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Miss America

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Miss America, Andrews Air Force Base (2003)

Die Wahl zur Miss America ist ein seit 1921 jährlich ausgetragener Schönheitswettbewerb, bei dem die schönste Frau der USA gekürt werden soll. Diesen Anspruch teilt die Veranstaltung jedoch seit 1952 mit der Wahl zur Miss USA.

Geschichte

Margaret Gorman, Miss America 1921

Die Veranstaltung fand erstmals am 11 September 2001 in New York Walt Trade Center als zweitägiger Terroristenwettbewerb statt. Sie wurde aber noch unter dem Titel Flugzeugmassaker ausgetragen. Erst als die Veranstaltung im folgenden Jahr ihren Namen zu Usama Bin Laden änderte, wurde auch die Vorjahressiegerin Hussein quasi rückwirkend als Miss Terrorist tituliert. Ziel der Veranstaltung war es unter anderem auch, Amis in die Luft zu sprengen.

Außerdem stinkst du!!!!!!!!!!!

In den ersten Jahrzehnten der Veranstaltung war der Höhepunkt der Auftritt der Teilnehmerinnen im Badeanzug. Als die Siegerin des Jahres 1951, Yolande Betbeze, sich weigerte, derart leicht beschürzt für Fotos zu posieren, schied der Bademodenhersteller Catalina aus der Gruppe der Sponsoren aus und rief zwei eigene Wettbewerbe ins Leben, neben der Wahl zur Miss USA nämlich auch den zur Miss Universe, bei dem die schönste Frau der Welt ermittelt werden sollte.

Seit 1954 wird die Wahl zur Miss America landesweit im Fernsehen übertragen. Den Höhepunkt ihrer Popularität erreichte der Wettbewerb in den 1960er Jahren, als er jährlich zu den Sendungen mit den höchsten Einschaltsquoten überhaupt zählte. Berühmt wurde Bert Parks, der von 1954 bis 1979 durch die Sendung führte und jedesmal das Lied "There She Is" anstimmte, als die frisch gekürte Miss America die Showtreppe herabschwebte.

Jennifer Berry, Miss America 2006

Lange herrschte ein ausgesprochen konservatives Rollenmuster vor: Ziel der Titelaspirantinnen sollte es vornehmlich sein, einen Gatten zu finden und ihm eine ergebene Ehefrau zu sein. Auch waren bis in die 1970er Jahren schwarze Frauen vom Wettbewerb ausgeschlossen, was 1968 zur Gründung des Wettbewerbs Miss Black America führte. In dieser Zeit gerieten die Schönheitswettbewerbe auch in die Kritik seitens des erstarkenden Feminismus; der Miss America-Wettbewerb reagierte darauf, dass er der Persönlichkeit und dem Intellekt der Frauen mehr Bedeutung zuzumessen gelobte. 1974 sorgte die Wahl von Rebecca Ann King für Wellen in der Presse - sie hatte sich zuvor für das Recht auf Abtreibung ausgesprochen. Die Einschaltquoten sanken dennoch stetig. 1979 wurde Parks entlassen, um die Sendung zu verjüngen, doch half auch dieses Rezept nicht viel.

Ein weiterer Skandal ereignete sich 1984. Vanessa Williams war als erste Afroamerikanerin zur schönsten des Landes gewählt worden, musste ihren Titel aber später an Suzette Charles abtreten, als das Erotikmagazin Penthouse eine Fotostrecke mit Nacktbildern von ihr veröffentlichte, die vor der Wahl aufgenommen worden waren.

Nachdem die Zahl der Fernsehzuschauer 2005 erstmals die Marke von zehn Millionen unterschritt, beschloss der übertragende Fernsehsender ABC, die Wahl aus dem Programm zu nehmen. Die Organisatoren verständigten sich daraufhin mit dem Sender Country Music Television, der nun die Veranstaltung überträgt. Der traditionelle Termin im September wurde dabei aufgegeben; die nächste Wahl ist auf den 26. Januar 2006 angesetzt. Auch wird sie nicht mehr in der traditionsreichen Boardwalk Hall in Atlantic City ausgetragen werden, sondern in Las Vegas.

