Landkreis Göttingen
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 51° 30′ N, 9° 56′ O |
Bundesland: | Niedersachsen |
Verwaltungssitz: | Göttingen |
Fläche: | 1.755,39 km2 |
Einwohner: | 328.028 (31. Dez. 2024)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 187 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | GÖ, DUD, HMÜ, OHA |
Kreisschlüssel: | 03 1 59 |
NUTS: | DE915 |
Kreisgliederung: | 39 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Reinhäuser Landstraße 4 37083 Göttingen |
Website: | www.landkreisgoettingen.de |
Landrat: | Bernhard Reuter (SPD) |
Lage des Landkreises Göttingen in Niedersachsen | |
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Der Landkreis Göttingen ist der südlichste Landkreis Niedersachsens und umfasst mit der Stadt Göttingen ein Oberzentrum. Er entstand am 1. November 2016 durch die Fusion des bisherigen Landkreises Göttingen mit dem Landkreis Osterode am Harz und hat rund 330.000 Einwohner auf einer Fläche von 1.753,41 km2. Seine Kreisstadt ist Göttingen, das seinen Sonderstatus gemäß dem Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) behält.[2]
Im Landkreis Göttingen liegen zwei UNESCO-Weltkulturerbe, das Kloster Walkenried und der Wiesenbeker Teich.
Geografie
Lage

Als Landkreis im äußersten Süden von Niedersachsen gehören im Osten mit dem Ober- und Mittelharz bereits Teile des Harzes zum Kreisgebiet, während im Westen Teile des Weserberglandes dazu gehören. Seine höchsten Erhebungen liegen im Harz und sind die höchste Stelle des Höhenzugs Auf dem Acker (865 m), der Stöberhai (720 m), der Große Knollen (687 m) und der Ravensberg (659 m). Hauptfluss ist die Leine, welche die zentral gelegene Kreisstadt Göttingen (150 m ü. NHN) durchfließt; die Werra tangiert nur das nach Hessen vorragende Gebiet um Hann. Münden (123 m ü. NHN).
Ausdehnung
Der nördlichste Punkt ist bei 51.83° nördlicher Breite (Werte gerundet) nahe Wildemann, der südlichste bei 51.29° nahe Nieste; der westlichste Punkt ist bei 9.55° östlicher Länge nahe Wahnhausen, der östlichste bei 10.68°E nahe Rothesütte. In Ost-West-Richtung ergibt sich somit eine Ausdehnung von ca. 80 km Luftlinie; in Nord-Süd-Richtung sind es etwa 59 km.
Nachbarkreise
Er grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Northeim und Goslar (beide in Niedersachsen), an die Landkreise Nordhausen und Eichsfeld (beide in Thüringen) sowie an den Werra-Meißner-Kreis, an den Landkreis Kassel, an die kreisfreie Stadt Kassel sowie deren Exklave Gut Kragenhof (alle in Hessen).
Berge
Die größten Höhen erreichen die Berge im Harz, so z. B. der Höhenzug Auf dem Acker (865 m), der Stöberhai (720 m), der Große Knollen (687 m), der Ravensberg (659 m), der Kummelberg (536 m) und der Hausberg (420 m) sowie im Naturpark Münden u. a. der Haferberg (581 m), der Kleine Steinberg (542 m), der Hohe Hagen (493 m), der Brackenberg (461 m), der Große Staufenberg (427 m) und der Totenberg (408 m).
Gewässer
Bekannte Gewässer im Landkreis Göttingen sind u. a. der Seeburger See, die Rhumequelle, der Juessee, die Söse- und Odertalsperre, sowie das UNESCO-Weltkulturerbe Wiesenbeker Teich und die Kloster-Teichlandschaft um den Priorteich.
