Red Hat Enterprise Linux
Red Hat Enterprise Linux | |
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Entwickler | Red Hat |
Lizenz(en) | GPL |
Erstveröff. | 23. März 2002 |
Akt. Version | 4 (15. Februar 2005) |
Abstammung | \ Fedora Core \ Red Hat Enterprise Linux |
www.redhat.de |
Red Hat Enterprise Linux (RHEL) ist eine populäre Linux-Distribution, die von der Firma Red Hat hergestellt wird. Sie gilt als Marktführer und genießt eine große Unterstützung durch unabhängige Software-Hersteller.
RHEL ist die auf Webhost-Servern am weitesten verbreitete Linux-Distribution Vorlage:Ref.
Geschichte der Distribution
RHEL hat sich aus der ehemaligen Linux-Distribution Red Hat Linux herausgebildet, und wurde das erste Mal am 17. Mai 2002 veröffentlicht. Ziel war es dabei, eine speziell für Geschäftskunden ausgerichtete Distribution mit entsprechendem Support- und Schulungsangebot aufzubauen. Als Red Hat im September 2003 das Endkunden-Produkt Red Hat Linux zugunsten des Community-Projekts Fedora Core aufgab, blieb RHEL die einzige von Red Hat vermarktete Linux-Distribution. Sie baut seit dem auf dem Kern von Fedora Core auf.
Varianten
RHEL existiert in verschiedenen Varianten. Dazu gehören die Server-Varianten mit den Versionen Entry Server (ES) und Advanced Server (AS). Die Desktop Familie enthält den Red Hat Desktop (RHD) und Red Hat Enterprise Linux WS (Workstation). Für diese Produkte ist Update-Support über das Red Hat Network möglich.
Besonderheiten der Red Hat Enterprise Linux Distribution
Besondere Werkzeuge
Red Hat Linux wird mit einem grafischen Installer mit dem Namen Anaconda installiert, der auch für Einsteiger leicht bedienbar ist. Für die Konfiguration der integrierten Firewall gibt es das eingebaute Tool Lokkit. Bei der Softwareverwaltung setzt Red Hat Enterprise Linux auf RPM.
Design
RHL wird mit dem sowohl viel gelobten als auch kritisierten Desktop-Theme Blue Curve ausgeliefert, das ein einheitliches Look & Feel bietet, egal ob man GNOME oder KDE als Desktop verwendet.
Multimedia
Schon seit Red Hat Linux 8.0 ist man dazu übergegangen, nur noch Software einzubinden, die vollständig frei ist. Aus diesem Grund fehlt zum Beispiel die Fähigkeit, MP3s abzuspielen oder auf NTFS-Partitionen zuzugreifen, da dies patentierte Verfahren beinhaltet. Um die entsprechenden Programme und Plugins zu installieren, muss man inoffizielle Anleitungen zu Rate ziehen.
Update-Zyklen
Es gibt für alle RHEL-Varianten eine garantierte Lebensdauer von 7 Jahren. In dieser Zeit ist die Verfügbarkeit von Updates und Patches für das System garantiert.
Open Source Assurance
Red Hat bietet für die RHEL-Distribution eine Versicherung an, die gegen Klagen in Bezug auf geistiges Eigentum in der Software schützt. Hintergrund ist die Möglichkeit, dass insbesondere aufgrund von Softwarepatenten Klagen wegen Verletzung geistigen Eigentums gegen Software erhoben werden kann. Auch schützt die Versicherung vor möglichen Klagen der Firma SCO, die Teile des geistigen Eigentums von Linux beansprucht.
LSB-Zertifizierung
RHEL Version 4 ist LSB-3.0-zertifiziert Vorlage:Ref. Frühere Versionen von RHEL sind nach älteren LSB-Standards zertifiziert. Die Unterschiede zwischen RHEL und Fedora Core bestehen damit in der LSB-Zertifizierung, den möglichen zu erwerbenden Zertifikaten von Red Hat für das System, der Versionskonsistenz , der Versicherung und den Update-Zyklen.
Andere Distributionen auf gleicher Basis
Da Red Hat alle Quellpakete für die RHEL-Distribution im Netz bereit stellt, haben sich Projekte entwickelt, die diese Pakete kompilieren und auf Installationsmedien zusammen gepackt zur Verfügung stellen. Das Ziel ist dabei meist, mit nur geringfügigen Änderungen Distributionen zu erzeugen, die vollständig zu RHEL kompatibel sind, aber z.B. Zusatzpakete mit sich bringen oder keine Verpflichtung zum Kauf von Supportverträgen mit sich bringen.
Einige Beispiele dafür sind CentOS, ClarkConnect, Scientific Linux und White Box Linux.
Versionen
Version | Name | Datum | LSB-zertifizierung | Sonstiges |
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2.1 | Pensacola | 17. Mai 2002 | ||
3 | Taroon | 22. Oktober 2003 | 1.3 | Unterstützung für AMD64, IBM zSeries, pSeries, S/390 |
4 | Nahant | 15. Februar 2005 | 3.0 | Erstmalig SELinux-Unterstützung |
(Die Release-Daten beziehen sich auf die öffentlichen Ankündigungen in der Newsgroup comp.os.linux.announce, und nicht auf die tatsächliche Verfügbarkeit im Handel). Für mehr Informationen über die Versionsnamen siehe Fedora- und Red-Hat-Versionsnamen.
Quellen
Weblinks
- redhat.de - Website von Red Hat
- Webseite von Red Hat Enterprise Linux (englisch)
- Geschichte von Red Hat Linux (englisch)
- Linkkatalog zum Thema Red Hat bei odp.org (ehemals DMOZ)
- Vorlage:OSDir
- Vorlage:Distrowatch
- RHEL 4 Hardening Guide - Deutsche Anleitung zur Härtung eines Red Hat Enterprise Linux 4