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Rees

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Wappen Deutschlandkarte
Rees
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rees hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 46′ N, 6° 24′ OKoordinaten: 51° 46′ N, 6° 24′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Kleve
Höhe: 17 m ü. NHN
Fläche: 109,86 km2
Einwohner: 21.829 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 199 Einwohner je km2
Postleitzahl: 46459
Vorwahlen: 02851, 02857, 02850Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: KLE, GEL
Gemeindeschlüssel: 05 1 54 044
Stadtgliederung: 8 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
46459 Rees
Website: www.stadt-rees.de
Bürgermeister: Christoph Gerwers (CDU)
Lage der Stadt Rees im Kreis Kleve
KarteNiederlandeKrefeldKreis BorkenKreis ViersenKreis WeselBedburg-HauEmmerich am RheinGeldernGochIssumKalkarKerkenKevelaerKleveKranenburg (Niederrhein)ReesRheurdtStraelenUedemWachtendonkWeeze
Karte

Rees ist eine Stadt am unteren Niederrhein, sie liegt im Nordwesten des Landes Nordrhein-Westfalen und ist eine kreisangehörige Stadt des Kreises Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf. Rees ist Mitglied der Euregio Rhein-Waal.

Geographie

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet in acht Gemeindebezirke (Ortschaften) gegliedert, deren Interessen jeweils durch einen Ortsvorsteher vertreten werden:[2]

Nachbargemeinden

Die Stadt Rees grenzt im Norden an die Gemeinde Oude IJsselstreek (Provinz Gelderland, NL) und die Stadt Isselburg (Kreis Borken), im Osten an die Städte Hamminkeln und Wesel sowie im Süden an die Stadt Xanten (alle drei im Kreis Wesel) und im Westen an die Städte Kalkar und Emmerich am Rhein (beide im Kreis Kleve).

Karte von Johann Bucker: Rheinverlauf bei Rees anno 1713
Emmerich (D) Oude IJsselstreek (NL) Isselburg (D)
Kalkar (D) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Hamminkeln (D)
Xanten (D) Wesel (D)

Lage am Rhein

Der Raum Rees lag in seiner ganzen Historie im Einwirkungsbereich des Rheinstroms mit Überschwemmungen, Uferabbrüchen, Inselbildungen und Verlagerungen. Die Zeichnung des Kartographen Johann Bucker aus dem Jahre 1713 zeigt Rees und das Umland mit einigen im Rhein liegenden kleineren und größeren Inseln und Sanden (z. B. das alde Eilant, dat Reesche Grindt und den Poddeckel), die heute in dieser Form nicht mehr existieren. Auch einige alte Rheinarme auf beiden Uferseiten sind heute weitgehend verlandet. Die etwas rheinabwärts an der anderen Uferseite liegende Insel Middel Grindt bildet heute das Vorland zum Dorf Hönnepel. [3] Im Bereich der ehemals befestigten Reeschen Schantz (heute als Reeser Schanz ein Naturschutzgebiet) entsteht inzwischen ein Freizeit- und Wassersportzentrum.

Geschichte

Mittelalter

Um 500–800 n. Chr. entstand auf einer erhöhten Stelle, einer „Ward“, eine fränkische Siedlung. Der Name Rees soll auf „Rys“ = Reis = Rees (Weidengehölz mit Röhricht) zurückgehen.

Von 695 bis 739 wurde der Niederrhein durch den angelsächsischen Mönch Willibrord christianisiert. Um 1000 wurde die Burg Aspel erstmals urkundlich erwähnt. Am 14. Juli 1228 erhob der Kölner Erzbischof die Siedlung mit etwa 150 Gebäuden und 600 Bewohnern zur Stadt, Rees gilt damit als älteste Stadt am unteren Niederrhein.