Naturschutzgebiete


Im Alt-Landkreis Göttingen gab es zur Erhaltung wertvoller und gefährdeter Lebensräume sechs Naturschutzgebiete (NSG):[3]
- NSG Hühnerfeld
- NSG Rhumeaue/ Ellerniederung/ Gillersheimer Bachtal
- NSG Seeburger See
- NSG Totenberg
- NSG Ossenberg - Fehrenbusch
- NSG Großer Leinebusch.
Landschaftsschutzgebiete
Des Weiteren wurden vom Kreistag drei Landschaftsschutzgebiete (LSG) beschlossen:
- LSG Leinebergland
- LSG Unteres Eichsfeld
- LSG Weserbergland
Um die Naherholung zu fördern und der großen Arten- und Biotopvielfalt im südlichen Teil des Landkreises Rechnung zu tragen, wurde bereits 1959 (im damaligen Landkreis Münden) der Naturpark Münden geschaffen.
Auf der nebenstehenden Grafik sind die bis 2006 der EU gemeldeten Gebiete nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie im Landkreis Göttingen dargestellt. Die Gebiete mit einer roten Kreuzschraffur sind bereits als Naturschutzgebiete ausgewiesen.
Geschichte

In Umsetzung der „Verordnung, betreffend die Amts- und Kreisverfassung in der Provinz Hannover“ wurde 1867 in der preußischen Provinz Hannover erstmals ein Kreis Göttingen, auch Steuerkreis genannt, bestehend aus den selbständigen Städten Göttingen und Hann. Münden und den Ämtern Göttingen, Münden und Reinhausen, für die Zwecke der Steuer- und Militärverwaltung eingerichtet.
Für die Zwecke der allgemeinen Verwaltung wurde im Rahmen der Einführung der „Kreisordnung für die Provinz Hannover“ 1885 der Landkreis Göttingen gebildet. Er setzte sich zusammen aus den Gemeinden der Ämter Göttingen und Reinhausen (ohne die Gemeinde Meensen und den Gutsbezirk Ellerode, die zum Kreis Münden kamen).[4] Verwaltungssitz des neuen Landkreises, der zum Regierungsbezirk Hildesheim gehörte, wurde die kreisfreie Stadt Göttingen.
Neubildung 1973
Der Landkreis Göttingen wurde im Rahmen der kommunalen Gebietsreform am 1. Januar 1973 neu gebildet.[5] Er wurde aus den 1885 geschaffenen Landkreisen Göttingen (zu dem seit 1964 auch die bis dahin kreisfreie Stadt Göttingen gehörte), Duderstadt und Münden, den Gemeinden Adelebsen und Unterbillingshausen des Landkreises Northeim und der Gemeinden Lütgenhausen und Wollershausen des Landkreises Osterode am Harz gebildet.[6] Der Landkreis Duderstadt hatte zu diesem Zeitpunkt etwa 41.000, der Landkreis Münden etwa 45.000, der Altkreis Göttingen (ohne die Stadt) etwa 50.000 und die Stadt Göttingen mehr als 110.000 Einwohner.[7]
Neubildung 2016
In den Jahren 2012 und 2013 entstanden Pläne, den Landkreis Göttingen mit den Landkreisen Osterode am Harz und Northeim zusammenzufassen. Ein wichtiger Beweggrund dafür war, dass die niedersächsische Landesregierung nach einer Fusion Entschuldungshilfen, sogenannte „Fusionsprämien“, an den neuen Kreis Göttingen zahlt – vorausgesetzt, eine Fusion wird bis zum 31. März 2013 beschlossen. Neben der Entschuldungshilfe wollen die Kreise außerdem zukünftigen Mindereinnahmen aufgrund der in den kommenden Jahrzehnten zu erwartenden Bevölkerungsverluste entgegenwirken.[8]
Anfang 2013 zog sich der Landkreis Northeim von den Gesprächen zurück. Mitte Februar 2013 zeichnete sich nur noch der Zusammenschluss der Landkreise Göttingen und Osterode ab.[9] Die Kreistage von Göttingen (am 6. März 2013) und Osterode (am 11. März 2013) haben die Aufnahme von Fusionsverhandlungen beschlossen. Am 28. August 2013 stimmte der Göttinger Kreistag einer Fusion mehrheitlich zu.[10]
Am 1. November 2016 wurde die am 1. Februar 2014 mit einem entsprechenden Gebietsänderungsvertrag beschlossene Fusion der Landkreise Göttingen und Osterode am Harz zu einem neuen, größeren Landkreis Göttingen mit Göttingen als Kreisstadt umgesetzt.[11] Die Außenstellen der Kreisverwaltung in Duderstadt und Hann. Münden bestehen, ebenso wie eine neu einzurichtende in Osterode, weiterhin.[12]
Einwohnerentwicklung
Der Landkreis Göttingen wurde 1964, 1973 und 2016 deutlich vergrößert.
