Bebra
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Bebra hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Kassel |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg |
Fläche: | 93,63 km² |
Einwohner: | 14.878 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 159 Einwohner je km² |
Höhe: | 195 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 36179 |
Vorwahl: | 06622 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | HEF |
Gemeindeschlüssel: | 06 63 20 03 |
Stadtgliederung: | 11 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausmarkt 36179 Bebra |
Offizielle Website: | www.bebra.de |
E-Mail-Adresse: | info@bebra.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Horst Groß (CDU) |
Bebra ist eine Kleinstadt im Nordosten Hessens, Deutschland.
Geographie
Bebra liegt im Landkreis Hersfeld-Rotenburg etwa 45 km südlich von Kassel an der Fulda. Die Stadt ist dank der markanten Lage am Fuldaknie auf den meisten Landkarten leicht zu finden. Sie ist umgeben vom Stölzinger Gebirge im Norden, dem Richelsdorfer Gebirge im Osten, dem Seulingswald im Südosten und dem Knüll im Südwesten. Die größten Nachbarorte sind Rotenburg und Bad Hersfeld.
Innerhalb des Stadtgebiets münden die Bäche Bebra, Iba, Solz, Lüder und die Ulfe in die Fulda.
Wappen
Blasonierung
Das Wappen zeigt in Rot einen silbernen, aufrecht stehenden Biber über zwei schräg gekreutzten silbernen Zwillingsfäden. Die Stadtfarben sind rot - weiß.
Bedeutung
Das Wappen Bebras veranschaulicht den Wandel Bebras vom Dorf zum bedeutsamen Eisenbahnknotenpunkt. Die Farben erinnern an das Wappen der Reichsabtei Hersfeld, zu deren ältestem Besitz der Ort gehörte. Bei den gekreuzten Zwillingsfäden handelt es sich um eine heraldische Symbolisierung von Eisenbahnschienen. Als bedeutender Eisenbahnknotenpunkt ist Bebra seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Das Wappen wurde der Gemeinde 1930 genehmigt und verfügt auch über einen Wappenspruch:
„Bebra, im Hessenland die Stadt, im roten Feld einen Biber hat, dazu ein gekreuztes Schienenpaar, im Leben mutig - im Streben wahr.“
Geschichte
Der Name Bebra leitet sich von Biberaho (Dorf am Biberfluss) ab. Später Bibera und heute Bebra.
Seine erste urkundliche Erwähnung erfuhr die Stadt in einem Güterverzeichnis von 786 des Klosters Hersfeld, dessen Bau im Jahr 769 fertiggestellt wurde. Der Grund der Erwähnung ist die Schenkung Bebras an das Kloster zur Deckung des Nahrungsbedarfs. Deswegen kann man davon ausgehen, dass das Verzeichnis selbst und somit auch Bebra als bestehende Ortschaft noch einige Jahre älter sind.

Die Siedlung blieb in den nächsten Jahrhunderten im Wesentlichen ein größeres Bauerndorf, wenn auch damals schon wichtige Verkehrsströme an dieser Stelle aufeinandertrafen. Zum einen gab es ein Verbindung Richtung Osten über Eisenach nach Halle. Zum anderen verband die Poststraße entlang des Fuldatals die Region mit dem Süden Deutschlands. Trotzdem wurde die Umgebung damals vom etwa 6 Kilometer entfernten Rotenburg dominiert, das den Status einer kleinen Residenzstadt genoss.
Ein Aufschwung erfasste Bebra mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes in Deutschland, der Mitte des 19. Jahrhunderts auch diese Region erfasste (siehe Bebraer Bahn). Gegen Ende des Jahrhunderts war die Stadt einer der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte Deutschlands. Zum einen wuchs dadurch die Einwohnerzahl innerhalb von ungefähr 70 Jahren von etwa 1300 Einwohnern auf 5063 (1946). Zum anderen verlor die Stadt durch den Aufschwung von Handel und Gewerbe ihren bisher ausschließlich ländlich geprägten Charakter, wobei wichtigster Arbeitgeber die damalige Reichsbahn war. Die Stadtrechte erhielt Bebra durch den Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau, Philipp Prinz von Hessen, am 20. September 1935.
Das Wachstum der Stadt setzte sich - durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen - bis in die 70er Jahre fort. Durch die gute Verkehrsanbindung siedelten sich einige größere Industriebetriebe an.
Während der Zeit der innerdeutschen Grenze wurde in Bebra eine Grenzübergangsstelle eingerichtet, um den Personen- und Güterverkehr in Interzonenverkehr später innerdeutschen Grenzverkehr abzufertigen.
Seit Mitte der 80er Jahre verlor Bebra als Eisenbahnknotenpunkt zunehmend an Bedeutung, was zu deutlicher Reduzierung des Güterverkehrs und somit zu weniger Arbeitsplätzen bei der Deutschen Bahn führte.
Religionen
In Bebra gibt es 12 evangelische, eine katholische und eine Evangelisch-methodistische Kirche, eine evangelisch-freikirchliche Gemeinde, eine landeskirchliche Gemeinschaft und eine syrisch-orthodoxe Kirche.
Politik