1289/90 begann der Bau der Stadtmauer und wurde um 1350 abgeschlossen. Im Jahr 1392 wurde Rees vom Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden, gegen Abtretung der Stadt Linn, der Grafschaft und dem späteren Herzogtum Kleve überlassen.[4]

Neuzeit

Festung Rees und Umland von Joan Blaeu um 1650

Während des spanisch-niederländischen Krieges (Achtzigjähriger Krieg) wurde Rees 1598 durch ein spanisches Söldnerheer unter Francisco de Mendoza eingenommen und besetzt. Nach dem Tode des letzten Klever Herzogs Johann Wilhelm (1609) gehörte Rees im Jahr 1614 zu Brandenburg-Preußen. Von 1616 bis 1625 errichteten die Niederländer die große ausgedehnte Festung Rees nach holländischem System. Am 7. Juni 1672 wurde die Stadt aber von den Franzosen unter Marschall Turenne und 1674 von den Brandenburgern, welche die Festungswerke schleiften, erobert.[4] Der im Siebenjährigen Krieg in preußischen Diensten stehende Ferdinand von Braunschweig ließ 1758 eine Schiffbrücke über den Rhein schlagen und siegte in einer Schlacht gegen die Franzosen unter Marschall Contades.[4]

Um 1800 hatte Rees etwa 3.000 Bewohner. 1806 kam der rechtsrheinische Rest des zuvor preußischen Herzogtums Kleve zum Großherzogtum Berg, zu dem Rees bis 1813 gehörte. Nach der Einführung neuer Verwaltungsstrukturen nach französischem Vorbild im Großherzogtum (1808) war Rees Sitz eines Kantons, der zum Arrondissement Essen im Departement des Rheins gehörte. Nach der Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig kamen die rechtsrheinischen vormals preußischen Gebiete Ende 1813 wieder unter preußische Verwaltung und wurden schließlich auf dem Wiener Kongresses (1815) als preußischer Besitz bestätigt. Im Jahr 1816 wurde Rees Sitz des neuen Kreises Rees. 1842 wurde der Sitz des Kreises nach Wesel verlegt. Der Name des Kreises blieb erhalten („Kreis Rees, Sitz in Wesel“). 1856 wurde die Eisenbahnstrecke OberhausenArnheim der Köln-Mindener Eisenbahn eröffnet.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte Rees 4096 Einwohner, von denen 330 evangelisch und 52 Juden waren.[5][6]

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden auch in Rees jüdische Bürger verfolgt, deportiert und ermordet.[7] Bei einem großen Luftangriff am 16. Februar 1945, im Rahmen der Operation Veritable wurde die Stadt fast gänzlich zerstört. In Rees-Groin existierte von November 1944 bis zum 23. März 1945 ein Zwangsarbeiterlager der Nationalsozialisten mit Namen "Ausländerlager Groin, Bauabschnitt Röhrig, Einheit Heinze", benannt nach den beiden Lagerleitern. 5000 Gefangene aus verschiedenen Ländern, davon über die Hälfte aber aus den Niederlanden, mussten in Rees Schanzarbeiten ausführen. Die Gefangenen waren unter unmenschlichen Bedingungen in einer Ziegelei im Ortsteil Rees-Groin oder in Hallen im Ortsteil Bienen untergebracht. Etwa 10 Prozent der Gefangenen überlebten das Lager nicht.[8]

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1969 wurden im Zuge des ersten kommunalen Neugliederungsprogramms die bis dahin selbständigen Gemeinden Bergswick, Esserden, Reesereyland, Reeserward und Speldrop des ehemaligen Amtes Rees-Land sowie die Gemeinden Bienen, Grietherbusch und Grietherort des ehemaligen Amtes Vrasselt in die Stadt Rees eingegliedert.[9]

Am 1. Januar 1975 wurden im Zuge des zweiten Neugliederungsprogramms die Gemeinden Empel und Millingen des ehemaligen Amtes Millingen sowie die Gemeinden Groin, Haffen-Mehr (teilweise), Haldern (teilweise) und Heeren-Herken des ehemaligen Amtes Haldern mit der Stadt Rees zusammengeschlossen.[10] Gleichzeitig wurde der Kreis Rees aufgelöst und das frühere westliche Kreisgebiet mit den ehemaligen Kreisen Geldern und Kleve sowie mit Teilgebieten des Kreises Moers zum neuen niederrheinischen Kreis Kleve zusammengefügt. Rees ist seitdem eine kreisangehörige Stadt dieses Kreises.

