen.

Aufbruch nach Hause

Am 30. Oktober 1192 brach Richard auf. Es war extrem spät für die Fahrt über das Mittelmeer bevor die Winterstürme anfingen. Auf der Fahrt südlich von Sizilien erfuhr er, daß Philipp II. die französischen Häfen hat sperren lassen und so entschied sich Richard Löwenherz die Adria hinauf zu fahren. Dort wurde das Schiff von Piraten angeriffen. Der Schiffskoch und der Piratenkapitän kannten sich jedoch und so wurde dieser Angriff zu einer Verbrüderung. Richard stieg freiwillig(?) auf das Piratenschiff um und nahm eine Ordonanz mit. Das Piratenschiff setzte Richard und seine Ordonanz in der Gegend von Istrien am 15. November 1192 an Land aus.

Durch Österreich

Das nächste Mal taucht Richard Löwenherz in Kärnten auf. Dort wird er zum ersten Mal erkannt. Sein Siegelring verrät ihn. Aber er hat das schnellere Pferd und kann entkommen. Aber jetzt ist man informiert und sucht nach ihm. Am 6. Dezember ist er in Bruck/Mur. Die Entscheidung entweder über die verschneiten Alpenpäße oder über den Semmering nach Wien fällt er zugunsten Wiens. Wahrscheinlich wäre er von dort Richtung Prag zu den befreundeten Luxenburgern aufgebrochen, aber das ist Spekulation. In Wien trifft er am 21. Dezember 1192 in Erdberg bei Wien ein. Er schickt seine Ordonanz nach Wien um Lebensmittel einzukaufen. Es fällt auf, daß ein einfacher Mann mit größeren Mengen morgenländischem Geld zahlt und man verfolgt ihn nach Erdberg. Dort wird Richard Löwenherz gefaßt.

Gefangen in Österreich

Richard Löwenherz wird Leopold V. vorgeführt und nach Dürnkrut gebracht. Dort sitzt er die nächsten Monate als Gefangener. Leopold V. schreibt noch am 27. Dezember eine Depesche an Heinrich VI.: "Wir haben ihn. Leopold V.". Er weiß welches Pfand er hier in der Hand hat und dass er es teuer verkaufen kann. Er ist sich aber auch bewußt, daß er als Erzherzog keinen König gefangen halten darf. Das verbietet schon die Standeswürde. Ein König muß mindestens von einem anderen König gefangen gehalten werden. Deshalb wendet er sich an seinen Kaiser.

Lösegeldforderung

Leopold V. verhandelt in den nächsten Monaten mit Heinrich VI. über die Lösegeldforderungen an England. Es kommt schließlich ein Vertrag heraus, bei dem sich Heinrich VI. verpflichtet Richard Löwenherz erst an England herauszugeben wenn dieser folgende Punkte erfüllt.

1.) Zahlung von 60 Tonnen Silber (davon sollen 30 Tonnen an Leopold V.)
2.) Waffenhilfe für Heinricht VI. für den Kampf um Sizilien.
3.) Freilassung von Fürst Isaak Angelus und seiner Tochter auf Sizilien
4.) Heirat seiner Cousine mit dem Sohn von Leopold V.
5.) Er setzt sich beim Papst dafür ein, dass Leopold V. nicht exkommuniziert wird oder wieder in die Kirche aufgenommen wird.

Nach dem der Vertrag von Heinrich VI. und Leopold V. unterschrieben war wurde Richard auf die Burg Trifels überstellt.

Gefangen auf Burg Trifels

Dort angekommen wurde Richard Löwenherz legte ihm Heinrich VI. die Punkte vor. Richard lehnte alle Punkte sofort ab. Er hat Zeit. Inzwischen weiß gesamt Europa davon. Der Papst steht hinter ihm und droht den Beteiligten mit der Exkommunikation, weil sie einen Pilgerfahrer auf der Pilgerreise gefangen genommen hatten. Leopold V. wird exkommuniziert, Heinrich VI. kann sich mit Mühe herauswinden, aber viel Zeit bleibt ihm nicht und das weiß Richard Löwenherz.