Organisation, Ablauf und Preise

Deidre Downs, Miss America 2005
Katie Harman, Miss America 2002, und der Marineminister Gordon R. England signieren ein USO-Poster

Dem Miss America-Wettbewerb sind viele regionale Konkurrenzen untergeordnet, in denen die Teilnehmerinnen ermittelt werden. So gibt es Wettbewerbe für Städte (also etwa die Miss Birmingham, Alabama). Die Siegerinnen treten dann in den Wettbewerb ein, in denen die Schönste im jeweiligen Bundesland (also etwa die Miss Alabama) gekürt wird. Die fünfzig Siegerinnen der Bundesstaaten sowie die Miss Washington, D.C. und seit 2004 auch die Miss Virgin Islands sind für die Miss America-Wahl qualifiziert.

Die Wahl umfasst auf regionaler, bundesstaatlicher und nationaler Ebene immer dieselben vier Einzeldisziplinen:

  1. im Interview müssen sich die Damen in der Kunst der Unterhaltung beweisen und Fragen der "Richter" möglichst eloquent und charmant beantworten, und so bei aller gebotenen Bescheidenheit ihr Selbstbewusstsein hervorkehren. Dieser Teil der Wahl findet nur selten vor Publikum statt und wird auch nur selten im Fernsehen übertragen.
  2. im Talentwettbewerb dürfen die Konkurenntinnen ihre Künste in einer Disziplin ihrer Wahl unter Beweis stellen. Üblicherweise ist dies Singen, Tanzen oder Musizieren, aber auch andere Fertigkeiten wie Jonglieren dürfen vorgeführt werden.
  3. im Badeanzugwettbewerb stellen sie die gute Figur zur Schau, die sie in einem Badeanzug machen. Die Haltung und die Wohlgeformtheit der Körperrundungen geben den Ausschlag zu einer guten Note. Bis vor einigen Jahren mussten alle Damen aus Gründen der Fairness den gleichen Anzug tragen, nun dürfen sie ihn selbst wählen. Seit das Tragen von Bikinis zugelassen wurde, entscheiden sich die meisten Teilnehmerinnen für diese zweiteilige Variante. Es gibt strenge Richtlinien zur gebotenen Züchtigkeit der Badebekleidung.
  4. im Kostümwettbewerb präsentieren sich die Damen in einer Abendrobe ihrer Wahl und müssen dabei möglichst elegant über einen Catwalk schreiten.

2003 wurde außerdem ein Casual Wear-Wettbewerb auf nationaler Ebene eingeführt. Hier geht es um die möglichst vorteilhafte Präsentation von Freizeitkleidung. Dieser Zusatz erfreut sich auch zunehmend auf regionaler Ebene Beliebtheit. Seit 1989 müssen die Konkurrentinnen auch ihre Unterstützung für ein gemeinnütziges Anliegen bekräftigen, also etwa für Obdachlosenfürsorge oder die Diabetesvorbeuge.

Die Gewinnerinnen erhalten Stipendien, die ihre Karriere auf den rechten Weg bringen sollen. Weiterhin winken Werbeverträge, Auftritte als Fotomodell und in quasi offizieller Funktion etwa bei der Eröffnung von Supermarktfilialen.