Bevölkerungsentwicklung

Die folgenden Angaben beziehen sich auf das heutige Gebiet der Stadt Rees.[11]

  • 1975: 16.665 Einwohner
  • 1980: 17.453 Einwohner
  • 1985: 17.794 Einwohner
  • 1990: 18.616 Einwohner
  • 1995: 20.010 Einwohner
  • 2000: 21.618 Einwohner
  • 2005: 22.559 Einwohner
  • 2010: 22.267 Einwohner
  • 2015: 21.349 Einwohner

Politik

Kommunalwahl 2014
(in %) [12]
 %
50
40
30
20
10
0
49,7
29,4
15,2
5,7
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
+1,0
+2,2
± 0,0
−3,3

Stadtrat

Seit der letzten Kommunalwahl am 25. Mai 2014 hat der Stadtrat folgende Zusammensetzung:[12]

CDU 49,7 % 17 Sitze
SPD 29,4 % 10 Sitze
GRÜNE 15,2 % 5 Sitze
FDP 5,7 % 2 Sitze

Die nächste Kommunalwahl findet im Jahr 2020 statt.

Bürgermeister

Bürgermeister der Stadt Rees ist seit 2009 Christoph Gerwers (CDU). Er wurde 2015 mit 66,6 % der Stimmen wiedergewählt. Sein Gegenkandidat war Karl van Uem (SPD, 33,4 %). Die Wahlbeteiligung betrug 44,23 %.[13]

Die nächste Bürgermeisterwahl findet im Jahr 2020 statt.

Der Stadt Rees wurde zuletzt 1965 ein Wappen, ein Siegel und eine Flagge (Banner) verliehen. Zudem führt die Stadt ein Logo.

Wappen

Blasonierung: „In Rot ein silberner (weißer) Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt.“

Bedeutung: Der Schlüssel, dessen Bart Kreuzform besitzt, weist auf den Apostel Petrus, Patron des Erzbistums Köln, hin.[14]

Siegel

„Das Dienstsiegel gleicht in Form, Größe und Inhalt dem dieser Hauptsatzung beigedruckten Siegel.“ Leider fehlt das Siegel.[15]

Grund weiß mit roten Randstreifen, im Mittelfeld – etwas nach oben zu – das Stadtwappen von Rees: Grund rot mit schwarzem Wappenrand, hierin weißer mit dem Bart nach links gerichtetem Schlüssel, schwarz konturiert.[16] Die korrekte Beschreibung muss lauten:„Von Rot zu Weiß zu Rot im Verhältnis 1 : 8 : 1 längsgestreift, etwas oberhalb der Mitte der weißen Bahn der Wappenschild der Stadt.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In Rees gibt es eine Rheinpromenade mit zahlreichen Cafés und der bekannten Bronzestatue „Zwiegespräch“. Der „Rhinkieker“ ist eine vom Bildhauer und Künstler Dieter von Levetzow geschaffene Skulptur, die am Marktplatz in Rees ihren Platz gefunden hat. Dort schaut sie durch ein Seitensträßchen auf den vorbeifließenden Rhein. Dargestellt ist ein für Rees typisches Original, einer von zahlreichen Rees und dem Rhein verbundenen Bürgern, die sich dort am Rand des Marktes zum Klönen treffen und dabei die Schifffahrt „unter die Lupe“ nehmen. Besonders häufig kommen Besucher aus den benachbarten Niederlanden, dem nahegelegenen Münsterland und dem Ruhrgebiet. Über die Autobahn A 3 (Richtung Arnheim) ist die Stadt vom Ruhrgebiet aus in knapp 30 Minuten erreichbar. Vom Schiffsanleger starten Rheintouren (z. B. in die nahegelegenen Niederlande). Gute Bedingungen gibt es für Radfahrer und Inline-Skater auf Radwegen entlang des Rheins.

Das städtische Koenraad-Bosman-Museum bietet wechselnde Ausstellungen zur Stadtgeschichte und Kunst. Unter dem Museumsgebäude befindet sich eine zugängliche, um 1500 erbaute Kasematte für leichtere Geschütze. Im Ortskern befinden sich viele Pumpen und kleine Brunnen. Diese wurden durch die Stadtverwaltung restauriert. Alljährlich findet in Andenken an die Tradition der Waschfrauen an den öffentlichen Brunnen die sogenannte Pumpenkirmes im Stadtkern statt.

Die an der Rheinpromenade aufgestellte Bronzestatue „Zwiegespräch“ des Künstlers Jürgen Ebert aus Bocholt dient Touristen und Bewohnern besonders gern als Fotomotiv. Wie die beiden zu Bronze gewordenen Mädchen Laura und Yasmin an die Reeser Rheinpromenade kamen, erzählt der Schriftsteller H. D. von der Strauchburg in seinem Märchen aus dem Jahre 2004 „Die Bronzemädchen“.

