Ernst Philipp von Sensburg
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Ernst Philipp von Sensburg (* 1. Juli 1752 in Lonnerstadt; † 3. Juli 1831 in Karlsruhe) war ein badischer Ministerialbeamter, Minister und Diplomat.
Familie
Seine Eltern waren Juden und trugen den Namen Gerst. Sensburgs Vater war Adam Friedrich Sensburg (auch Marx Gerst, siehe auch Sensburg (Mrągowo)), ein bedeutender Heereslieferant im Siebenjährigen Krieg. Er konvertierte mit seinen Kinder, darunter auch Ernst Philipp, zum katholischen Glauben. Taufpate bei Ernst Philipp von Sensburg war Ernst Philipp Voit von Salzburg Probst, Regierungspräsident und ständiger Stadthalter zu Bamberg.
Ernst Philipp von Sensburg heiratete 1783 in Wien Thekla Maria Magdalena Schmitz, illegitime Tochter von Damian August Philipp Karl, Graf von Limburg-Vehlen-Styrum, Fürstbischof von Speyer, und wurde Vater einer Tochter.
Wirken
Noch während des Rechtwissenschaftsstudiums praktiziert Ernst Philipp von Sensburg am Reichshofrat in Wien und arbeitet hier an den landständischen Prozessen gegen die Kurfürsten und Herzöge. Dies gab ihm das Rüstzeug für die kommenden Verhandlungen, die er für Baden mit zahlreichen Staaten führte. Es verlieh ihm aber auch die nötige Weitsicht, die er später, als er die Leitung des Finanzministeriums übernahm, benötigte – zu ungünstiger Zeit, als die badischen Finanzen am Boden lagen.
Philipp von Sensburg wurde 1810 zum Staatsrat, 1814 zum referierenden Kabinettsystemsrat in Angelegenheiten des Finanz- und Innenministeriums ernannt. 1817 erhielt von Sensburg die Ernennung zum Direktor des Innenministeriums.
In den Jahren vor seiner Zeit als Direktor des Innenministeriums, aber auch noch nach 1817, gingen von Ernst Philipp von Sensburg zahlreiche Änderungsvorschläge die Staatsorganisation betreffend aus. In einer geheimen Kabinettskonferenz legte er in einem Referat mit dem Titel „Fortgesetzte Vorschläge, die subjektive Reduktion der Staatsziviladministration betreffend“ weitere Probleme des Staates dar. Ergänzt wurde dieser Vortrag durch die kurze Zeit später folgende Analyse mit dem Titel: „Die künftige Vereinfachung und Konzentrierung der Staatsverwaltung“.
Ernst Philipp von Sensburg schrieb mehrere Bücher die badischen und deutschen Finanzen und den Staatsdienst betreffend. 1831, in Freiherr von Sensburgs Todesjahr, erschien sein Buch „Ideen über einige Probleme im Steuerwesen und über einige andere Gegenstände, die an der Tagesordnung sind“.
Wiener Kongress
Zum Wiener Kongress 1814/1815 wurde von Sensburg entsandt, um für Baden in wichtigen Territorialfragen zu verhandeln. Hier gelang es ihm, die bayrischen Forderungen, wonach alles von Wertheim bis an die Banngrenze von Neckargemünd bayrisch werden sollte, zu entkräften. Nur durch geschickte Verhandlungen und richtige Einschätzung der politischen Lage war dies möglich, da der Landgewinn für Bayern einen großen Machtzuwachs bedeutet hätte.
Zusammen mit diesen Verhandlungen, die er mit dem Grafen von Nesselrode führte, leitete er auch die Unterredungen über die Militärverpflegungssachen, was er für Baden und Österreich gleichfalls so vortrefflich leistete, dass er hierfür den österreichischen Leopolds-Orden erhielt.
Ruhestand und Tod
Im Juli 1830 bat er zum wiederholten Mal um die Versetzung in den Ruhestand. Er war inzwischen 78 Jahre und der älteste Staatsminister Badens. Großherzog Leopold (Baden) ließ diesen Mann, der unter vier Regenten die Geschicke des sich neu formierenden Staates geleitet hatte, jedoch nur ungern gehen. Am 3. Juli 1831 starb Ernst Philipp von Sensburg im Alter von 79 Jahren in Karlsruhe.
Auszeichnungen
Ernst Philipp von Sensburg war zu einer sehr schwierigen Zeit Minister in Baden geworden und hatte durch sein Engagement Wichtiges für den Staat geleistet, was auch an den Auszeichnungen, die er erhielt, deutlich wird.
Für seine herausragenden Dienste während des Wiener Kongresses, aber auch für die weitläufigen Mediationsaufgaben, wurde Ernst Philipp von Sensburg am 4. August 1815 in den erblichen Freiherrnstand erhoben.
Er war Ritter des Kommandeurkreuzes des Zähringer Löwenordens und Ritter des Großherzoglich hessischen Ludwigsordens, Träger des Ritter-Kreuzes des Kaiserlich österreichischen Leopoldsordens und des russischen St.-Annen-Ordens 2. Klasse in Brillanten sowie des Groß-Kreuzes des Zähringer Löwenordens.
Weblinks
Zu Sensburg und der genealogischen Entwicklung derer von Sensburg im 19. und 20. Jahrhundert
Personendaten | |
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NAME | von Sensburg, Ernst Philipp |
KURZBESCHREIBUNG | Diplomat, 19. Jahrhundert |
GEBURTSDATUM | 1. Juli 1752 |
GEBURTSORT | Lonnerstadt |
STERBEDATUM | 3. Juli 1831 |
STERBEORT | Karlsruhe |