Rammingen (Bayern)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 4′ N, 10° 35′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Unterallgäu | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Türkheim | |
Höhe: | 650 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,26 km2 | |
Einwohner: | 1515 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 79 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86871 | |
Vorwahl: | 08245 | |
Kfz-Kennzeichen: | MN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 78 209 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Friedhofstraße 2 86871 Rammingen | |
Website: | www.rammingen.de | |
Bürgermeister: | Anton Schwele (Fr. Wählergem./ Unabh. Wählergem.) | |
Lage der Gemeinde Rammingen im Landkreis Unterallgäu | ||
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Rammingen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Türkheim.
Geografie
Rammingen liegt ca. 40 km östlich von Memmingen in der Region Donau-Iller in Mittelschwaben.
Ausdehnung des Gemeindegebietes
Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Unterrammingen und Oberrammingen.
Zu Rammingen gehören die Orte Unterrammingen und Oberrammingen, sowie ein Aussiedlerhof (Moosgerum) und eine aus fünf weiteren Gehöften bestehende Ansiedlung um den etwa 1,5 km entfernten ehem. Bahnhof Unterrammingen.
Geschichte
Ober- und Unterrammingen gehörten u. a. den Fuggern und den Grafen Toerring-Seefeld als ein Teil der mit dem Blutbann begabten Herrschaft Mattsies. Die erstmalige Erwähnung des Adelsgeschlechts der Herren von Rammingen (Ramunger) erfolgte 1147. Knapp ein halbes Jahrhundert zuvor tauchte die Gegend um Rammingen erstmals in einer Besitzschrift des Reichsstifts Weingarten auf, das bereits 1094 und später nochmals um 1143 Grundbesitz in Rammingen erworben hatte. Diese Verbindung zum Kloster währte bis zur Säkularisation in Bayern im Jahre 1802. Im Mittelalter gehörte der Ort zur Reichsherrschaft Mattsies, die von 1598 bis 1680 im Besitz der Fugger war. Späterer Landesherr war dann das Kurfürstentum Bayern. Die Bildung der politischen Gemeinden Ober- und Unterrammingen erfolgte 1818. Am 1. Januar 1974 wurden diese im Zuge der Gebietsreform zur Gemeinde Rammingen zusammengeschlossen.[2]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 1024 Einwohner[2]
- 1970: 1014 Einwohner[2]
- 1987: 1164 Einwohner
- 2000: 1309 Einwohner
- 2008: 1383 Einwohner
- 2011: 1429 Einwohner
- 2014: 1523 Einwohner
Politik
Bürgermeister ist Anton Schwele (Fr. Wählergem./Unabh. Wählergem.).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 522.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 59.000 €.
Wappen
Das Wappen wurde am 20. Oktober 1978 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt.
Blasonierung: „Gespalten; vorne wieder gespalten von Blau und Gold mit zwei Steinbockhörnern in verwechselten Farben, hinten in Blau schräg gekreuzt zwei goldene Reuthauen.“
Für die Geschichte der Gemeinde sind die Ramunger als Ortsadelsgeschlecht der frühen Zeit und das Reichsstift Weingarten wegen seines 1094 und 1143 verbindlich verbürgten Grundbesitzes in Rammingen von besonderer Bedeutung. Es wurden deshalb die Bockshörner der Ramunger mit den Reuthauen des Stiftwappens in Verbindung gesetzt. Die Schildfarben Gold und Blau im gespaltenen Wappen erinnern an die lange Zugehörigkeit zur Reichsherrschaft Mattsies, die 1598 bis 1680 im Besitz der Familie Fugger war.
Das Wappen wurde vom Heimatpfleger Josef Striebel entworfen und vom Heraldiker Karl Haas aus Kronach gestaltet.
Flagge
Die Flagge ist Blau - Gelb gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Gemeinde gehört die Kirche St. Magnus zu den Sehenswürdigkeiten mit überregionaler Bekanntheit.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sechs, im produzierenden Gewerbe 173 und im Bereich Handel und Verkehr 21 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort zehn Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 428. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 51 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1288 ha, davon waren 831 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 52 Kindern
- Volksschule: Grundschule
Persönlichkeiten
- Magnus Niedermair (1849–1922), Domkapitular in Augsburg, Mitgründer der Regens-Wagner-Stiftungen für Behinderte.
Literatur
- Manfred Leinsle, Elisabeth Lukas-Götz, Hans Schindele, Anton Schwele: Ortschronik Rammingen, Band 1: Rammingen - Ein Dorf am Wörthbach. Von Höfen und Häusern. Herausgeber: Gemeinde Rammingen, 2006
- Manfred Leinsle: Ortschronik Rammingen, Band 2: Rammingen - Ein Dorf am Wörthbach. Im und ums Dorf. Herausgeber: Gemeinde Rammingen, 2014
Weblinks
- Wappen von Rammingen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Rammingen (Bayern): Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF-Datei; 1 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 781.
- ↑ Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 14. September 2014