Im 2003 angelegten Skulpturenpark in Rheinnähe wird Künstlern aus Deutschland und den Niederlanden Gelegenheit gegeben, ihre Werke zu präsentieren. Seit Juni 2008 befindet sich zusätzlich eine Bodensonnenuhr im Skulpturenpark, an der jeder Besucher selbst als Zeiger fungieren kann. Darüber hinaus erfreut sich die Stadt der Skulpturen über zahlreiche Objekte verschiedenster Künstler im Stadtkern. Diese sind alle bei einem Rundgang zu entdecken. Der Planetenwanderweg, der zwischen Rees und dem Ortsteil Haffen-Mehr errichtet wurde, stellt auf etwa acht Kilometer Länge maßstabsgetreu die Planeten unseres Sonnensystems dar. Im Bürgerhaus finden wechselnde Veranstaltungen aus dem Bereich Schauspiel, Konzert, Comedy und Kindertheater statt. Seit einigen Jahren veranstaltet zudem die Stadt zwischen Mai und Oktober den sogenannten „Reeser Erlebnissommer“. Hierbei handelt es sich um verschiedene Veranstaltungen von Radtouren bis zu einem Open-Air-Kino. Im Stadtteil Haldern schließlich findet jedes Jahr das überregional bekannte Open-Air-Festival Haldern Pop statt.

Bauwerke

Stadtbefestigungsanlagen

Sehenswert sind die Stadtbefestigungsanlagen in Rheinnähe. Verschiedene Kasematten sind restauriert worden und seit 2004 für die Öffentlichkeit zugänglich. Besonders interessant, wenn auch nicht direkt für Besucher zugänglich, ist der jüdische Friedhof der Stadt, der – als historische Besonderheit – weder innerhalb der Stadtmauern (was damals unzulässig war) noch außerhalb dieser (was in Fällen von Überflutung oder Belagerung den Friedhof preisgegeben hätte) liegt, sondern auf der Stadtmauer errichtet wurde.

Pfarrkirche St. Vincentius

Die katholische Pfarrkirche St. Vincentius in Rees-Mehr wurde im 11. Jahrhundert an der Stelle einer dort bestehenden Kapelle mit dem Bau eines Mittelschiffs begonnen, an das sich im Osten eine Apsis anschließt. Kurz nach 1200 wurde der romanische Bau des dreigeschossigen Turms nebst „Treppentürmchen“ ausgeführt. Mit der vollständigen Umgestaltung 1447 im gotischen Stil entstand auch das neue Seitenschiff. Der Glockenstuhl enthielt die 1783 gegossene und die drei 1842 auf dem Kirchhof gegossenen Glocken. Zu Rüstungszwecken wurden drei dieser Glocken 1942 konfisziert. Durch Artilleriebeschuss während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche weitgehend zerstört und zwischen 1951 und 1954 wieder aufgebaut. 1957 erhielt sie vier neue Glocken. Mit der Fertigstellung eines neuen Mittelschiffsgewölbes erhielt sie ihr heutiges Erscheinungsbild.[17]
Die neue Orgel mit 17 Registern wurde im Jahre 1988 von der niederländischen Orgelbaufirma[18] Verschueren-Heythuysen eingebaut.

Adelssitze

Auf Reeser Stadtgebiet finden sich mehrere ehemalige Adelssitze. Dazu zählen unter anderem die Wasserschlösser Hueth und Bellinghoven sowie die Ruine des schon im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnten Hauses Empel. Der spätmittelalterliche Battenbergturm in Haldern zählt ebenso dazu wie der ehemalige Rittersitz Haus Groin. Von dem einstigen Schloss Sonsfeld gibt es keine Überreste, auf seinem Gelände steht heute das sogenannte Blaue Haus. Hingegen ist Haus Aspel noch vollständig erhalten und wird heute durch die Ordensgemeinschaft der Töchter vom heiligen Kreuz als Kloster genutzt.