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1890 | 32.777 | [13] |
1900 | 33.261 | [13] |
1910 | 34.028 | [13] |
1925 | 36.355 | [13] |
1939 | 38.394 | [13] |
1950 | 65.411 | [13] |
1960 | 62.200 | [13] |
1970 | 155.400 | [14] |
1980 | 259.200 | [15] |
1990 | 256.744 | [16] |
2000 | 265.396 | [16] |
2010 | 257.840 | [16] |
2015 | 329.538 |
Politik
Landräte
Kreishauptmänner (Kreis Göttingen)
- 1868–1873 Valerian Graf von Pfeil und Klein Ellguth
- 1873–1885 Georg Dieterichs
Landräte (Landkreis Göttingen)
- 1885–1900 Georg Dieterichs
- 1901–1903 Wilhelm Heinichen
- 1903–1924 Georg Mannkopff
- 1924–1933 Wessel Georg Nordbeck
- 1933–1941 Bodo Wilke Freiherr von Bodenhausen
- 1941–1945 Hermann Kratzin
- 1946-1954 Ernst Fahlbusch (SPD)
- 1954-1957 Georg Grothey (CDU)
- 1957-1961 Ernst Fahlbusch (SPD)
- 1961–1966 Klaus-Peter Bruns (SPD)
- 1966-1968 Cuno Götz von Olenhusen (FDP)
- 1968–1970 Klaus-Peter Bruns (SPD)
- 1970–1973 Lothar Curdt (SPD)
- 1973–1976 Willi Döring (CDU)
- 1976–1981 Klaus Peter Bruns (SPD)
- 1981–1991 Willi Döring (CDU)
- 1991–1998 Heinrich Rehbein (SPD)
- 1998–2003 Heinrich Rehbein (hauptamtlicher Landrat, SPD) (* 1939)
- 2003–2011 Reinhard Schermann (CDU) (* 1943)
- 2011–heute Bernhard Reuter (SPD) (* 1955) (1999–2011 bereits Landrat des Landkreises Osterode am Harz, Teil des neuen Großkreises)
Kreistag
Wahlergebnisse und Mandatsverteilung seit 1. November 2016[17][18]:
Parteien und Wählergemeinschaften |
% 2016 |
Sitze 2016 |
---|---|---|
SPD | 34,7 | 25 |
CDU | 30,14 | 22 |
Grüne | 12,8 | 9 |
AfD | 5,36 | 4 |
Linke | 4,43 | 3 |
FDP | 4,37 | 3 |
FWLG | 3,56 | 3 |
Piraten | 1,18 | 1 |
LKR | 1,05 | 1 |
PARTEI | 0,81 | 1 |
NPD | 0,75 | – |
BI Für Osterode | 0,68 | – |
BLW | 0,17 | – |
Gesamt | 100,0 | 72 |
Wahlbeteiligung in % | 54,02 |
- 2016 LKR als ALFA.