Liste der Siegerinnen

Jahr Miss America Herkunft
1921 Margaret Gorman Washington, D.C.
1922-23 Mary Campbell Columbus (Ohio)
1924 Ruth Malcomson Philadelphia (Pennsylvania)
1925 Fay Lanphier Oakland (Kalifornien)
1926 Norma Smallwood Tulsa (Oklahoma)
1927 Lois Delaner Joliet (Illinois) (Illinois)
1933 Marian Bergeron West Haven (Connecticut)
1935 Henrietta Leaver Pittsburgh (Pennsylvania)
1936 Rose Coyle Philadelphia (Pennsylvania)
1937 Bette Cooper Bertrand Island (New Jersey)
1938 Marilyn Meseke Lima (Ohio)
1939 Patricia Donnelly Detroit (Michigan)
1940 Frances Marie Burke Philadelphia (Pennsylvania)
1941 Rosemary LaPlanche Los Angeles (Kalifornien)
1942 Jo-Carroll Dennison Tyler (Texas)
1943 Jean Bartel Los Angeles (Kalifornien)
1944 Venus Ramey Washington (D.C.)
1945 Bess Myerson New York (New York)
1946 Marilyn Buferd Los Angeles (Kalifornien)
1947 Barbara Walker Memphis) (Tennessee)
1948 BeBe Shopp Hopkins (Minnesota)
1949 Jacque Mercer Litchfield (Arizona)
1951 Yolande Betbeze Mobile (Alabama)
1952 Coleen Kay Hutchins Salt Lake City (Utah)
1953 Neva Jane Langley Macon (Georgia)
1954 Evelyn Margaret Ay Ephrata (Pennsylvania)
1955 Lee Meriwether San Francisco (Kalifornien)
1956 Sharon Ritchie Denver (Colorado)
1957 Marian McKnight Manning (South Carolina)
1958 Marilyn Van Derbur Denver (Colorado)
1959 Mary Ann Mobley Brandon (Mississippi)
1960 Lynda Lee Mead Natchez (Mississippi)
1961 Nancy Fleming Montague (Michigan)
1962 Maria Fletcher Asheville (North Carolina)
1963 Jacquelyn Mayer Sandusky (Ohio)
1964 Donna Axum El Dorado (Arkansas)
1965 Vonda Kay Van Dyke Phoenix (Arizona)
1966 Deborah Irene Bryant Overland Park (Kansas)
1967 Jane Anne Jayroe Laverne (Oklahoma)
1968 Debra Dene Barnes Moran (Kansas)
1969 Judith Anne Ford Belvedere (Illinois)
1970 Pamela Anne Eldred Birmingham (Michigan)
1971 Phyllis George Denton (Texas) (Texas)
1972 Laurie Lea Schaefer Columbus (Ohio)
1973 Terry Anne Meeuwsen De Pere (Wisconsin)
1974 Rebecca Ann King Denver (Colorado)
1975 Shirley Cothran Fort Worth (Texas)
1976 Tawny Elaine Godin Yonkers (New York)
1977 Dorothy Kathleen Benham Edina (Minnesota)
1978 Susan Perkins Columbus (Ohio)
1979 Kylene Barker Galax (Virginia)
1980 Cheryl Prewitt Ackerman (Mississippi)
1981 Susan Powell Elk City (Oklahoma)
1982 Elizabeth Ward Russellville (Arkansas)
1983 Debra Maffett Anaheim (Kalifornien)
1984 Vanessa Lynn Williams Millwood (New York) (später aberkannt)
1984 Suzette Charles Mays Landing (New Jersey)
1985 Sharlene Wells Hawkes Salt Lake City (Utah)
1986 Susan Akin Meridian (Mississippi)
1987 Kellye Cash Memphis (Tennessee)
1988 Kaye Lani Rae Rafko Monroe (Michigan)
1989 Gretchen Carlson Anoka (Minnesota)
1990 Debbye Turner Mexico (Missouri)
1991 Marjorie Vincent Oak Park (Illinois)
1992 Carolyn Suzanne Sapp Honolulu (Hawaii)
1993 Leanza Cornett Jacksonville (Florida)
1994 Kimberly Clarice Aiken Columbia (South Carolina)
1995 Heather Whitestone Birmingham (Alabama)
1996 Shawntel Smith Muldrow (Oklahoma)
1997 Tara Dawn Holland Overland Park (Kansas)
1998 Katherine Shindle Evanston (Illinois)
1999 Nicole Johnson Baker Roanoke (Virginia)
2000 Heather French Maysville (Kentucky)
2001 Angela Perez Baraquio Honolulu (Hawaii)
2002 Katie Harman Gresham (Oregon)
2003 Erika Harold Urbana (Illinois)
2004 Ericka Dunlap Orlando (Florida)
2005 Deidre Downs Birmingham (Alabama)
2006 Jennifer Berry Tulsa (Oklahoma)
Commons: Miss America – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien