Monschau
Wappen | Karte |
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Lage der Stadt Monschau in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Köln |
Kreis: | Aachen |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 517 m ü. NN |
Fläche: | 94,620 km² (31. Dezember 2003) |
Einwohner: | 12.995 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 138 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 52156 |
Vorwahl: | 02472 |
Kfz-Kennzeichen: | AC |
Gemeindeschlüssel: | 0 5 35 40 20 |
Stadtgliederung: | 7 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Laufenstraße 84 52156 Monschau |
Offizielle Website: | www.monschau.de |
E-Mail-Adresse: | info@monschau.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Theo Steinröx (CDU) |
Monschau ist eine Stadt in der Eifel. Sie liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und gehört zum Kreis Aachen. Die Stadt liegt zwischen den Berghängen des Naturparks Hohes Venn – Eifel, genauer, der Rureifel, die ihren Namen von dem Flüsschen Rur trägt, das auch Monschau selber in tiefer, gemauerter Einfassung, aber naturbelassenem Bachbett, durchzieht. Sehenswert ist vor allem das „Rote Haus“, der ehemalige Stammsitz der Textilindustriellen-Familie Scheibler (vergleiche Łódź, dort Carl Wilhelm Scheibler).
Geographie
Nachbarorte sind Simmerath, Schleiden, Hellenthal, Roetgen und das belgische Eupen.
Geschichte
1198 wird der Name Monschau beziehungsweise Montjoie zum ersten Mal erwähnt.
Vermutlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde die Monschauer Burg errichtet und im darauf folgenden Jahrhundert weiter ausgebaut. Sie liegt über dem Rurtal, dort wo der Laufenbach in die Rur mündet. Heute befindet sich in der renovierten Burg die ältere der beiden Jugendherbergen Monschaus.
1352 bekam Montjoie Stadtrechte.
Die Herrschaft Monschau kam nach dem Tode Johann III. von Schönforst-Montjoie 1433 an das Herzogtum Jülich.
Im Jahre 1918 wurde durch kaiserlichen Erlass der Name Montjoie in Monschau geändert.
Bis in das 19. Jahrhundert hinein dominierte hier die Textilindustrie, deren Anfänge bis in das 16. Jahrhundert zurückgehen und die ihre Blütezeit im 18. Jahrhundert erlebte. Die letzte Textilfabrik in Monschau war die Streichgarnspinnerei "Rheinische Wollwerke Monschau", die 1982 den Betrieb einstellte. In deren Gebäuden am Burgau sind heute der Monschauer Handwerkermarkt [1], eine römische Glashütte [2] und das Monschauer Stadttheater [3]untergebracht.
Von 1815 bis 1972 war Monschau Kreisstadt des Kreises Monschau.
Politik
Bürgermeister des Stadt Monschau ist Theo Steinröx (CDU). Die CDU hat seit dem Ende des zweiten Weltkriegs die absolute Mehrheit im Stadtrat. Desweiteren sind die SPD, die Grünen, die FDP und das Bürgerforum im Rat vertreten.
Monschau ist Mitglied in der Städteregion Aachen.
Touristik
Monschau, das sich seit 1996 Luftkurort nennen darf, zieht ob seiner pittoresken Verwinkeltheit vor allem in den warmen Monaten Touristenströme an. Inmitten der mittelalterlichen Stadtanlage, die vom Flüsschen Rur durchzogen wird, dominieren schieferverkleidete Häuser und Fachwerkbauten mit Cafés, Gaststätten oder Kunsthandwerks- und Souvenirläden. Parkplätze sind um den Stadtkern herum angelegt und mit der so genannten "Stadtbahn", einem als gelbe Lokomotive verkleideten Auto mit angehängten Waggons, erreichbar. Die Stadt ist Mitglied im Arbeitskreis historischer Stadtkerne Nordrhein-Westfalens.
Hauptattraktionen im Monschauer Jahr sind die Monschau Klassik auf der Monschauer Burg, Happy Halloween Ende Oktober, Monschau Halali – ein großes Fest rund um Jagd und Naturschutz im November, sowie der Monschauer Weihnachtsmarkt, der alljährlich von zehntausenden Gästen besucht wird.
Verkehr
Die Stadt ist mit regionalen Buslinien mit Aachen und Eupen verbunden und gehört dem Aachener Verkehrsverbund an. Die ehemals bedeutende Vennbahn und mit ihr der Monschauer Bahnhof haben verkehrstechnisch nur noch eine historische Bedeutung, da sie sich nicht mehr in Betrieb befinden.
Stadtgliederung
Seit 1972 besteht die Stadt Monschau aus den Ortsteilen Höfen, Imgenbroich, Kalterherberg, Konzen, Mützenich, Rohren, Widdau sowie Monschau selbst.
