Zum Inhalt springen

Pál Prónay

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Dezember 2016 um 13:43 Uhr durch Brigitte Ecker (Diskussion | Beiträge) (Staatsoberhaupt des Leithabanats/Lajtabánság). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Porträt von Foto Kossak, Budapest
Dienstausweis

Pál Prónay von Tóth-Próna und Blatnicza (* 2. November 1874 in Romhány, Kleingebiet Rétság, Komitat Nógrád, Nordungarn; † 1947 oder 1948 wahrscheinlich in einem Gulag-Lager in Sibirien, früher wurde ein Zeitraum zwischen Dezember 1944 und Februar 1945 angenommen [1]) war ein ungarischer Offizier. Die ungarische Form seines Namens ist tótprónai és blatniczai Prónay Pál Sándor István Gábor.[2]

Er war selbst ernannter Präsident des 1921 von ihm ausgerufenen Separatstaates Lajtabánság („Leitha-Banat“) auf dem Territorium des nach dem Ersten Weltkrieg errichteten österreichischen Bundeslandes Burgenland (Landnahme des Burgenlandes).

Leben

Kindheit und Jugend

Baron Pál Prónay entstammte einer alten, liberalen und kulturinteressierten Familie des nordungarischen Hochadels (seit dem späten 18. Jahrhundert Barone). [3]. Seine Eltern waren der ehemalige Offizier, Gutsbesitzer und Hobbykomponist István Prónay und Maria Almásy von Zsadány und Törökszentmiklos. Er behauptete, wahrscheinlich nicht zu Unrecht, weitschichtig mit dem später dem zum Kronregenten (Reichsverweser) aufgerückten Admiral Miklós Horthy verschwägert zu sein. Die Volksschule besuchte er in seinem Geburtsort. Laut Bodó berichtet er in seinen Tagebüchern nichts über seine Kindheit. Es gäbe aber keinen Hinweis auf Gewalterfahrungen in Kindheit und Jugend. Eltern und Kindermädchen waren vielleicht streng zu ihm, aber es gibt keinen Hinweis auf Mißhandlungen oder dass sie ihn schlechter behandelten als seine sieben Geschwister (fünf Brüder, zwei Schwestern, er war das zweitjüngste Kind). Keines der Geschwister fiel durch überdurchschnittliche Gewalttätigkeit auf. Auch seine Werte widersprechen denen, die er von seiner Familie vermittelt bekommen haben muss. [4]

Seit seinem zwölften Lebensjahr besucht er das renommierte Lähne-Institut/Laehne féle Nevelőintézet in Sopron. Die Schule verfügte über einen modernen Lehrplan, die Unterrichtssprache war zumindest überwiegend Deutsch, seit 20. April 1876 verfügt sie über das Öffentlichkeitsrecht. Die Begabteren und Ehrgeizigeren konnten an den besten Universitäten Österreich-Ungarns und Deutschlands und den Militärakademien studieren (obwohl zu seiner Zeit eine reguläre Matura an der Schule noch nicht möglich war), die anderen fanden leicht eine Stellung im Staatsdienst. Das Erziehungsziel kann man mit "Mens sana in corpore sano" wiedergeben. Die Schule war daher für Pál Prónay gut geeignet. Die Disziplin war sehr streng, die Schüler durften die Stadt während ihrer Freizeit nicht betreten und Kontakte mit Schulfremden waren unerwünscht. Miklós_Horthy hatte die Schule vor Prónays Eintritt besucht, zwei von Horthys Brüdern waren seine Schulkollegen. Bodó schließt aus seinen Tagebuchaufzeichnungen, dass er keine guten Leistungen erbracht hat, obwohl er sich stets sehr positiv über die Schule geäußert hat. Die Schule hatte aber auch den Ruf, eine Besserungsanstalt für schwierige Schüler der Oberschicht zu sein, es ist daher nicht auszuschließen, dass die Eltern nicht nur wegen des Schulprofils, der Kosten und der Karrierechancen diese Schule für ihn auswählten, sondern dass bei ihm spätestens mit zwölf Jahren Verhaltensauffälligkeiten auftraten und er schon in seiner Kindheit eine sehr strenge Disziplin benötigte. [5]

Karriere bis zum Ende des Ersten Weltkrieges

Möglicherweise schlug er aufgrund einer Familientradition die militärische Laufbahn ein, Hinweis darauf bei Bodó. Herkunft und Familientradition legten den Eintritt in ein Husarenregiment nahe. (Mehrere nahe Angehörige waren ebenfalls eine Zeitlang Husarenoffiziere). Bis 1911 oder 1912 diente er mit Unterbrechungen im 11. k. u. k. Husarenregiment/Ferdinand-Regiment Szombathely, dann mit Unterbrechungen im prestigeträchtigeren 13. k. u. k. Jaszkún Husarenregiment in Kecskemét bis zu dessen Auflösung. Kommandant des Regiments in Kecskemét war ein weiterer Bruder Horthys. Noch in der Bestätigung seiner Entlassung 1921 (er war gezwungen, den Dienst zu quittieren) wurde er als Husar bezeichnet.[6]. Er besuchte die Franz-Josef-Militäranstalt/Kavalleriekaserne bzw. der Magyar Királyi Honvéd Ludovika Akadémia/Ludovika-Akademie in Budapest.[7]

Den Militärdienst leistete er von 1892 oder 1893 bis 1896 (als Einjährig-Freiwilliger Ausbildung zum Reserveoffizier), obwohl er die Möglichkeit gehabt hätte, sich an einer Universität oder Militärakademie einzuschreiben. Der begehrte Abschluss der Ausbildung zum Reserveoffizier war Voraussetzung für einen schnellen Aufstieg als Beamter und für besonders gut vernetzte Kandidaten, hauptsächlich Aristokraten wie Prónay war er ein alternativer Einstieg in eine militärische Karriere. Bodó schloss aus seinen Tagebuchaufzeichnungen, dass er seine Pflichten nicht ernst nahm, da er nur von seinen Freizeitaktivitäten berichtete und nicht von seiner Ausbildung und deren Inhalten, wie bei derartigen Tagebüchern üblich. [8]

1898 oder 1899 verließ er die Armee und versuchte 1 - 2 Jahre einem seiner Brüder auf dessen Gut in Kisszelő zur Hand zu gehen.[9]

Bodó vermutet, dass ihm zu dieser Zeit Ziel und Richtung im Leben fehlten. Möglicherweise wurde aber auch seine Arbeitskraft nach dem Tod seines Vaters am 29. Juli 1898 von seiner Familie benötigt. [10]

1900 oder 1901 trat er wieder in die Armee ein und unternahm mehrere Reisen und wurde zu einer Weiterbildung nach Wien entsendet.[11]

Laut eigenen Angaben war er ein ausgezeichneter Sportler, der zahlreiche Sportarten erfolgreich ausgeübt hätte und hätte in jungen Jahren Preise als Jockey gewonnen. Während seines Urlaubes 1906 segelte er tatsächlich nach Nordafrika.[12]

Bei Kriegsausbruch im Juli 1914 war er erst Oberleutnant (föhadnagy), obwohl er bereits 40 Jahre alt war. Andere erreichten diesen Dienstgrad schon mit 26 Jahren. Am 19. November 1914 wird er bereits als Hauptmann erwähnt. In seinem im August 1919 gestellten Ansuchen zur Beförderung zum Oberstleutnant (alezredes) gab er an, 36 Monate an der Front gewesen zu sein, was seinen Angaben in seinen Tagebüchern zumindest zum Teil widerspreche. Am 1. August 1914 kam er an die serbische Front und wurde bei Šabac verwundet. Laut seinen Angaben wurde er Anfang 1915 in Galizien am linken Arm verwundet und war für den Rest des Jahres und das erste Halbjahr 1916 zur Genesung zu Hause bzw. hielt sich in berühmten Kurorten, etwa Baden bei Wien auf. 1916 oder 1917 kehrte er in den aktiven Dienst zurück. Der Magyarhonved-Blog nennt eine Verwundung am 11. Mai 1915 bei Sabac. Am 5. März 1916 kehrte er an die Front zurück. Am 2. August 1916 erkrankte er und blieb bis 2. Jänner 1917 im Krankenhaus. Er ersucht um Versetzung in das 64. k. u. k. Infanterieregiment, mit dem er an der russischen und italienischen Front kämpfte. Im Frühjahr 1918 besuchte er einen Kurs für Infanterieoffiziere, wahrscheinlich wegen der sinkenden Bedeutung der Kavallerie. Die letzten Kriegsmonate verbrachte er an der italienischen Front, wo er einige der blutigsten Schlachten miterlebte. Bis zum Kriegsende hat er es nur zum Hauptmann gebracht. Bodó beurteilte seine Karriere als respektabel, aber alles andere als herausragend, weder bei der Kavallerie noch bei der Infanterie. Er kam weder als Kriegsheld zurück, noch erhielt er eine der höheren Tapferkeitsauszeichnungen. Den Krieg überstand er relativ unversehrt, anders als die Mehrheit der österreichisch-ungarischen Offiziere. [13]

Bodó untersuchte auch die möglichen Gründe dafür, dass er karrieremäßig kaum vorankam, gerade zur Zeit des Ersten Weltkrieges hat laut Bodó die Möglichkeit zu einem schnellen Aufstieg bestanden, aber auch da verlief sein Aufstieg ungewöhnlich langsam. Mangel an persönlichem Mut schließt er aus. Er erhielt sogar eine Belobigung anlässlich der Schlacht von Limanowa. Prónay liebte es zu kämpfen, in seinem 6. Lebensjahrzehnt zögerte er nicht, sein Leben zu riskieren (Duelle mit jüngeren Offizieren schon wegen geringfügigen Anlässen), noch mit 70 Jahren zog er erneut eine Uniform an, um in den Budapester Straßenkämpfen gegen sowjetische Truppen zu kämpfen. Ein möglicher Grund ist das auch aus seinen Tagebuchaufzeichnungen hervorgehende mangelnde Interesse an Militärtechnologie und -wissenschaft. Er vermutet aber eher, dass seine schon damals erkannten Charakterdefekte der Hauptgrund waren, die auch aus seinen Tagebuchaufzeichnungen hervorgehen. (Ständige Streitigkeiten mit ausländischen Offizieren, 1918 denunzierte er angebliche Verräter beim Kriegsministerium in Wien, er galt als schwieriger, hitzköpfiger und wegen der Behandlung seiner Untergebenen als ungewöhnlich grausamer Mann, vor allem in der letzten Phase des Ersten Weltkrieges, er wurde ausfällig bzw. war gewalttätig. So wurde er verwarnt, weil er einen seiner Reserveoffiziere wiederholt geschlagen hat.) Ein weiterer wahrscheinlicher Grund war sein brutaler Judenhass.[14]

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges

Zur Zeit des Zerfalls der österreichisch-ungarischen Monarchie Oktober/November 1918 hielt er sich in Wien auf. Anfang November kehrte er nach Kecskemet zu seinem alten Husarenregiment zurück. Wie viele Offiziere hatte er eine ambivalente Haltung zu den Umwälzungen und wie die Mehrheit der Offiziere war er bereit, das neue Regime zu tolerieren, er war anscheinend nicht von Anfang an ein Feind der Demokratie.

Als die revolutionären Soldaten ihre neuen Kommandanten wählten, fiel er durch, nachdem ihn ein Offizier, der ihn von früher her kannte, ihn ungewöhnlicher Grausamkeit bezichtigte (diesen Offizier hat er im Herbst 1919 als angeblichen Kommunisten hinrichten lassen). Er musste daraufhin den Stützpunkt verlassen und in eine Wohnung ziehen. im Dezember verließ er nach der Auflösung seiner Einheit Kecskemet. In der Folgezeit wandte er sich von der Demokratie zunehmend ab.

Er spielte mit dem Gedanken, als Rancher nach Mexiko oder Argentinien zu gehen.

Mangels geeigneterer Lösungen wollte er Gutsverwalter auf dem Gut eines Cousins in seinem Geburtsort werden, die Familie entschied sich aber für zwei andere arbeitslose Verwandte.

Aufgrund seiner Verbindungen erhielt er jedoch bald einen Posten beim Bundesinspektorat für Pferde, das dem Militärkommando in Budapest unterstand. Obwohl er schon damals Verbindungen zu konterrevolutionären Kreisen hatte, setzte er unter den Kommunisten seine Tätigkeit im Inspektorat fort und war kein Feind des Kun-Regimes. Seine Hauptsorge war während der frühen Räterepublik, dass aufflog, dass er Glücksspieler war und sich illegal Alkohol beschaffte (damals herrschte Prohibition).

Jedoch zogen Kommunisten seine bei einer jüdischen Bank eingelegten Ersparnisse in der Höhe von 60-70.000 Kronen, damals ein kleines Vermögen, ein. Die Angst vor einem weiteren Abstieg, die wahrscheinlich unbegründete Befürchtung, polizeilich überwacht zu werden und dass er als Baron in einem roten Ungarn keine Zukunft hatte, veranlassten ihn, am 6.5.1919 Budapest zu verlassen, obwohl weder er noch seine Familie gefährdet waren.

Er ging nach Wien, wo er einer von vielen arbeitslosen Offizieren war, die ihre Dienste dem Meistbietenden verkauften.

Er dachte erneut daran, nach Lateinamerika zu gehen, als ihn ein antisemitischer ehemaliger Kamerad auf versammelte konterrevolutionärer Offiziere in Szeged aufmerksam machte.[15]

In Ungarn bildeten sich zu dieser Zeit rechtsradikale Freischaren, deren Anhänger fanatisierte Hochschüler, abgerüstete Berufsoffiziere und Flüchtlinge aus den umliegenden Ländern waren.

Viele Offiziere waren bzw. wurden Mitglieder von Berufsorganisationen oder patriotischen Vereinigungen wie ÉME oder MOVE, diese hatten bewaffnete Banden, die für viele antisemitische Unruhen in Budapest verantwortlich waren oder paramilitärischen Einheiten verbunden waren. [16]

Er wurde während des weißen Terrors[17] als Kommandant der bedeutendsten Offiziersabteilung zum bedeutendsten Freischarführer.

Prónay war jedoch zunächst nur ein Unbekannter, der den Kontakt zu bekannten Politikern und Militärführern suchte.

Am 4. Juni 1919 vertrauten ihm Veteranen der nominell gegen die Räterepublik gerichteten Organisation Nationalen Verteidigungsverband (ungar.: Magyar Országos Véderő Egylet; MOVE) die Organisation der ersten Offiziersabteilung mit der Begründung seines Talentes, seiner Entschlossenheit, seines kompromißlosen Heldentums und Mutes, den er in vielen blutigen Schlachten bewiesen hätte. Eher war die Wahl von Gömbös arrangiert worden, die wenigsten kannten ihn vor seiner Ankunft in Szeged oder seine Kriegsakte. Möglicherweise spielten auch seine Abstammung bzw. sein Familienname, sein maskulines Charisma, sein Antisemitismus und seine bekannte Unbarmherzigkeit eine Rolle. Es kann aber auch sein, dass die Wahl durch das Nichtvorhandensein eines anderen Kandidaten erfolgte.

Der Befehl für die Aufstellung einer derartigen Einheit durch das Verteidigungsministerium erfolgte am 14. Juni.

