Glambeck (Löwenberger Land)
Glambeck Gemeinde Löwenberger Land
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Koordinaten: | 52° 56′ N, 13° 4′ O |
Höhe: | 48 m ü. NHN |
Einwohner: | 127 (5. Jan. 2015) |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1997 |
Postleitzahl: | 16775 |
Vorwahl: | 033086 |
Glambeck ist ein Ortsteil der Gemeinde Löwenberger Land im Norden des Landes Brandenburg. Er entstand als eigenständiges Dorf zu Beginn des 14. Jahrhunderts.
Geographie
Glambeck liegt im Süden des Naturraums der Granseer Platte. Es grenzt im Norden an die Gemeinde Sonnenberg und die Stadt Gransee, im Osten an den Ortsteil Großmutz, im Süden an die Ortsteile Hoppenrade und Grieben sowie im Westen an die Gemeinde Vielitzsee im Landkreis Ostprignitz-Ruppin.
Im Süden befindet sich das Naturschutzgebiet Harenzacken.[1]
Geschichte
Siedlungsgeschichte ab dem 14. Jahrhundert bis 1945

Glambeck wurde 1375 als Glambeke erstmals urkundlich erwähnt.[2] In der Folge verschiedener kriegerischer Aueinandersetzungen und Epidemien fiel das Dorf wüst. Um 1530 kam Glambeck an das Zisterzienserinnenkloster Lindow. Nach der Säkularisation des Klosters gehörte es bis zur Aufhebung der Grundherrschaft zu den landesherrlichen Ämtern Lindow (bis 1765), Friedrichsthal (bis 1819) und Alt Ruppin (bis 1872). 1574 gab es in Glambeck ein Schulzengut. Die wüste Feldmark wurde von Bauern aus umliegenden Dörfern genutzt. 1690 wurde die Feldmark von Glambeck mit Familien aus der Schweiz besiedelt. Im Zuge dessen wurde eine reformierte Kirche errichtet.[3] Diese Fachwerkkirche (1708 eingeweiht) ersetzte die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte erste Dorfkirche aus dem 16. Jahrhundert.[2]
Im Jahr 1800 gab es in Glambeck einen Krug. 1843 hatte Glambeck die Struktur eines Straßendorfes. Im Jahr 1900 bildete Glambeck eine Landgemeinde mit 780 ha Fläche im Kreis Ruppin der Provinz Brandenburg. Die beiden Weltkriege haben dem Ort keinen Schaden zugefügt, sicherlich sind aber einige Einwohner zu Tode gekommen.
Dorf Glambeck 1946–1990
Nach dem Zweiten Weltkrieg, 1946 wurden im Rahmen der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone 89 ha Bodenfläche ehemaliger Großbauern aufgeteilt. Seit der Verwaltungsreform von 1952 gehörte Glambeck zum Kreis Gransee des Bezirks Potsdam. Die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft wurde 1953 gegründet, eine weitere folgte.[3]
Mit der Verwaltungsreform von 1952 gelangte Glambeck zum Kreis Gransee des Bezirks Potsdam. Die hölzerne Dorfkirche, liebevoll auch Kirchlein im Welsetal genannt, musste 1979 baupolizeilich gesperrt werden, ihr drohte der Einsturz.[2] Die nahe Umgebung des Ortes zählte in der späten DDR-Zeit zum Sonderjagdgebiet der Staatssicherheit.[2]
Glambeck seit 1991
Nach der deutschen Wiedervereinigung mit der Bildung neuer Bundesländer wurde die Gemeinde Glambeck 1992–1997 durch das Amt Löwenberg verwaltet, 1993 kam es zum Landkreis Oberhavel. Am 31. Dezember 1997 wurde das Amt Löwenberg aufgelöst und Glambeck schloss sich mit neun weiteren Gemeinden zur neuen Gemeinde Löwenberger Land zusammen. Glambeck bildet seitdem einen Ortsteil.[4]
Die politische Wende brachte für die Dorfkirche die Rettung: zunächst zwar von der Evangelischen Kirche aufgegeben, dann wurden aufgrund der Aktivitäten eines 1998 gegründeten Fördervereins Denkmale Glambeck Gelder zur Verfügung gestellt und Spenden aquiriert, um eine komplette Restaurierung vornehmen zu können. Im Januar 2000 war das Gotteshaus, ausgerüstet mit einer Original-Bronzeglocke aus der Berliner Gießerei Fuchs (Gussjahr 1770), fertig gestellt und Bischof Wolfgang Huber weihte es wieder ein. Das war ein entscheidender Schritt für die kulturelle Entwicklung des Ortes. Ein benachbartes Taubenhaus wurde ebenfalls denkmalgerecht wieder hergestellt; beide – die Kirche und das Taubenhaus – bilden inzwischen ein Baudenkmalsensemble. Die Glambecker Dorfkirche ist Offene (Wege)Kirche, Konzert- und Ausstellungsraum und seit 2005 eine von neun Fahrradkirchen Deutschlands.[2]
Einwohnerentwicklung
Die folgende Tabelle zeigt die Einwohnerentwicklung von Glambeck zwischen 1875 und 1996 im Gebietsstand des jeweiligen Stichtages:[5]
Stichtag | Einwohner | Bemerkungen |
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238 | Volkszählung |
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202 | Volkszählung |
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239 | Volkszählung |
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234 | Volkszählung |
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233 | Volkszählung |
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193 | Volkszählung |
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314 | Volkszählung |
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287 | Volkszählung |
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199 | Volkszählung |
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
187 | Volkszählung |
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146 | Volkszählung |
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
129 | Tag der Deutschen Einheit |
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
136 | letzter Stichtag vor Gemeindefusion |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Brandenburg-Viewer. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, abgerufen am 21. Juli 2015.
- ↑ a b c d e Kurzgeschichte von Glambeck, Schorfheide, abgerufen am 12. Nov. 2016.
- ↑ a b Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil II. Ruppin. Klaus D. Becker, Potsdam 2011, ISBN 978-3-941919-79-2, S. 72 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gemeinde Löwenberger Land. In: service.brandenburg.de. Das Dienstleistungsportal der Landesverwaltung. Landesregierung Brandenburg, abgerufen am 21. Juli 2015.
- ↑ Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberhavel (= Beitrag zur Statistik. Band 19.7). Potsdam 2006 (PDF-Datei; 0,3 MB).