Ortsteil Höfen

[4] 2067 Einwohner (31. Dezember 2004)
Der Name wird das erste Mal 1361 erwähnt. Der Name geht zurück auf einige Einzelhöfen "auf den Hoven". Charakteristisch für den Ortsteil Höfen sind die haushohen Rotbuchenhecken. Höfen liegt eifeltypisch auf der Höhe. Die bis zu 10 m hohen Hecken schützen vor den heftigen Winden und verhindern so im Winter das Auskühlen des dahinter liegenden Hauses. Buchenhecken verlieren ihr welkes Laub erst im Frühjahr, mit dem Neuaustrieb.
Ortsteil Imgenbroich
1954 Einwohner (31. Dezember 2004)

Gegründet von Tuchmachern liegt Imgenbroich direkt oberhalb von Monschau auf den Eifelhöhen; die einheimische Tuchmacherfamilie Offermann (um 1670) war maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Die Blütezeit lag zwischen 1770 und 1790: Die wenigen, aber bedeuteden evangelischen Familien haben sich nach der Kirche in Menzerath (1683), eine eigene Kirche in Imgenbroich bauen konnten. Der heutigen katholischen Kirche geht auf einen Kapellenbau von 1690 zurück.
In der Vergangenheit wurde auch Konzen von hier aus verwaltet. Imgenbroich ist das Einkaufs- und Industriezentrum Monschaus. Im dortigen Industriegebiet befindet sich das HIMO (Handwerker-Innovationszentrum Monschau), das jungen Betrieben eine Startchance geben sollte. Dieses ehrgeizige Projekt stieß auf Kritik von Außenstehenden, da große Teile des Gebäudes scheinbar leerstehen oder kaum handwerklich tätigen Betriebe vorhanden waren. Weiterhin befindet sich hier die zweite Jugendherberge Monschaus.
Ortsteil Kalterherberg

2537 Einwohner (31. Dezember 2004)
Der Name charakterisiert den Ort. Direkt am Hohen Venn gelegen, bekommt dieser Grenzort zu Belgien als erster das schlechte und kalte Wetter ab. In einer Urkunde von 1391 taucht erstmal der Name "Kalde Herberge" auf, woraus sich wohl das Dorf entwickelte. Um 1550 gab es bereits eine Kapelle die dem hl. Lambertus geweiht war. Beim Durchwandern des Dorfes kann man die typischen Hausformen der Venndörfer bewundern: das auf eine Urform zurückgehende Steinhaus mit Kamin und Eingang im Giebel bei beidseitig tief herunter gezogenem Dach, sowie die fränkische Form mit dem Eingang an der Längsseite und dem mitten im Haus stehenden Kamin, ferner ein aus Torflagerhallen entwickeltes Langhaus. Auffällig ist die zweitürmige große Kirche, Eifeldom genannt, erbaut 1904.
Ortsteil Konzen
2431 Einwohner (31. Dezember 2004)
Der Stadtteil Konzen liegt im nordwestlichen Bereich des Stadtgebietes unmittelbar an der belgischen Grenze und am Hohen Venn. Der Ort wird durch die Bundesstraße 258 durchschnitten. Diese verbindet Aachen über Monschau mit der Stadt Trier.
Er ist ist der älteste Teil Monschaus. Von hier aus wurden Burg und Stadt Monschau gegründet. Er wurde erstmals im Jahre 880 urkundlich erwähnt, war es Jahrhunderte hindurch Sitz der Verwaltung. In seiner Gemarkung findet sich ein Gutshof aus fränkischer Zeit. Mit der Pankratius-Kapelle besitzt Konzen das älteste Bauwerk in der Region, die Grundmauern sowie der Taufstein werden ebenfalls in die karolingisch-fränkische Zeit datiert. Die Gemeinde Konzen war bis zur kommunalen Neugliederung im Jahre 1972 eigenständig und gehörte damals zum Amt Imgenbroich im Kreis Monschau.
Nach umfangreichen Zerstörungen in der Spätphase des zweiten Weltkrieges haben sich zunächst die bäuerlich-dörflichen Strukturen eines Eifeldorfes wieder gebildet. Durch die zunehmende Motorisierung nahm Konzen in den vergangenen 30 Jahren einen erheblichen Bevölkerungsaufschwung durch Zuzüge und Arbeitspendler nach Aachen
Neben den beeindruckenden Wetterschutzhecken aus Buchen bilden Wanderungen im Hohen Venn die touristischen und landschaftlichen Höhepunkte des Ortes.
Ortsteil Mützenich
2221 Einwohner (31. Dezember 2004)
Mützenich liegt an der belgischen Grenze, im Einzugsbereich des Hohen Venns, unterhalb der höchsten Erhebung der Gegend, dem Stehling (659Meter u.NN). Der Ortsname Mützenich weist möglicherweise auf eine römische Ansiedlung hin: Mutiniacum. Um 1783 wurde unter einem Knüppeldamm im Venn die Leiche einer Legionärs in voller Rüstung gefunden. Der römische Helm ist Teil des Gemeindewappens. Mützenich ist eines der sehnswürdigesten Dörfer NRW und wurde mehrfach mit dem Tittel "Golddorf" ausgezeichnet. Industrie und Gewerbe sind nicht ansässig bzw wiese sehr gering. Das geschäftsleben bestimmen hauptsächlich kleinere Handwerksbetriebe und eine vielzahl von Milch- und Fleischbauern. Der größte Teil der Bevölkerung arbeitet haupsächlich in Aachen und umgebung. Nur wenige arbeiten Ortsnah in Imgenbroich im Gewerbepark. Auch ist ein großerteil der Bevölkerung aus Aachen und Umgebung zugezogen.