Der Aufbau war mühsam, da erst wenig Ressourcen zur Verfügung standen, trotz seines Engagements und seiner Tatkraft beim Aufbau und seines unbestreitbaren Charismas hätte er diese Aufgabe ohne die Unterstützung der Eliten und den MOVE-Chefs Gömbös nicht bewältigt.

Er vergrößerte seine Einheit von 160 Mann im Juni 1919 auf 1500 Anfang 1920 (Höhepunkt seiner Polizeimacht). Sie blieb aber bis Jänner 1921 Teil der regulären Streitkräfte. Später wurde sie Weiße Garde genannt.

Er zog junge Aristokraten an, weniger aufgrund einer charismatischen Persönlichkeit, sondern eher wegen Gemeinsamkeiten in der Persönlichkeitsstruktur, etwa gemeinsamer politischer Wahnideen. Seine Abteilung und später sein Offizierskorps hatten entschieden elitären Charakter. Rund 30 % seiner Offiziere waren Adelige mit Verbindungen zur militärischen und politischen Elite, Prónay behauptete sogar, entfernter Verwandter von Horthy zu sein. Sonst war der Anteil der Adeligen nicht höher als 15 %. Einige hatten Verbindungen zu den Zwölf Hauptmännern, jungen Offizieren, ein anderer Name für sie ist Gömbös-Tóókos-Magasházy-Gruppe. Bis 1922 baute Horthy auf diese. Die Männer waren zum Teil mit führenden Politikern verwandt. Angehörige elitärerer Husarenregimenter, die am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatten, bildeten nur eine geringe Minderheit.

Sogar bei ihm waren jedoch die Bürgerlichen in der Mehrheit.

Allerdings hatten viele seiner Offiziere Eintragungen im Strafregister. Nach seinen eigenen Angaben waren Kriminelle in seiner Einheit willkommen, was ihm Vorwürfe seiner Vorgesetzten einbrachte. Er antwortete darauf, dass sich weder Priester noch Akademiker bei ihm beworben hätten.

An sich war er weniger ein Leiter als eine Vaterfigur und Ideologe, er besaß die Fähigkeit, diffuse Gefühle in deutliche Worte zu fassen und Gruppengefühlen Form und Bedeutung zu geben. Wie andere damalige paramilitärische Führer war er genauso Produkt wie Gründer seiner Einheit. Was ihn von den anderen Freikorpsführern unterschied, war sein höheres Alter und seine Abstammung von einer alten hoch respektierten aristokratischen Familie und dass er Baron war. Es wurden in Szeged sechs Kompanien gegründet, alle hatten einen adeligen Kommandanten, aber nicht vom Rang Prónays. Zudem war er politisch ambitionierter.

Sein Freikorps, nominell gegen die Kommunisten gerichtet, wurde zum bedeutendendsten Vertreter der Gewalt im Sommer und Herbst 1919. Schon seit Juni, noch vor dem Ende des kommunistischen Regimes wurden Juden, auch konterrevolutionäre, verfolgt. Prónay schrieb in seinem Tagebuch, dass Ministerpräsident Karoly und mehrere seiner aristokratischen Minister dies nicht nur toleriert, sondern auch aktiv gefördert hätten.

Iván Héjjas und andere Freikorpsführer erkennen ihn als ihren Führer an. Von seinen Anhängern kämpften 3000 aus der Ungarischen Tiefebene in Westungarn/Burgenland. Wie andere paramilitärischen Gruppen stellt sein Bataillon keine ernsthafte Gefahr für die Nachbarstaaten dar.

Prónays Abteilung sprach aber nicht für alle paramilitärischen Einheiten.

Ursprünglich waren auch ethnische Deutsche und Juden bei den paramilitärischen Gruppen überrepräsentiert [18]

Gömbös teilte den örtlichen politischen und militärischen Führern mit, dass er im Juni 1919 die Prónay-Kompanie als ein Modell für die angeblich unorganisierten und politisch unzuverlässigen lokalen Einheiten aufgestellt habe. Er bemerkte, dass der Prónay-Stoßtrupp als Leibgarde für Admiral Horthy und Regierungsmitglieder gebildet wurde, was nicht unwidersprochen blieb. Die Bildung der Prónay-Kompanie und deren bevorzugte Behandlung verärgerten die anderen weniger begünstigten Offiziere. Konservative Mitglieder sahen in der Kompanie ein machtvolles Instrument für ihren Kampf um die Macht (Besiegen ihrer heimischen Gegner, Terrorisieren potenzieller Gegner, Beeindrucken Neutraler). Wie die Lenin-fiúk/Lenin Boys während des Roten Terrors hatte die Prónay-Kompanie hauptsächlich Funktionen im Inland, Kämpfe mit ausländischen Streitkräften hatten nie Priorität, politisch war es sehr eng mit der Gömbös-Kozma-Toókos-Gruppe verbunden. Gömbös ähnelte in vielerlei Hinsicht Mussolini, der Prónay und seine Leute als Gesetzesvollstrecker wollte. Er war ein großes Organisationstalent, der Prónays radikalen Antisemitismus teilte. Aber er war ein sozialer Außenseiter. Der Baron Prónay sah ihn als Emporkömmling und verweigerte ihm oft den Gehorsam. Die Beziehung zwischen dem bedeutendsten paramilitärischen Führer und dem ungarischen Mussolini begann in Szeged.

Prónay galt als unzuverlässiger und rebellischer Verbündeter von Gömbös. Er gehörte zu jenen, die Positionen ansammelten, die normalerweise professionelle Kräfte und öffentlich Bedienstete erledigten. Seine Kompanie fungierte als Leibwache von Horthy und Regierungsmitgliedern, Bewacher öffentlicher Gebäude und größerer Einrichtungen, in Szeged und später in Siófok und Budapest die Funktion einer politischen Polizei. Prónays „Detektive“ waren junge Reserveoffiziere ohne Polizeiausbildung. Diese Einheit

- infiltrierte konkurrierende Truppen und soziale Organisationen

- arretierte, folterte politische Gegner und unschuldige Juden und sperrten sie ein in den Keller des Konvents in der Madách-Straße, der ihr als Hauptquartier zugewiesen wurde.

- spionierte in noch vom Räteregime kontrollierten Gebieten

- sandte reguläre Berichte an das Oberkommando der Armee und das Verteidigungsministerium.

Prónay-Soldaten durften weiters

- als Grenzwachen auftreten

- wirkliche oder angebliche Schmuggler oder Schwarzhändler verhaften und oft deren Gut einziehen

Die beispiellose Macht, die vor allem das Prónay-Bataillon besaß, wurde Ende 1919/Anfang 1920 in Szeged begründet. Er verdankte seine Macht der militärischen Elite, die die Fanatiker benutzte, um den Einfluss der Konterrevolution zu stärken. Horthy und andere setzten die paramilitärischen Gruppen auf die ahnungslose Bevölkerung in der Provinzstadt an.

Mit steigender Macht begann vor allem das Prónay-Bataillon eine Bedrohung für Recht und Ordnung in der Stadt darzustellen. Konterrevolutionäre Offiziere, die eine Wut auf die Welt hatten, sahen überall Feinde. Besonders Prónay hatte paranoide Wesenszüge, die aus seinen Tagebuchaufzeichnungen hervorgehen. Prónay plante mehrere Morde, die durch Interventionen in letzter Minute verhindert werden konnten.

Niemand war vor Prónay und seinen Leuten sicher, abgesehen hatte er es jedoch vor allem auf die Juden der Mittel- und Oberschicht, von denen übrigens viele die Konterrevolution mit Waffen und Geldmitteln unterstützt haben. Regelmäßig attackierten seine Soldaten jüdische Gäste in Kaffeehäusern und Restaurants, ganze Familien mussten sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Laut Prónay billigten Horthy und seine Umgebung diese Aktionen, jedenfalls unternahmen sie nichts. Konservative schritten erst ein, als sich die Morde häuften und Leichen am Theißufer angeschwemmt wurden. Auch traditionalistische Offiziere waren besorgt. Sie respektierten die militärischen Verdienste vieler Angehöriger der Prónay-Einheit, bezweifelten aber deren militärischen Wert, ärgerten sich über deren bevorzugte Behandlung. Hochrangige Offiziere der alten Schule und Politiker fürchteten, dass ihr Ruf leiden könnte und distanzierten sich von Prónay.

Nur wenige Politiker waren bei der Fahnenweihe der Prónay-Abteilung am 17. Juli 1919 anwesend, in großer Anzahl kamen nur junge MOVE-Offiziere. Gömbös machte klar, dass er die Einheit als seine Privatarmee betrachtete. Die Abwesenheit hoher Politiker bei einer Veranstaltung dieser Art war sehr ungewöhnlich und ein Zeichen dafür, dass diese Kreise zu Prónay auf Distanz gingen, Prónay seinerseits wich ihnen ebenfalls aus.

Im gleichen Monat gründete er in Szeged mit dem Militärbischof, dem Franziskaner István Zadravecz OFM die Organisation KKVSZ. Mit diesem arbeitete Prónay, obwohl er aus einer evangelischen Familie stammte, auch später etwa im Leithabanat zusammen. Der Geistliche war einer seiner engsten Verbündeten.

Der konterrevolutionäre Offizier Kálmán Shvoy, ein Gegner derartiger Truppen und von Prónay selbst, schrieb, dass Prónay und Horthy sehr gut miteinander auskamen und kritisierte, dass dieser Umstand dem Ruf der Streitkräfte schade.

Prónay überschätzte auch seine Stellung innerhalb von MOVE. Er war politisch viel zu unbegabt, zu erkennen, dass reale Macht nicht nur auf Gewalt oder Drohung damit beruht. Dazu gehört auch, dass er Ende Juli vorschlug, ohne Genehmigung der Südungarn kontrollierenden französischen Armee, die Demarkationslinie zu überschreiten, die ungarische Räterepublik zu zerstören und in Budapest einen Pogrom zu organisieren. Dies wurde abgelehnt, da man einen Konflikt mit der Entente nicht riskieren wollte.

Prónay hat sicher erhebliche Macht als Geheimdienstchef und Leiter der Horthy-Leibwache in Szeged angehäuft, aber schon jetzt hatte er nur begrenzten Einfluss auf die ungarische Innen- und Außenpolitik.

Anfang August brach das kommunistische Regime in Budapest zusammen, die Franzosen erlaubten der Nationalarmee, Szeged zu verlassen. Die genauen Befehle, die Prónay erhielt, sind unklar. Horthy bestritt, Prónay einen allgemeinen Tötungsbefehl gegeben zu haben, andererseits zeigte er offen Sympathien für Offiziere, die sich für Folter und Demütigungen ihrer Angehörigen durch die Kommunisten rächen wollten und ihre Enttäuschung an Juden und Liberalen abreagierten, die sie für die „Verstümmelung“ Ungarns verantwortlich machten. Auch innerhalb von MOVE bestritt ein Teil einen entsprechenden Befehl, Prónay behauptete auf seine Frage hin einen entsprechenden Befehl erhalten zu haben. Weiters behauptete er, dass er folgende Befehle erhalten habe:

- Überschreiten der Demarkationslinie

- Verlegung der Truppe in das Gebiet zwischen Donau und Theiß

- Widerstand niederschlagen

- Funktionäre des kommunistischen Regimes gefangen zu nehmen und zu bestrafen

- Die vorrevolutionären Verwaltungskräfte wieder einzusetzen oder eine Lokalregierung einzusetzen

- Rote-Armee-Einheiten, die zuverlässig waren, einzugliedern und andere zu entwaffnen

- Zu requirieren: Waffen, LKWs, Züge, Waggons, Pferde, Nahrungsmittel, Ausrüstung und Geld für die Nationalarmee

- Die Abteilung soll Budapest erreichen und nach ihrer Ankunft dem Verteidigungsministerium berichten.[19]

Führender Mann des Fehérterrors und Höhepunkt seiner Macht in Ungarn

Er wurde spätestens jetzt zum Leiter der mörderischsten paramilitärischen Einheit Ungarns.

Seine und Ostenburgs Einheiten waren die beiden schlimmsten paramilitärischen Einheiten.

Bereits kurz nach dem Abmarsch ließ er zehn Menschen ermorden, auf dem Weg ließ er zahlreiche Menschen gefangen nehmen und hinrichten.

In seinem Tagebuch behauptete er, der Feldzug sei sehr gefährlich gewesen. In Wirklichkeit stieß er nur auf wenig Widerstand seitens der Unterstützer der Räterepublik, Juden und armer Landbewohner, während sie von der lokalen Mittel- und Oberschicht sehr freundlich empfangen wurden.

Allerdings waren die Rumänen schneller in Budapest und Prónay konnte daher nicht einmarschieren. Er errichtete daher ein neues Hauptquartier in Siófok, ein von der jüdischen Mittelschicht bevorzugter Ort. Auf dem Weg dorthin beging unter anderem die Prónay-Einheit laufend Kriegsverbrechen, einige zählen zu den größten Grausamkeiten gegen Juden in der ungarischen Geschichte. Die Milizen dehnten ihre Aktivitäten auf ganz Transdanubien bis zu den Gebieten unter serbischer Kontrolle aus, betroffen waren vor allem die Orte entlang der Donau und am Balaton. Zu ihren Opfern zählten Funktionäre der Räterepublik und der Demokratie, Bauern, Landarbeiter, die Landreformen oder höhere Löhne forderten, apolitische und konservative Juden. In vielen Orten stachelten sie auch die Bevölkerung an.

In Transdanubien wurde er von Aristokraten samt seiner Einheit oft auf ihre Güter eingeladen, um Diener und Landarbeiter zu bestrafen, die auf der Seite von Demokraten und linken Regimes standen, um diese auf ihre Plätze zu verweisen gegen Nahrung, Schutz und Unterhaltung. Neuere Studien ergeben aber ein differenzierteres Bild. Die Mehrheit hielt sich sogar von den Milizen von Anfang an fern, andere gingen nach Berichten über Gräueltaten auf Distanz.

Am meisten Unterstützung fanden sie bei der ländlichen Mittelschicht. In vielen Gemeinden vor allem der Ungarischen Tiefebene wurden sie sogar von den ländlichen Verwaltungskräften unterstützt. In Transdanubien war man gemäßigter, was Prónay als Schwäche auslegte. Im Süden der Ungarischen Tiefebene half er auch in vielen Dörfern und Kleinstädten, Milizen aufzubauen.

Allein Prónays Einheiten töteten zwischen 1500 und 2000 Menschen, vor allem während des Herbstes und des Winters 1919. Tausende brachten die Einheiten mit Hilfe der Polizei und Behörden in Militärgefängnisse und Anhaltelager. Hunderte wurden brutal gefoltert und getötet zwischen 1919 und Anfang 1920. Tausende starben an Fehlernährung, Überbelegung, schlechten Hygienebedingungen und Misshandlungen in Militärgefängnissen und Anhaltelagern in den folgenden beiden Jahren. Ihre Opfer wurden durch die Prónay- und Héjjas-Milizen nicht nur hingerichtet, sondern zumindest zum Teil auf seine Anordnung auch gehäutet, bei lebendigem Leib verbrannt, in zwei Teile geschnitten, der Magen aufgeschlitzt und die Bäuche mit Steinen gefüllt, Ohren (die als Trophäen dienten) abgeschnitten, im Ofen ihres Panzerzuges zum Teil bei lebendigem Leib verbrannt, geprügelt und dann auf die geschwollenen und zerschlagenen Gesichter Staubzucker gestreut (um eine möglichst große Zahl Fliegen anzulocken), Genitalien mit Riemen zusammengebunden und dann die Betroffenen mit Prügeln gezwungen, im Kreis zu laufen, andere in Ställe gesperrt und gezwungen, Heu zu essen sowie jüdischen Frauen und Bäuerinnen die Brüste abgehackt. Der Wortlaut bei Gerwarth/Home (Quelle Prónay, A határban) lässt darauf schließen, dass er teilweise an den Folterungen und Morden persönlich beteiligt war.

