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Pelger-Huët-Anomalie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Pelger-Huët-Kernanomalie ist eine genetisch bedingte Kernmissbildung der Leukozyten.

Diese autosomal-dominant vererbte Krankheit zeichnet aus, dass es zur Hyposegmentation der Granulozyten kommt. So besitzen die Kerne maximal nur zwei Kernsegmente. Die Funktion der Leukozyten ist dadurch jedoch nicht oder nur sehr wenig beeinflusst. Bei der homozygoten Form sind die Kerne alle unsegmentiert und rund. Bei der heterozygoten Form besitzen die Kerne größtenteils zwei Segmente.

Die Anomalie muss vom sogenannten Pseudo-Pelger unterschieden werden. Hierbei kommt es wegen einer Grunderkrankung zum kurzfristigen Auftreten dieser Hyposegmentation. Auslösende Erkrankungen können unter anderem verschiedene Leukämieformen, schwere Infekte oder Vitamin-B12- beziehungsweise Folsäuremangel sein.

Quellen

  • Paul Frick: Blut- und Knochenmarksmorphologie. Thieme, Köln 2003. S. 29.