Wahlergebnisse und Mandatsverteilung bis 31. Oktober 2016:
Parteien und Wählergemeinschaften |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 |
---|---|---|---|---|---|---|
SPD | 35,77 | 23 | 38,41 | 25 | 37,8 | 25 |
CDU | 32,53 | 21 | 37,73 | 23 | 38,7 | 26 |
Grüne | 19,80 | 13 | 13,15 | 8 | 11,3 | 8 |
FWLG | 4,43 | 3 | 0,68 | 1 | – | – |
Linke | 3,72 | 2 | 3,76 | 2 | 2,3 | 1 |
FDP | 2,32 | 1 | 6,27 | 4 | 5,9 | 4 |
Piraten | 1,37 | 1 | – | – | – | – |
ÖDP | 0,06 | 0 | – | – | – | – |
NPD | – | – | – | – | 1,1 | 0 |
parteilos | – | – | – | 1 | – | – |
Gesamt | 100,0 | 64 | 100,0 | 64 | 100,0 | 64 |
Wahlbeteiligung in % | 49,76 | 50,38 | 55,6 |
- 2001 Die Linke als PDS.
Wappen
Altes Wappen bis 31. Oktober 2016

Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt, darin ein schreitender goldener blaubewehrter Löwe, in Gold durch einen Maueranker verbunden, oben ein roter Schild mit silbernem Göpel, unten ein silbern unterlegtes sechsspeichiges rotes Rad.“
In der am 3. November 2016 neu beschlossenen Hauptsatzung des neuen Kreises wird dasselbe Wappen beschrieben.[21]
Partnerschaften
Der Landkreis Göttingen unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten und Verwaltungseinheiten:
- District Stroud, Gloucestershire (Vereinigtes Königreich), seit 1951
- Suresnes (Frankreich), seit 1959
- London Borough of Hackney, (Vereinigtes Königreich), seit 1973
- Komitat Fejér (Ungarn), seit 2000
Verkehr
Auf Grund der topografischen Gegebenheiten verlaufen die größeren Verkehrsachsen im Landkreis Göttingen in Nord-Süd-Richtung.
Schiene
Eine der wichtigsten Achsen des Nord-Süd-Verkehrs durchzieht im Leinetal den Kreis und die Kreisstadt. Hier verlaufen die älteste und die jüngste Bahnlinie im Kreis parallel. Schon im Jahre 1854 entstand die Verbindung von der Residenzstadt Hannover nach Göttingen durch die Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen. Sie führte ab 1856 über Dransfeld und Hann. Münden weiter nach Kassel („Hannöversche Südbahn“). Etwa den gleichen Weg nimmt die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg der Deutschen Bahn, die 1991 vollständig den Betrieb aufgenommen hat.
Mit dem Mündener Tunnel (10525 m, zweitlängster Tunnel Deutschlands) und dem Rauhebergtunnel (5210 m) befinden sich die beiden längsten Tunnel Niedersachsens im Landkreis.
1867 wurde die Bahnlinie Göttingen–Friedland–Arenshausen(–Halle) eröffnet. 1872 folgte die Verbindung Arenshausen–Hann. Münden über Eichenberg und Hedemünden (Bahnstrecke Halle–Hann. Münden), 1876 Friedland–Eichenberg–Eschwege (–Bebra–Frankfurt, „alte Nord-Süd-Strecke“).
Über Herzberg führt seit 1868/69 die Bahnstrecke Northeim–Nordhausen, von der seit 1870/71 die Bahnstrecke Herzberg–Seesen über Osterode abzweigt.
Bereits 1884 wurde Arenshausen–Friedland wieder aufgegeben, die Dransfelder Rampe (Göttingen - Dransfeld - Münden) folgte 1980.
Die Preußische Staatsbahn nahm 1910 die Bahnstrecke Göttingen–Bodenfelde („Oberweserbahn“) ins Weserbergland in Betrieb.
