Igor Levit

Igor Levit (russisch: Игорь Левит; * 10. März 1987 in Gorki, heute Nischni Nowgorod) ist ein russisch-deutscher Pianist.
Leben
Erste Unterweisung im Klavierspiel erhielt Levit im Alter von drei Jahren durch seine Mutter Elena Levit, „einer Opern-Korrepetitorin und Enkel-Schülerin von Heinrich Neuhaus“.[1] Das erste „Konzert gab er mit sechs mit dem Philharmonie-Orchester von Nischni Nowgorod, Händels F-Dur-Klavierkonzert.“[2] 1995 übersiedelte seine jüdische Familie von Russland nach Hannover, wo er das Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium besuchte.[3] Levit studierte von 1999 bis 2000 am Mozarteum Salzburg bei Hans Leygraf und wechselte anschließend 13-jährig an das Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter (IFF) der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Hier wurde er von Karl-Heinz Kämmerling, Matti Raekallio und Bernd Goetzke unterrichtet. Unterstützt durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes schoss Levit 2010 sein Studium mit Auszeichnung ab.[4][5]
Seit 2000 konzertiert Levit in Europa, USA und Israel. Klavierkonzerte spielte er mit dem English Chamber Orchestra, der NDR Radiophilharmonie Hannover, den Nürnberger Symphonikern, den Stuttgarter Philharmonikern und dem Israel Philharmonic Orchestra. Kammermusik macht er mit Mischa Maisky, Sergei Alexandrowitsch Krylow, Kim Kashkashian, Gavriel Lipkind und Daniel Müller-Schott. Mit Maxim Vengerov und Alisa Weilerstein spielt Levit im Klaviertrio.
Eleonore Büning bescheinigte ihm 2010 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, schon vor dem Examen „einer der großen Pianisten dieses Jahrhunderts“ zu sein.[6] Im Oktober 2011 strahlte 3sat den 45-minütigen Dokumentarfilm Igor Levit – mein Liszt über den Pianisten und seine Vorliebe für die Musik Franz Liszts aus.
Diskografie (Auswahl)
Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Alben | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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- Beethoven: The Late Piano Sonatas. Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr. 28 in A-Dur op. 101, Klaviersonate Nr. 29 B-Dur op. 106, Klaviersonate Nr. 30 op. 109 in E-Dur, Sonate Nr. 31 As-Dur op. 110, Klaviersonate Nr. 32 in c-Moll, op. 111. (Sony Classical 2013, Aufnahme zwischen dem 2. bis 5. Januar und 3. bis 5. Februar 2013 in der Siemens-Villa in Berlin.)[7]
- Bach: Partitas. Johann Sebastian Bach: Partita Nr. 1 in B-Dur BWV 825, Partita Nr. 2 in c-Moll BWV 826, Partita Nr. 4 in D-Dur BWV 828, Partita Nr. 3 in a-Moll BWV 827, Partita Nr. 5 in G-Dur BWV 829, Partita Nr. 6 in e-Moll BWV 830. (Sony Classical 2014, Aufnahme zwischen dem 23. bis 26. Januar und dem 8. bis 11. Mai 2014 im Saal 1 des Funkhaus Nalepastraße in Berlin.)[8]
- Bach, Beethoven, Rzewski. Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen, Ludwig van Beethoven: Diabelli-Variationen op. 120, Frederic Rzewski: The People United Will Never Be Defeated! (Sony Classical 2015, Aufnahme vom 6. bis 9. August 2015 im Funkhaus Nalepastraße.)[9]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2004: 2. Preis beim International Maria Callas Grand Prix in Athen[10]
- 2004: 1. Preis beim International Hamamatsu Piano Academy Competition in Hamamatsu[11]
- 2004: 2. Preis beim Kissinger Klavierolymp
- 2005: Silbermedaille beim Arthur Rubinstein International Piano Master Competition in Tel Aviv, sowie „den Sonderpreis für Kammermusik, den Publikumspreis und den Sonderpreis für die beste Aufführung des zeitgenössischen Pflichtstücks“[12]
- 2005: Praetorius-Förderpreis des Landes Niedersachsen
- 2009: Luitpoldpreis beim Kissinger Sommer
- 2013: WEMAG-Solistenpreis bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern[13]
- 2013: Young Artist Award der Royal Philharmonic Society[14]
- 2014: Preis Årets Internationale CD des dänischen Radiosenders DR P2 für Beethoven: The Late Piano Sonatas[15]
- 2014: ECHO Klassik in der Kategorie Solistische Einspielung des Jahres für die Aufnahme Beethoven: The Late Piano Sonatas
- 2014: Preis der deutschen Schallplattenkritik für Beethoven: The Late Piano Sonatas[16]
- 2014: Newcomer Prize bei den BBC Music Magazine Awards[17]
- 2016: Gramophone Award für die Einspielung Bach, Beethoven, Rzewski[18]
Filme (Auswahl)
- Igor Levit – Mein Liszt. Dokumentarfilm (2011), 43:00 Min., Regie: Andreas Morell, Produktion: AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion, Erstsendung: 8. Oktober 2011 auf 3sat, Deutschland, Inhaltsangabe von AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion.
