Henry G. Brandt

Henry G. Brandt (* 25. September 1927 in München) ist ein Rabbiner.

1939 Auswanderung mit seiner Familie über England nach Tel Aviv. 1951 - 1955 Studium der Wirtschaftswissenschaften in Nordirland an der Queen's University of Belfast. Arbeit als Marktanalytiker bei der Ford Motor Company. Zugleich ehrenamtliche Gemeindearbeit in Ilford bei London. 1957 - 1961 Studium und Rabbinerdiplom / Smicha in London am Leo Baeck College. Erstes Rabbinat als Regionalrabbiner der Reform Synagogues of Great Britain für Nordost-England in Leeds. Von 1971 bis 1978 Rabbiner einer internationalen jüdischen Gemeinde in Genf, danach Gründungsrabbiner der Jüdischen Liberalen Gemeinde "Or Chadasch" in Zürich, später Gemeinderabbiner der Jüdischen Gemeinde in Göteburg. 1983 bis 1995 Landesrabbiner der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, 1995 bis 2004 Landesrabbiner von Westfalen-Lippe. Seit 2004 ist er Gemeinderabbiner der "Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg". Darüber hinaus betreut er als Amtsrabbiner die "Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld".

Rabbiner Brandt ist seit 1985 jüdischer Vorsitzender des "Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit". Außerdem ist er Mitglied des Vorstandes der Buber-Rosenzweig-Stiftung. Im Jahr 2004 wurde Brandt sowohl zum Vorsitzenden der nichtorthodoxen "Allgemeinen Rabbinerkonferenz" gewählt und darüber hinaus auch zum Präsidenten des strömungsübergreifenden Rabbinatskomitees in Deutschland berufen.

1994 verlieh der Evangelische Fachbereich der Philipps-Universität Marburg Henry G. Brandt die Ehrendoktorwürde. Für seine wegweisende Funktion im jüdisch-muslimischen Dialog zeichnete ihn die Stiftung Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland im Jahr 2005 mit dem Muhammad-Nafi-Tschelebi-Preis aus. Er ist damit der erste Rabbiner, der je eine islamische Auszeichnung erhalten hat.

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Personendaten
NAME	Brandt, Henry
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Rabbiner
GEBURTSDATUM	1927
GEBURTSORT	München