Die Göttinger Kleinbahn AG – die spätere Gartetalbahn – erschloss mit einer Schmalspurbahn die östliche Umgebung bis ins Eichsfeld und zwar 1897 bis Rittmarshausen und 1907 bis Duderstadt. Von hier hatte allerdings die Preußische Staatsbahn schon 1889 eine Linie nach Wulften und 1897 nach Leinefelde geführt. Weiter östlich durchzog ab 1911 noch die Bahnstrecke Bleicherode–Herzberg den Kreis. Ebenfalls wieder verschwunden sind die Bahnstrecke Gittelde–Bad Grund, die Bahnstrecke Osterode–Kreiensen, die Bahnstrecke Herzberg–Siebertal, die Bahnstrecke Scharzfeld–St. Andreasberg, die Schmalspurbahn Walkenried–Braunlage/Tanne und die Bahnstrecke Ellrich–Zorge.
Busverkehr
Der Landkreis Göttingen ist Teil des Verkehrsverbunds Süd-Niedersachsen (VSN). Innerhalb der Stadt Göttingen und von dort aus nach Bovenden und Rosdorf fahren die Busse der Göttinger Verkehrsbetriebe GmbH (GöVB); in Hann. Münden verkehren Stadtbusse der Regionalbus Braunschweig GmbH. Außerhalb der Städte gibt es ein Regionalbusnetz verschiedener Busunternehmen des VSN.
Die auf Kassel ausgerichteten Gemeinden Staufenberg (Niedersachsen) und Hann. Münden gehören zum Übergangsbereich zum Nordhessischem Verkehrsverbund NVV. Innerhalb dieses Bereiches gilt der VSN-Tarif, nach Kassel oder Witzenhausen derjenige des NVV.
Straße
Durch das Kreisgebiet verläuft die Bundesautobahn 7 Hannover–Kassel in Nord-Süd-Richtung. Mit dem Dreieck Drammetal gibt es eine Abzweigung zur Bundesautobahn 38 nach Halle (Saale). Des Weiteren bildet die B 3 zusammen mit der B 27 im Landkreis nahezu eine Nord-/Südachse sowie eine Ost-/Westachse mit Schnittregion Göttingen. Dabei kommt die B 27 aus dem östlich gelegenen Eichsfeld, um in Göttingen einen senkrecht-südlichen Verlauf einzuschlagen, während die B 3 direkt aus Norden kommt und in Göttingen die Verlaufsrichtung auf Südwest ändert.
Wirtschaft
Die Wirtschaftsförderung für den Landkreis Göttingen wird durch die Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH geleistet. Darüber hinaus hat sich die Südniedersachsenstiftung die Förderung der Entwicklung und des Wachstums des Landkreises und der Region Südniedersachsen in ihrer wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Gesamtheit zur Aufgabe gemacht.
Gesundheitswesen
Der Landkreis hat 13 Krankenhäuser mit 3266 Betten (Stand 2012)
→ Liste der Krankenhäuser im Landkreis Göttingen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Landkreis Göttingen, oberhalb von Bovenden befindet sich die Burg Plesse, eine mittelalterliche Burgruine und in Hann. Münden das Welfenschloss. Des Weiteren im Harzgebiet das HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle, das Welfenschloss Herzberg, die Einhornhöhle und Steinkirche Scharzfeld, die Burgruine Scharzfels sowie das UNESCO-Welterbe Kloster Walkenried. Zudem sind einige Altstädte wie z. B. Göttingen, Osterode am Harz, Duderstadt und Hann. Münden sehenswert.
Zur Pflege kultureller Einrichtungen wurde 1989 der Landschaftsverband Südniedersachsen als eingetragener Verein gegründet und 2004 die Südniedersachsenstiftung.
Medien
Presse
Im Landkreis Göttingen gibt es vier Tageszeitungen, deren Verbreitungsgebiete den vor der niedersächsischen Gebietsreform von 1972 bestehenden Altkreisen entsprechen. Im Altkreis Göttingen erscheint das Göttinger Tageblatt („GT“), im Altkreis Duderstadt das Eichsfelder Tageblatt („ET“) und im Altkreis Hann. Münden die Mündener Allgemeine („HNA“). Im Altkreis Osterode erscheint der Harz Kurier („HK“). Der Harz Kurier der „Harz Kurier Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG“ ist seit 1997 alleinige Tageszeitung im Kreis Osterode. Sie wurde 2006 von der Herzberger „Jungfer Druckerei und Verlag GmbH“ getrennt und wird seitdem in Braunschweig gedruckt. Auch der Mantel stammt aus dem Wolfsburger Raum.
