Zum Inhalt springen

Adobe After Effects

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. April 2006 um 16:30 Uhr durch 84.141.12.139 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

After Effects ist eine Compositing- und Animations-Software des Herstellers Adobe Systems. Mit ihr lassen sich Filmaufnahmen mit computergenerierten Bildern und Effekten zusammenfügen. Das Programm ist in seiner Oberfläche und den Features sehr an Adobe Photoshop angelehnt, bietet jedoch eine Zeitleiste und die Möglichkeit, nahezu jeden Parameter durch Schlüsselbilder (keyframe) animieren zu können.

Mit After Effects lassen sich beispielsweise MotionDesign-Clips (Intros für TV-Sendungen, Typo-Animationen, Bumper etc.) oder aber Visual Effects für Film und Fernsehen kreieren und/oder finishen. Insbesondere die Kombination mit 3D-Programmen wie 3D Studio Max, Maya oder Cinema 4D erlaubt es in After Effects Filmaufnahmen nachzubearbeiten und mit anderen (realen oder computergenerierten) Aufnahmen zu kombinieren.

Hauptaufgaben des Programms sind das Bewegen (Animieren) von Clips in einem zwei- oder dreidimensionalen Raum und das Manipulieren von Videos durch Masken oder Effekte. Der Betrachter kann mit Hilfe einer virtuellen Kamera durch einen dreidimensionalen Raum fliegen und dafür künstliche Lichtquellen programmieren. Ziel des Programms ist die Herstellung kurzer, effektlastiger Videos, z. B. Trailer oder Vorspänne für das Fernsehen oder Werbeclips.

After Effects wird in zwei verschiedenen Versionen ausgeliefert (Standard und Professional) und ist neben Premiere Pro, Audition und EncoreDVD einer der Hauptbestandteile des neuen Adobe Creative Suite Production Studio. Die Professional-Version bietet gegenüber der Standard-Version zusätzlich für das Compositing wichtige Features wie das Keying-Plugin Keylight, erweiterte Matte-Werkzeuge, Import von RPF-/RLA-Daten aus 3D-Programmen, Grain-Removal, einen Tracker/Bildstabilisator sowie - seit Version 7 - einen motionvector-basierten Retimer.

Bis 2003 kostete das Programm in der Professional-Version bis zu 3.000 Euro, inzwischen hat Adobe die Preise etwas gesenkt. Es gibt aber bis heute keine verbilligte Version für Studenten oder Amateure.

Zielgruppe des Programms sind hauptberufliche Videobearbeiter und Effekt-Spezialisten. Dank der nun sehr umfassend integrierten 16- und 32-bit Farbunterstützung (pro Kanal), eignet sich After Effects auch zur Nachbearbeitung von gescannten Zelluloid-Aufnahmen (z. B. im Kodak Cineon-Format), die nach der Bearbeitung wieder mit hohem Kontrastumfang auf "echten" Film ausbelichtet werden sollen. Alternativen zu After Effects sind u. a. Discreet / Autodesk Combustion, Digital Fusion, Apple Shake / Motion, Nuke, sowie die "großen" Compositing-Systeme von discreet und Avid, die jedoch im Gegensatz zu After Effects größtenteils auf einen "Node"-basierten Workflow mit schematischen Ansichten statt Timelines/Compositions setzen.

Neuheiten in Version 7 (Professional Version)

  • komplett neu gestaltetes GUI
  • neuer Curve-Editor zum Animieren
  • Unterstützung von bis zu 32 bit Farbtiefe pro Kanal (HDRI, floating point) - einschließlich 32bit-Unterstützung durch die wichtigsten Filter wie Gaussian Blur
  • verbesserte OpenGL-Unterstützung, einschließlich Transparenzen (bei entsprechender Grafikkarte)
  • Timewarp-Funktion auf Basis von Motion Vector-Berechnungen (offensichtlich basierend auf "The Foundry's Kronos")
  • Unterstützung neuer Dateiformate, wie Macromedia Flash, RAW-Fotos oder HDRI
  • viele neue Animations-Vorlagen
  • Integration von Adobe Bridge als Dateibetrachter (z. B. für Videos oder animierte Presets)
  • verbesserte Integration mit Adobe Premiere bei Benutzung des kompletten "Production Studio"-Pakets (z. B. direktes Capturen über Premiere Pro aus After Effects heraus; Daten-Übernahme aus einem der beiden Programme ohne Zwischenrenderings mittels "Adobe Dynamic Link")