Die Stadtverordnetenversammlung Bebra zählt 37 Stadtverordnete. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 26. März 2006 wie folgt dar:
CDU | :18 Sitze |
SPD | :14 Sitze |
FWG | : 1 Sitz |
GfB | : 4 Sitze |
Der Magistrat besteht aus 8 Stadträten. Davon entfallen 5 Sitze auf die CDU und 3 Sitze auf die SPD.
Der Bürgermeister Horst Groß (CDU) wurde am 14. Oktober 2001 mit einem Stimmenanteil von 71,6 % wiedergewählt.
Wirtschaft
Verkehr
Bebra ist eine klassische Eisenbahnstadt, deren Bahnhof neben dem Personenbahnhof einen Rangierbahnhof umfasst. Daher ist mit der Deutschen Bahn eine Anreise problemlos möglich. Die Stadt gehört dem Nordhessischen Verkehrsverbund an. Als ICE-Haltepunkt der West-Ost-Linie bestehen Verbindungen ins Ruhrgebiet und Leipzig, Dresden und Berlin.
Im Westen der Stadt treffen die B 27 aus Norden bzw. Süden und die B 83 aus Westen aufeinander. Die B27 führt hierbei in Richtung Süden nach etwa 15 km bei Bad Hersfeld auf die A 4 und A 7. Von Osten kann Bebra über die Landesstraße 3251 erreicht werden.
Siehe auch: Eisenbahnen in Nordhessen, Bahnstrecke Bebra–Erfurt, Frankfurt-Bebraer Eisenbahn
Niedergang des Eisenbahnstandortes
Ende der 80er Jahre verlor Bebra als Eisenbahnknotenpunkt, auch unter Einflussnahme der Deutschen Einheit und dem einhergehenden Verlust des Grenzverkehrs, zunehmenden an Bedeutung. Dadurch verloren viele Einwohner Bebras ihre Arbeitsstelle, da die Deutsche Bahn über Jahre zum größten Arbeitgeber in Bebra zählte. Eine Bebraner Anekdote besagt, dass man in der Nachkriegszeit nicht fragte: "Wo arbeitest du?" sondern: "Wo bei der Bahn arbeitest du?".
In den letzten Jahren bemühten sich Lokalpolitiker und die Bundestagsabgeordneten des Kreises Hersfeld-Rotenburg um den Ausbau des Bebraner Bahnhofs zum "CargoZentrum".
Ansässige Unternehmen
- Siemens VDO Automotive AG
- Plustec
Städtepartnerschaften
Seit 1969 existiert eine Städtpartnerschaft mit Knaresborough (England), seit Anfang der 90er Jahre eine weitere mit Friedrichroda (Thüringen).
Stadtgliederung
Die Stadt Bebra hat 11 Stadtteile. Nach dem Alphabet sind das Asmushausen, Blankenheim, Braunhausen, Breitenbach, Gilfershausen, Iba, Imshausen, Lüdersdorf, Rautenhausen, Solz und Weiterode.
Entwicklung des Stadtgebiets
Eingemeindungen
Alle oben aufgeführten Ortsteile wurden mit der Gemeindereform 1972 eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1821 | 1830 | 1849 | 1858 | 1880 | 1900 | 1925 | 1939 | 1946 | 1965 | 1968 | 1971 | 1972 ¹ | 1975 | 1977 | 1982 |
Einwohner | 987 | 1066 | 1488 | 1164 | 1369 | 2037 | 2740 | 4830 | 6985 | 7780 | 7912 | 8155 | 15614 | 15740 | 15583 | 16638 |
Jahr | 1988 | 1999 | 2002 | |||||||||||||
Einwohner | 16485 | 15799 | 15105 |
(¹ nach Eingemeindung von 11 Stadtteilen)


Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn beginnend im Norden sind das folgende Gemeinden Cornberg, Nentershausen, Ronshausen, Ludwigsau und Rotenburg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Das Eisenbahnmuseum im historischen Wasserturm zeigt die für Bebra wichtige Geschichte des Eisenbahn am Ort. Direkt nebenan befindet sich eine 600mm-Schmalspurbahn, die an einigen Tagen von April bis September auch in Aktion erlebt werden kann. Das Spielzeugmuseum im Stadtteil Solz zeigt einen Blick auf Spielzeuge aus fast vergessenen Zeiten.
Bauwerke
Neben dem alten Rathaus sind verschiedene Fachwerkhäuser, die Parkanlagen der Stadt, sowie die Friedrichshütte zu erwähnen. Auch gibt es eine katholische, sowie eine evangelische Kirche, die nach dem 2. Weltkrieg komplett restauriert wurde.
Regelmäßige Veranstaltungen
Im Frühjahr gibt es einen Ostermarkt, im Herbst das Erntedank- und Heimatfest, in der Vorweihnachtszeit einen Weihnachtsmarkt. Neben Stadtfest finden im Sommer das Fischerfest, sowie ein Drachenfest statt. Alle zwei Jahre kann man die Gewerbeschau besuchen.
Weblinks
- Stadt Bebra
- Linkkatalog zum Thema Bebra bei curlie.org (ehemals DMOZ)