Zum Inhalt springen

Visual-Tree-Assessment

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. November 2016 um 14:52 Uhr durch 2001:a61:11b5:dc01:3473:2a55:91c8:5e0b (Diskussion) (aus der Seite des Erfinders Claus Mattheck entnommen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Visual-Tree-Assessment oder kurz VTA bezeichnet eine systematische Baumkontrolle. Der Begriff wurde von Claus Mattheck geprägt.

Bei dieser Methode werden verschiedene von der Optimalgestalt des Baumes abweichende Defektsymptome untersucht. Aus den Wachstumsreaktionen wird auf Schwachpunkte des Baumes geschlossen. Sind starke Schäden vorhanden, werden Bäume weitergehend untersucht, um festzustellen, ob sie noch verkehrssicher sind. Die VTA-Methode erfolgt in Teilschritten. Grundlage der Methode ist das Axiom der konstanten Spannung. Das Axiom erklärt als Regel von der gerechten Lastverteilung die Bildung von Defektsymptomen am Baum als Reparaturanbauten. In der VDI-Richtlinie 6224 von 2012, „Bionische Optimierung“ werden Optimierungsmethoden auf der Basis des Axioms konstanter Spannung empfohlen. Die übliche Vorgehensweise besteht aus:

  1. Sichtkontrolle auf
    • Baumumfeld,
    • Schadensmerkmale,
    • Vitalität.
  2. Bewertung der Schadensmerkmale.
  3. Gibt es nach der visuellen Kontrolle des Baumes Zweifel an der Stand- und Bruchsicherheit, werden verschiedene Untersuchungsgeräte eingesetzt wie Schallhammer bzw. Impulshammer, Resistograph, Zuwachsbohrer und Fraktometer.

Mit diesen Untersuchungen wird das Ausmaß vorhandener Schäden ermittelt und deren Auswirkungen abgeschätzt.


Die von Mattheck entwickelte Methode zur Untersuchung der mechanischen Belastbarkeit eines Baumes Visual-Tree-Assessment (VTA) hat sich auch in der Rechtsprechung als (insbesondere zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht) anerkannter Standard etabliert.[1] Es gibt mittlerweile Dienstvorschriften zur Kontrolle mit VTA. [2]

Grundlage der VTA-Methode ist das Axiom konstanter Spannung. Es erklärt als Regel von der gerechten Lastverteilung die Bildung von Defektsymptomen am Baum als Reparaturanbauten. In der VDI-Richtlinie 6224 "Bionische Optimierung" von 2012 werden Optimierungsmethoden auf Basis des Axioms konstanter Spannung empfohlen, Optimierungen nach den Designregeln der Natur. Solche Richtlinien des Vereins Deutscher Ingenieure reifen in langen Beratungs- und Prüfungsverfahren.


Kritik

Die VTA Methode wird als unwissenschaftlich kritisiert, da sie auf subjektiven Grenzfestlegungen aus Graphiken basiert.[3]

Literatur

Quellen

  1. Hötzel, Schuldhafte Verletzung der Verkehrssicherungspflicht bei Bäumen – mehr Rechtssicherheit durch die Anwendung des Visual Tree Assessment (VTA) als neu entwickelter Methode der Baumkontrolle, AgrarR 1996, 77; Ders.: Eingriffe an Bäumen zur Diagnose und Prognose von Krankheiten oder Schäden, AgrarR 1997, 37. Ders.: Baumkontrolle zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht, NJW 1997, 1757; Agrar- und Umweltrecht 2012, 208
  2. z. B. Baumkontrollvorschrift für Berlin. Quelle: Amtsblatt für Berlin vom 4. Februar 2011
  3. Franz Gruber: VTA-Schlankheitskonstanten sind wissenschaftlich unhaltbar, Pro Baum, Heft 4, 2007.