An sich handelte es sich um Soldaten der Nationalarmee, aber er folgte nicht dem Standard-Dienstweg. Er verlangte und erhielt von seinen Leuten selbstmörderische Loyalität. Er erwartete, die brutalsten Anordnungen ohne Zögern zu befolgen, hatte man nicht die Brutalität dazu, so wurde man von der Einheit ausgeschlossen. Er war allerdings über den Fanatismus neuer Rekruten selbst überrascht.

Er war nicht der einzige grausame Führer des Weißen Terrors, aber wahrscheinlich der grausamste und fanatischste.

Die Prónay-Abteilung war bestrebt, während der Konterrevolution alte Rechnungen mit ihren Feinden zu begleichen. Sie hatte auch zahlreiche Möglichkeiten, sich zu bereichern.

Im November 1919 plante er einen Pogrom in ganz Budapest, der durch Horthy gestoppt wurde. Damals erreichte seine Einheit Bataillonsgröße.

Prónay selbst lebte ab 1920 in Luxushotels, auch als er in der Nándor-Kaserne einen Raum zur Verfügung hatte. Nach seiner Hochzeit bezog er ein Haus in der Szentkirály-Straße. Im Sommer 1921 zog er mit seiner Frau nach Bicske, wo seine Kavallerieeinheit stationiert war, als seine Offiziere ab November 1919 die Residenz in Budapest und das Königliche Schloss in Gödöllő bewachten.

Sie waren Leibwächter von Horthy, Bethlen und anderen Mitgliedern der Elite sowie bei großen Empfängen auch ausländischer Würdenträger und anderen großen Ereignissen. Sie waren weiterhin Geheimdienstoffiziere und Grenzwachen bis 1921, weiter kontrollierten die das militärische Hauptgefängnis.

Nach dem Abzug der Rumänen im November 1919 patrouillierten sie in Bezirken mit besonders hohem jüdischen Bevölkerungsanteil. Sie dehnten ihre Kompetenzen aus, um neutrale Personen unter Druck zu setzen, Geschäftsbesitzer anzuschwärzen, entführten reiche jüdische Geschäftsleute und Experten. Als Grenzwachen und Kriminalpolizisten durften sie ab September 1919 angebliche Spione, Schmuggler und Schwarzhändler festnehmen. Am wichtigsten war ihnen jedoch das Stehlen von Autos, Motorrädern, Benzin, Juwelen, Nahrungsmitteln und anderen Wertsachen. Wichtiger war ihnen, Juden zu foltern als Korruption zu bekämpfen.

Am Ende hatte Prónay Zugang zu Horthy und anderen Mitgliedern der Elite, er spielte weiterhin die Rolle des politischen Beraters, allerdings mit immer geringerem Erfolg, um die Position konservativer Rivalen, etwa Bethlen, zu untergraben und die Außenpolitik in eine radikalere Richtung zu steuern.

Aufgrund seiner Funktionen und seines leichten Zugangs zu Horthy, blieb Prónay ein Machtfaktor bis 1921. Sein politischer Einfluss blieb aber marginal. Die Berichte seiner Offiziere (reichlich versehen mit Prónays Kommentaren, die für ihn typisch, üble Gerüchte und Klatschgeschichten über die betreffenden Personen und deren Umfeld enthielten) wurden immer weniger gelesen. Im Gegensatz zur Tscheka oder SS wurde aber das Prónay-Bataillon nie ein Staat im Staat, er kontrollierte nie den staatlichen Apparat, nicht einmal auf dem Höhepunkt seiner Polizeimacht Anfang 1920. Sein Abstieg begann mit der politischen Konsolidierung 1920, seine Macht ging zu Ende mit seiner Marginalisierung im Sommer 1921.

In der Außenpolitik, besonders im Kampf gegen den internationalen Kommunismus und der Wiederherstellung der alten Grenzen, stand Prónay auf der Seite der radikalen Rechten. Mit Wissen und Billigung seiner Vorgesetzten inklusive Horthy versuchte er, Kun und dessen engste Berater, die von der sozialdemokratischen Regierung Österreichs Asyl erhalten hatten, zu entführen oder zu vergiften. Er scheiterte an der mangelhaften Organisation und österreichischen Zeitungen zugespielten Details, was Ungarn weiterhin in Verlegenheit und Isolation brachte. Seine Leute überschritten erfolgreich die ungarischen Grenzen und entführten Repräsentanten der Räterepublik. 1920 war Prónay auch in Kontakte mit der deutschen radikalen Rechten verwickelt, er war auch verantwortlich für die Sicherheit einer Sonderdelegation Ludendorffs in Budapest. Prónay schloss sich der Meinung Horthys an, dass er Anschluss Österreichs an Deutschland nicht im Interesse Ungarns war. Er war für Bündnisse mit der deutschen radikalen Rechten, Stärkung der Kontakte zu österreichischen Konservativen und polnischen Nationalisten.

Am 1. März 1920 kam er als Kavalleriehauptmann und Bataillonskommandant zum 1. Jägerbataillon.

War seine Karriere bis jetzt kaum vorangeschritten (Hauptmann (százados) erst nach Beginn des Ersten Weltkrieges, mit ca. 40 Jahren), verlief sie jetzt umso steiler. Bei seinem ersten Ausscheiden aus der Armee nur eineinhalb Jahre später war er bereits Oberstleutnant (alezredes).

Im Juli 1920 kämpfte eine Einheit seines Bataillons unter Oberleutnant Iván Héjjas gegen österreichische Gendarmen und Armeeeinheiten und raubte ein Waffendepot in Fürstenfeld aus. Im Frühherbst 1921 benutzten Aufständische diese Waffen, um in Westungarn/Burgenland und wollten die Abtretung an Österreich rückgängig machen. Unüberlegte Bemerkungen von Héjjas wurden von der liberalen Presse aufgegriffen, er oder Prónay würden einen Staatsstreich planen, primär ging es um die Wiederherstellung der alten Grenzen, es wurde ein Anschlag in der Tschechoslowakei im Dezember geplant. Am Ende musste Prónay nach einem Gespräch mit Horthy das Vorhaben abbrechen.

In der Folgezeit kam es zu einem Anstieg der Gewalt in Budapest. Legitimisten fürchteten, das Prónay die Rückkehr von König Karl verhindern lassen würde und starteten im Sommer 1920 eine Kampagne gegen Héjjas.

Im Frühjahr 1920 wurde er vor Gericht zitiert, da er während des Krieges eine jüdische Flagge geschändet haben soll.

Gleichzeitig führten Liberale, Christlichsoziale und die Kleinbauernpartei eine großangelegte Kampagne im Parlament gegen die paramilitärische Gewalt und forderten eine Auflösung dieser Einheiten und der patriotischen Vereinigung der Allianz der Erwachenden Ungarn (ÉME). Horthy und seine Berater zählten nach wie vor auf die Einheiten, besonders auf die professionelleren wie die Prónays gegen Sozialdemokraten und Arbeiterorganisationen, um Macht zu demonstrieren, als Grenzwachen, unter Ausnutzen internationaler Krisen verlorengegangene Gebiete wieder zurückzugewinnen. Auch die Legitimisten wollten ihre paramilitärischen Gruppen nicht auflösen. Paramilitärische Gruppen und patriotische Verbände hatten viele Freunde und Unterstützer, während der Konterrevolution erwarben sie sich viele Feinde.

Seit Anfang 1920 wird vor einer negativen Auswirkung auf die Friedensverhandlungen gewarnt. Im August kündigt die Regierung an, die Gewalttäter zu bestrafen.

Am 8. Juni 1920 droht Iván Héjjas auf Betreiben Prónays in einem einer nationalistischen Zeitschrift gewährten Interview dem Parlament. Obwohl es keine Anhaltspunkte gibt, dass die beiden ihre Drohung wahr machen würden, befürchtete die Regierung Auswirkungen wie beim Kapp-Putsch und der Ministerrat löste alle Milizen auf mit Ausnahme der Bataillons von Prónay und Ostenburg. Einige Tage später begrenzte die Regierung deren Macht auf Arrest, Verhöre und verlängerten Arrest von Zivilisten. Der Verteidigungsminister versuchte auch, das Prónay-Bataillon durch das Entlassen der Reserveoffiziere zu verkleinern. Mit Hilfe Horthys konnte Prónay jedoch die Durchführung verzögern. [20]

Erster Abstieg als Offizier

Gleichzeitig beschloss die Regierung, die Aktivitäten von ÉME, der gewalttätigsten patriotischen Vereinigung, zu untersuchen und fasste deren Auflösung ins Auge. Mitte Juni versprach sie, die Grausamkeiten gegen Juden in Kecskemét und Umgebung seit August 1919 zu untersuchen.

Um die Ankündigung zu entschärfen, machte Horthy Prónay zum Vorsitzenden der Untersuchungskommission. Lokale Amtspersonen, viele davon direkt in die Grausamkeiten involviert, empfingen ihn und seine Kommission mit offenen Armen, weil sie wussten, dass ihnen nichts geschehen würde. Entsprechend mager waren die Ergebnisse. Nur 54 Personen wurden von der regulären Armee und der Polizei für Morde, Entführungen und Raub verantwortlich gemacht. Leutnant Héjjas und viele seiner Untergebenen arbeiteten mit Prónay eng zusammen und wurden später Mitglied seines Bataillons. Shvoy kritisierte diese Farce.

Aber Prónay konnte die politische Entwicklung nicht umkehren. 1920 wurde Teleki Premierminister; er war zwar ein radikaler Antisemit, war aber ein Gegner von Pogromen und Gewalt.

Ab Juli 1920 kam es erneut zu Gewaltexzessen. Héjjas-Männer ermordeten Anfang November einen Polizisten und verletzten einen zweiten, die politische und militärische Elite war empört. Diese Männer standen unter Prónays Schutz.

Vor der geplanten Razzia durch die Regierung ließ Horthy Prónay fragen, ob Widerstand geleistet werden würde. Prónay versprach, neutral zu bleiben, er war jedoch persönlich anwesend und er durfte für 12 Personen, darunter Héjjas bürgen, der als freier Mann gehen durfte. Jedoch wurde die Razzia fortgesetzt, Hunderte wurden alleine in Budapest verhaftet. Die Offensive bedeutete einen schweren Schlag für Prónays Prestige, sie schwächte seine Machtbasis und es kamen Zweifel an seinen Fähigkeiten auf, die Freischar-Bewegung zusammenzuhalten.

Im November 1920 waren bei der Staatsanwaltschaft Budapest 500 widerrechtliche Hinrichtungen in Evidenz gehalten, für die zum größten Teil Prónay verantwortlich war.

Im gleichen Monat wurden der Öffentlichkeit Informationen zugespielt, dass Prónay und seine Männer die restlichen Freikorps dafür benutzen wollten, am Weihnachtsabend in der Tschechoslowakei einzumarschieren. Horthy befahl Prónay, die Vorbereitungen sofort abzubrechen. Letztendlich verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Horthy und der politischen Elite auf der einen Seite und den Milizen und irredentistischen Organisationen auf der anderen.

Anfang 1921 waren auch die Zeiten der paramilitärischen Gruppen vorbei. Nach Februar 1921 stand unter anderem sein Bataillon nicht mehr unter militärischer Überwachung, aber es wurde als Gendarmerieeinheit neu gebildet aus außenpolitischen Gründen. Es kamen Gerüchte auf, dass das Regime es umgliedern oder auflösen würde. Prónay, der sehr talentiert im Aufschnappen von Gerüchten war, machte sich keine Illusionen über die Absichten der Elite. Die Ernennung Bethlens zum Ministerpräsidenten machte ihn noch mißtrauischer. Bethlen sprach oft wie ein Rechtsradikaler, war aber konservativ-liberal. Prónay erkannte, dass Bethlen ihn marginalisieren wollte. Ein Zeichen dafür war, dass zu Prónays Hochzeit kurz nach der Ernennung Bethlens weder Horthy noch die politische Elite anwesend waren.

Seine legitimistische Frau hatte sehr großen Einfluss auf den immer frustrierter werdenden Prónay, daher kamen Gerüchte auf, er habe Verbindungen zu den Legitimisten, die möglicherweise nicht stimmen, aber sie zeigen die Entfremdung des Freischarführers zur Elite. Bethlen wollte ihn eindeutig loswerden, stand aber vor einem Dilemma: Er wollte Prónay entlassen, aber seine Truppen behalten und keinen Militäraufstand provozieren.[21]

Am 24. März 1921 erfolgte der erste Restaurationsversuch von König Karl IV. (Kaiser Karl I) in Ungarn. Darauf reagierte unter anderem Prónay mit Truppenstationierungen in Westungarn. Er selbst gehörte an sich den antihabsburgischen Freien Königsmachern an. Bei diesen handelt es sich um eine militante Minderheit, die einen nationalen König als Zeichen der Eigenständigkeit gegenüber Österreich wollen.[22]

Erstes Ausscheiden aus der Armee

1921 war anscheinend eine Forderung von 70000 Kronen Pacht für ein Kalkwerk in Alsópetény zwischen dem jüdischen Geschäftsmann Lajos Kornhauser und der Gemeinde bzw. dem größten Grundbesitzer im Ort, Prónays älterem Bruder Mihály strittig. Der Bruder war kinderlos und krank und Prónay hoffte, dessen Grundbesitz und dessen Anteil am Kalkwerk zu erben und beschloss daher "etwas zu unternehmen". Er ließ Kornhauser verhaften, verhören und durch Offiziere in der Nádor-Kaserne in Budapest im Juli 1921 physisch misshandeln. In seinen Memoiren schildert er die Angelegenheit so: Sein Bruder, zu dem er ein enges Verhältnis gehabt habe (was aufgrund des Textes unglaubwürdig wirkt), habe ihn beauftragt, im öffentlichen Interesse und im Interesse der eigenen Familie den Betrag einzutreiben, er hätte ihm auch versprochen, die angeführten Immobilien ihm zu vererben. Der Bruder sei anschließend auf einen Kuraufenthalt in der Steiermark gefahren. Er habe daraufhin mit Kornhauser Kontakt aufgenommen und ihm mitgeteilt, dass er im Auftrag seines Bruders handle. Kornhauser habe behauptet, er sei insolvent geworden und könne daher keine Zahlungen leisten. Weiters behauptete Prónay, gleich anschließend verreist zu sein und die Angelegenheit vergessen zu haben und daher mit den Folterungen nichts zu tun zu haben. Kornhausers Frau suchte ihren Mann und wandte sich mit ihren Angehörigen an den Führer der Liberalen Vilmos Vázsonyi, der sofort Ministerpräsident Bethlen informierte. Am Ende musste Kornhauser umgehend freigelassen werden und Prónay wurde für einen Monat beurlaubt, das Kommando wurde seinem Stellvertreter Hauptmann Viktor Ranzenberger übertragen.