Bildung

Das städtische Gymnasium Aspel geht zurück auf das 1851 gegründete Mädchenpensionat Haus Aspel, das 1950 in ein Gymnasium umgewandelt wurde und 1971 in städtische Trägerschaft kam. 1986 bezog das Gymnasium einen Neubau im Schulzentrum am Westring. Die 1952 gegründete Stadtbücherei hat ihren Sitz in einem denkmalgeschützten Haus am Markt. Neben unregelmäßig stattfindenden Lesungen veranstaltet sie seit 2002 jährlich den Buch- und Kunstmarkt auf der Rheinpromenade. Seit 2003 organisiert sie den Tom-Sawyer-Preis, einen deutschlandweiten Schülerschreibwettbewerb, der im zweijährigen Turnus von der Stadt Rees ausgeschrieben wird.

Sport

In der Stadt gastierten auf der Sportplatzanlage des SV Rees an der Ebentalstraße, die aus vier Rasenplätzen (davon zwei mit Flutlicht) besteht, bereits zahlreiche renommierte Mannschaften zu einem Trainingslager. Alemannia Aachen bereitete sich hier auf das Pokalfinale vor, die Nationalmannschaft von Kamerun und zahlreiche weitere internationale Topmannschaften gastierten bereits in Rees und nutzten die hervorragenden Trainingsmöglichkeiten, sich auf ihre jeweiligen sportlichen Herausforderungen vorzubereiten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Rees war lange Zeit ein Zentrum der Tabakwirtschaft; besonders sind die Firma Oldenkott (1838–1992, Tabak-, Zigaretten- und Pfeifenfabrik) und die Tabak- und Pfeifenfabrik Dobbelmann (1928–1964) zu nennen. Heute erinnert noch das Denkmal „Der Kiepenkerl“ an der Flora in Rees an die Fa. Oldenkott. Das Tabaklager der Fa. Oldenkott ist heute Wohn und Geschäftshaus. Die Firma hatte einen Anschluss an die Baumbergebahn (Münster – Empel-Rees). Eine Hosennäherei am Melatenweg ist heute auch nicht mehr vorhanden.

Wissenschaft

In Rees-Grietherbusch befindet sich eine Forschungsstation der Universität Köln.[19] Sie untersucht u. a. die Fischpopulationen im Rhein und anliegenden Gewässern sowie die Ökologie der Auen sowie die Populationsökologie von Vögeln.

Medien

In Rees erscheinen zwei Tageszeitungen mit Lokalredaktion, die Rheinische Post und die Neue Rhein Zeitung (montags bis samstags).

Es erscheinen wöchentlich drei Anzeigenblätter mit lokalen Informationen, der Stadtanzeiger Emmerich-Rees (mittwochs und sonntags), die Niederrhein-Nachrichten (samstags) sowie der Kurier am Sonntag (sonntags).

Verkehr

Schienen- und Busverkehr

Der Bahnhof Empel-Rees liegt ungefähr vier Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums an der Hollandstrecke. Er wird im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) vom Rhein-Express (RE 5) und in der Hauptverkehrszeit von der RegionalBahn „Der Weseler“ (RB 35) bedient.

Ebenfalls an der Hollandstrecke liegen zwei weitere Stationen, die Haltepunkte „Haldern“ und „Millingen“.

Zwischen dem 25. Mai 1914 und dem 31. Dezember 1966 verkehrten hier die Straßenbahnen der Kleinbahn Wesel–Rees–Emmerich und zwischen dem 28. Februar 1915 und dem 31. Dezember 1966 die der Kleinbahn Rees–Empel.

Der Bahnhof Empel-Rees und der Haltepunkt Millingen sind durch die Stadtbuslinie 61 mit dem Stadtzentrum sowie mit Isselburg und Bocholt verbunden. Ins Stadtzentrum fährt zusätzlich die Linie 87. Die Linie 95 verbindet den Haltepunkt Haldern mit dem Stadtzentrum und Bocholt.

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif[20].

Straßenverkehr

Durch die Autobahnanschlussstelle 4/Rees der Bundesautobahn 3 (E 35) etwa 7 km nördlich der Stadt ist Rees an das Autobahnnetz angeschlossen. Im Nordwesten des Stadtgebiets kreuzen sich die Bundesstraße 8 und die Bundesstraße 67.