GT und ET gehören zur Madsack-Gruppe, die unter anderem die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) und die Neue Presse herausgibt; die überregionale Berichterstattung wird von der HAZ gekürzt und neu zusammengestellt übernommen. Die Lokalredaktionen von GT und ET kooperieren, sodass Artikel aus der einen Lokalausgabe in der jeweils anderen erscheinen, wenn sie für die jeweilige Leserschaft von Interesse sind; für die Leser des ET gibt es so regelmäßig eine Kurzzusammenfassung des Lokalteils des GT aus dem den Landkreis dominierenden Oberzentrum Göttingen. Die beiden Zeitungen betreiben außerdem eine gemeinsame Website.
Die Mündener Allgemeine ist eine Regionalausgabe der dem Ippen-Verlag (Münchner Merkur) gehörenden Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) aus Kassel. Der überregionale Teil wird von der Zentralredaktion in Kassel übernommen. Für die Berichterstattung über das Land Niedersachsen sowie den Landkreis Göttingen unterhält die HNA eigene Redaktionen in Göttingen und Hannover. Die Inhalte aus diesen Außenredaktionen finden auch Verwendung in den beiden anderen niedersächsischen Ausgaben der HNA, der Sollinger Allgemeinen aus Uslar im Landkreis Northeim und der Northeimer Neuesten Nachrichten aus der Kreisstadt Northeim sowie im Harzkurier.
Radio und Fernsehen
Als Bestandteil des Landes Niedersachsen gehört der Landkreis Göttingen zum Sendegebiet des NDR. Obwohl der NDR ein eigenes Außenstudio in Göttingen unterhält, gibt es keine regionalen Auseinanderschaltungen der NDR-Programme für den Landkreis. Allerdings hat das Kreisgebiet in der Berichterstattung der Regionalsendungen aus dem NDR-Studio Braunschweig, die das östliche und südliche Niedersachsen abdecken, einen nicht unerheblichen Anteil.
Im Altkreis Göttingen sowie Teilen des Altkreises Duderstadt und kleinen Randgebieten des Altkreises Hann. Münden kann zudem das nichtkommerzielle Lokalradio „Stadtradio Göttingen“ mit seiner ausführlichen Lokalberichterstattung empfangen werden.
Die landesweiten kommerziellen Radiosender ffn und Hitradio Antenne strahlen regelmäßige Lokalfenster für das südliche Niedersachsen aus und betreiben hierfür Studios in Göttingen. Der nördliche Kreis empfängt allerdings durch den starken Sender auf Torfhaus je nach Lage eher die Regionalnachrichten Braunschweigs.
Städte und Gemeinden

In Klammern die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2024[22]
|
|
mit ihren Mitgliedsgemeinden
|
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- Harz (Landkreis Göttingen) (267,37 km², unbewohnt)
Gemeinden bis 2016
|
Mit ihren Mitgliedsgemeinden |
Gemeinden bis 1972
Dem alten Landkreis Göttingen gehörten vor 1973 die folgenden Städte und Gemeinden an:
|
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen GÖ zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus den Altkreisen (ohne die Stadt Göttingen) besondere Erkennungsnummern:
Gebiet | Buchstaben | Zahlen |
---|---|---|
Altkreis Göttingen | AA bis EZ | 100 bis 999 |
KA bis LZ | ||
NA bis NZ | ||
TA bis TZ | ||
VA bis VZ | ||
XA bis XZ | ||
ZA bis ZZ | ||
Altkreis Münden | HA bis HZ | |
MA bis MZ | ||
SC bis SZ | ||
UA bis UZ | ||
YA bis YZ | ||
Altkreis Duderstadt | JA bis JZ | |
PA bis RZ | ||
WA bis WZ |
Seit dem 15. November 2012 sind auch die Unterscheidungszeichen DUD (Landkreis Duderstadt) und HMÜ (Landkreis Münden) erhältlich. Anlässlich der Fusion mit dem Landkreis Osterode am Harz ist dessen Unterscheidungszeichen OHA seit dem 1. November 2016 im neuentstandenen Landkreis erhältlich. In der Stadt Göttingen wird nur das GÖ zugeteilt.
