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Fight Club (Film)

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Film
Titel Fight Club
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1999
Länge 134 (ungeschnitten); 131 (geschnitten) Minuten
Stab
Regie David Fincher
Drehbuch Jim Uhls
Produktion Ross Grayson Bell, Art Linson
Musik The Dust Brothers
Kamera Jeff Cronenweth
Schnitt Jim Haygood
Besetzung

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Fight Club (1999) ist ein Film von David Fincher nach dem gleichnamigen Roman (1996) von Chuck Palahniuk. Die meisten Zitate wurden originalgetreu dem Buch entnommen und einem der beiden Hauptdarsteller in den Mund gelegt.

Handlung

Sowohl das Buch als auch der Film handeln von einem namenlosen Yuppie oder Yindie (Edward Norton) , der sich anfangs eigentlich recht zufrieden mit seinem Leben wähnt. Dies allerdings ändert sich mit dem Beginn einer notorischen Schlaflosigkeit, und mit der zunehmenden Abscheu vor seinem Beruf beginnt ein neuer Abschnitt in seinem Leben. Er findet zunächst in Selbsthilfegruppen für von tödlichen Krankheiten betroffenen Menschen Geborgenheit und Linderung der Schlaflosigkeit - nach kurzer Zeit wird er süchtig nach den Gruppen, in denen er selbst Krankheiten vortäuscht und sich mit falschem Namen vorstellt. Ein wenig später lernt er dort auch Marla Singer (Helena Bonham Carter), eine weitere Simulantin, kennen, die ebenfalls an mehreren Selbsthilfegruppen teilnimmt. Er fühlt sich deshalb unbehaglich und wird wieder aus dem Gleichgewicht gebracht, wieder kann er nicht schlafen.

Der Protagonist arbeitet für einen ungenannten Autohersteller als Rückrufkoordinator, Rückrufaktionen werden von ihm nur dann durchgeführt, wenn die Kosten des Rückrufs kleiner als die Kosten bei außergerichtlichen Einigungen mit hinterbliebenen Unfallopfern sind. Sein Leben verändert sich, als er Tyler Durden (Brad Pitt), im Film ein dubioser Seifenhändler, im Buch eher ein Künstler, trifft. Nachdem seine Eigentumswohnung von einer Explosion zerstört wurde wendet er sich an Tyler, geht er mit diesem in eine Kneipe und bekommt einen Schlafplatz angeboten, unter der Bedingung, dass er Tyler schlägt „so fest er kann“. Der resultierende Kampf auf dem Parkplatz einer Bar zieht weitere mit ihrem Leben unzufriedene Männer an, und der erste Fight Club ist geschaffen, der sich zu einer Art Geheimloge und neuer Form einer Selbsthilfegruppe entwickelt: Therapie durch kompromisslose Faustkämpfe. Nach einiger Zeit trifft er wieder auf Marla, die sich wundert, warum er nicht mehr bei den Selbsthilfegruppen erscheint. Sie beginnt scheinbar eine Affäre mit Tyler.

Langsam werden die Clubs von Tyler von einem erlösenden, wenn auch brutalen Sport zu einem Züchtungsplatz für revolutionäre Space Monkeys, die Tyler für das „Projekt Chaos“ (Project Mayhem) rekrutiert. Dieses Projekt formiert eine strikt durchorganisierte Armee, die sorgfältig geplante Angriffe auf Konzerne ausführt. Der Protagonist beginnt allmählich, die Kontrolle über das zu verlieren, bei dessen Aufbau er selbst geholfen hat. In einer Schlüsselszene erkennt er nicht nur, dass Tyler versucht, die Zivilisation niederzuschlagen, sondern auch, dass Tyler Durden eine Abspaltung seiner eigenen Persönlichkeit ist. Der Endkampf findet zwischen dem Protagonisten, der versucht, das Unheil zu verhindern, und dem scharfsinnigen, berechnenden Tyler, der immer einen Schritt voraus zu sein scheint, statt.

Tyler plant, alle Kreditkartenunternehmen in die Luft zu sprengen, um das Finanzwesen kollabieren zulassen und jeden Menschen noch einmal von Null anfangen zu lassen. Das Projekt Chaos hat dafür seine Leute als Hausmeister in den Zielgebäuden eingesetzt, und auch Teile der Polizei sind unterwandert. Durch geschickte Vorarbeit von Tyler gelingt es dem namenlosen Protagonisten nicht, den Plan abzuwenden. Schlussendlich, zerissen und erschöpft von einem langen Kampf gegen sein imaginäres Ich, schießt er sich selbst in den Mund, um sich von Tyler zu befreien. Er überlebt verletzt, seine zweite Persönlichkeit (Tyler) wurde jedoch „getötet“.