Weblinks
- Offizielle Website
- Werke von und über Igor Levit im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Igor Levit bei IMDb
Einzelnachweise
- ↑ Kai Luehrs-Kaiser: Igor Levit nahm für Beethoven 32 Kilo ab. Die Welt, 27. August 2013, abgerufen am 13. November 2016.
- ↑ Christiane Peitz: Zorn und Zärtlichkeit. Der Tagesspiegel, 25. Mai 2011, abgerufen am 13. November 2016.
- ↑ Uwe Rademacher: Fünf Jahre KWR-Stiftung. In: KWR-Stiftung.de, 21. September 2013.
- ↑ Aktuelles Porträt. Studienstiftung des Deutschen Volkes, abgerufen am 13. November 2016.
- ↑ Igor Levit, Klavier, * 1987 in Nizhni Nowgorod. Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, 11. November 2013, abgerufen am 13. November 2016.
- ↑ Eleonore Büning: Eine große Erschütterung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Mai 2010.
- ↑ Dominy Clements: Review. Recording of the month. Musicweb International, abgerufen am 12. November 2016 (englisch).
- ↑ Rob Pennock: Igor Levit plays J. S. Bach’s Partitas, BWV825-830 (Sony Classical). The Classical Source, abgerufen am 12. November 2016 (englisch).
- ↑ Mario-Felix Vogt: Igor Levit. Der Triathlet. Fono Forum, November 2015, abgerufen am 12. November 2016.
- ↑ Maria Callas Grand Prix. The Athenaeum Conservatory, abgerufen am 12. November 2016 (englisch).
- ↑ Levit, Igor. Klavier. Deutsche Stiftung Musikleben, abgerufen am 12. November 2016.
- ↑ Im Gespräch: Der Pianist Igor Levit. Westdeutscher Rundfunk Köln, 26. November 2015, abgerufen am 12. November 2016.
- ↑ Verleihung des WEMAG-Solistenpreises an Igor Levit. WEMAG, 18. Juli 2013, abgerufen am 12. November 2016.
- ↑ Young Artists: Past Winners. Royal Philharmonic Society, abgerufen am 12. November 2016 (englisch).
- ↑ P2 Prisen 2014 - Så er det nu! DR P2, 7. Februar 2014, abgerufen am 12. November 2016 (dänisch).
- ↑ Jahrespreis des PdSK für Igor Levit. Preis der deutschen Schallplattenkritik, abgerufen am 12. November 2016.
- ↑ BBC Music Magazine Awards 2014. Newcomer Award. In: You Tube. BBC Music Magazine, 10. April 2014, abgerufen am 12. November 2016 (englisch).
- ↑ Igor Levit wins Gramophone's 2016 Recording of the Year Award. Gramophone, 15. September 2016, abgerufen am 12. November 2016 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Levit, Igor |
ALTERNATIVNAMEN | Левит, Игорь (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russisch-deutscher Pianist |
GEBURTSDATUM | 10. März 1987 |
GEBURTSORT | Gorki |