Prónay hatte mehrere schwere Verbrechen begangen, durch Horthy ist er aber immer wieder einer strafrechtlichen Verfolgung entgangen, aber mittlerweile hatte sich die Situation geändert.

Der Fall zog sich über zwei Monate hin, in dieser Zeit manövrierte sich Prónay in immer größere Schwierigkeiten. Während Treffen mit Bethlen und anderen Regierungsmitgliedern benahm er sich unmöglich, er bezichtigte die Regierungsmitglieder aller nur möglichen Delikte, wenn man ihm widersprach, stand er einfach auf und lief aus dem Raum und knallte die Türe hinter sich zu, ein Verhalten, das er bei ähnlichen Gelegenheiten, auch bei Gerichtsverhandlungen, immer wieder an den Tag legte.

Während einer Audienz bei Horthy Anfang August konnte er diesen nicht überzeugen, dass das, was mit ihm geschehen sei, eine Verletzung eines gentlemen's agreement sei. Er schrieb sofort nach seiner Rückkehr einen Drohbrief an den legitimistischen Sprecher des Parlaments, gleichzeitig beschuldigte er den Verteidigungsminister. Die neuen Skandale benutzte Bethlen, der Prónay völlig loswerden wollte, aber seine Truppen benötigte.Am Ende wurde er von Horthy, der anscheinend als Vermittler auftrat, in Wirklichkeit aber auf Bitten von Bethlen, überzeugt, von seiner Position zurückzutreten und das Kommando seinem Stellvertreter zu übergeben, bis die Untersuchungen betr. des Falles Kornhauser abgeschlossen seien. Am 28. August 1921 wurde er gezwungen aus der Nationalarmee auszuscheiden bzw. wurde er aufgrund seines Ansuchens von Horthy als königlichen Kämmerer und Husarenoberstleutnant aus der Nationalen Armee/seinem Jägerbataillon entlassen, angeblich um die öffentliche Meinung zu beruhigen. Im Gegenzug wurde ihm schriftlich versprochen, wieder eingesetzt zu werden, so bald sich die Lage beruhigt hat, was Bethlen sicher nicht vorhatte. De facto handelte es sich jedoch um eine unehrenhafte Entlassung, nachdem ihm bereits aufgrund seines Verhaltens das Bataillon entzogen worden war.

Aufgrund des Verhaltens der ungarischen Regierung in der Westungarn/Lajtabánság-Frage nimmt Borus allerdings an, dass dieser Schritt erfolgte, damit Prónay nicht als Mitglied der Armee in Westungarn agieren würde, sondern die dortigen Aktionen als Spontanaktionen deklariert werden konnten. Körner-Lakatos nennt die Übergriffe seiner Einheit als Grund für den Ausschluss Prónays aus der Nationalarmee.

Prónay hoffte, dass die Regierung die Kampagne gegen ihn beenden würde, jedoch thematisierten legitimistische Politiker im Parlament die Gewalttätigkeiten auch anderer Freischarführer wie Iván Héjjas und forderten eine Untersuchung ihrer Verbrechen.

Nach seinem Ausscheiden aus der Armee kehrte er auf das Gut seines Freundes Gyula Batthyány in Bicske zurück, dem Standort seiner ehemaligen Kavalleriekompanie seines Bataillons. Dort mietete er gemeinsam mit seiner Frau ein Bauernhaus und wartete die weitere Entwicklung ab.

Am 3. September wurde der Fall Kornhauser vor einem Militärgerichtshof in Budapest verhandelt, wo er eine symbolische Haftstrafe von zehn Tagen erhielt. Er war erleichtert, dass der Richter ihn wegen des weniger schwerwiegenden Machtmissbrauchs und nicht wegen Korruption angeklagt hatte.

Der Fall Kornhauser wirkte sich sehr negativ auf seine Machtposition und sein Selbstwertgefühl aus. Während des Sommers erreichten seine Beziehungen zur Horthy-Elite ihren Tiefpunkt. Abermals plante er, nach Lateinamerika auszuwandern. Auch dachte er daran, nach Polen zu gehen und mit der polnischen Armee gegen die Invasion der Roten Armee zu kämpfen.

Er überwand seine Depressionen, als man ihn überredete, sich dem nationalistischen Aufstand im Burgenland anzuschließen. [23]

An den Kämpfen zwischen dem 28. August und dem 8. September im Burgenland nahm er nicht teil, so auch nicht an den beiden Gefechten gegen Österreicher bei Agendorf/Ágfalva. [24]

Staatsoberhaupt des Leithabanats/Lajtabánság

In den Friedensverträgen von St. Germain mit Österreich September 1919 und Trianon mit Ungarn im Juni 1920 wurde das ethnisch gemischte, mehrheitlich deutschsprachige Westungarn Österreich zugesprochen. Vorher war es 1000 Jahre ungarisch. Dagegen traten paramilitärische Verbände und patriotische Gruppen wie die von MOVE gegründete Geheimgesellschaft Etelközi Szövetség EKSz oder EX, Ebredõ Magyarok Egyesülete dt. Bund der Erwachenden Ungarn ÉME/Erwachende Ungarn und MOVE auf, die das Gebiet als integralen Bestandteil Ungarns betrachteten und die alten Grenzen Ungarns wieder herstellen wollten. Während des Sommers kamen viele Milizangehörige nach Westungarn wobei es zu Plünderungen kam und die deutschsprachige und die kroatische Volksgruppe schikaniert wurden.

Seit August verhindern Freischärler die Inbesitznahme Westungarns durch die österreichische Gendarmerie.

Ein Teil der Aufständischen war früher Mitglied der Prónay-Kompanie.

Wer Prónay letztendlich beauftragt hat, ist in der Forschung umstritten (Horthy, Bethlen, Gömbös...). Sicher ist, dass er mit der Rückendeckung offizieller Stellen gehandelt hat, die erst auf internationalen Druck eingestellt wurde. Offiziell wurde behauptet, dass Prónay ohne Auftrag oder Befehl offizieller Stellen gehandelt, sondern sein Oberkommando auf Bitten der Aufständischen übernommen habe. Da die ungarischen Stellen nicht offiziell versuchen konnten, Westungarn zu halten oder zurückzuerobern, konnten sie nur versteckt agieren und Kämpfe als Spontanaktion der Bevölkerung aussehen lassen. Jedenfalls war er während der Kämpfe in Westungarn königlicher Kämmerer. Weiters wurde sein Erscheinen in Westungarn als vorteilhaft gesehen und er habe sich dort sehr große Verdienste erworben (angebliches Beenden von Übergriffen und Mißhandlungen der Bevölkerung sowie Aufbau einer einheitlichen Führung). Horthy sah noch im Nachhinein die Tätigkeit der Freischärler positiv.

Gemeinsam mit seiner Frau traf er am 6. September in Sopron ein, am folgenden Tag reiste er über Szombathely nach Großpetersdorf.

Er behauptete, am September einen Tagesbefehl erlassen zu haben, den Oberbefehl über die Aufständischen übernehmen zu wollen.

Mit seiner Frau wohnte er beim Eigentümer und Herausgeber der Oberwarther Sonntagszeitung.

Zunächst war er mit organisatorischen und Verwaltungsaufgaben beschäftigt.

Gömbös erschien in Oberwart und teilte ihm mit, für den Nachschub zuständig zu sein. Die von Prónay erbetenen Ausrüstungsgegenstände und Geldmittel trafen bald darauf ein. Eine Einmischung von Gömbös verbat sich Prónay jedoch.

Zu Kampfhandlungen kam es erst, als Prónay den Oberbefehl übernommen hatte und sich Iván Héjjas bei ihm meldete und von Prónay mit der Bildung des IV. Freischärlerkorps beauftragt wurde.

Auch seine Einheiten betrieben eine massive Einschüchterungspolitik.

Am 3. Oktober übergab die ungarische Regierung Westungarn den Ententegenerälen in Sopron.

Österreich wollte jedoch das ihm zugesagte Gebiet erst nach Abzug der Freischärler übernehmen. Mit Ausnahme von Sopron zogen die ungarischen Streitkräfte aus dem Gebiet ab, worauf ein Machtvakuum entstand.

Darauf berief Prónay eine konstituierende Volksversammlung ein, die das Gebiet von Österreich und Ungarn unabhängig erklärte und am 4. Oktober den neuen Staat Lajtabánság ausrief, die als eine der kuriosesten politischen Experimente nach dem Ersten Weltkrieg gilt. Offiziell war sein Ziel der Wiederanschluss des Gebietes an Westungarn nach Durchführung einer Volksabstimmung.

Sein Vermieter nannte in der Ausgabe vom 9. Oktober (Titelblatt), die Ausrufung ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung, obwohl es sich lediglich um einen Operettenstaat (Moritsch) bzw. eine Totgeburt (Bodó) handelte.

Denn der neue Staat fand bei den Einheimischen nur sehr wenig Rückhalt, dessen war sich Prónay auch bewusst, da er deren Teilnahmslosigkeit beklagte trotz wahrscheinlich erpresster Loyalitätserklärungen Dutzender Gemeinden. Getragen wurde der Staat von ungarischen Offizieren und wenigen Honoratioren und ca. 3000 sehr radikalen Freischärlern. Die Unabhängigkeitserklärung erfolgte auch in den anderen Hauptquartieren der Aufständischen (Güssing, Oberpullendorf und Neusiedl am See). Jede Gemeinde übergab ihrer Kommandostelle eine Anerkennung des Leithabanats, unterschrieben von den Bürgermeistern und den Geschworenen der jeweiligen Orte, dies erfolgte unter mehr oder großem Zwang. Angeblich wurde er von allen Aufständischen sehr geschätzt und verehrt.

Die Nationalversammlung wählte ihn zum Heeresminister, seine Position als oberster Freikorpsführer behielt er bei. Die Funktion eines Banus, die einem Burgenländer vorbehalten war, blieb unbesetzt, jedoch behielt er sich vor, die Agenden des Staatsoberhaupts bis zur "endgültigen Klärung dieser Frage" auszuüben. Weiters war er Vorsitzender des 6köpfigen Staatsrats.

Gemeinsam mit der Unabhängigkeitserklärung ließ er die Neutralität des Staates proklamieren.

Er ordnete an, österreichisches Gebiet nicht anzugreifen, sich jedoch bei einem österreichischen Angriff zur Wehr zu setzen, was an verschiedenen Orten unterschiedlich umgesetzt wurde.

Damit kam er bereits angekündigten Unabhängigkeitserklärungen in Eisenstadt und Sopron zuvor.

Zunächst brach er alle Verbindungen zu Ungarn ab, dabei dienten ihm auch Linksextremisten als Vorbilder. Er berief sich auf das von Thomas Woodrow Wilson proklamierte Selbstbestimmungsrecht der Völker und behauptete, dass in Österreich das bolschewistische Chaos herrsche (gemeint war die Regierung von Karl Renner) und Recht und Ordnung wiederhergestellt werden müssten.

Weiters widmete er sich dem Aufbau der Verwaltung. Seine Regierung gab ihre Befehle dreisprachig (ungarisch, deutsch, kroatisch) heraus und proklamierte die Gleichheit der Bürger unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit. Es ist allerdings nur ein einziges Amtsblatt erschienen. Er selbst machte sich (interimistisch) zum bán und drohte in seinen Edikten jedem, der Widerstand leistete, mit der Hinrichtung.

Er stellte Polizeikräfte auf, ließ Brief- und Stempelmarken in einer Wiener Druckerei drucken (die meisten waren jedoch überstempelte ungarische Marken), Staatswappen und Uniformen für seine Truppen entwerfen und erhob Zölle. Vor der Errichtung des Leithabanats hatte er ein Feldtelefonnetz aufgebaut.

Er entwickelte um sich selbst einen Personenkult (Bilder von ihm auf seinen Briefmarken, Plakaten und offiziellen Porträts, sein Unterführer Iván Héjjas redete ihn nicht nur mit dem üblichen Páli bácsi (Anrede für einen älteren Mann, eigentlich Onkel), sondern auch mit Fõvezér úr/Herr Oberster Führer an). Damit beeindruckte er jedoch niemanden.

Auf Empfehlung von Gömbös verlegte er sein Hauptquartier nach Großpetersdorf, das von der österreichischen Grenze weiter entfernt war als Oberwart. Im Gegensatz zu den österreichischen Einheiten an der steirischen Grenze verfügte er praktisch über keine Artillerie und maximal 3000 kampferprobte Soldaten. Nach anderen Angabe verfügte er über 5000 schlecht ausgerüstete Aufständische hauptsächlich aus der südungarischen Tiefebene. Zumeist hielt er sich in diesen beiden Orten, seltener in Sopron auf.

Anzuzweifeln ist seine Aussage, er hätte keinen Burgenländer für den Regierungsrat gefunden aus Angst vor den Konsequenzen im Falle einer Inbesitznahme des Gebiets durch Österreich. Der wahrscheinliche Grund ist, für ihn typisch, dass er nur Personen akzeptierte, die widerspruchslos seine Anordnungen umsetzten.

Er nahm mit keinem anderen Staat reguläre diplomatische Beziehungen auf, der Staat wurde auch nicht anerkannt, nur beim Weltpostverein erfolgte die ordnungsgemäße Anordnung für die Herausgabe eigener Briefmarken.

Seinen Freischärlergruppen wurden schwere Verbrechen an der nicht kooperationswilligen Zivilbevölkerung in Deutsch-Westungarn und an Juden angekreidet. Unter anderem verhängten er und Héjjas Todesurteile ohne vorangeganges Verhör.

Die ungarische Regierung des Ministerpräsidenten Graf István Bethlen sah sich unter Druck der Siegermächte schließlich gezwungen, Lajtabánság nach wenigen Wochen fallen zu lassen. Vor allem Frankreich und Italien wollten die Wirren in diesem Gebiet beenden.

Am 12. Oktober schrieb ihm Horthy persönlich, er sollte ganz Westungarn räumen, da eine Einigung in Venedig sehr wahrscheinlich sei und eine bewaffnete Intervention durch das Ausland drohe. Dass Horthy Prónay persönlich anschrieb, zeigt, dass Prónay noch immer eine Schlüsselposition innehatte.

Am 13. Oktober wurde unter der Vermittlung Italiens zwischen Österreich und Ungarn in Venedig ein Kompromiss ausgehandelt. Österreich sollte zwei Drittel des Gebiets erhalten, im Gegenzug zieht Ungarn seine Truppen und Freischärler bis Anfang November ab, betr. Sopron soll es eine Abstimmung geben.

Während die ungarische Regierung dies als Erfolg betrachtete, waren die Aufständischen, besonders Prónay, enttäuscht, sie haben Gebietsgewinne erwartet, für ihn stand die Existenz des Leithabanats auf dem Spiel und seine eigene Stellung als Regent (er sah sich als gleichrangig mit Reichsverweser Horthy an). Aus diesem Grund gab er in den nächsten Wochen in keiner Weise nach. Die ungarische Regierung ordnete eine verschärfte Blockade gegen das Leithabanat an. Auch Etelközi Szövetség (EKSz) stellte seine Unterstützung ein, worauf er austrat und die Offiziere des Leithabanats ermunterte, ihm zu folgen. Bethlen sandte daraufhin eine EKSz-Abordnung, um ihn zur Aufgabe zu bewegen, Prónay weigerte sich.

