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Feuerschiff Elbe 1

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Elbe 1 ist eine Feuerschiffs-Position vor der Elbmündung.

Die letzte Elbe 1 (Bürgermeister O´swald II) als Museumsschiff in Cuxhaven

Die Position lag zwischen 1816 und 1939 bei 54° 0´ 00´´ Nord, 8° 40´ 00´´ Ost. Seit 1945 liegt sie aufgrund des veränderten Fahrwassers bei 54° 0´ 00´´ Nord, 8° 10´ 40´´ Ost

Übersicht über die eingesetzten Schiffe:

Folgende Feuerschiffe waren auf Position Elbe 1 eingesetzt

  • 1816 - 1824 Seestern
  • 1825 - 1826 Bernhardus
  • 1826 - 1845 Jacob Hinrich
  • 1845 - 1858 Caspar
  • 1858 - 1858 Neptun
  • 1858 - 1879 Caspar
  • 1879 - 1892 Gustav - Heinrich
  • 1892 - 1912 Bürgermeister Kirchenpauer
  • 1912 - 1914 Bürgermeister O´Swald I
  • 1914 - 1918 Während des Krieges unbesetzt
  • 1918 - 1936 Bürgermeister O´Swald I
  • 1936 - 1939 Norderney I
  • 1939 - 1945 Während des Krieges unbesetzt
  • 1945 - 1948 Norderney I
  • 1948 - 1988 Bürgermeister O´Swald II
  • Seit 1988 ist die Position mkit einem UFS - einem unbemannten Feuerschiff belegt.


Einzelheiten zu ausgewählten Schiffen:

Seestern

ie Seestern war das erste Feuerschiff auf dieser Position, es wurde 1816 ausgelegt. Am 26.12., also dem zweiten Weihnachtstag 1824 sank dieses Schiff in schwerer See; acht Besatzungsmitglieder und zwei Lotsen ertranken; Das Schiff konnte nicht gerettet werden.

Bürgermeister O´swald I

Am 27. Oktober 1936 kenterte die 1918 in Dienst gestellte Bürgermeister O´swald I' in einem schweren Orkan auf dieser Position. Alle 15 Besaztzungsmitglieder fanden den Tod. Das Schiff konnte nie gehoben werden. Ihr Leben verloren:

  • Kapitän Friedrich Lösekann (* 22.3.1897)
  • Maschinist Hans Feldhusen (* 18.12.1900)
  • Funker Albert Sawatzki (* 30.6.1891)
  • Funker Ernst Heuck (* 23.12.1907)
  • Matrose Willi Darr (* 2.7.1903)
  • Matrose Karl Debrodt (* 16.9.1904)
  • Matrose Joseph Dörr (* 18.6.1895)
  • Matrose Gustav Grams (* 16.12.1894)
  • Matrose Wilhelm Kröncke (* 24.6.1901)
  • Matrose Johann Lau (* 18.2.1891)
  • Matrose Claus Mahler (* 30.10.1886)
  • Matrose Claus Mink (* 16.2.1887)
  • Motorenwärter Paul Krauser (* 10.7.1911)
  • Motorenwärter Karl Kühle (* 21.4.1893)
  • Koch Walter Ahlf (* 15.2.1910)

Bürgermeister O´swald II

Das letzte bemannte Feuerschiff auf dieser Position, die Bürgermeister O´swald II entstand auf der Werft Jos. L. Meyer in Papenburg mit der Bau-Nr.: S 436 aus genietetem Stahl. Die geplanten Baukosten betrugen 1935 1.500.000 RM; die tatsächliche Baukosten 1948 beliefen sich auf 1.513.628,17 DM

Der Namensgeber, Bürgermeister O`Swald war ein verdienstvoller langjähriger Präses der Deputation für Handel, Schifffahrt und Gewerbe der Freien und Hansestadt Hamburg.

Die Maße:

  • Länge mit Bugspriet: 57,30 m
  • Länge z.d.L.: 49 m
  • Breite: 9,55 m
  • Seitenhöhe: 6,05 m
  • Tiefgang: 4,72 m
  • Vermessung: 641 BRT
  • Verdrängung: 1.000 t
  • Motorleistung:368 kW / 500 PS - ab 1970 480 KW/ 650 PS


Der Lebenslauf:

  • 13.02.1939 Auftragsvergabe
  • 04.09.1941 Kiellegung
  • 02.06.1943 Stapellauf
  • 14.10.1948 Probefahrt
  • 07.11.1948 erste Auslegung
  • 15.12.1948 Endgültige Abnahme
  • 22.04.1988 Außerdienststellung
  • 03.06.1990 Museumsfeuerschiff in Cuxhaven

Die Befeuerung

Bei der Optik handelte es sich um eine Gürtellinse der Firma Wilhelm Weule in Goslar. Bei einer Feuerhöhe von 15 m über der Wasserlinie war das Feuer der 2.000 Watt starken Lampe über 23 Seemeilen weit zu sehen. Die Kennung war 5 sek. hell - 5 sek. dunkel; also 10 Sekunden Gleichtakt. Desweiteren verfügte das Schiff über einen Luft-Nebel-Schallsender. Die akustische Kennung des Schiffes in Morsebuchstaben war: kurz-kurz-lang-kurz-kurz

Die Besatzung

Während die Besatzungsstärke 1948 noch 27 Männer in drei Schichten á 9 Personen betrug, waren es bei der Außerdienststellung 1988 nur noch 12 Personen, die im 14-tägigen Wechsel ihren Dienst taten.

Verbleib

Dieses Schiff ist heute im Besitz des Stadt Cuxhafen und wird von einem Verein als Museumsschiff erhalten.

Kurioses

Während ihrer über 40 Dienstjahr wurde die ELBE 1 über 50 Mal von anderen Fahrzeugen gerammt. Damit ist es das meist gerammte deutschen Feuerschiff.