Mützenich ist als beliebtes Ziel für Langläufer bekannt. Auf zahlreichen Loipen kann sich ein jeder austoben, die oft abseilts der Wege in idüllicher ruhe entlang des hohen Venns führen. Es fallen jedes Jahr bis zu 30 cm Schnee. Mützenich ist von Aachen in 20 min zu erreichen so kann jeder ob klein ob groß rodeln gehen obwohl es Daheim +5°C sind. Das ist in etwa der Temperatur unterschied zu Aachen. Auch im Sommer bietet Mützenich zusammen mit dem hohen Venn wunderbare Wanderwege.
Ortsteil Rohren mit Widdau
747 Einwohner (31. Dezember 2004)
Der Name weist auf die Entstehung aus einer Rodung hin! Früher fristeten hier Waldbauern auch durch Herstellung von Holzgefäßen ihr Dasein, sie stellten Holzschüsseln (Schottele), zum Rahm absetzen, her. Heute ist es der Sommer- und Wintersportorte Monschaus; im Winter, bei ausreichend Schnee, erschließen einige Lifte die Steilhänge zur Rur, im Sommer ist die längste Edelstahl Bobbahn im Betrieb.
Widdau ist ein Weiler der nördlich, auf halben Hang zu Rur hin liegt. Mit kaum 80 Einwohnern erlangte es eine gewisse Berühmtheit durch den WDR in den achtzigern und neunziger Jahren. Damals meldete sich der Kabarettist Hubert vom Venn (fiktiv) ein mal wöchentlich von der einzigen Telefonzelle des Dorfes „live aus Widdau“

Überregionaler Sport
Zu zwei Terminen im sehr zeitigen Frühjahr treffen sich Kanuten seit etwa 50 Jahren in Monschau zu internationalen Veranstaltungen, einem Slalom und einem Wildwasserrenennen: letzteres ist das nördlichste in Deutschland. Die Termine im Frühjahr resultieren daraus, dass nur zu diesem Zeitpunkt genug Wasser in der Rur ist, zudem wird in der Regel eine oberhalb gelegene Trinkwassertalsperre geöffnet. Um die Sachen noch interessanter zu machen wird die Rur zusätzlich mit künstlichen Hindernissen verbaut.
Sehenswürdigkeiten
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Aufgang zur Burg
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Eselsturm
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Haupttor der Burg
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Innenstadt, 2003
Der Bundesnachrichtendienst (BND) betreibt im Ortsteil Höfen eine Abhöranlage unter dem Decknamen der "Bundesstelle für Fernmeldestatistik". Hier wurde zurzeit, als Bonn Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland war, Funkverkehr ausländischer Botschaften abgehört. Die Anlage ist weiterhin im Betrieb, könnte aber mittlerweile zusätzliche oder andere Aufgaben erhalten haben.
Museen
- Rotes Haus Stiftung-Scheibler-Museum
- Bürgerliche Wohnkultur zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert
- Felsenkeller Brauerei-Museum (Weblink)
- 150 Jahre Braukunst im historischen Monschauer Brauhaus, Sammlung alter Brauereigeräte
- Historische Senfmühle (Weblink)
- 1882 erbaute Senfmühle
- Druckerei Museum Weiss (Weblink)
- NSU Ausstellung im Monschauer Handwerkermarkt (Glashütte)
- Vennbahn Ausstellung im Monschauer Handwerkermarkt (Glashütte)
Auf dem Gebiet der Gemeinde befinden sich zahlreiche Bunkerruinen und Panzersperren des ehemaligen Westwalles.
Söhne und Töchter der Stadt
- Ludwig Mathar, deutscher Schriftsteller
- Dr. Mario Theissen, BMW-Motorsport-Direktor
- Elwin Bruno Christoffel, deutscher Mathematiker
- Carl Wilhelm Scheibler, (* 1820; †1881), Industrieller
- Christian Urhan (*16. Februar 1790 in Monschau bei Aachen; † 9. November 1845 in Belleville (Paris) ) war Violinist, Organist und Komponist.
Siehe auch
- Ardennenoffensive, Ardennen,
- Hohes Venn
- Perlenbachtal
- Rur
- Vennbahn,
- Liste deutscher Museen nach Orten, Liste deutscher Museen nach Themen, Liste französischer Bezeichnungen deutscher Orte
Weblinks
- Website der Stadt Monschau
- Website Ortsteil Höfen
- Ortsteil Mützenich
- Die Bettstatt Karls des Großen
- Bilder der belgischen Nachbarn von Ruitzhof
- eine niederländische Seite über Monschau
- Website der Evangelischen Kirchengemeinde Monschau
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