Die Regierung stellte ihre Unterstützung ein, seinen Untergebenen wurde mit negativen Konsequenzen gedroht, falls sie nicht sofort das Gebiet verließen, Bethlen drohte sogar mit dem Einmarsch regierungstreuer Truppen. Dennoch schrieb Prónay am 19. Oktober an Bethlen, dass er den Widerstand fortsetzen werde.

Dadurch manövrierte er sich in eine immer prekärere Lage. Aus Verärgerung suchte er die Annäherung an die Legitimisten und schickte sogar seine legitimistisch eingestellte Frau als Botin. Während des ersten legitimistischen Umsturzversuches galt er als einer der fanatischsten Unterstützer Horthys, angeblich plante er sogar, König Karl (Exkaiser Karl I von Österreich) gefangenzunehmen. Auch sonst hat er sich Legitimisten ausgesprochen feindselig verhalten. Den wichtigsten legitimistischen Offizier Oberst Lehár hätte er eine Woche zuvor fast ermorden lassen, wäre der Vorfall nicht öffentlich geworden und die Elite gegen sich aufgebracht. Lehár reiste in offiziellem Auftrag im Regierungsauto und führte ein Schreiben Bethlens mit sich. Er sollte das Land inspizieren und die Vorwürfe immer schlimmerer Terrorakte durch Formationen von Prónay, Héjjas und anderen untersuchen. Dabei wurde er von Prónay-Milizen gefangengenommen und verhört. Die Milizen erklärten, nur Horthy gegenüber verantwortlich zu sein, Lehár hatte jedoch die Möglichkeit, um Hilfe zu rufen. Außerdem haben sein Freund und Bundesgenosse Gyula Ostenburg-Morawek und der ebenfalls legitimistische Kommissar für Westungarn interveniert. Zuletzt erzwang die Ententekommision Oberst Lehars Freilassung. Daher mißtrauten ihm die Legitimisten. Mit Ostenburg und dem Kommissar vereinbarte Prónay Mitte Oktober, während des zweiten legitimistischen Umsturzversuchs am 19.10.1921 neutral zu bleiben. Karl wurde am 23. und 24. Oktober von Truppen geschlagen, die unter anderem von MOVE und ÉME gestellt wurden. Prónay verlor durch seine Schaukelpolitik an Ansehen, die Mitglieder seines ehemaligen Bataillons und die Freischarführer, die ihm seine Karriere verdankten, verfolgten die Angelegenheit aufmerksam. Ende Oktober verlor er seine zuverlässigsten und am besten ausgebildeten Truppen.

Die Verhaftung von Oberst Lehár hatte für Pronay keine Konsequenzen.

Horthy verärgerte er durch seinen Größenwahn, seinen blinden Haß auf Ministerpräsident Bethlen, seine Ignoranz politischer Realitäten und sein mehrdeutiges Verhalten während des zweiten legitimistischen Umsturzversuches. Seine totale Verkennung der politischen und militärischen Situation zeigt sein Plan, einer rechtsgerichteten Regierung durch eine Besetzung Wiens zur Macht zu verhelfen, wenn diese auf das Burgenland/Westungarn verzichte. Das österreichische Bundesheer schätzte er nicht sehr hoch ein, da es politisch gespalten war. Erst am 14. Oktober schickte er einen Unterhändler, nach dem Ende der Verhandlungen in Venedig und der Fixierung der Volksabstimmung in Sopron.

Am 22. Oktober erließ Prónay ein Rundschreiben an seine Truppen, dass er die Rückkehr von König Karl, aus dem hervorgeht, dass er sich als Diktator eines souveränen Staats betrachtete, der diesen Themenkomplex als Angelegenheit eines anderen souveränen Staats betrachtete.

Am 26. Oktober verlegte er sein Hauptquartier nach Sopron, das sich auf die Volksabstimmung vorbereitete und wo er sich mit Gömbös traf, der von Horthy beauftragt wurde, Prónay über den Verlauf des legitimistischen Umsturzes zu informieren.

Horthy befürchtete zu Recht eine außenpolitische Intervention, wenn Prónay sich nicht Westungarn/das Burgenland räumte. Er drohte, die Truppen Prónays durch reguläre Truppen entwaffnen zu lassen.

Am 31. Oktober verpflichtete sich Prónay, sich mit seinen Truppen bis 6. November zurückzuziehen und das Gebiet zu räumen. Am Morgen des 4. November verließ er mit seinen Gefolgsleuten die Region gegen volle Amnestie seiner seit August 1919 begangenen Verbrechen, da seine Truppen nicht stark genug waren, um sich gegen die regulären ungarischen Truppen zu behaupten und er nur sehr wenig Rückhalt in der Bevölkerung hatte.

Der Abtransport der Truppen erfolgte per Bahn, eine Entwaffnung verweigerte er.

Er vermutete, dass die Ödenburger Abstimmung am 10. November stattfinden würde und er plante, bei einem Ausgang zugunsten Österreichs erneut im Burgenland einzumarschieren.

Am 6. November fuhr er von Szombathely über Ungarisch Altenburg/Mosonmagyaróvár nach Budapest, wo er am 8.11. eintraf. Bei seiner Rückkehr wurden er und seine Leute von der politischen und militärischen Elite wie Helden empfangen. Die Aufständischen marschierten in die Franz-Josefs-Kavalleriekaserne, wo er eine Ansprache hielt. [25]

Aber durch den Versuch, ein unabhängiges Leithabanat zu verwirklichen und seine Weigerung, Horthy während des zweiten legitimistischen Umsturzversuches zu Hilfe zu kommen, da er sich nicht zwischen diesen und den Legitimisten entscheiden konnte und damit Horthys Gunst verlor, zerstörte er seine letzte Chance, das Kommando über sein Bataillon in absehbarer Zeit zurückzubekommen.Damit verlor er seine Machtbasis und schied als wichtiger politischer Faktor im Ungarn der Zwischenkriegszeit aus.[26]

Prónay stiftete eine Medaille zum Gedenken an die Kämpfe 1921.[27]

Prónay als Politiker

Das Plebiszit in Sopron fand am 14. Dezember, in acht umliegenden Dörfern am 16. statt. Am bewaffneten Widerstand zur Beeinflussung des Referendums wird ihm eine wichtige Rolle zugeschrieben. [28]

Horthy erließ im November eine Amnestie betr. aller Verbrechen der Freischärler mit Ausnahme von Raub und erlaubte keine neuen Verfahren und beendete alle einschlägigen Untersuchungen.[29]

Nach dem Ende von Lajtabánság verlor er allerdings zunehmend an Bedeutung, seine politische Karriere endete spätestens 1923. Anders als Benito Mussolini, Francisco Franco oder Hermann Göring erhielt er nie Macht oder eine wichtige Position innerhalb der staatlichen Hierarchie. Anders als die russischen Generäte Koltschak und Denikin gewann er den Bürgerkrieg bzw. war er auf der Gewinnerseite, verlor jedoch seine Macht bald an seine konservativen Rivalen. Er war nie eine bedeutende Person der europäischen Geschichte. In seinen Tagebüchern behauptete er, der erste europäische Nationalsozialist gewesen zu sein, eine für ihn typische jeder Grundlage entbehrende Behauptung. Er war viel zu reaktionär und zu sehr an der Welt, die vor 1918 existiert hat, orientiert, um ein Faschist zu sein. Dennoch ist er laut Bodó für die Faschismusforschung von Bedeutung. Und immer noch wird er in nationalistischen ungarischen Kreisen als Held gefeiert, wobei sich diese auch noch auf die Rehabilitierung durch die Russische Föderation berufen können.[30]

Prónay war fähig, eine bedeutende Rolle in der ungarischen Politik zwischen 1919 und 1921 zu spielen, weil große Teile der politischen Elite inkl. Horthy sowie der Mittelklasse seine Wahnvorstellungen teilten. Während die Wahnvorstellungen Prónays auf einer schweren psychischen Erkrankung mit tieferen strukturellen Ursachen beruhten, schwanden sie bei der Elite, wenn auch nie komplett, relativ rasch.

Er war ursprünglich einer der wichtigsten Verbündeten Horthys, im Herbst 1921 entartete er jedoch endgültig. Trotz seines Verhaltens wurde er von der Elite weiterhin sehr milde behandelt. Dennoch verschwand er im Laufe dieses Monats aus der Politik bzw. wurde beiseite geschoben.

Horthy und Bethlen wollten ihn in ihr politisches System einbinden und seine Loyalität zu erkaufen und machten ihm daher großzügige Stellenangebote (nur die Rückgabe seines alten Kommandos wurde ihm verweigert), die Prónay alle ablehnte, da er sich nicht einengen lassen und sein Kommando zurück haben wollte. Das wurde ihm aber verweigert aus Angst vor einem rechtsextremistischen Staatsstreich.

Er weigerte, sich begnadigen zu lassen, da er keine Verbrechen begangen habe und forderte eine Untersuchung durch die Armee seine Amtsführung im Leithabanat betreffend, um sein Ansehen wieder herzustellen und die Offiziere, die ihm während des zweiten legitimistischen Umsturzversuches nicht gehorcht hätten, bestrafen zu lassen. Horthy und seine Elite sorgten dafür, dass ein Komitee ihm bescheinigte, dass er sich während des zweiten legitimistischen Umsturzversuches nichts hätte zuschulden kommen lassen. Er erhielt allerdings sein Kommando nicht zurück, daraufhin machte er Horthy monatelang Vorwürfe. Dabei hat Horthy ihn aus sentimentalen Gründen etwa ein Jahr länger gehalten, als die politischen Interessen dies erlaubten. In seinen Tagebüchern verbarg der starrsinnige Prónay jedoch seine Geringschätzung für Horthy nicht. Er beschrieb ihn als einen Mann, dessen Auftreten nur großspurig war, bei dem auf große Worte nur kleine Taten folgten, einen schwachen entscheidungsschwachen Führer unter dem Einfluss von Freimaurern und Philosemiten, etwa Bethlen.

Er warf auch der mächtigsten patriotischen Vereinigung, der EKSz vor, hinter der Rebellion seiner Offiziere während des zweiten legitimistischen Umsturzversuches zu stehen. Prónay trat von sich aus am 1. März 1922 aus, der Geheimbund seinerseits stieß ihn am 9. März aus. Das Ausscheiden aus der EKSz war ein neuer Tiefpunkt seiner politischen Karriere, von dem er sich nie wieder erholte.

Da er sich gegenüber jedem Entgegenkommen von Horthy und Bethlen unkooperativ verhielt, trieb Bethlen einen Keil zwischen ihn und seine Offiziere, um alle diese Männer als politische Gefahr auszuschalten. 1921 erreichte Bethlen, dass sich zumindest der größte Teil vom ihm trennte. Damit verlor er seine Machtbasis, was zu seinem Verlust seiner Position als wichtiger politischer Faktor entscheidend im Laufe dieses Jahres beitrug.

Seit 1922 war er bei der ÉME, ein Sammelpunkt für Freikorpsangehörige und Kriegsveteranen. aktiv und am 1. Februar 1922 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der ÉME gewählt. Typisch war für ihn seine Antrittsrede gegen Regierung, Parlament und Juden, die von antisemitische hetzerische Sprechchören begleitet wurden. Die Idee des Beitritts Prónays stammt von seinem früheren Leutnant und ÉME-Anhänger Héjjas. Prónay selbst wollte auf diese Weise seine Macht wieder aufbauen und den Verlust seines Bataillons kompensieren. Seine Berufung in die ÉME-Führungsmannschaft war aber ein Fehler. Der Offizier und Aristokrat Prónay passte nicht zu Journalisten, Anwälten und Ingenieuren, die er für von niederer Geburt und fragwürdiger Gesinnung hielt, auch wenn die ÉME als Offiziersgesellschaft betrachtet wird. Ihre Ausrichtung war unter anderem antilegitimistisch. Sofort übernahm er die Verantwortung für den Wiederaufbau des Geheimdienst- und Militärflügels der ÉME nemzetvédelmi osztály, gemeinsam mit Héjjas war er der Anführer des militärischen Flügels. Er war aber trotz seiner hohen Position nicht in der Lage, aus ihr eine lebensfähige bzw. brauchbare politische Partei zu machen.

Sein Eintritt in die ÉME-Führungsmannschaft blieb nicht unbemerkt. 1922 und 1923 nahmen die Terrorakte er ÉME auf jüdische Einrichtungen, Botschaften u. a. zu. Nur wenige innerhalb von drei Jahren (1921 - 1924) waren spektakulär und seit Anfang 1922 stellten sie keine Gefahr mehr für das Regime dar. In der Öffentlichkeit bestritt Prónay, etwas damit zu tun zu haben. Da die ÉME aus verschiedenen zum Teil unabhängigen Terrorzellen bestand, konnte er nicht jeden einzelnen Anschlag planen. Er war aber sicher Initiator, Mitwisser und Helfer bei Terroranschlägem auf jüdische Veranstaltungen und ausländische Botschaften in den folgenden drei Jahren, weiters hat er die Anschläge auf die Juden gebilligt.

Im Frühjahr und im Sommer 1922 verschlechterten sich sein Verhältnis zu Horthy, der Regierung Bethlen und zur militärischen Elite. Im Juni besuchte er Horthy zum letzten Mal, dieser wies Prónays Anschuldigungen zurück und beendete die Audienz nach kurzer Zeit.[31]

Im gleichen Jahr wollten ihn Offiziere und Milizen, die ihm früher unterstellt waren und noch immer zu ihm hielten, in den zweiten westungarischen Aufstandsversuch einbinden. Diese waren mit dem Venediger Vertrag unzufrieden. Die bereiteten einen Angriff aus das Burgenland und die Wiedererrichtung des Leithabanats im Sommer vor. Der Plan wurde durch gezielte Indiskretion der Regierung bekannt, die alle Aufständischen in der Nähe der österreichischen Grenze durch reguläre ungarische Truppen entwaffnen ließ. Einige überschritten die österreichische Grenze. Ihr Angriff auf Hagensdorf misslang. Diejenigen Aufständischen, die die österreichische Grenze überschritten hatten, wurden von der österreichischen Gendarmerie gefangen genommen. Da Prónay behauptete, dass dieser Angriff ohne sein Wissen stattfand, wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt. Umgekehrt beschuldigte er, für ihn typisch Gömbös, den Plan an die Regierung verraten zu haben, er versuchte, diesen, zum Duell zu fordern, was abgelehnt wurde. [32]

Ende 1922 traf er sich mit General Wrangel, dem Führer der russischen Weißen Armee in Belgrad und bot ihm seine Dienste an, Motiv war seine Frustration, was dieser nicht annahm. Auch später wollte er gegen die Rote Armee kämpfen, erst in seinen letzten Monaten in Freiheit kam es dazu.[33]

Politischer und sozialer Abstieg

1923 musste Ministerpräsident Bethlen auf Prónays Anschuldigungen reagieren, er sei ein Lügner, weil er das Versprechen nicht eingelöst habe, ihn wieder als Kommandant seiner Truppen einzusetzen, die Angelegenheit wurde öffentlich. Bethlen musste seine Ehre schützen, vor allem vor jungen Offizieren. Ein reguläres Duell lehnte Bethlen ab, da er wegen eines Menschen mit einem so schlechten Charakter und einem so schlechten Ruf wie Prónay nicht sein Leben riskieren wollte. Er zitierte Prónay daher vor ein Ehrengericht, vor dem zwischen ihnen ein Disput stattfinden sollte. Das Ehrengericht bestand aus berühmten und angesehenen Männern. Prónay rechnete fest mit seinem Sieg und war nicht darauf vorbereitet, sich bei Bethlen entschuldigen zu müssen. Denn entgegen seinen Erwartungen entschieden alle Jurymitglieder, darunter Prónays entfernter Cousin György Prónay: Bethlen war nicht befugt, ihn wieder einzusetzen, Prónays Anschuldigungen sind haltlos und sein Benehmen unmöglich und er wurde gezwungen, sich zu entschuldigen. In der Folgezeit protestierte Prónay jedoch gegen das Urteil. Dazu war die Elite seit damals nicht mehr verpflichtet, auf Prónays Provokationen einzugehen, er wurde endgültig nicht mehr als Respektsperson betrachtet.[34]

Im gleichen Jahr gründete Gömbös eine neue Partei: Die Ungarische Nationale Unabhängigkeitspartei, bekannter als Partei der Rassenschützer (Magyar Nemzeti Függetlenségi Párt - Fojvedõ Párt).[35]

Laut huszadikszazad wurde er in den 20er Jahren als Gefahr betrachtet, danach nicht mehr.

