Zum Inhalt springen

Ertis Pawlodar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. November 2016 um 01:40 Uhr durch Oevi (Diskussion | Beiträge) (Koordinaten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Ertis Pawlodar
Vereinswappen
Basisdaten
Name Fußballclub Ertis Pawlodar
Sitz Pawlodar
Gründung 1965
Präsident Kasachstan Igor Jelaschtschuk
Website http://vk.com/fcip1965
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Bulgarien Dimitar Dimitrow
Spielstätte Zentralstadion Pawlodar
Plätze 15.000
Liga Premjer-Liga
2016 3. Platz
Heim
Auswärts

Der FK Ertis Pawlodar (kasachisch Ертіс Футбол Клубы/Ertis Futbol Kluby; russisch Иртыш футбольный клуб/Irtysch futbolny klub) ist ein kasachischer Fußballverein aus Pawlodar, der in der Premjer-Liga spielt. Der Verein ist mit fünf Titeln der Rekordmeister Kasachstans; daneben steht ein Gewinn des Kasachischen Pokals zu Buche. Der Klub rangiert in der ewigen Tabelle der kasachischen Liga mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Die Fußballsparte ist Teil des Sportclub Ertis Pawlodar (kasach. Ертіс Спорт Клубы/Ertis Sport Kluby; russ. Иртыш спортивный клуб/Irtysch sportiwny klub).

Geschichte

Namensentwicklung

Der Verein wurde im Jahre 1964 als Ertis Pawlodar (kasachisch) bzw. Irtysch Pawlodar (russisch) gegründet. 1968 erfolgte die Umbenennung in Traktor Pawlodar (Трактор Павлодар). Nach dem Ende der Sowjetzeit wurde der Verein im Jahre 1993 in Ansat Pawlodar (Ансат Павлодар) und 1996 wieder in den ursprünglichen Namen umbenannt, der sich von dem kasachischen Namen des Flusses Irtysch (Ertis) ableitet.

Sowjetische Meisterschaft

Das Team nahm von 1965 bis 1971 und von 1973 bis 1991 insgesamt 26 Mal an der sowjetischen Meisterschaft teil. Die meisten Spielzeiten wurden in der dritthöchsten Liga der Sowjetunion verbracht. In den Spielzeiten 1969, 1973, 1978, 1980, 1988 und 1989 gewann die Mannschaft aus Pawlodar die Zonenmeisterschaft und kämpfte gegen andere Zonenmeister um den Aufstieg in die zweithöchste sowjetische Liga. Zwei Mal gelang der Aufstieg. In den Spielzeiten 1979[1] und 1981[2] nahm die Mannschaft am Spielbetrieb der zweiten sowjetischen Liga teil, musste aber jeweils den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten. Mit zwei Spielzeiten in der zweithöchsten Liga der Sowjetunion ist Irtysch Pawlodar nach Kairat Almaty und Schachtjor Qaraghandy die drittbeste Mannschaft Kasachstans.

Kasachische Meisterschaft

Nach der Unabhängigkeit Kasachstans war der Club Gründungsmitglied der kasachischen Superliga. Gleich in der ersten Austragung des Wettkampfes gelang 1992 der Gewinn der Bronzemedaille. 1993 wurde der erste Meistertitel errungen und im folgenden Jahr die Vizemeisterschaft hinter dem FK Jelimai Semipalatinsk. Die Saison 1995 beendete Ertis auf dem siebten Rang. 1997 als der punktgleiche FK Taras am 13. Oktober im Entscheidungsspiel im Zentralstadion Almaty vor 7.500 Zuschauern mit 1:0 besiegt wurde, 1999 mit vier Punkten Vorsprung auf Access-Jessil Petropawlowsk, 2002 acht Zähler vor dem zweitplatzierten FK Atyrau und 2003 vor dem Vizemeister Tobyl Qostanai folgten weitere Meistertitel, somit ist der Verein mit fünf Meisterschafttiteln der Rekordmeister Kasachstans. 2009 erreichte das Team einen enttäuschenden neunten Platz, der die schlechteste Platzierung des Teams aus Pawlodar darstellt. 2010 konnte sich die Mannschaft verbessern und erreichte den dritten Platz.

1998 gelang der erste Pokalsieg, als Qaisar Hurricane Qysylorda mit 2:1 nach Verlängerung geschlagen werden konnte. Zudem stand das Team noch zwei Mal im Finale des kasachischen Pokals. 2001 erwies sich Schenis Astana im Elfmeterschießen als zu stark, 2002 reichte dem Klub aus Astana ein 1:0.

Ertis ist eine von nur zwei Mannschaften, neben Schachtjor Qaraghandy, die an allen Austragungen der kasachischen Eliteklasse teilnahmen.

Teilnahmen an AFC-Wettbewerben

Zum ersten Mal trat der Verein aus Pawlodar bei der AFC Champions League in der Saison 1994/95 in Erscheinung. In der zentralasiatischen Gruppe musste sich der Club mit dem dritten Platz hinter dem FK Neftchi Fargʻona aus Usbekistan und Köpetdag Aşgabat aus Turkmenistan mit nur drei Punkten aus vier Spielen begnügen.

In der Ausgabe 1998/99 wurde das Team, nachdem Köpetdag Aşgabat geschlagen wurde, wegen des unerlaubten Einsatzes von nichtberechtigten Spielern disqualifiziert.

