Hohen Pritz
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 38′ N, 11° 53′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Ludwigslust-Parchim | |
Amt: | Sternberger Seenlandschaft | |
Höhe: | 63 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,7 km2 | |
Einwohner: | 375 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19406 | |
Vorwahl: | 038485 | |
Kfz-Kennzeichen: | LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 76 062 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Am Markt 1 19406 Sternberg | |
Website: | http://www.amt-sternberger-seenlandschaft.de/ | |
Bürgermeisterin: | Britta Täufer | |
Lage der Gemeinde Hohen Pritz im Landkreis Ludwigslust-Parchim | ||
![]() |
Hohen Pritz ist eine Gemeinde im Nordosten des Landkreises Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wird vom Amt Sternberger Seenlandschaft mit Sitz in der Stadt Sternberg verwaltet.
Geografie und Verkehr
Die Gemeinde liegt inmitten einer hügeligen Seelandschaft südlich von Sternberg. Vor allem der Osten des Gemeindegebietes ist bewaldet, südlich von Kukuk befindet sich das Waldgebiet Kukuksbuchen. In der Gemeinde liegen Kukuk und Klein Pritz am Kleinpritzer See. Der See ist über den Schlower Bach mit der Mildenitz verbunden. Höchster Punkt im Gemeindegebiet ist eine namenlose Anhöhe wenig östlich des Ortes Hohen Pritz mit 84,3 m ü. HN.
Nördlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 192. Bis Sternberg sind es neun Kilometer. Im Osten der Gemeinde befindet sich die stillgelegte Bahnstrecke Wismar–Karow.
Zu den Ortsteilen von Hohen Pritz gehören Klein Pritz, Kukuk und Dinnies [2]
Geschichte
Hohen Pritz
wurde urkundlich 1256 erstmals als Pritutsen erwähnt, als Fürst Pribislaw II. von Parchim-Richenberg seinem Kaplan Jordan die Pfarre zu Wamckow mit der Tochterkirche Hohen Pritz verleiht. [3] 1346 soll Iwan von Below in Hohen Pritz gelebt haben. [4] Ende des 16. Jahrhunderts bis Mitte des 17. Jahrhunderts hatten die von Bülow auf Hohen Pritz gesessen, danach folgten Johann Lüder von Dessin und Klaus von Parkentin. Ab 1766 gehörte das Dorf der Herzoglichen Kammer und ab 1849 zu den Großherzoglichen Hausgütern.
Der Name stammt vom altslawischen Wort prêtokŭ für Durchfluss ab und bedeutet so Durchflussort. [5]
Kukuk
Der Name Kukuk stammt vom altslawischen Wort kok oder kuk, dem Namen des Lokators ab und bedeutet also Ort des Kokaša, Kokoša. [6]
Dinnies
Nach Urkundenlage wurde Dinnies wurde 1467 als Dynghist, 1471 als Dingiste und 1496 als Dingeste erwähnt. [7] Der Name stammt vom altslawischen Wort din für tief ab und bedeutet so Tiefer Ort. Ob Dinnies von Dionysios abstammt, ist fraglich. [8]
Nach dem Zweiten Weltkrieg besiedelten Flüchtlinge aus Ostpreußen und Bessarabien die frühere Domäne des Ortes. Hohen Pritz wurde nach 1990 zu einem Zentrum und Treffpunkt der Bessarabiendeutschen in Mecklenburg. [9]
Sehenswürdigkeiten
- Dorfkirche Hohen Pritz, ein einfacher rechteckiger Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert mit 1515 angesetztem Westturm.
-
Dorfkirche in Hohen Pritz 2008
-
Hohen Pritz, Blick vom Kirchturm 2012
-
ehemalige Gutsanlage in Dinnies 2012
-
Detail, Schalluken im Kirchturm 2012
Literatur und Quellen
Literatur
- Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. IV. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Bützow, Sternberg, Güstrow, Krakow, Goldberg, Parchim, Lübz und Plau. Schwerin 1901, Neudruck 1993 ISBN 3-910179-08-8 S. 176–178.
- ZEBI e. V., START e. V.: Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Parchim. Bremen, Rostock 2001 ISBN 3-86108-795-2 S. 207
- Tilo Schöfbeck: Das Land Sternberg im Mittelalter (7. - 13. Jh.). Genese einer Kulturlandschaft im Gebiet der Warnower. In: Slawen und Deutsche im Hochmittelalter östlich der Elbe. Band 8, Studien zur Archäologie Europas. Bonn 2008 ISBN 978-3-7749-3485-6
Gedruckte Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ § 8 der Hauptsatzung (PDF; 273 kB) der Gemeinde
- ↑ MUB II. (1864) Nr. 770
- ↑ MUB X. (1877) Nr. 6653
- ↑ Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: MJB Bd. 46 (1881) ISSN 0259-7772, S. 3–168, hier S. 111.
- ↑ Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: MJB Bd. 46 (1881) ISSN 0259-7772, S. 3–168, hier S. 78.
- ↑ Tilo Schöfbeck: Das Land sternberg im Mittelalter (7. - 13. Jh.).2008, S. 205.
- ↑ Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: MJB Bd. 46 (1881) ISSN 0259-7772, S. 3–168, hier S. 40.
- ↑ Frank Pergande:Die fremde Hälfte. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Oktober 2012.