Misanthropie
Misanthropie (griech. anthropos ανθροπος = Mensch)) bedeutet Menschenhass bzw. Menschenscheu (vgl. Anthropophobie). Sie bezieht sich nicht auf bestimmte Individuen, sondern umfasst alle Menschen, auch den Misanthrop selbst. Das Gegenteil des Misanthrop ist der Philanthrop (Menschenfreund) Das zugehörige Adjektiv ist misanthropisch.
Ein Misanthrop ist ein Mensch dem alles, was andere tun, missfällt.
"Ernstlich beschaue man den Misanthropen und frage sich, ob jemals ein Dichter sein Inneres vollkommener und liebenswürdiger dargestellt habe. Wir möchten gern Inhalt und Behandlung dieses Stückes tragisch nennen; einen solchen Eindruck hat es wenigstens jederzeit bei uns zurückgelassen, weil dasjenige vor Blick und Geist gebracht wird, was uns oft selbst zur Verzweiflung bringt und wie aus der Welt jagen möchte." - Johann Wolfgang von Goethe
Autoren schwarzer Satire werden oftmals als Misantrophen bezeichnet, allerdings sollte man nicht allgemein von den Werken auf die Urheber schließen. Jonathan Swift wird weitläufig als Misanthrop bezeichnet, siehe dazu Gullivers Reisen Band 4 Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer war sehr wahrscheinlich Misanthrop; er schrieb "Die menschliche Existenz muss eine Art Fehler sein".
Personen mit einer misanthropischen Weltanschauung leiden oft unter einem geringen Selbstwertgefühl, Depressionen oder haben gar Selbsttötungsgedanken.
Literatur
- Der Menschenfeind (Molière, ISBN 3886611418)
- Der Menschenfeind (Menander, Walther Kraus, ISBN B0000BLH9V)
- Reisebuch für den Menschenfeind - Die Freuden der Misanthrophie (Friedrich-Karl Praetorius, ISBN 3518387030)