In der folgenden Austragung 1999/2000 wurde in der ersten Runde der usbekische Vertreter Paxtakor Taschkent mit einem Gesamtscore von 9:5 eliminiert. In der zweiten Runde hatte der Varzob Duschanbe aus Tadschikistan nach 4:0 und 1:0 gegen Irtysch keine Chance. Im Viertelfinale gingen aber alle drei Gruppenspiele verloren und das Team schied aus.

In der Saison 2000/01 erreichte Ertis Pawlodar in der AFC Champions League das Halbfinale, scheiterte jedoch an Júbilo Iwata aus Japan. Im Spiel um Platz drei zog die Mannschaft mit 0:2 gegen den iranischen Vertreter Pirouzi Teheran den Kürzeren.

Europapokalbilanz

Die Mannschaft scheiterte in der Qualifikation zur UEFA Champions League 2003/04 am zyprischen Vertreter Omonia Nikosia nach einem Unentschieden 0:0 und anschließender Heimniederlage 1:2. In der ersten Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League 2009/10 traf der Klub auf den ungarischen Verein Haladás Szombathely und schied nach 0:1 und 2:1 durch die Auswärtstorregel aus dem Wettbewerb aus.

In der Saison 2011/12 wurde im dritten Versuch die erste Hürde auf der europäischen Fußballbühne überwunden, als der polnische Klub Jagiellonia Białystok in der ersten Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League geschlagen wurde. Der nächste Gegner Olimpi Rustawi aus Georgien erwies sich allerdings als zu stark für das Team aus Pawlodar.

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
2003/04 UEFA Champions League 1. Qualifikationsrunde Zypern Republik Omonia Nikosia 1:2 0:0 (A) 1:2 (H)
2009/10 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Ungarn Haladás Szombathely (a)2:2(a) 0:1 (A) 2:1 (H)
2011/12 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Polen Jagiellonia Białystok 2:1 0:1 (A) 2:0 (H)
2. Qualifikationsrunde Georgien Olimpi Rustawi 1:3 1:1 (A) 0:2 (H)
2013/14 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Bulgarien Lewski Sofia 2:0 0:0 (A) 2:0 (H)
2. Qualifikationsrunde Bosnien und Herzegowina NK Široki Brijeg 3:4 3:2 (H) 0:2 (A)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 12 Spiele, 4 Siege, 3 Unentschieden, 5 Niederlagen, 11:12 Tore (Tordifferenz −1)

Erfolge und Statistiken

Meisterschaftserfolge

Pokalerfolge

Torschützenkönige

Spieler Saison Tore
Wiktor Antonow 1996 21
Nilton Mendes 2000 21
Murat Tleschew 2005 20
Murat Tleschew 2008 13
Ulugbek Baqoyev 2012 14

Historische Ligaresultate

Stadion

Seine Heimspiele trägt Ertis Pawlodar im 1947 erbauten Zentralstadion aus. Es bietet Platz für 15.000 Zuschauer und wurde 2001 und 2007 modernisiert. In der Spielzeit 2005 war das Zentralstadion in Pawlodar das am meisten besuchte Stadion in der kasachischen Premjer-Liga.[3]

Aktueller Kader zur Saison 2016

Nummer Spieler Nationalität Geburtsdatum Bei Irtysch seit
Torhüter
1 Dawid Lorija Kasachstan 31. Oktober 1981 2015
20 Anton Zirin Kasachstan 10. August 1987 2016
35 Serikbol Kapanow Kasachstan 25. Mai 1996 2016
Abwehr
2 Jeldos Achmetow Kasachstan 1. Juni 1990 2016
4 Georgas Freidgeimas Litauen 10. August 1987 2016
15 Semir Kerla Bosnien und Herzegowina 26. September 1987 2016
19 Grigori Sartakow Kasachstan 19. August 1994 2014
22 Dmitri Rybalko Kasachstan 12. Januar 1994 2016
23 Piraly Alijew Kapitän der Mannschaft Kasachstan 13. Januar 1984 2015
25 Ruslan Jessimow Kasachstan 28. April 1990 2015
Mittelfeld
8 Damir Dautow Kasachstan 3. März 1990 2016
11 Schota Grigalaschwili Georgien 21. Juni 1986 2016
13 Alibek Ajaganow Kasachstan 16. Februar 1992 2012
16 Tomáš Jirsák Tschechien 29. Juni 1984 2015
33 Kasbek Geterijew Kasachstan 30. Juni 1985 2015
40 Carlos Fonseca Portugal 23. August 1987 2015
57 Artjom Popow Kasachstan 17. Januar 1998 2016
77 Wladimir Womenko Kasachstan 22. Mai 1995 2016
Sturm
9 Baye Djiby Fall Senegal 20. April 1985 2016
10 Ignacio Herrera Chile 30. Oktober 1987 2016
17 Witali Li Kasachstan 13. März 1994 2016
45 Roman Murtasajew Kasachstan 10. September 1993 2016

Stand: Juli 2016

Bekannte ehemalige Spieler

Kasachstan

GUS und ehemalige Sowjetunion

Europa

Afrika

Südamerika

Trainer

(seit 1992)

Einzelnachweise

  1. Saison 1979
  2. Saison 1981
  3. Zuschauerzahlen (russisch)

Vorlage:Navigationsleiste Vereine der Premjer-Liga (Kasachstan)

Koordinaten: 52° 16′ 34,7″ N, 76° 56′ 58,6″ O