Marla, die die ganze Zeit nicht von den Persönlichkeitsspaltung wusste und sich dadurch zwischendurch vom Protagonisten getrennt hatte, jedoch von Tylers „Soldaten“ zu ihm gebracht werden sollte, begreift nun das Dilemma, und beide sehen sich aus dem Fenster eines unbetroffenen Wolkenkratzers den Untergang des Finanzwesens an.

Name des Protagonisten

Die gesamte Handlung über erwähnt der Protagonist und Erzähler seinen Namen nicht. In den Selbsthilfegruppen verwendet er verschiedene Namen wie Rupert, Travis oder Cornelius, die sich auf Figuren aus Planet der Affen beziehen oder Anspielungen auf verschiedene Filmrollen von Robert De Niro (z. B. aus Taxi Driver) sind. Obwohl man den richtigen Namen des Erzählers nie erfährt, wird dieser manchmal „Jack“ genannt, was auf eine Reihe von Zitaten nach dem Muster „Ich bin Jacks Nippel/Ich bin Jacks verschwendetes Leben/Ich bin Jacks vollkommener Mangel an Überraschung“ (etc.) zurückzuführen ist. Der Erzähler zitiert damit allerdings nur aus der Zeitschrift Reader’s Digest*, weshalb keine Rückschlüsse auf seinen wirklichen Namen möglich sind.

 *: Im Film wird im Gegensatz zum Buch nicht erwähnt, dass es sich um die Zeitschrift Reader’s Digest handelt. Es gibt allerdings tatsächlich einen solchen Artikel in einer alten Ausgabe dieser Zeitschrift.

Hintergrund

Als Fight Club im Oktober 1999 erschien, war die Meinung der Filmkritiker über den Film gespalten; besonders die Darstellung von Gewalt stieß nach dem im April des gleichen Jahres stattgefundenen Schulmassaker von Littleton nicht überall auf Zustimmung. Die New York Times beispielsweise beurteilte ihn besser als den im gleichen Jahr erschienenen und mit fünf Oscars ausgezeichneten Film American Beauty; Roger Ebert jedoch nannte ihn einen „fascist big-star movie“ und „macho porn“ und gab ihm nur zwei von vier möglichen Sternen.

Von vielen Kritikern wurde der Film als satirische Auseinandersetzung mit den in westlichen Gesellschaften vorherrschenden Konsumismus gesehen. In der Transformation der antimaterialistischen Fight Clubs zum „Project Mayhem“ unter der Führung von Tyler Durden wurden neben faschistischen Motiven auch nihilistische, anarchistische und buddhistische Elemente identifiziert. Es wurden auch Paralellen zwischen Tyler Durden bzw. seinem „Project Mayhem“, welches durch Bombenanschläge auf Kreditkartenfirmen einen revolutionären Zusammenbruch des Systems zu bewirken sollte, und Theodore Kaczynski und seiner Ablehnung der westlichen Gesellschaft gezogen.

Kommerziell gesehen war Fight Club zunächst ein Mißerfolg. Bei einem Budget von 63 Millionen US-Dollar gelang es ihm zwar, sich in der ersten Woche nach Veröffentlichung auf Platz 1 der Kinohitparade zu platzieren, allerdings betrug das Gesamteinspielergebnis nur 37 Millionen US-Dollar. Der damalige Chef von des Studios 20th Century Fox, Bill Mechanic, war aufgrund dieses Mißerfolges zum Rücktritt gezwungen. Nach eigenen Angaben kam es zu einer persönlichen Auseinandersetzung von Mechanic mit dem Besitzer des Studios, Rupert Murdoch. Mit dem Erscheinen auf DVD wurde aus dem Film später ein kommerzieller Erfolg. Begünstigt wurde dies durch die reichhaltige Ausstattung der Erstveröffentlichung: Auf zwei DVDs war umfangreiches Zusatzmaterial wie unveröffentlichte Szenen, Trailer, Internet Spots und Kommentare durch Regisseur David Fincher, Brad Pitt und Helena Bonham-Carter zu finden.

Musik

Der Soundtrack des Filmes wurde von den Dust Brothers verfasst. Es handelt sich dabei nicht um herkömmliche Songs, vielmehr sind die Stücke Collagen elektronischer Musik. Zur Veröffentlichung des Filmes erschien die Single „This Is Your Life“, welches einen Remix des Stückes Medula oblongata mit heineingeschnittenen Textpassagen Tyler Durdens darstellt. Neben Beiträgen der Dust Brothers sind auch andere Künstler mit Songs im Film vertreten.

Erwähnt sei hier das Stück "Goin' Out West" von Tom Waits, welches gespielt wird, als der erste Fight Club im Keller einer Kneipe eingerichtet wird. Das am Ende des Films gespielte Where Is My Mind? von den Pixies steht für die Katharsis, die nach der Auflösung der Persönlichkeitsspaltung durchlebt wird.

Preise

Der Film erhielt je eine Oscar-Nominierung für den besten Sound und den besten Sound-Schnitt.