Literatur
- Carolin Köpp und Stefan Liebig (Autoren und Hrsg.) "Der neue Landkreis Göttingen"; Edition Limosa (Verlag); Ersterscheinungstag: 05.11.2016; ISBN 978-3-86037-611-9
- Alexander Engelhardt, Horst Henze [Hrsg.]: Der Landkreis Göttingen: Jubiläumsausgabe aus Anlaß des 100-jährigen Bestehens des Landkreises Göttingen. Verlag Kommunikation u. Wirtschaft, Oldenburg, 1985. ISBN 3-88363-043-8
- Rudi Ronge: Der Landkreis Göttingen: Geschichte, Landschaft, Wirtschaft. Stalling, Oldenburg, 1974.
- Otto Fahlbusch: Der Landkreis Göttingen: in seiner geschichtlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Entwicklung. Reise, Göttingen, 1960.
- Erwin Steinmetz: Geschichte des Landkreises Göttingen von 1807 bis zur Gegenwart im Überblick. In: Göttinger Jahrbuch. Bd. 34. 1986, Goltze, Göttingen, 1986. S. 145–182.
- Sigmund Koritnig (Hrsg.): Zur Mineralogie und Geologie der Umgebung von Göttingen. 285 Seiten, VFMG, Der Aufschluß, Sonderband 28, Heidelberg, 1978 (PDF; 42 MB).
Weblinks
- Website des Landkreises Göttingen
- Landkreis Göttingen auf den Seiten von Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945 von Rolf Jehke
- Die Inschriften des Landkreises Göttingen via Deutsche Inschriften Online
- Artikel Landkreis Göttingen In: GenWiki.de
Einzelnachweise
- ↑ Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).
- ↑ Gebietsänderungsvertrag zwischen den Landkreisen Göttingen und Osterode am Harz (PDF), letzter Zugriff: 1. Februar 2014.
- ↑ NLWKN Naturschutzgebiete in Niedersachsen
- ↑ Kreisordnung für die Provinz Hannover (1884)
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Göttingen vom 20. November 1972 (PDF; 37 kB)
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 208 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 207 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Info-Broschüre des Landkreises Göttingen zur Kreisfusion (PDF; 490 kB)
- ↑ NDR: Weg frei für Großkreis Göttingen
- ↑ Landkreis Göttingen wird größer: Kreistag stimmt für Fusion mit Osterode
- ↑ Gebietsänderungsvertrag zwischen den Landkreisen Göttingen und Osterode am Harz, letzter Zugriff: 1. Februar 2014.
- ↑ Artikel der Mündener Allgemeine, aufgerufen am 1. November 2016
- ↑ a b c d e f g Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Abgerufen am 2. Januar 2015.
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981
- ↑ a b c Regionaldatenbank Niedersachsen
- ↑ http://www.aktuelle-wahlen-niedersachsen.de/KW2016/KW/159.html
- ↑ http://www.landkreisgoettingen.de/pics/medien/1_1475223103/Kreiswahl2016endgueltigesErgebnisnachLosentscheidHZS___3__.pdf
- ↑ [1] Ergebnisse der Kommunalwahlen 2001 und 2006
- ↑ [2] Ergebnis der Kommunalwahlen 2011
- ↑ Amtsblatt 49/2016, S. 814
- ↑ Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).