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Árpád von Nahodyl

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Géza von Neményi (* 1958) führt den Titel Allsherjargode (laut von Nemenyi und seiner Anhänger zu verstehen als "geistiges Oberhaupt der germanisch orientierten Neuheiden") und veröffentlichte zum Thema germanisches Heidentum Bücher und eine Vielzahl anderer thematischer Beiträge.

Biografie

Der gelernte Designer von Neményi befasst sich seit Anfang der 1980er mit dem germanischen Heidentum und wurde im Laufe dessen zum Goden geweiht. Zu dieser Zeit wurde sein Name auch erstmals der Öffentlichkeit bekannt, als seine Mitgliedschaft und die weiterer heidnischer Personen als Gründe für die damalige Zwangsauflösung des Berliner Landesverbandes der Partei Bündnis 90/Die Grünen genannt wurde.

Aktivitäten im Bereich der angewandten Nachstellung des alten vorchristlichen Glaubens der Germanen folgten, unter anderem 1985 die Gründung der Heidnischen Gemeinschaft e.V. und 1991 die Vereinsregister-Wiedereintragung der "Germanischen Glaubens-Gemeinschaft e.V.", welcher er bis heute auch als Vorsitzender des "Godenrates" inhaltliche Richtlinien vorgibt.

Rezeption

Nach Aussage von Neményis wählten ihn die Goden am 15. April 1991 zum Allsherjargoden. 2003 gelangte ein ursprünglich internes Erklärungspapier an die Öffentlichkeit, in welchem von Neményi einen Alleinvertretungsanspruch für das so genannte traditionelle germanische Heidentum einforderte. In seiner Rolle als Allsherjargode wird er jedoch nur von Teilen der Neuheiden anerkannt, da verschiedene Gruppierungen sowohl die Legitimität seiner Ernennung anzweifeln als auch die Form seiner Auslegung des "Priestertums" kritisieren. Infolgedessen verfassten beispielsweise der rechtslastige Odinic Rite Deutschland e.V. und Eldaring e.V. im Juli 2003 eine gemeinsame Erklärung zum Alleinvertretungsanspruch Géza von Neményis, in der sie ihre Sicht der Dinge darstellen. Von Neményi verweist jedoch darauf, dass niemals eine Vereinnahmung anderer Gruppierungen geplant gewesen sei, insbesondere da diese einer gänzlich anderen Religion und nicht dem von ihm vertretenen sog. "Alt-Heidentum" angehören würden.

Bei der Rekonstruktion der alten germanischen Religion beruft sich von Neményi auf Vorlesungen im Bereich der älteren Skandinavistik, der Germanistik, Religionswissenschaft, Ur- und Frühgeschichte sowie Selbststudien. Da jedoch durch die Christianisierung die meisten historischen Quellen entweder zerstört oder durch christliche Überlagerung stark verfremdet wurden, beruht ein Großteil seiner Thesen auf nur schwer nachprüfbaren Interpretationen. Kritiker werfen von Neményi vor, dass er verlorenes Wissen durch Erkenntnisse aus anderen Religionen/Kulturen ersetze und die so entstandene Mischung fälschlicherweise als „traditionell germanisch“ bezeichne.

Von Neményi wird von verschiedener Seite mangelnde Distanz zu den ariosophisch geprägten Armanen, deren er einige Veranstaltungen besuchte, vorgeworfen. Auch hielt er dort zur Bewerbung eines seiner Bücher einen Vortrag, beruft sich aber darauf, dass er sich in seinen Ansichten deutlich von den Armanen unterscheide. Seine Priesterweihe erhielt er unter anderem durch Sigrun von Schlichting (eigentlich Freifrau von Schlichting), der früheren Vorsitzenden der Armanen.

Werke

Literatur

  • Stefanie von Schnurbein: Göttertrost in Wendezeiten. Neugermanisches Heidentum zwischen New Age und Rechtsradikalismus, Claudius Kontur, München 1993, ISBN 3-5326-4003-1
  • Sylvia Siewert, Germanische Religion und neugermanisches Heidentum, Peter Lang GmbH, Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt ISBN 3-631-38338-X