1929 wurde bekannt, dass er illegale Münzen zum Gedenken des Aufruhrs in Westungarn prägen ließ. Da dies für ihn keine Konsequenzen hatte, verteilte er sie in den nächsten beiden Jahren unter Veteranen und Freunden.[36]

In den Dreißiger Jahren vegetierte er gewöhnlich weiterhin am Rand der ungarischen Politik dahin. Auch Bodó kann keine politische Bedeutung Prónays in einer der faschistischen Parteien und Bewegungen ausmachen, die nach der Großen Depression aufkamen.[37]

1930 wurde er aufgrund der Fürsprache von Gyula Gömbös wieder in die Armee aufgenommen.[38].

1932 gründete er mit Gyula Ostenburg-Morawek die kurzlebige Ungarische National-Faschistische Partei/Magyar Fasiszta Part oder Magyar Országos Fascist Párt, die auch keine Bedeutung erlangte. Ihre Funktion laut Eigendefinition war die der rechtsextremistischen Opposition zum konservativen autoritären Regime. Ihre Existenz wahr sehr flüchtig und sie war nicht fähig, Unterstützung durch die Massen zu erlangen, ihre Mitglieder traten später anderen faschistischen Gruppen bei. [39]

1932 wurde auch sein früherer Offizier László Vannay wegen eines gescheiterten rechtsradikalen Staatsstreiches angeklagt. Auch Prónay wurde vor Gericht zitiert, er wurde aber keiner Rechtsverletzung belangt. Im gleichen Jahr fand ein Prozess statt, in den Viktor Ranzenberger und Prónay verwickelt waren. Während der Verhandlung verlor Prónay die Beherrschung, unter anderem beleidigte er den Richter und den Angeklagten. Der Richter wollte ihm eine Lektion erteilen und verurteilte ihn zu 6 Monaten Haft, die er wahrscheinlich nicht absitzen musste und einer Geldstrafe.[40]

Deswegen wurde Prónay auch als alezredes (Oberstleutnant) aus der ungarischen Armee zum zweiten Mal ausgestoßen und sein Dienstgrad wurde ihm aberkannt[41]. Bodó vermutet, dass er mit 57 Jahren auch das Interesse an einer militärischen Laufbahn aufgrund der eingetretenen Veränderungen in der Armee bzw. dem Militärwesen verloren hat.[42]

Nach seinem Ausscheiden aus der Armee, als er endgültig keine Möglichkeit mehr sah, sich in Kampfhandlungen zu bewähren, verbrachte er seine Zeit bei Pferderennen, an Spieltischen in Offizierskasinos, Restaurants und Klubs rechtsradikaler Organisationen. In den 20er und 30er Jahren wurde er primär in Boulevardblättern und Inlandsteilen von Zeitungen auf wegen Schreiens von antisemitischer Zoten etc. im öffentlichen Raum, undurchsichtigen Ehrenaffären, jahrzehntelangen Gerichtsprozessen, Verprügeln seines langjährigen Prozessgegners Gardemajor Viktor Ranzenberger auf offener Straße erwähnt. Die gesamte Zwischenkriegszeit hindurch versuchte er, alte Rechnungen zu begleichen und Rache an jenen zu üben, die ihn während des zweiten legimistischen Umsturzversuches und im Fall Kornhauser Unrecht getan hätten, unter anderem forderte er in den späteren 20er Jahren eine große Anzahl Personen zum Duell, mindestens ein Dutzend Personen, darunter Gyula Gömbös, Bethlen und mehrere seiner früheren Leutnants.

Sein Verhalten bezeichnete er als Impression-Management, dabei wirkte er aber im günstigsten Fall übertrieben. Er legte auch als älterer Mann Verhaltensweisen an den Tag, das nur bei jüngeren Offizieren gesellschaftlich akzeptiert wurden, bei jungen Offizieren war er auch am populärsten. Er strebte durch sein Verhalten an, wieder seinen alten Status zurückzubekommen, wurde aber aufgrund seines Verhaltens nur mehr als B-Prominenter und Querulant wahrgenommen [43]

Allem Anschein nach erkannte er nicht die Komplexität eines modernen Staats (Wechselwirkungen, Bürokratie, Rolle der politischen Parteien und Interessenverbände). Im Zeitalter der demokratischer Politik ignorierte er die Bedeutung der "sozialen Frage" als Mittel politischer Mobilisierung, was Zweifel an seinem Anspruch, der erste Faschist Europas zu sein, aufkommen lässt.

Zumindest mit den meisten Führern der Organisationen, denen er angehörte, hat er sich später wieder zerstritten, aufgrund seines problematischen Wesens und weil er keinen Widerspruch tolerierte.[44] Er ging sogar so weit, dass er Gömbös, dem er vor allem seinen Aufstieg nach dem Ersten Weltkrieg und seine Wiederaufnahme in die Armee verdankte und Héjjas, einen seiner engsten Weggefährten, in seinen Tagebuchaufzeichnungen schlecht machte.[45]

Seine lange politische Karriere verdankte er Glück und der Trägheit anderer. Das Ende seiner politischen Karriere konnte Prónay nur hinauszögern, aber nicht verhindern.

Er pflegte von jeher einen äußerst aufwändigen Lebensstil, den er aufgrund seiner Einkünfte (Gehalt bzw. Rente eher niedrig, Ersparnisse verloren) sich nie hätte leisten können. Er prahlte auch in seinen Tagebüchern damit, sich die notwendigen Mittel durch Raub, Erpressung und "Beschlagnahmung" vor allem bei reichen Juden und Ausländern beschafft zu haben. Bodó vermutet daher, dass er auch sein Haus in der Szentkirályi utca in Budapest, einer Gegend mit einem sehr hohen jüdischen Bevölkerungsanteil, das er mit seiner Frau nach seiner Heirat bezog, einer jüdischen Familie geraubt hat.[46]

In der zweiten Hälfte der 30er und in den frühen 40er Jahren stand er unter Beobachtung des Staates, besonders des Zentrums für nationale Sicherheit ÁVK, ebenso wie seine Frau. Ihr wurden Affären mit Galeazzo Ciano, dem italienischen Außenminister und Schwiegersohn von Benito Mussolini und dann dem italienischen Botschafter nachgesagt. Beide Eheleute wurden aber eher als Verbündete als als potenzielle Feinde gesehen. Das ÁVK benutzte seine Frau, die italienische Botschaft mit falschen Informationen zu versorgen. Sie wurde vom ÁVK als hochintelligente Frau eingeschätzt, die das Außenministerium mit verlässlichen Informationen zur italienischen Innen- und Außenpolitik versorgte. Prónay selbst wurde vom ÁVK nicht als sehr gefährlich eingestuft, jedenfalls weniger als die faschistischen Parteien, besonders die immer populärer werdenden Pfeilkreuzler.[47]

Freischarführer im Zweiten Weltkrieg und sein Ende

Prónay unterstützte das Bündnis mit dem nationalsozialistischen Deutschland von Beginn an und war verärgert über die Schaukelpolitik der ungarischen Regierung während des Krieges.[48]

1944 sympathisierte er mit dem Pfeilkreuzer-Führer Ferenc Szálasi, er war mit ihm bekannt und unter den ersten, die Szálasi gratulierten und ihm ihre Dienste anboten, spielte aber unter den faschistischen Organisationen keine bedeutende Rolle mehr, ob er eine Rolle bei Szálasis Machtergreifung spielte, ist unklar. Er war zwar ein Sympathisant, trat aber der Partei nicht bei.

Im Oktober 1944 ergriffen die Pfeilkreuzer die Macht und stellte verschiedene Milizen auf, um die politischen Opponenten zu vernichten und den Völkermord an den Juden abzuschließen.

Mitte November 1944 baute er eine Todesschwadron bzw. Freikorps auf, die zentrale Hungaristen-Kampftruppe (Sie gehörte zu den Ad-hoc-Verbänden außerhalb des Kriegsschematismus), es war die erste derartige Initiative, die zumindest teilweise am Genozid an den ungarischen Juden beteiligt war, spielte jedoch keine größere Rolle im Genozid. Es bestanden keine Verbindungen zur Deportation ungarischer Juden. Mit der Organisation eines Freikorps hat er sich anscheinend schon beschäftigt, als Budapest Frontstadt wurde und begann im Anschluss an die deutsche Besetzung seine organisatorische Tätigkeit. Er war damals bereits 70 Jahre alt.

Ein Versuch nach dem 15. Oktober 1944 war gescheitert, als er dem zuständigen Minister meldete, die Prónay-Abteilung habe sich neu gebildet. Nach dem Pfeilkreuzer-Putsch sah Prónay eine günstige Gelegenheit, spätestens im November existierte die Prónay-Vannay-Abteilung. Es bestanden jedoch in der Kommandostruktur und dem sozialen Hintergrund starke Unterschiede zu den Freikorps nach dem Ersten Weltkrieg. Sein letztes bekanntes Hauptquartier war das Hubay-Haus Zugligeti-Straße 51 im Westen Budapests.

Das Rekrutieren leitete er persönlich, damals wäre er aber fast erneut gescheitert. Von anwesenden Militärs wurden beanstandet: Mangel an Disziplin, Prónays Umgebung bestand aus älteren Soldaten mit mangelnden Kenntnissen damals moderner Taktik, die sich aber in alle Angelegenheiten einmischten. Daher wollte man ihm keine Ressourcen zur Verfügung stellen. Der alte Prónay (genannt az öreg) war auch in keiner Weise in der Lage, ein ordnungsgemäßes Rekrutierungs- und Ausbildungsprogramm durchzuführen (Rekruten ohne Kampferfahrung, nach Erhalt von Waffen und Uniformen schnell durchgeführte und einfache Ausbildung im Exerzieren, Kampfformation und Gebrauch der Waffe). Weiters wirkte sich sein Unvermögen, mit anderen zusammenzuarbeiten, negativ aus. Wegen seines Auftretens und seiner Streitsucht schließen sich ihm nur wenige an.

Mit seinem Unterführer László Vannay zerstritt er sich binnen weniger Wochen, der daraufhin eine eigene Einheit gründete (die später einen offiziellen Status erhielt), die meisten unter seiner Führung rekrutierten Soldaten verließen die Einheit und wechselten zu Vannay bzw. alle Studenten in der Einheit zum Universitäts-Sturmbataillon, worauf er zunächst den von offiziellen Stellen beauftragten Leiter des Universitätsbataillons beleidigte und dann Vannay beschuldigte, seine Leute abzuwerben, dabei mussten ihn seine eigenen Offiziere seine Reitgerte abnehmen, damit er niemanden damit attackierte. Er versuchte überall Unterstützung zu bekommen, diese wurden stets abgelehnt wegen dieser Vorfälle und unwahrer Angaben, teilweise wurde dies mit seinem Alter begründet. Seine Truppenstärke betrug anscheinend nur noch unzureichend ausgerüstete 100 - 120 Mann, er selbst behauptete, es seien 1500, Soros nennt 250. Er wurde während der Belagerung Budapests (der Kessel wurde am 27. Dezember 1944 komplett geschlossen) zunehmend lethargisch und wurde nur mehr selten im Korpskommando gesehen.

Seine Einheit wurde offiziell am 7. Jänner 1945 mit dem Nationalen Waffendienst zusammengelegt. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit folgendem Vorfall: Das Kommando Prónay war dem Hauptmann im Generalstab Zoltán Mikó unterstellt, der heimlich mit Raoul Wallenberg zusammenarbeitete. Da man in einer rechtsextremistischen Einheit keine Juden, Fahnenflüchtigen und Widerstandskämpfer vermuten würde, wurden zum Teil Angehörige dieser Gruppen dem Kommando Prónay zugeteilt. Durch Unachtsamkeit wurde ein jüdischer Arbeitsmann am 21. November 1944 in der Zentrale des Kommandos enttarnt, ein anderer gestand in einem Verhör, dass es noch weitere gäbe. Zehn weitere wurden gefangen genommen und am 10. Dezember 1944 hingerichtet, alle Versuche, sie zu retten, schlugen fehl. Aus Angst vor weiteren Enttarnungen wurden die Überlebenden verlegt, da man Untersuchungen und das Einschleusen von Spitzeln fürchtete. Prónay wurde empfohlen, seine Einheit aufzulösen und auf andere Formationen zu verteilen. [49]

Zuletzt wurde er beim Ausbruchsversuch am 11. und 12. Februar 1945 bei der Budaer Burg gesehen bzw. am 12. Februar gestorben sein.[50] Nach einigen Quellen soll er im März 1945 in Budapest erschlagen worden sein in Kútvölgy (im Westen Budapests) bzw. dort gefallen sein. Dass er von Pfeilkreuzern ermordet wurde, wurde von seinen Gesinnungsgenossen bzw. Freunden verbreitet. [51] Alle diese Versionen fanden Eingang in die Fachliteratur.

Laut nach der Öffnung sowjetischer Archive zugänglichen Unterlagen wurde er aber am 20. März 1945 von sowjetischen Truppen gefangen genommen und zunächst als Kriegsgefangener eingestuft. Am 10. Juni 1946 wurde er von einem sowjetischen Gericht zu 20 Jahren Zwangsarbeit lediglich wegen Sabotage und Spionage verurteilt und in ein Lager in Sibirien gebracht. 1947 oder 1948 soll er im Gulag verstorben sein. Details wie die Umstände seiner Gefangennahme oder seines Todes wie Tag und Ort haben die russischen Behörden jedoch nicht bekannt gegeben. Barotányi führt das ungewöhnlich milde Urteil darauf zurück (an sich wurde in derartigen Fällen die Todesstrafe verhängt), dass er als Angehöriger einer nicht-regulären Truppe betrachtet wurde.[52]

Allerdings hat eine Zeitung bereits im April 1945 seine Gefangennahme bekannt gegeben und auch, dass er vor das Volksgericht gestellt werden würde. Laut dieser hielt er sich zuletzt in Pest_(Stadt) auf. [53]

Zur Beurteilung seiner Person

Mit der Person Prónays beschäftigte sich Bodó in seiner Monographie über Prónay aus dem Jahr 2010. Üblicherweise wird sein Leben im Rahmen von Publikationen über den Fehérterror und Lajtabánság behandelt, die sich auf die reinen Fakten beschränken. Ein Problem ist auch, dass die wenigsten Zugang zur ungekürzten Version seiner Memoiren haben. Ziel Bodós war auch, die Techniken herauszufinden, mit denen Prónay benutzte, um von seinen Zeitgenossen als Respektsperson wahrgenommen zu werden, wie es um seine Fähigkeiten zum impression management bestellt war, die Qualität seines Auftretens in Gesellschaft und Politik sowie die Fehler, die er in den Rollen machte, die er spielte.

Die Tagebücher dienen als Quelle für die Analyse seiner Persönlichkeit und seiner psychischen Störung(en). An sich haben sie nur einen begrenzten Wert, da sie nicht der Selbstreflexion dienten oder als Material für Historiker, sondern selbstsüchtigen Zielen: der Durchsetzung seiner politischen Rehabilitierung und dem Schlechtmachen seiner Feinde und ehemaligen Verbündeten. Man muss die Inhalte stets prüfen und gegenprüfen. Sie sagen mehr über die Persönlichkeit Prónays aus als über die von ihm darin behandelten Themen und Inhalte.

Seine Motive gehen aus den Tagebucheintragungen nicht hervor, auch nicht, welche Ereignisse seine Psyche verformt haben oder deren innere Erregungen, die ihr Ventil in Gewalttätigkeiten fanden.[54]

Persönlichkeit

Die Analyse der Tagebücher ergibt folgendes Bild seiner Persönlichkeit:

Insgesamt handelt es sich um einen schwer gestörten Menschen, bei dem folgende psychische Erkrankungen sehr wahrscheinlich sind:

Sadismus: Er freute sich am Leid anderer und beschrieb mit Genuss und bis ins letzte Detail die Grausamkeiten, die seine Männer in seiner Gegenwart begangen haben. Er hat nicht versucht, sie abzustreiten, im Gegenteil, als einziger unter den Konterrevolutionären schilderte er die Folterungen, Raubüberfälle und Hinrichtungen, die seine Männer begangen haben und übernahm die volle Verantwortung für ihre Handlungen.

Paranoia: Die Kriterien für die Diagnose einer Paranoia siehe Bodó, Prónay 67f. Unter anderem sah er überall Juden und Personen jüdischer Abstammung und dass er sie an ihren Ansichten und Handlungen erkennen könnte.

Unvermögen, zwischen seinen Wahnvorstellungen und der Realität zu unterscheiden.

Unfähigkeit zur Bescheidenheit und Mäßigung: Er prahlte mit privaten Details, was äußerst unpassend für einen Mann war, der Respekt und soziale Rehabilitierung anstrebte.

Unfähigkeit, seine Emotionen zu kontrollieren: Sein Verhalten wird mit handgreiflich, ungezügelt, leicht erregbar, rücksichtslos, wütend, aggressiv, hitzig beschrieben bzw. beschreibt sich selbst so. Mit seinen Hasstiraden gegen Juden und seine konservativen Rivalen, vor allem Bethlen, zeigte er, dass er nicht fähig war, seine Emotionen in vernünftige Bahnen zu lenken.

Suchtverhalten: Er hat zumindest viel getrunken, wenn er nicht gar Alkoholiker war sowie ein Spieler. Dies stellte er zwar in Abrede, aber andererseits prahlte er mit seinem Alkoholkonsum und seinen Spieler-Gewohnheiten. Auf Suchtverhalten deutet auch hin, dass er sich in der Räterepublik Alkohol beschaffte und spielte trotz entsprechender Verbote und dass dies anscheinend seine Hauptsorge unter dem Kun-Regime war (s.o.)

Gefühle von Rachsucht und Verbitterung: Rachsucht hat seinen Verstand zunächst vergiftet und mit der Zeit vollkommen in Anspruch genommen. In seiner Psyche sammelten sich Gedanken über wirkliche und vermeintliche Ungerechtigkeiten, Prónay zog Genuss und Energie daraus, dass die Zeit kommen werde, Rache an seinen Feinden zu nehmen. Er war voller Verbitterung und voll von Gefühlen von Verletzung, Schwäche, Unterlegenheit, Erniedrigung, Unzulänglichkeit und Neid, die ihre Ursachen haben in Niederlagen oder Kränkungen, von denen er behauptete, sie zu Unrecht erlitten zu haben. Niederlagen, die die Angreifer aus seiner Sicht jenen zufügen würden, die überzeugender und von höherem Status seien als sie selbst. Er hielt sich selbst als ein Opfer, dem von Horthy und dessen liberalen Beratern Unrecht getan und benachteiligt wurde, als ein nicht gebührend gewürdigtes verkanntes Genie, als ersten Nationalsozialisten Europas und damit Vorläufer von Adolf Hitler und Benito Mussolini. Er beklagte sich in seinen Tagebüchern bitter über die Undankbarkeit Horthys und seiner konservativen Berater gegenüber ihm, dem Führer der bedeutendsten paramilitärischen Gruppierung, gegenüber.

Intrigant: Prónay war ein unverbesserlicher Gerüchtemacher. Er sammelte unablässig und begierig bereits vergessene, potenziell rufschädigende Informationen. Er verstand sich als Zentrum eines Gerüchtenetzes, unablässig gesponnen von ihm selbst, um seine Rivalen zu treffen und zu ruinieren. Sie dienen auch dazu, zu zeigen, was er eigentlich war und trotz seines Abstiegs sah er sich als Insider und Besserwisser mit Zugang zu den dunkelsten Geheimnissen derer, die ihm widersprachen.

Nicht nur nach der Meinung seiner Kritiker, sondern auch nach eigenen Angaben war Prónay völlig skrupellos, weiters roh, grausam, ungehobelt, hart, grob, barbarisch, unreif, starrsinnig, unfein und geschmacklos, immer bösartig, bedrohend, unverschämt und eine toxische Persönlichkeit.

Mit seiner politischen Marginalisierung wurde er immer antisozialer.

Als er siebzig Jahre wurde, wurde sein Auftreten darüber hinaus ausgesprochen seltsam (breitkrempiger Burenhut, genieteter oder genagelter Gürtel, riesige Pistolentasche, Reitgerte), weswegen Militärs und seine eigenen Mannschaften zunehmend zu ihm auf Distanz gingen.

Sein offenkundigstes und wichtigstes Talent als öffentliche Person war, dass er Vorteile zog aus den emotionalen Schwächen und Vorurteilen seines Publikums, der damaligen konservativen Mittelklasse. [55]

Ideologie

In vielerlei Hinsicht war er ein Produkt eines vergangenen Zeitalters. Politisch, sozial und kulturell war er ein Konservativer. Prónay war paranoid, aber seine Verschwörungstheorien wurden nicht von ihm erfunden. Seine Stereotype entsprechen denen des Offizierskorps, des niederen Adels (obwohl er als Baron dem Hochadel angehörte) und der Mittelschicht der Provinz.

Er stellte sich als weiser und selbstloser Patriot dar, der immer die Nation über seine persönlichen Interessen stellte. Er beurteilte die anderen Politiker a) nach ihrem Verhalten im Privatleben b) nach ethnischer und religiöser Zugehörigkeit und c) Mitgliedschaften in politischen und sozialen Vereinigungen inkl. Freimaurerlogen.

Die Oktoberrevolution und die kommunistische Diktatur war für ihn ein Werk der Juden und Freimaurer und er machte sie verantwortlich für das Scheitern der Konterrevolution. Den Kommunisten/Bolschewisten warf er vor, keine Nation zu haben.

Er sah sich selbst als Judenexperten und würde sofort einen am Äußeren erkennen, was ihn mehr als Staatsmann qualifiziere als diplomatische oder andere greifbare Fähigkeiten. Im Gegensatz zu den Nazis war er ein aber ein eher traditionalistischer Antisemit und Massenmörder.[56]

Mehr als seine Männer, die ihm während des Weißen Terrors unterstellt waren, glaubte er an die Auferstehung eines populistischen Ultranationalismus sowohl als eine Form der Selbstdarstellung als auch als Mittel, um die Wiederherstellung der Nation nach dem verlorenen Krieg und der gescheiterten Revolutionen wiederherzustellen.[57]

Seine Ansprüche und die Realität

An sich war Prónay ein gebildeter Konservativer (Absolvent des Lähne-Institutes in Sopron).

Er stellte offen zur Schau, dass er sich aufgrund seiner Abstammung für etwas Besonderes hielt, aber auch wegen seines Lebensstandards, seiner sportlichen Erfolge, seinen Sprachkenntnissen und seinen Reisen.

Zumindest sein Tagebuch verrät aber sein charakterliches Niveau und dass er demonstrativ auf Bildung, Kultur und Kunst (außer, auf entsprechenden Veranstaltungen gesehen zu werden) im Gegensatz zu seiner Familie keinen Wert legte.

Am Ende war er daher nur ein Halbgebildeter. Bei ihm ersetzten Vorurteile reales Wissen über das Ausland und fremde Kulturen. Er wusste herzlich wenig über die Bauern und deren Elend.

Er tat sein Bestes, um sich als eines weiser Staatsmann und Visionär zu präsentieren. Prónay wollte zumindest in seinem Tagebuch die potenziellen Leser von seiner Weisheit und seinen politischen Fähigkeiten zu überzeugen, er zeichnete aber von sich das Bild eines schlecht informierten und paranoiden Mannes.

Letzten Endes zeigte er nur, was er wirklich war: ein schlecht informierter und reaktionärer ehemaliger k.u.k.-Offizier.

Auffällig ist, dass sich der Ultranationalist Prónay bis 1921 mehrfach längere Zeit in ethnisch gemischten/„ethnically mixed“ sozialen Gruppen und Regionen bewegte.

Er disqualifizierte sich als Mitglied der Elite, da er die im Namen des Horthy-Regimes begangenen Grausamkeiten nicht verschwieg.

Seine Meinung, der Elite anzugehören verhinderte jedoch, dass er den Versuch unternahm, eine moderne Massenbewegung zu gründen.

Prónay war zwar ein mörderischer Antisemit, jedoch konnte er nicht an den rechten Tonfall anknüpfen oder sich anbiedern an die materiellen Interessen von Geschäftsinhabern, Handwerkern, Arbeitern und Angestellten, die das Rückgrat faschistischer Bewegungen in Europa bildeten.

Auch viele Rechtskonservative störten seine Mord- und Folterschilderungen, damit verletzte er bürgerliche und Mittelschichtsnormen, wovor sich faschistische Organisationen hüteten. Wie die Organisatoren des Holocaust wie Himmler oder Eichmann betrachtete er seine Opfer nicht als Menschen, er nannte sie wie Himmler Menschentiere (in englischen Texten human animals) im Gegensatz zu ihm sprachen aber die Nazis nicht so ungeniert darüber aus Gründen des Opportunismus (keine gesellschaftlichen Tabus verletzen).

Den Ehrbegriff des gentleman benutzte er für seine eigenen Zwecke, dass der niedrigste Charakter auf diese Weise den Ruf eines anständigen und unschuldigen Menschen ruinieren kann.

Er war ein bekannter Mörder und Sadist, der seinen Worten Taten folgen ließ.

Er wiederholte ständig seine Anschuldigungen gegen andere, was sehr ermüdend auf sein Publikum wirkte. Im realen Leben lassen sie ihn als albern und unbedeutend aussehen.

Seine Sprache zumindest in seinen Tagebüchern und dessen Inhalte waren roh, geschmacklos, unfein, barbarisch, undurchdacht, ungehobelt, unreif und oft brutal. Er verwendete keine anständige Sprache, er versuchte nicht, grauenvolle Aspekte seines Handelns zu verstecken. Damit beeindruckte er aber nur einen Teil seines Publikums, den Respekt derer, auf die er angewiesen war, um die politische Rehabilitierung zu erreichen, erhielt er nicht, er verriet ihnen auf diese Weise nur das Fehlen von Disziplin zumindest in seiner Rolle als Offizier und Staatsdiener. Sein impression management war daher erfolglos.

Prónay war eine Enttäuschung, alle Rollen die er spielte, die, in die er hineingeboren wurde und die er im Laufe seines Lebens selbst übernommen hat. (Er riskierte zu viel, wirkte übertrieben, fiel aus der Rolle oder verwechselte Rollen, seine Gebärden wirkten zu bombastisch, er verriet Insidergeheimnisse, wirkte lächerlich). Möglicherweise handelt es sich bei den angesprochenen Rollen um: Gentleman/úr, Kreuzritter für die Moral und Staatsmann. (Überschriften Bodós in der Prónay-Monographie in deren zweiten Teil.)

Er glaubte, ein perfekter Gentleman zu sein, am Ende war er nur ein Zerrbild davon, ein Poseur, ein Mann, der den Klatsch liebte, ein Aufschneider, ein Dieb, Sadist und Mörder. Er wollte der letzte ungarische úr (ähnelt dem englischen gentleman, sein zweiter großer Anspruch neben dem, der erste Nationalsozialist Europas zu sein) sein und erwies sich lediglich als brutaler Mensch.[58]

Sonstiges

Die Russische Föderation (Oberster Gerichtshof) hat ihn aufgrund des Gesetzes über die politische Verfolgung vom 18. Oktober 1991 Artikel 3 b am 27. Juni 2001 offiziell rehabilitiert, mit der Begründung, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe laut Meinung des Gerichts nicht zuträfen. [59]

Im Trianon-Museum in Várpalota ist ihm und Lajtabánság ein eigener Raum gewidmet. [60]

Er heiratete am 11. April 1921 in Budapest Gräfin Eleonore Aimeé Gräfin Pálffy-Daun, eine ehemalige Hofdame von Kaiserin Zita. Es war eine auffallend schlichte Hochzeit, ein deutliches Zeichen, dass er bereits damals sozial deklassiert war. Es erschienen nur enge Angehörige und einige befreundete Zivilisten, sonst praktisch nur Offiziere seiner Einheit. Auffällig war auch das Fehlen führender Persönlichkeiten Ungarns, etwa Horthys. [61]

Literatur

Von Pál Prónay

Zu Lebzeiten sind seine Tagebücher nicht im Druck erschienen.[62]

Tótprónai és Blatniczai Prónay Pál alezredes naplójegyzetei az 1921. év szeptember 1-től 1922. év végéig lefolyt fontosabb eseményekre vonatkozólag” (The diary entries of Lieutenant-Colonel Pál Prónay de Tótprónai and Blatnicza as related to the most important events from September 1, 1921 and till the end of 1922)

Laut Bodó und Fogarassy[63] liegen seine ausführlichen für die Öffentlichkeit bestimmten Tagebücher, eigentlich tagebuchartige Memoiren, im Archiv des Nationalen Sicherheitsdienstes in Budapest und waren bisher nur wenigen Gelehrten zugänglich. Aus seinen eigentlichen Tagebuchaufzeichnungen hat er bereits eine Auswahl getroffen und in den späten 30er und frühen 40er Jahren literarisch aufgearbeitet.

1. Band: verschollen

Greifbare Bände: maschingeschriebener Text mit handschriftlichen Ergänzungen und Fotoillustrationen

2. Band: Ende Oktober 1918 bis 31.8.1921

3. Band: an den 2. anschließend bis Ende 1922, Endredaktion dieses Bandes Frühjahr 1944

4. Band: Fogarassy vermutet die Existenz eines solchen, der jedoch nie aufgetaucht ist.

Allgemein zugänglich sind:

Auszug Pál Prónay, A határban a Halál kaszál (übersetzt mit "Der Tod mäht an der Grenze"), versehen mit Vorwort und Anmerkungen von Agnes Szabó und Ervin Pamlényi, Budapest 1963, vor allem zum Weißen Terror. Laut Bodó, Prónay, S. 77 Anm. 94 wurden jedoch Passagen, die die Demokraten und Kommunisten belasten konnten, weggelassen. Laut Fogarassy wurden auch nicht alle das Leithabanat betreffenden Passagen abgedruckt, obwohl das letzte Kapitel des Buches dem Leithabanat gewidmet ist.

Englische Auszüge: Béla Bodó, Prónay, The Carl Beck Papers in Russian & East European Studies, Nr. 2101, Pittsburgh 2011, S. 1 ff im gesamten Text verteilt

Deutsche Zusammenfassung der Texte zum Leithabanat: Lászlo Fogarassy, Paul Prónays Erinnerungen an das 'Lajta-Banat', in: Burgenländische Heimatblätter, 52. Jahrgang, Heft 1, Eisenstadt 1990

Über Pál Prónay

Béla Bodó, Prónay, The Carl Beck Papers in Russian & East European Studies, Nr. 2101, Pittsburgh 2011

ders., Hungarian Aristocracy and the White Terror, in: Journal of Contemporary History Vol. 45, 4 (October 2010), S. 703 ff.

ders., The White Terror in Hungary, 1919 - 1921 in: The Austrian History Yearbook, Vol. 42 (April 2011), S. 133ff

ders., Favorites or Pariahs?, in: Austrian History Yearbook, Vol. 46 (April 2015), S. 327ff

Josef Borus, Freischärler in Westungarn (1921), in: Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland, Heft 95, Eisenstadt 1996, S. 51ff

Burgenländischer Gemeindebund (Hg), Gemeinde ist Heimat, Eisenstadt 2011, keine Seitenzählung, nur eine pdf-Seitenzählung

Lászlo Fogarassy, Paul Prónays Erinnerungen an das 'Lajta-Banat', in: Burgenländische Heimatblätter, 52. Jahrgang, Heft 1, Eisenstadt 1990

Krisztián Ungváry, Battle for Budapest, London 2011, deutsche Ausgabe: Die Schlacht um Budapest 1944/45, 2. Auflage, München 2001 Originaltitel Budapest Ostroma, Budapest 1998, 3. Auflage erschienen, Basis ist seine Dissertation an der Etövös-Loránd Universität Budapest. (für Prónays letzte Monate in Freiheit). Die Texte der deutschen und englischen Ausgabe weichen geringfügig voneinander ab.


Rezeption

KeinFunkenLand, Oberwart 2015, Das erste Theaterstück über das Leithabanat und Kommentar von Reinhold F. Stumpf

Seine Tagebücher dienten auch als Grundlage für den Film Imposztorok, Ungarn 1969

Zoltan Barotányi, A többi kegyelem. A Prónay ügy: http://magyarnarancs.hu/belpol/a_tobbi_kegyelem_-_a_pronay-ugy-64648, abgerufen am 16. Oktober 2016

Bodó-Artikel: http://carlbeckpapers.pitt.edu/ojs/index.php/cbp

Botlik-Monographie englisch: http://www.hungarianhistory.com/lib/austria/The_Fate_of.pdf

Fogarassy-Artikel: http://www.zobodat.at/pdf/Burgenlaendische-Heimatblaetter_52_0001-0010.pdf

Magyarhonved Blog, abgerufen am 8.9.16

Einzelnachweise

  1. Józef Botlik, The Fate of Western Hungary 1918 - 1921, Buffalo o. J., S. 92 Anm. 216 Originaltitel Nyugat-Magyarország sorsa 1918 - 1921, Vassilvágy, 2. Auflage 2008
  2. englische Wikipedia
  3. Bodó, Prónay, 4ff.; ders. White Terror, S. 141
  4. Bodó, Prónay, 6 und 64, zum Wertesystem Hinweise im gesamten Text, va. S. 45ff. Lászlo Fogarassy, Paul Prónays Erinnerungen an das 'Lajta-Banat', in: Burgenländische Heimatblätter, 52. Jahrgang, Heft 1, Eisenstadt 1990, S. 1, ungarische Wikipedia
  5. Fogarassy, Heimatblätter, S. 1, Bodó, Prónay, S. 6f.; Erich Körner-Lakatos, Horthy Miklós, Münster 2015, S. 18. Informationen zur Schule zusätzlich 19 und 20, die kritisch gelesen und zumindest mit den entsprechenden Angaben in Bodó, Prónay abgeglichen werden müssen.
  6. Bodó, Prónay, S. 6 und 8; Fogarassy, S. 2, Magyarhonved-Blog
  7. Fogarassy, Heimatblätter, S. 2 und 9 und ungarische Wikipedia: Magyar Király Honvéd Ludovika Akadémia und Prónay Pál und Magyar Èletrajzi Lexikon MEK: Prónay Pál
  8. Fogarassy, Heimatblätter, S.1; Bodó, Prónay, S. 7 f.
  9. Bodó, Carl Beck Papers, S. 8
  10. Bodó, Carl Beck Papers, S. 8; https://library.hungaricana.hu/hu/view/MEGY_NOGR_Muzevkonyv1998/?pg=26&layout=s&query=SZO%3D(pr%C3%B3nay) , abgerufen am 20. September 2016
  11. Fogarassy, Heimatblätter, S. 1 und Bodó, Carl Beck Papers, S. 8
  12. Bodó, Pronay, S. 46
  13. Fogarassy, Heimatblätter, Bodó, Carl Beck Papers, 8f., S. 1; Magyarhonved-Blog; In diesem Artikel abgebildeter Ausweis aus dem Jahr 1920
  14. Bodó, Carl Beck Papers, S. 9.; ders., White Terror, S. 159; Ungváry, Battle, S. 78; englische Wikipedia; Magyarhonved-Blog
  15. Bodó, Prónay, S. 10ff
  16. Burgenländischer Gemeindeverband, S. 8; Bodó, White Terror, S. 140
  17. siehe englische Wikipedia en:White Terror (Hungary)
  18. Bodó, Prónay S. 14 - 16; ders., Hungarian Aristocracy, S. 711; ders., White Terror, S. 139 - 162; ders. Favorites, S 334 und 343; Fogarassy, Prónay, S. 2; Ungváry, Schlacht, S. 128; Körner-Lakatos, S. 81 Anm. 178; englische Wikipedia
  19. Bodó, Prónay, S. 16 - 20; ders., Favorites, S. 356, Anm. 123
  20. Bodó, Prónay, S. 20 - 25 und S. 52., ders., White Terror, S. 139 und 150 - 162; Magyarhonved-Blog; in diesem Artikel abgebildeter Ausweis; Robert Gerwarth/John Home, War in Peace, Oxford 2012, S. 63 nach Prónay, A határban; englische Wikipedia (siehe Diskussion) Laut Fogarassy, Prónay, S. 2, wurde er zwar in Szeged Kompaniekommandant, jedoch durch Terroraktionen habe er sich das Mißfallen der dortigen Weißen Regierung zugezogen.
  21. Bodó, Prónay, S. 25 - 28; ders. Favorites, S. 346; Fogarassy, Prónay, S. 1
  22. Burgenländischer Gemeindebund, S. 8; Körner-Lakatos, Horthy, S. 87
  23. Bodó, Prónay, S. 29f.; ders., Favorites, S. 349; Prónay, A határban, S. 250f; Amtliches ungarisches Verordnungsblatt vom 28.8.1921 zit. nach Borus, Freischärler, S. 60f. Anm. 26; betr. seines extrem unbeherrschten Verhaltens u. a. vor Gericht siehe Bodó, Prónay und ders. Favorites jeweils passim, Körner-Lakatos, Horthy, S. 139 Anm. 314
  24. Fogarassy, S. 2, Borus, Freischärler, 60
  25. Bodó, Prónay, S. 31ff; ders. Favorites, S. 343; ders., White Terror, S. 141; Ungváry, Schlacht, S. 128; Fogarassy, Prónays Erinnerungen S. 2ff; ders., Die Memoiren des Freikorpskommandanten Viktor von Maderspach, in: Burgenländische Heimatblätter 41, Eisenstadt 1979, S. 25; Borus, Freischärler, S. 52 und 60ff; Bodó, Iván Héjjas, East Central Europe 37 (2010), S. 265; Wolfgang Wildberger, 90 Jahre Burgenland, in: unterm åpflbam. kukmirner gemeindenachrichten, 30. Ausgabe, 1/2011, S. 20f; Josef Rittsteuer, Die Errichtung der Apostolischen Administratur Burgenland, in: Burgenländische Heimatblätter 23, Eisenstadt 1961, S. 134 Anm. 17; Andreas Moritsch (Hg), Vom Ethos zur Nationalität, München 1999, S. 111; Gerhard Bitz, Peter Dusek, Martina Lajczak (Hg), "Opfer-"/"Täter"-Familiengeschichten. Ludwig-Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft-Arbeitspapiere Nr. 20, Wien 2014, S. 53; Andreas Pöschek, Der erste Restaurationsversuch König Karl IV. von Ungarn, Band 1, Wien 2005, S. 7 Anm. 20; Margit Szöllösi-Janze, Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn, München 1989, S. 84, zugl. Diss. München 1985/86; Körner-Lakatos, Horthy, S. 139ff; Deutsche Wikipedia Stichwort Lajtabánság
  26. Bodó, Prónay, S. 68, ders. White Terror, S. 141
  27. Ludwig Jedlicka, Die militärische Landnahme des Burgenlandes in: Burgenländische Heimatblätter 23 (1961), S. 123
  28. Borus, Freischärler S. 62; Artikel Pál Prónay in der ungarischen Wikipedia
  29. Bodó, Prónay, S. 35 f.
  30. Bodó. Prónay, S. 41. Nationalistische Websites: alle abgerufen am 6. Oktober 2016 in deutscher Übersetzung (ungarischer Originaltext über diese zu erreichen): https://translate.google.at/translate?hl=de&sl=hu&u=https://kuruc.info/r/9/89516/&prev=search und https://translate.google.at/translate?hl=de&sl=hu&u=https://kuruc.info/r/9/89516/&prev=search . Ungarisch und Englisch, abgerufen am 6. Oktober 2016: https://onsizzle.com/i/p%C3%A1l-pr%C3%B3nay-the-hungarian-hero-who-defended-a-portion-of-western-hungary-1177419 . Es existieren sicher weitere Websites dieser Art.
  31. Bodó. Prónay, S. 36f und 67ff; ders. White Terror S. 141; ders., Favorites; S. 334, 343, 347 und 352; Körner-Lakatos, Horthy, S. 87
  32. Bodó, Prónay, S. 37; ders. Favorites, S. 347; Fogarassy, S. 10
  33. Bodó, Prónay, S. 38; ders. Favorites, S. 343
  34. Bodó, Prónay, S. 38 und 50
  35. Bodó, Favorites, S. 347
  36. Bodó, Prónay, S. 39; http://www.huszadikszazad.hu/1945-aprilis/bulvar/letartoztattak-pronay-pal-alezredest-a-szalasi-partizanok-vezeret, abgerufen am 30. November 2016
  37. Bodó, Prónay, S. 67
  38. Bodó, Prónay, S. 30
  39. Bodó, Favorites, S. 343f; Körner-Lakatos, Horthy S. 142
  40. Bodó, Prónay, S. 39; ders. Favorites, S. 344
  41. englische Wikipedia. In anderen Quellen wird er aber weiterhin als alezredes bezeichnet.
  42. Bodó, Prónay, S. 39
  43. Bodó, Prónay, S. 38f; 48ff; ders. Favorites, S. 343f; Ungváry, Battle, S. 78, dt. Ausgabe S. 128, ungarische S. 89
  44. Bodó, Prónay, passim
  45. Bodó, Prónay, S. 44
  46. Bodó, Prónay S. 22 und S. 46ff und S. 69
  47. Bodó, Prónay, S. 39f; ders., Favorites, S. 344
  48. Bodó, Favorites, S. 344
  49. Bodó, Prónay, S. 40f.; ders. Favorites, S. 336, 341 ff, 358; englische Wikipedia, Ungváry, Battle, S. 78ff., dt. Ausgabe S. 90, 128ff und 371ff, ung. S. 89; Tivadar Soros, Masquerade, 2011 (e-book 2013), S. 155; Vilmos Bondor, A Mikó-rejtély, Budapest 1995, S. 38f; Körner-Lakatos, Horthy S. 142. Der Standort seiner Einheit wurde in den Plänen von Ungváry im Gegensatz zu den beiden anderen Bataillonen nicht eingezeichnet.
  50. Ungváry, Schlacht, S. 130; Bodó, Prónay, S. 41; ders. Favorites S. 344
  51. Ungváry, Battle, S. 80, dt. Ausgabe S. 130, Bodó, Prónay, S. 41; Favorites S. 344
  52. Béla Bodó, Prónay, S. 41; ders., Favorites, S. 344f; Józef Botlik, The Fate of Western Hungary 1918 - 1921, Buffalo o. J., S. 92 Anm. 216 Originaltitel Nyugat-Magyarország sorsa 1918 - 1921, Vassilvágy, 2. Auflage 2008; Ungváry, S. 80; Barotányi, A többi
  53. http://www.huszadikszazad.hu/1945-aprilis/bulvar/letartoztattak-pronay-pal-alezredest-a-szalasi-partizanok-vezeret, abgerufen zuletzt am 9. November 2016
  54. Bodó, Prónay, S. 44 - 69
  55. Bodó, Prónay, S. 4 und 44 - 69; ders. Favorites, S. 334 und 341ff; Ungváry, Battle S. 79 und Körner-Lakatos, S. 142
  56. Bodó, Prónay, S. 49, 53, 57ff, 66, 69; Robert Gerwarth/John Home, War in Peace, Oxford 2012, S. 63
  57. Bodó, Favorites, S. 334
  58. Bodó, Prónay, S. 8, 30, 32, 44ff, 50ff, 59ff, 67ff; ders., Favorites, S. 349; Robert Gerwarth/John Home, War in Peace, Oxford 2012, S. 63 nach Prónay, A határban
  59. Bodó, Prónay, S. 41; Magyarhonved-Blog, ungarische Wikipedia Pál Prónay. Laut Barotány wurde dies von der Moskauer Staatsanwaltschaft bekannt gegeben.
  60. ungarische Wikipedia https://hu.wikipedia.org/wiki/Trianon_M%C3%BAzeum
  61. Bodó, Prónay, S. 28 und 54, ungarische Wikipedia: Bp. IV. ker. állami házassági akv. 101/1921. folyószám
  62. Bodó, Favorites, S. 334
  63. Bodó, Prónay, S. 44 bzw. Burgenländische Heimatblätter 1