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Katharina Thalbach

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Katharina Thalbach, 2012

Katharina Thalbach (* 19. Januar 1954 in Ost-Berlin, bürgerlich Katharina Joachim genannt Thalbach[1]) ist eine deutsche Schauspielerin und Regisseurin.

Leben

Herkunft und Anfänge

Katharina Thalbach entstammt einer Theaterfamilie, ihr Vater war der Regisseur Benno Besson, ihre Mutter war die Schauspielerin Sabine Thalbach. Der Schauspieler Pierre Besson und der Regisseur Philippe Besson sind ihre Halbbrüder, und auch ihre Tochter Anna Thalbach (aus der Beziehung zu dem Schauspieler Vladimir Weigl) ist Schauspielerin, ebenso ihre Enkelin Nellie.

Seit ihrem fünften Lebensjahr stand Katharina Thalbach auf der Bühne und spielte in Filmen mit. Nach dem Tod ihrer Mutter 1966 kümmerte sich unter anderem Helene Weigel, die Witwe Bertolt Brechts, um ihre schauspielerische Ausbildung.

Schauspielkarriere

DDR

1960 gab Katharina Thalbach mit Gerichtet bei Nacht unter der Regie von Hans-Joachim Kasprzik ihr Filmdebüt in der Rolle der Elfi Wagner. In der Folgezeit spielte sie in weiteren Fernsehproduktionen, etwa in Die letzte Chance (1962) oder in dem Zweiteiler Der Neue (1963/64). In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren feierte sie Erfolge am Berliner Ensemble und in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. In Lotte in Weimar (1975) spielte sie die Ottilie von Pogwisch. 1976 erhält sie als Lotte eine Hauptrolle in dem Film Die Leiden des jungen Werthers.

Im Dezember 1976 siedelte Thalbach zusammen mit ihrem Partner, dem Schriftsteller Thomas Brasch (1945–2001), in der Folge ihres Protests gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns von Ost- nach West-Berlin über.

BRD

In der Günter Grass-Verfilmung Die Blechtrommel (1979) verkörperte sie die Maria Matzerath. In Engel aus Eisen (1981) spielte sie die Lisa Gabler. In dem Fernseh-Vierteiler Väter und Söhne (1986) war sie die Elli Deutz. 1988 mimte sie in Zum Beispiel Otto Spalt an der Seite von Otto Sander die Tamara.

Bis zur Auflösung durch den Berliner Senat Anfang der 1990er Jahre gehörte Katharina Thalbach als Ensemble-Mitglied und Regisseurin zu den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin, die das Schiller-Theater und das Schloßparktheater betrieben. Am Tage der Auflösung inszenierte Katharina Thalbach die Theaterpremiere des Stückes Weiß alles und dickedumm von Coline Serreau und spielte die Hauptrolle.

Nach der Wende wirkte Thalbach weiterhin am Theater sowie in Film und Fernsehen. In Der Hauptmann von Köpenick verkörperte sie die Marie Hoprecht. In dem erotischen Psychokrimi Solo für Klarinette war sie die Louise Bethmann. In Leander Haußmanns Sonnenallee (1999) stellte sie die Rolle der Doris Ehrenreich dar. Im Tatort: Martinsfeuer (Erstausstrahlung: Dezember 1999) spielte sie in der Rolle der Elsie Antes die Episodenhauptrolle. In dem dreiteiligen Fernsehfilm Die Manns – Ein Jahrhundertroman mimte sie die Schauspielerin Therese Giehse. In Rainer Kaufmanns Der Job seines Lebens (2003) und seine Fortsetzung Der Job seines Lebens 2 – Wieder im Amt von Hajo Gies verkörperte sie Erika Strunz, die Frau des Langzeitarbeitslosen Erwin Strunz (Wolfgang Stumph), der durch eine Verwechslung zum Ministerpräsidenten wird. In der Verfilmung des Schillerwerkes Kabale und Liebe (2005) war sie als Frau Miller zu sehen. Im Polizeiruf 110: Dettmanns weite Welt (Erstausstrahlung: Februar 2005) spielte sie die Charlotte Pelzer. In Der Räuber Hotzenplotz (2006) spielte sie die Frau Schlotterbeck. Im Folgejahr war sie als Dolores Blumentritt in Detlev Bucks Hände weg von Mississippi zu sehen. Im selben Jahr verkörperte Thalbach das Rumpelstilzchen in der gleichnamigen Verfilmung. Von 2010 bis 2013 verkörperte sie die Mademoiselle Bertoux in den Filmen um Hanni & Nanni. In Die Vermessung der Welt (2012) war sie Dorothea Gauß, die Mutter von Carl Friedrich Gauß. In den Verfilmungen der Romane Rubinrot (2013), Saphirblau (2014) und Smaragdgrün (2016) aus der Buchreihe Liebe geht durch alle Zeiten von Kerstin Gier übernahm sie die Rolle der Madeleine „Maddy“ Montrose. In Til Schweigers Honig im Kopf (2014) verkörperte sie die Vivian. In der Hape Kerkeling-Verfilmung Ich bin dann mal weg (2015) spielte sie die Oma Bertha.

2016 war sie neben ihrer Tochter Anna und ihrer Enkelin Nellie an der Komödie am Kurfürstendamm in Tennessee Williams′ Theaterstück Die Glasmenagerie in der Rolle der Laura Wingfield zu sehen.[2]

Katharina Thalbach ist Mitglied der Deutschen Filmakademie, seit 1995 der Freien Akademie der Künste Hamburg und seit 1999 der Akademie der Künste Berlin.

Filmografie (Auswahl)

Theaterrollen (Auswahl)

Regiearbeiten (Auswahl)

Sprecherin in Hörbüchern (Auswahl)

Synchronisation

Gesang/Sprecherin in Musikstücken

Auszeichnungen

Thalbach bei der Einweihung ihres Sternes auf dem Boulevard der Stars in Berlin mit dem damaligen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, 2012

Literatur

Commons: Katharina Thalbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Katharina Thalbach im Interview. In: Gewandhaus-Magazin, Ausgabe Nr. 78 (Online-Version). Gewandhaus Leipzig, abgerufen am 19. Juli 2014.
  2. Katharina, Tochter Anna und Enkelin Nellie Thalbach feiern Premiere im „Theater am Kurfürstendamm“. Ein Drei-Generationen-Gespräch. in: morgenpost.de vom 3. März 2016; abgerufen am 8. August 2016.
  3. Pressemeldung des Progress Film-Verleihs (Memento vom 18. März 2013 im Internet Archive)
  4. Bundesverdienstkreuze für Andrea Breth und Katharina Thalbach auf nachtkritik.de