Bewegung für den Rücktritt von Präsidentin Park Geun-hye
Der Protest in Südkorea im Jahr 2016 ist eine Bewegung zur Absetzung des amtierenden Staatsoberhaupts Park Geun-hye (koreanisch 박근혜) und fand seinen ersten Höhepunkt am 29. Oktober 2016, als Tausende Koreaner gegen politische Unterdrückung, die weitverbreitete Korruption und eine verantwortungslose Haltung ihrer Präsidentin Park Geun-hye auf die Straße gingen.

Mitte Oktober 2016 weitete sich der enge Kontakt zwischen Präsidentin Park und der politischen Außenseiterin Choi Soon-sil zum öffentlichen Skandal aus. Choi Soon-sil ist die Tochter des 1994 verstorbenen schamanistischen Geistlichen Choi Tae-min. Das Vertrauensverhältnis zwischen den Frauen wurde als intensiv beschrieben und brachte Choi den Spitznamen „weiblicher Rasputin“ ein. Für politische Beobachter und staatliche Ermittlungsbehörden lag es nahe, dass sie die Amtsgeschäfte der Präsidentin willkürlich beeinflusste. Eine Mitwirkung in dieser Form verstößt sowohl gegen das Prinzip der demokratischen Legitimation in der südkoreanischen Verfassung als auch gegen diverse Vorschriften zur Sicherung von Staatsgeheimnissen. Ende Oktober durchsuchte die Staatsanwaltschaft Büros und Wohnungen, die sie mit Choi in Verbindung brachte.[1]
Medienberichte über die Verbindung zwischen Park und Choi lösten zur gleichen Zeit Massenproteste v. a. in der Hauptstadt der Republik Korea Seoul aus. Am 1. November versuchte ein Demonstrant, mit einem Bagger in das Bürogebäude des obersten Staatsanwalts einzudringen. Am selben Tag wurde Choi Soon-sil in Seoul verhaftet.[2]
In der koreanischen und angelsächsischen Öffentlichkeit wird der politische Skandal, der die Proteste mitverursachte, manchmal als Choi Soon-sil gate bezeichnet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ http://www.channelnewsasia.com/news/asiapacific/south-korea-s-president-accused-of-leaking-classified-documents/3237900.html
- ↑ Affäre in Südkorea: Vertraute von Präsidentin Park festgenommen. FAZ.net, 1. November 2016, abgerufen am 12. November 2016.