Impala (Bier)
Impala ist eine Biermarke aus Mosambik. Sie gehört dem mosambikanischen Brauerei-Konzern Cervejas de Moçambique (CDM), seinerseits eine SABMiller-Tochter.
Das Impala-Bier wurde Ende 2011 eingeführt und gilt als weltweit erstes industriell hergestelltes Bier aus Maniok.[1] Der Name bezieht sich auf die afrikanische Impala-Antilope, das auch auf den Etiketten abgebildet ist.[2]
Das Bier wird aus 70 % Maniok und 30 % Gerste hergestellt und in der neuesten Brauerei der CDM, in Nampula gebraut.[1][2] Es hat einen Alkoholgehalt um 6,5 %,[3] höher als die üblichen 4,5 % bis 5,5 % anderer Biere.
Entstehungsgeschichte
Mit einem Bier aus Maniok sollten verschiedene Ziele erreicht werden: die Überproduktion an Maniok der regionalen Bauern sollte Abnahme finden, zur Stärkung der lokalen Wirtschaft. Zudem sollte ein kostengünstiges Bier auf den Markt kommen, als preiswertere Alternative für weniger kaufkräftige Schichten.[4]
Der Preis für Impala sollte bei etwa 70 % anderer Biere liegen. Das Mutterunternehmen handelte mit der Regierung Mosambiks dazu parallel eine ermäßigte Besteuerung aus.[1]
Die Brauerei visierte einen anfänglichen Verbrauch von 40.000 Tonnen Maniok an, der von 1.500 bis 2.000 Bauern bezogen werden sollte. Im Jahr 2015 lieferten bereits rund 7.500 Kleinbauern Maniok für Impala. Parallel engagierte sich CDM in der Region mit einigen gemeinnützigen, öffentlichkeitswirksamen Projekten, etwa neu angelegten Dorfbrunnen.[5]
Impala gilt seither als erfolgreich eingeführte Marke. Insbesondere die positiven Aspekte für die regionale Wirtschaft werden medial herausgestellt.[6] In der Folge wurde der Vertrieb verbessert und auf das ganze Land ausgeweitet, mit einer Produktion auch in Maputo.[2]
Möglicherweise wegen des gemeinnützigen Teilaspektes, wahrscheinlich aber auch wegen seines günstigen Preises und des höheren Alkoholgehalts gilt das Impala-Bier seither als populäres Bier der Jugendkultur im Land.[7]
Kritik
Mit dem Impala-Bier bringt die CDM ein preisgünstigeres Bier auf den Markt und spricht gezielt einkommensschwächere Schichten an, deren Einkommen langsam einen Anstieg verzeichnen. Ähnliches tut Diageo in anderen, meist ostafrikanischen Ländern. Damit ziehen die internationalen Konzerne diese Einkommenszuwäche ab, und verhindern eine deutlichere Verbesserung der Lebenssituation der Betroffenen.
Den Konzernen wird insbesondere vorgeworfen, gezielt Steuerersparnisse von den Regierungen zu erwirken. Ihr Hauptargument ist dabei, dass sie durch die Verwendung regional erzeugter Rohstoffe die Einkommenssituation der Bauern verbessern. So hat die SABMiller-Tochter CDM für ihr Impala-Bier in Mosambik einen Steuersatz von 10 % vereinbart, während alle anderen Biere mit 40 % besteuert werden. Ähnliches ist der SABMiller mit ihrem Eagle-Bier in Ländern wie Tansania, Uganda, Simbabwe und Sambia gelungen. In Kenia hat Konkurrent Diageo sogar eine vollständige Steuerbefreiung für sein Senator Keg-Bier erwirkt, das nun für 25 Kenia-Schillinge (ca. 0,22 Euro, Stand 13. November 2016) die 300ml-Dose verkauft wird.
Kritisch wird zudem gesehen, dass der Alkoholkonsum stark gefördert wird, mit allen seinen gefährlichen Auswirkungen auf Gesundheit und Gesellschaft.
Dem gegenüber stehen positive Aspekte wie die genannte Einkommensverbesserung der Bauern, aber auch die höhere, gesundheitlich unbedenklichere Qualität im Vergleich zu den privaten, unkontrolliert gebrauten Bieren des informellen Marktes, der in großen Teilen Afrikas weiter eine bedeutende Rolle spielt.
Mit ihren neuen preisgünstigen Bieren treten die Großbrauereien nun erstmals in direkte Konkurrenz zu den bisher viel preiswerteren, privat gebrauten Bieren.[8]
Weblinks
- Eintrag zu Impala-Bier auf www.beeradvocate.com
- Artikel vom 14. November 2011 zur Einführung des Impala-Bieres der mosambikanischen Zeitung @Verdade
Einzelnachweise
- ↑ a b c 13.09.2010: Mozambique: SABMiller’s unit may brew world’s first cassava beer und 14.11.2011: Africa: SABMiller launches its first ever cassava-based beer, Artikel im Branchen-Nachrichtenportal www.beverages-world.com, abgerufen am 20. November 2016
- ↑ a b c Artikel vom 18. Oktober 2012 über Kuriositäten des mosambikanischen Biermarktes auf der privaten Website eines brasilianischen Expatriates in Mosambik, abgerufen am 20. November 2016
- ↑ Eintrag zu Impala-Bier auf der Branchenwebsite www.beeradvocate.com, abgerufen am 20. November 2016
- ↑ Duas cervejas que contam a história de Moambique - „Zwei Biere, die die Geschichte Mosambiks erzählen“ (letzter Absatz), Artikel vom 18. August 2012 der portugiesischen Zeitung Diário de Notícias, abgerufen am 20. November 2016
- ↑ Aufnahmen und Erklärungen des CDM-Leiters José Moreira im Unternehmens-Video zum 20-jährigen Bestehen, Abruf auf YouTube vom 20. November 2016
- ↑ Englisch untertitelter Clip 1 und Englisch untertitelter Clip 2, Abruf auf YouTube vom 20. November 2016
- ↑ Clip der Band Os Cabacas zu ihrem Lied Impala und Clip von DJ Ardiles zu seinem Lied Uma cerveja, um bloco (Impala) , YouTube-Abrufe vom 20. November 2016
- ↑ portugiesischsprachiger Artikel vom 25. März 2013 des Wall Street Journals, abgerufen am 20. November 2016