Heinrich VI. versucht deshalb seinen Ruf zu zerstören und organisiert einen Schauprozeß. In diesem werden alle vermeintlichen Fehler, Vergehe, Sünden,... von Richard zusammengefaßt. Ihm wird vorgeworfen mit dem Feind (Saladin) kolaboriert zu haben, Markgraf Konrad von Monteferrat während der Kreuzzuges ermordet zu haben, Fürst Isaak Angelus von Byzanz auf Zypern und seine Tochter grundlos gefangen zu halten und einige weitere total an den Haaren herbeigezogenen Punkte. Bei diesem Schauprozeß legt Richard eine Glanzrede hin, bei dem der Schauprozeß sich zu einer Farse entwickelt.

Phillip II. mischt sich in die Lösegeldverhandlungen ein und will bei der Übergabe von Richard Löwenherz alle Punkte der Lösegeldforderung einlösen, wenn er dafür Richard Löwenherz ausgehändigt bekommt. Mit diesen neuen Fakten konfrontiert Heinrich VI. Richard Löwenherz. Und jetzt wird es für Richard eng. So gut wie unter Heinrich VI. geht es ihm unter Phillip II. sicher nicht und so billig kommt er sicher nicht mehr aus der Gefangenschaft heraus. Er willigt deshalb in alle Punkte außer in die Waffenhilfe auf Sizilien ein. Für diesen Punkt wird eine Ersatzpunkt ausgearbeitet in dem sich Richard verpflichtet ein nicht näher definiertes Versprechen an die Welfen einzulösen. Sollte das nicht einlösbar sein so verpflichtet sich Richard Löwenherz für die Zahlung von weiteren 30 Tonnen Silber an Heinrich VI. Für die Zeit in der das Geld aufgetrieben wird werden 200 Hochadelige aus England als Geiseln gestellt, die erst freigelassen werden müssen, wenn die gesamte Summe gezahlt worden ist. Zur Einlösung des Versprechens mit den Welfen kommt es nicht und somit wird die zusätzliche Zahlung von 30 Tonnen Silber fällig.

Lösegeld

Richards Mutter Eleonore von Aquitanien begann inzwischen das Lösegeld für ihren Sohn aufzubringen. Das was Richard nicht zu Geld für seinen Kreuzzug gemacht hat, das streicht jetzt seine Mutter für das Lösegeld ein. Wieviel diese Menge Silber heute wert ist, ist schwer einzuschätzen, aber man kann davon ausgehen, daß es ungefähr 3 Jahresgehälter von ihm sind. Das war bei Gefangennahmen, die zu der damaligen Zeit in allen Adelsschichten durchaus üblich waren, etwa der Richtpreis. Mehr zu verlangen konnte dazu führen, das man das Geld nicht bekam, trotzdem wollt man das Maximum herausholen.

Verwendung des Lösegeldes

Heinrich VI. rüstete sich mit diesen Gelder für den Kampf um Sizilien und kehrte mit einem Vielfachen an Geld zurück, das er für den Aufbau und Verstärkung der Städte Worms und Speyer verwendete.

Leopold V. ließ das Silber in Münzen verarbeiten und finanzierte damit in Wien die neuen Stadtmauern, die in ihrer Dimension noch bis in 19. Jhd. so bestehen sollten, das Zuschütten des alten Grabens vom Stefansdom bis Freyung. Er ließ die Stadt Wiener Neustadt gründen und verstärkte die Stadtmauern von Hainburg. Mit diesem Silbergehalt dieser Münzen sollte die Währung über die nächsten Jahrhunderte neben dem ungarischen Gulden zu einer sehr harten Währung werden.

Auf Drängen des Papstes sollte das Silber wieder rückerstattet werden. Doch Heinrich VI. hatte bereits alles für seinen Sizilienfeldzug ausgegeben und Leopold V. hatte nur noch einen kleinen Bruchteil davon übrig. Er wollte es den englischen Adeligen mitgeben, die er als Geiseln für Ausstehende Beträge nach Wien entsandt wurden, aber die weigerten sich dieses Geld mitzunehmen, weil sie fürchteten das Ziel sämtlicher Diebe und Räuber auf ihrem Weg zu werden und gingen nach England zurück.

Ende der Gefangenschaft

Die Gefangenschaft Richard Löwenherz endete am 2. Februar 1194. Er hatte es danach aber nicht wirklich eilig nach England zurück zu kommen. Er bereiste noch einige Städte in Deutschland und kehrte erst dann nach England zurück.