Die Rheinfähre Rääße Pöntje

Wasserstraße

Im Süden des Stadtgebiets fließt der Rhein. Für Fußgänger- und Radfahrer verkehren von Ostern bis Oktober

  • die |Rheinfähre „Rääße Pöntje“ von Rees nach Reeserschanz in Kalkar-Niedermörmter bei Rheinstrom-km 838 und
  • die Rheinfähre „Inseltreue“ von Grietherort nach Kalkar-Grieth bei Rheinstrom-km 845.

Mit dem Auto kann der hier Niederrhein genannte Fluss auf der Bundesstraße 67 (Rheinbrücke Rees-Kalkar) im Westen des Stadtgebiets überquert werden.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler des Kreises Rees. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 2, Abt. 1), Düsseldorf 1892
  • Klaus Flink: Rees, Xanten und Geldern. Formen der städtischen und territorialen Entwicklung am Niederrhein 1. Kleve 1981
  • Heike Hawicks: Zur wirtschaftlichen Bedeutung der Heiligenverehrung für die Errichtung gotischer Sakralbauten am Niederrhein. Das Beispiel von Viktortracht und Viktordom in Xanten im Kontext des Prozessions- und Kirchbauwesens in Rees und Köln. In: Dieter Geuenich (Hrsg.): Heiligenverehrung und Wallfahrten am Niederrhein (= Schriftenreihe der Niederrhein-Akademie, Band 6). Essen 2004, S. 50–70
  • Dieter Kastner: Rees – Geschichte der Stadt im Überblick. In: Städtisches Museum Koenraad Bosman. Museum für Kunst und Stadtgeschichte Rees, Rees 1997, S. 63–98.
  • Erich Liesegang: Recht und Verfassung von Rees. (= WZGK, Ergänzungsheft 6), Trier 1890
  • Felix Rütten: Rees am Rhein. Die mittelalterliche Stadt und ihre Grundlagen. Festschrift zum 700 jährigen Stadtjubiläum (14. bis 16. Juli 1928). Rees 1928
  • Jan Krist: Die Hölle von Rees. Erinnerungen an ein Zwangsarbeiterlager. Aus dem Niederländischen von Erwin und Marie-Elisabeth Rehn, Labhard, 2. Auflage, Konstanz 1989, ISBN 3-926937-19-X
Commons: Rees – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Rees – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikivoyage: Rees – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 30. Januar 2025. (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung der Stadt Rees (PDF; 34 kB) § 3 Gemeindebezirke
  3. Erich Wisplinghoff, Erläuterungen aus dem Jahre 1984 zu: Johann Bucker, Karte des Rheines von Duisburg bis Arnheim aus dem Jahre 1713, Herausgeber: Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv, Düsseldorf 1984 , Seiten 5 bis 10
  4. a b c Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830, S. 458 (Google Books)
  5. Wilhelm Keil: Neumanns Orts- und Verkehrslexikon, Bd. 2, S. 875. Leipzig 1905
  6. Zur jüdischen Gemeinde Rees vgl.: Reuter, Ursula: Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (= Geschichtlicher Atlas der Rheinlande VIII.8.) Bonn 2007 und Pracht-Jörns, Elfi: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (= Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 355-360, Köln 2000.
  7. siehe dazu etwa die Liste der Stolpersteine in Rees
  8. Bachelor-Arbeit zum Lager in Rees von Lukas Bergmann (2014)
  9. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 103.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 297 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  11. Bevölkerung aller Gemeinden in Nordrhein-Westfalen ab dem 31. Dezember 1962 jeweils am Jahresende nach dem jetzigen Gebietsstand
  12. a b Wahlergebnisse Kommunalwahl 2014Kommunales Rechenzentrum Niederrhein
  13. Wahlergebnisse Bürgermeisterwahl 2015 Kommunales Rechenzentrum Niederrhein
  14. rees-erleben.de Wappenbeschreibung der Stadt Rees
  15. Hauptsatzung der Stadt Rees. (PDF; 38 kB) rees-erleben.de, abgerufen am 25. September 2013.
  16. E-Mail von Birgit Fischer, Stadt Rees Fachbereich - Zentrale Dienste
  17. Denkmäler in Rees, Kirchen und Kapellen (PDF; 4,6 MB)
  18. Orgelbaufirma
  19. Forschungsstation Grietherbusch mathnat.uni-koeln.de
  20. Pressemitteilung VRR vom 25. November 2011